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Veranstaltungen

  • Erhaltet die Familien

    Gedicht "Erhaltet die Familien", gewidmet der Schriftstellerin und Christin Christa Meves

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  • Europäisches Lebenschutzmuseum

    Leben


    Europäisches Lebenschutzmuseum

    Zum Gedenken an die Tötung von 2 Millionen ungeborenen Kindern.


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    Wer seinen Urlaub in Niederösterreich verbringt und ein Museum des Lebensschutzes besuchen möchte, findet im niederösterreichischen Steinbach eine Gelegenheit. Nach Angaben des Betreibers ist es das 1. Europäische Lebenschutzmuseum. Es wurde in einer ehemaligen Schule eingerichtet.

    Die Ausstellung führt über zwei Etagen. Sie zeigt den Gegensatz auf zwischen dem Wunder des Lebens und der unermesslichen Tragik, der dieses Leben durch Tötung im Mutterleib ausgesetzt ist. Der Betreiber bezeichnet diesen Teil der Ausstellung als "Baby-Holocaust-Gedenkstätte" .

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    Der Ort Steinbach gehört zur Marktgemeinde Brand-Nagelberg und liegt im Bezirk Gmünd in Niederösterreich, dicht an tschechischer Grenze. Die Anschrift lautet: A-3971 Steinbach 63, Tel. +43 (0)2859 87044. Auskunft erteilt der Gesundheitspsychologe Dr. Preßlmayer, email: Josef.Presslmayer@gmx.at.

    Dr. Preßlmayer ist ein entschiedener Gegner der Abtreibung und Lebensschützer. Er wurde durch seine Klagen am Verfassungsgerichtshof und am Europäischen Gerichtshof für
    Menschenrechte auch über die Landesgrenzen Österreichs hinaus bekannt.

    Weitere Information: http://www.lebensschutzmuseum.at

    Wie schrecklich Abtreibung ist, ist auf einem Video zu sehen, das im Exklusivbereich für registrierte Nutzer zugänglich ist. -> zur Videoinformation



    Gedicht -> Das ungebor'ne Leben

     

  • Schrecken der Abtreibung


    Der Schrecken der Abtreibung wird auf einem schockierenden Videofilm gezeigt: Video


  • Oskar Lafontaine: Jung und Schäuble sind erklärte Verfassungsfeinde

    02.06.08


    Lafontaine: "Jung und Schäuble erklärte
    Verfassungsfeinde - CDU durch Verfassungsschutz beobachten"

    Chef der Linken wirft der CDU in der ARD-Sendung der Anne Will Media GmbH
    Verfassungsfeindlichkeit vor

    von Kurt J. Heinz

    (MEDRUM) "Alles auf Rot - warum nicht mit den
    Linken?
    ", hieß die gestrige Sendung, die die Anne Will Media GmbH in der
    ARD präsentierte. Die ARD und die Anne Will Media GmbH gaben Oskar Lafontaine
    eine außergewöhnliche Plattform, von den Zweifeln an der
    Verfassungstreue an Abgeordneten und Mitgliedern der Partei Die Linke durch
    einen massiven Gegenangriff auf die Unionsparteien abzulenken und ihre finanz-
    und wirtschaftspolitische Bilanz in Berlin als Erfolgsmodell darzustellen.

    Lafontaine gelang es, von Anne Will
    unwidersprochen und nicht hinterfragt, darzustellen, dass die Linke genauso wie
    die Union nach dem Ende der ehemaligen DDR eine Integrationsleistung
    vollbringe, indem man Vertreter des Systems der ehemaligen DDR integriere,
    genauso wie dies bei der überzeugten Jungkommunistin Angela Merkel bei der
    Union geschehen sei, die von der Union sogar als Kanzlerin gewählt worden sei.
    Lafontaine übertraf diese Feststellung noch dadurch, dass er ebenso
    unwidersprochen darstellen konnte, dass die CDU die eigentliche
    verfassungsfeindliche Partei sei. Die erklärten Verfassungsfeinde seien Jung,
    Schäuble und andere. "Aber wir, als Demokraten, müssen darauf achten, dass
    diese verfassungsfeindlichen Bestrebungen nicht zur Wirkung kommen", sagte
    Lafontaine fast genüßlich.

    Was wäre an Rot-Rot eigentlich schlimm?

    Die Sendung kündigte an, die Frage beantworten zu
    wollen, warum die SPD nicht mit der Linken in einem Bündnis Rot-Rot regieren
    wolle. Was wäre eigentlich so schlimm daran, fragte Anne Will zu Beginn der
    Sendung, wenn es - wie es die Jusos fordern - zu einem Bündnis Rot-Rot käme.
    Würden wirklich Investoren massenhaft das Land meiden oder würde mehr soziale
    Gerechtigkeit herrschen?

