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  • Kinderarmut - Ein Argument für Kinderbetreuung und Ganztagsschule


    Kinderarmut - Ein Argument für Kinderbetreuung und Ganztagsschule


    Aus dem Interview der SZ mit der Bundesministerin Ursula von der Leyen

    Das Grundmuster der Armut sei stets das gleiche: "Armutsgefährdet sind Alleinerziehende,
    Kinderreiche und Migranten
    ", sagt Ursula von der Leyen über die Bedingungen, unter denen Kinderarmut am ehesten auftrete.

    Sie tritt deshalb dafür ein, dass Familien mit kleinen Einkommen gezielte finanzielle Hilfen bekommen, zum Beispiel den Kinderzuschlag, zum Beispiel das Kindergeld, dass Alleinerziehende vor allem Kinderbetreuung erhalten, damit sie eine Stelle annehmen können. Für die Bundesministerin ist die Kinderarmut ein Argument, mit dem sie ihre Politik der Kinderbetreuung und Ganztagsschule untermauert. Es zeige sich, dass Familien mit Kindern Chancen am Arbeitsmarkt brauchten. Sie haben es aber oft schwer, sagt die Ministerin, diese Chancen zu nutzen, weil Kinderbetreuung oder Ganztagsschulen fehlen. Kinderbetreuung und Ganztagsschule hält die Ministerein besonders auch für die Kinder von Migranten wichtig, weil es dort häufig an der beruflichen Qualifikation der Eltern fehle und die Kinder nicht früh genug in die Kindergärten kämen, in denen sie gefördert werden könnten, um aus der Armut herauszukommen. Die Bundesministerin wird heute einen eigenen Armutsbericht herausgeben, der sich mit der Kinderarmut in Deutschland befasst.

  • Erzbischof Zollitsch erhält Ehrendoktorwürde in Warschau

    Kirchen


    Erzbischof Zollitsch erhält Ehrendoktorwürde in Warschau

    Verdienste um die Aussöhnung zwischen Polen und Deutschen

    Wie die Deutsche Bischofskonferenz berichtet, wird Erzbischof Dr. Robert Zollitsch für seine Verdienste um die Versöhnung zwischen den Menschen in Polen und Deutschland am kommenden Mittwoch in Warschau von der Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität durch Verleihung der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet.

     
    Damit wird sein langjähriger Einsatz als Brückenbauer zwischen beiden Ländern gewürdigt. Der
    Rektor der Universität, Professor Dr. Ryszard Rumianek, wird dem Erzbischof von Freiburg die Urkunde im Rahmen einer Feierstunde in der Aula Johannes Paul II. der Universität überreichen. Die Laudatio hält Professor Pater Józef Kulisz SJ (Warschau). Der Festakt findet am 28. Mai um 11.30 Uhr in der Aula Johannes Paul II. der Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität statt.
     
    Über die Kardinal-Stefan-Wyszyński-Universität teilt die Deutsche Bischofskonferenz mit:
    "Die katholische Universität in Warschau ist nach dem polnischen Kardinal Stefan Wyszyñski benannt. Kardinal Wyszyñski (*03.08.1901 in Zuzela, †28.05.1981 in Warschau) war Erzbischof von Gnesen und Warschau und Primas von Polen. Er war Mitinitiator des Briefwechsels zwischen polnischen und deutschen Bischöfen, mit dem ein entscheidender Beitrag zur Versöhnung zwischen Polen und Deutschen geleistet wurde."
     
    Weitere Informationen finden Sie  unter: www.dbk.de/aktuell/meldungen/01666/index.html

     

  • Der Deutsche Katholikentag in Osnabrück: Die Kirche ist lebendig


    Der Deutsche Katholikentag in Osnabrück: Die Kirche ist lebendig

    (MEDRUM) "Die jungen Leute sind nicht müde, sondern mündig", sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz (DBK), Erzbischof Robert Zollitsch, zum Ende des Katholikentages in Osnabrück. Er habe besonders die vielen jungen Leute genossen. So sei für ihn Lebendigkeit der Kirche erfahrbar geworden.

    40.000 Menschen zählte der Veranstalter des Katholikentages als Gäste und Besucher. Kirchen und Veranstaltungsräume waren vielfach überfüllt. Das sei ein gutes Zeichen, meinte der Erzbischof und hofft, dass der Katholikentag auch über den Tag hinaus für viele ansteckend wirken wird. Zu strittigen Reformfragen wie z.B. zum Zölibat meinte er, Reformen brauchten Zeit. Es komme bei Reformen darauf an, möglichst viele mitzunehmen und sie nicht liegenzulassen. Die positiven Eindrücke und die vielen Ermutigungen zu sehen, das ist für ihn aber wichtiger als den Blick nur auf die Sorgen zu lenken. Er brachte es treffend auf den Punkt: "Nicht ständig auf die Risiken und Nebenwirkungen schauen, sondern die Herausforderungen der Zukunft in Angriff nehmen".


    Zentrale Wegmarke zum ökumenischen Kirchentag

    Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), Hans-Joachim Meyer, sieht im Osnabrücker Katholikentag eine zentrale Wegmarke auf dem Weg zum ökumenischen Kirchentag 2010 in München. Er hielt fest, dass das Katholikentreffen „kein Kuschelkatholikentag" gewesen sei, sondern auch die strittigen Aspekte vom Zölibat über Frauenpriestertum und sexuellen Missbrauch thematisiert worden seien. Als ein herausragendes Ereignis bezeichnete er die jüdisch-christliche Gemeinschaftsfeier mit der symbolischen Umarmungsgeste von Erzbischof Zollitsch und Rabbiner Henry G. Brandt. Die übergreifende Bedeutung des Katholikentages sei auch durch die Präsenz von Vertretern der orthodoxen Kirche und des Islams sowie zahlreicher hochrangiger Vertreter der evangelischen Kirche unterstrichen worden. Darin sah Meyer ein wichtiges Zeichen für die Ökumene, auch wenn der Ratspräsident der evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, seine Teilnahme aufgrund eines wichtigen Termins absagen musste. Dies sei nicht als negatives Signal zu werten. Man habe ihn gerne als Gast sehen wollen.

    Kardinal Karl Lehman bedauerte die Divergenz zwischen katholischer und evangelischer Kirche in bioethischen Fragen, wie sie in der Debatte über die Stammzellforschung deutlich geworden sei. Er tritt weiter für die Ökumene auch in diesen Fragen ein und verwies darauf, dass der Dialog zwischen der Deutschen Bischofskonferenz und der Ev. Kirche Deutschlands (EKD) schon in dieser Woche weiterginge. Im Sinne der Ökumene bot er der EKD auch an, beim Lutherjahr 2017, "500 Jahre Reformation", zu unterstützen. Dass er mehr Gemeinsamkeiten als Trennendes zwischen den Christen beider Kirchen gebe, machte besonders auch der deutsche "Ökumenebischof" Gerhard Ludwig Müller (Regensburg) deutlich, der dem Gerede von einer "Eiszeit" entschieden widersprach.

    Moral, Tugenden und Verantwortung

    Die herausragende Bedeutung der Veranstaltung wurde auch durch den Besuch von Bundeskanzlerin Angela Merkel und des Vorsitzenden der SPD, Kurt Beck, sowie vor allem durch die Teilnahme des Bundespräsidenten Horst Köhler zur Diskussion des Themas "Zukunft der liberalen Demokratie" unterstrichen. Das Staatsoberhaupt bekräftigte dabei seine Kritik, die er erst vor wenigen Tagen am Geschehen auf den Weltfinanzmärkten geäußert hatte. Der Bundespräsident sprach sich erneut für eine stärkere Rolle des Staates und staatliche Regelungen aus. (-> MEDRUM-Artikel v.15.05.08). Auf dem Katholikentag fügte er hinzu: Die Regeln müsste jedoch auch von Moral, Tugend und Verantwortlichkeit getragen werden. Damit stellte er auch einen Bezug zum christlichen Glauben und seinen Werten für das Handeln in Staat und Gesellschaft her. Es sei bedeutend, dass Demokratie an Werten und Tugenden festgemacht werde, sagte der Bundespräsident. Dazu hätten auch die Kirchen viel beigetragen. Horst Köhler hatte sich sichtlich wohlgefühlt auf dem Katholikentag, sicherlich nicht nur, weil er für seine erneute Kandidatur für das Amt des Bundespräsidenten viel Beifall erhielt (MEDRUM-Bericht vom 22.05.08). Zu seinem persönlichen Eindruck vom Katholikentag befragt, sagte er: "Gute Themen, die Menschen sind motiviert und guter Stimmung, ein guter Tag".


    Jugend auf dem Katholikentag

    Nicht nur Erzbischof Zollitsch war von der Jugend angetan. Auch der gastgebende Bischof von Osnabrück, Franz-Josef Bode, war vom Zuspruch der Jugend und ihrem christliches Engagement beeindruckt. Bischof Bode sah im Jugendkonzert „Osnabrück rockt für 1 Welt" einen besonderen Höhepunkt. Es ginge ein großes Signal der Solidarität hinaus in die Welt, wenn Jugendliche in einem solchen Umfeld ihr Engagement bei caritativen Freiwilligendiensten vorstellen könnten.

    Erzbischof Robert Zollitsch betonte, dass besonders die jungen Leute sachlich und kreativ Fragen stellen. Für ihn ist erkennbar geworden, dass Christen in der Gesellschaft, auf dem Fundament der christlichen Botschaft, mitgestalten wollten und nicht das Weite suchen, sondern in die Weite gehen. Er ist überzeugt, dass der Katholikentag seinem Leitwort "Du führst uns hinaus ins Weite" gerecht wurde. Das war für ihn an der Ressonanz und gerade auch am christlichen Engagement der jungen Menschen sichtbar geworden.

    Friedliches und lebendiges Zeugnis

    Diese Eindrücke der "Offiziellen" scheinen nicht zu trügen. Zwar werden in manchen Medien besonders die strittigen Reformfragen beleuchtet (WeltOnline "Kontroversen bis zum Schluss), aber viele Teilnehmer und Beobachter haben den Katholikentag insgesamt positiv erlebt und gewürdigt. Die Vielfalt der Themen und Veranstaltungen, das Interesse und Engagement von Besuchern und Gästen, und nicht zuletzt auch die Friedlichkeit waren es, die diesem Katholikentag in einer gastfreundlichen Stadt Osnabrück einen besonders positiven Stempel aufgedrückt haben. Eine evangelische Christin, die auch das Christival in Bremen positiv miterlebte, schildert ihren Eindruck so: "Es ist ermutigend zu sehen, dass so viele Menschen mit Gott auf dem Weg sind, dass sie aus seiner Kraft Mut bekommen, auch heiße Eisen anzupacken, für Schwache einzustehen, aktiv in der Gesellschaft zu handeln und sich einzusetzen. Das war auf dem Katholikentag überall zu erkennen."

    Die Lebendigkeit der Kirche war es, was Veranstalter wie Teilnehmer eindrucksvoll und ermutigend erlebt haben. Für den Mut zum Bekenntnis, die Fähigkeit zum kritischen Dialog, den Willen zur Solidarität und die Entschiedenheit, ein Glaubenszeugnis durch das Leben abzulegen, legte dieser Katholikentag ein friedliches und sehr lebendiges Zeugnis von Christentum und Kirche ab.

  • Alles "In voller Fahrt?" - Ketzerische Gedanken

    26.05.08


    Alles "In voller Fahrt?" - Ketzerische und dennoch christliche Gedanken

    Kommentar zu den Kommunalwahlergebnissen in Schleswig-Holstein

    (MEDRUM) Eine ketzerisch angelegte Betrachtung über Entwicklungen in voller Fahrt und fragliche Folgen versucht, Wählerverhalten zu erklären (Wahlergebnisse -> MEDRUM-Artikel ).

    • Ölpreise in voller Fahrt
    • Kraftstoffpreise in voller Fahrt
    • Heizölpreise in voller Fahrt
    • Gaspreise in voller Fahrt
    • Strompreise in voller Fahrt
    • Managergehälter in voller Fahrt
    • Lohnverfall in voller Fahrt
    • Zahl der Billigarbeitsplätze in voller Fahrt
    • Steuereinnahmen in voller Fahrt
    • Bankenverluste in voller Fahrt
    • Spekulation in voller Fahrt
    • Steuerflucht in voller Fahrt
    • Zahl der Reichen in voller Fahrt
    • Moralverfall in voller Fahrt
    • Egoismus in voller Fahrt
    • Ehezerfall in voller Fahrt
    • Familienzerfall in voller Fahrt
    • Abtreibungen in voller Fahrt
    • Jugendkriminalität in voller Fahrt
    • Kinderarmut in voller Fahrt
    • Vertrauensverlust in voller Fahrt
    • Abwanderung in voller Fahrt
    • Wählerstimmenverlust in voller Fahrt
    • Linke in voller Fahrt.
    • Ratlosigkeit in voller Fahrt

    Außerdem sind wir unverändert Frauenfußballweltmeister und Exportweltmeister.

    Alles in voller Fahrt! Was wollen wir mehr? Vieleicht wollen wir noch eine Antwort auf die Frage, ob wir auch in die richtige Richtung fahren.

    Hier könnte ein Blick auf die ganz und gar nicht ketzerischen Gedanken unseres Staatsoberhauptes helfen. Sagte nicht Bundespräsident Horst Köhler beim Katholikentag, dass Demokratie an Werten und Tugenden festgemacht werden müsse? Sind es nicht die Werte und Tugenden, die die Richtung geben und helfen, den richtigen Kurs zu halten?

    Ob Werte und Tugenden auch in voller Fahrt sind, wird dem geneigten Leser überlassen.

  • Fokolar-Bewegung ehrt Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I.

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    Fokolar-Bewegung ehrt Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I.

    Verleihung des Hemmerle-Preises für Ökumene und Dialog mit den Weltreligionen

     

    Am 12. Juni wird die Fokolar-Bewegung den Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I. (seit 1991), in Istanbul für seine Verdienste um die Ökumene mit dem Klaus-Hemmerle-Preis auszeichnen.

    Die Fokolar-Bewegung will damit das Engagement des Patriarchen im Dialog mit den Weltreligionen und sein Wirken für die Ökumene als "Brückenbauer" würdigen. Er ist zugleich Oberhaupt der gesamten orthodoxen Christenheit, verfügt in diesem im Ehrenamt allerdings nicht über die Weisungsbefugnisse, die der Papst in der römisch-katholischen Kirche hat. Die Laudatio wird Karl Kardinal Lehmann halten.

    In der Auszeichnung des Patriarchen von Konstantinopel ist weit mehr als nur eine symbolische Bedeutung sehen. Bartholomaios I. sieht in Klaus Hemmerle einen Freund und Bruder. Sie hatten sich im Jahr 1984 bei einem ökumenischen Bischofstreffen in Istanbul kennen gelernt. Der Hemmerle-Preis ist nach Klaus Hemmerle benannt, der Theologieprofessor in Bochum und Freiburg war und 1975 Bischof von Aachen wurde. Er lernte die Fokolar-Bewegung bereits als junger Priester in den fünfziger Jahren kennen und stand ihr als einer Bewegung, die für Dialog und Verständigung eintritt, stets besonders nahe. Seinem Denken verlieh er durch den Ausspruch "Liebe die Kirche des anderen wie deine eigene" besonderen Ausdruck. Er verstarb 1994.

    Bartholomaios I. hat viele Zeichen für die Ökumene gesetzt. So stattete er 2006 der römisch-katholischen Kathedrale zum Heiligen Geist in Istanbul einen historisch zu nennenden Besuch bei einem Gottesdienst ab, den Papst Benedikt XVI. zelebrierte. Während des Gottesdienstes tauschten die beiden Kirchenoberhäupter einen Friedenskuss aus. Sie gaben auch eine gemeinsame Erklärung ab, in der sie ihren Willen bekräftigten, für die Wiederherstellung der Einheit der beiden Kirchen einzutreten (Joint Declaration by Ecumenical Patriarch Bartholomew and Pope Benedict XVI).

    Die Verleihung des Hemmerle-Preises sieht Bartholomaios I. ebenso als Zeichen seiner Verbundenheit mit der Fokolar-Bewegung. Er hatte zuletzt im März 2006 Verbindung zur Gründerin der Fokolar-Bewegung, Chiara Lubich, die er noch kurze Zeit vor Ihrem Tod in Rom besuchte. Chiara Lubich hatte die Fokolar-Bewegung 1948 gegründet (MEDRUM-Artikel v. 25.03.08). Mit dem Patriarchen Bartholomaios und Bischof Klaus Hemmerle verband sie die Gemeinsamkeit des Anliegens für die Ökumene und zum interreligiösen Dialog.

    In einem Bericht des Fernsehsenders 3sat im Februar 2005 sagte der Sender über Bartholomaios I. "Patriarch Bartholomaios I. ist türkischer Staatsbürger griechischer Abstammung, ein kosmopolitischer Europäer, der sieben Sprachen fließend spricht. Er verkörpert heute die über alle Grenzen hinweg wirkende ökumenische Kraft, die den Zusammenhalt zwischen den orthodoxen Schwesterkirchen der Welt einschließlich der neuen Episkopate in den ehemaligen Ländern des Ostblocks wahrt." 3sat nannte ihn einen überzeugten Europäer und eine der beeindruckendsten geistlichen Persönlichkeiten unserer Zeit.

    In der Begründung für die Preisverleihung an Patriarch Bartholomaios, heißt es, Patriarch Bartholomaios engagiere
    sich seit über dreißig Jahren in der Förderung des ökumenischen Dialogs und habe
    auch seine Verbindungen nach Deutschland immer wieder genutzt, um die
    Beziehungen zur evangelischen und katholischen Kirche zu stärken. Außerdem habe
    er auch in ökumenisch schwierigen Zeiten gute Kontakte zu den Päpsten Johannes
    Paul II. und Benedikt XVI. gepflegt.

    Die Verdienste von Bartholomaios für Dialog und Ökumene mit Gesprächspartnern aller Kirchen und Religionen, wird vom Bischof von Mainz, Kardinal Karl Lehmann, als Laudator gewürdigt werden. Den Bischof von Mainz wird eine Delegation von 80 Personen begleiten. Dazu werden neben den katholischen Bischöfen Heinrich Mussinghoff aus Aachen und Reinhard Lettmann aus Münster auch der griechisch-othodoxe Metropolit Augoustinos aus Bonn, und Vikarbischof Evmenios Tamiolakis aus Aachen sowie der vormalige Präsident des Lutherischen Weltbundes und Klaus-Hemmerle-Preisträger von 2006, Landesbischof i. R. Christian Krause, gehören.

    Mit der Auszeichnung in Istanbul will man zugleich auch das Christentum in der Türkei
    fördern. Dr. Wilfried Hagemann, Geistlicher Rektor aus Münster und Mitglied der Preis-Jury, sieht in der Ortswahl eine bewusste Entscheidung, mit der ein klares Signal der Solidarität mit der christlichen Minderheit in der Türkei gesetzt werden soll. In Istanbul sei die Zahl der Gläubigen der griechisch-orthodoxen Kirche von 300.000 im Jahre 1955 auf derzeit 3000 zurückgegangen, teilte die Fokolar-Bewegung mit. Es sei ihr wichtig, ein Zeichen der Solidarität und der Verbundenheit mit diesen Christen zu setzen.

    Der von der Fokolar-Bewegung gestiftete Klaus-Hemmerle-Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Damit soll das Wirken von Persönlichkeiten im Sinne von Klaus Hemmerle als Brückenbauer zwischen Kirchen, Religionen und Weltanschauungen geehrt werden. Zur Jury gehören Vertreter des Bistums Aachen, des Lehrstuhls für christliche Religionsphilosophie der Universität Freiburg, des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, der evangelischen oder orthodoxen Kirche und der Fokolar-Bewegung. 2006 wurde der Hemmerle-Preis an Bischof Dr. Christian Krause, ehem. Bischof in Aachen u. Präsident des Lutherischen Weltbundes, verliehen. Erstmals verliehen in 2003, ging der undotierte Preis an Prof. Dr. Ernst-Ludwig Ehrlich für seine Verdienste im jüdisch-christlichen Dialog.

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