    Dazu stellte Sie als prominente Gäste den
    Parteichef der Partei Die Linke vor, Oskar Lafontaine, den Regierenden
    Bürgermeister von Berlin Klaus Wowereit, der gezeigt habe, dass man mit der
    Linken erfolgreiche Politik machen könne, den bayerischen Ministerpräsidenten
    Günter Beckstein, der in seinem Land die Links-Partei fleißig überwachen ließe,
    und das Mitglied des Aufsichtsrates von Villeroy & Boch, Wendelin von Boch,
    der davor warne, die Linke zu wählen, weil sie die Wirtschaft aus dem Land
    treibe.

    Rot-Rot als Erfolgsmodell Berlin

    "Stimmt das, dass die Linke die Wirtschaft
    aus dem Land treibe?", lautete die erste Frage. In einem Spot zeigt die
    Anne Will Media GmbH, dass die ehemals bankrotte Stadt Berlin vom Bündnis
    Rot-Rot auf die Erfolgsspur geführt worden sei. Beckstein räumte ein, dass
    erfolgreiche Haushaltskonsolidierung in Berlin geschehen sei, er schätze die
    Arbeit von Herrn Sarrazin. Dies dürfe aber aber nicht darüber hinweg täuschen,
    dass es in der Partei der Linken, in der es viele anständige Leute gebe, aber
    auch harte Extremisten gebe, mit denen man nicht zusammenarbeiten dürfe. Klaus
    Wowereit betonte, das man in Berlin erfolgreiche Haushaltspolitik gemacht habe
    und wies das Argument zurück, das ein Bündnis Rot-Rot die Wirtschaft vertreibe.
    Dies sei nicht der Fall. Wendelin von Boch wandte ein, dass die wirtschaftliche
    Entwicklung nicht so positiv sei, wie sie im Filmspot dargestellt worden sei,
    so sei die Zahl der Insolvenzen erheblich angestiegen und das
    Wirtschaftswachstum sei im Vergleich niedrig, teilweise sogar geschrumpft.

    Danach ging Anne Will zu der Frage über, weshalb
    das "Erfolgsmodell" Berlin nicht auf den Bund übertragen werden
    könne? Wowereit stellte dazu heraus, dass dies differenziert betrachtet werden
    müsse, das hänge von den jeweiligen Gegebenheiten ab. Dies beurteile man
    derzeit auf Bundesebene anders als in Berlin.

    Ehemaliger Häftling des SED-Regimes

    Welche Gründe es geben könne, mit Personen aus
    ehemaligen SED-Kadern nicht zusammenzuarbeiten, trug anschließend eine Zeitzeugin
    vor, die 1 1/2 Jahre als politische Gefangene in der ehemaligen DDR inhaftiert
    war und dann freigekauft wurde. Eva-Maria Neumann lehnte es wegen ihrer
    Erfahrung als ehemalige politische Gefangene ab, von Leuten mitregiert zu
    werden, die das ehemalige System getragen haben und auch heute noch unverändert
    ein gleiches oder ähnliches System befürworten.

    Beckstein stellte heraus, dass dies zu den Gründen
    gehöre, weshalb alle Bundesländer ausgenommen Berlin die Partei der Linken vom
    Verfassungsschutz beobachten ließen. Es dürfe nicht sein, dass demokratische
    Parteien mit Parteien zusammenarbeiteten, in denen Angehörige der alten
    SED-Kader säßen.

    Linientreue Jungkommunistion Angela Merkel zur Kanzlerin gewählt

    Oskar Lafontaine wiegelte diese Bedenken damit ab,
    dass man in Deutschland zweimal Angehörige des ehemaligen Systems integrieren
    musste. Jetzt müsse er mal ein bißchen Sache dazu tun, meinte Lafontaine.
    NSDAP-Mitglieder seien über die CDU Kanzler und Bundespräsident geworden. Das
    sei sicher im Grundsatz richtig gewesen, sofern nichts Gravierendes gegen sie
    vorgelegen habe. Jetzt sei es aber so, dass die CDU heuchele und die
    Öffentlichkeit täusche. Sie selbst habe zwei SED-Parteien integriert, die
    sogenannten Blockparteien. Herr Althaus von Thüringen sei in einer alten
    SED-Partei gewesen. "Und noch was, ich will Sie mal aufklären", sagte
    er zu Ministerpräsident Beckstein gewandt: "Sie haben eine
    Jungkommunistin, eine überzeugte Jungkommunistin zur Kanzlerin gewählt. Ist
    Ihnen das überhaupt klar? Denn Frau Merkel war FDJ-Funktionärin für Propaganda
    und Agitation. Das konnte nur eine überzeugte Jungkommunistin. Und sie durfte
    in Moskau studieren. Das waren nur Linientreue. Also, Sie haben doch
    Integrationsleistungen vollbracht. Seien Sie doch stolz auf Ihre
    Integrationsleistungen", meinte Lafontaine süffisant.

    Ministerpräsident Beckstein (CSU) versuchte
    demgegenüber deutlich zu machen, dass es in der Partei der Linken massive Leute
    gebe, die sich heute noch dazu bekennen, die soziale Marktwirtschaft abschaffen
    zu wollen. "Das heißt nicht etwa, die ganz eindeutig für dieses System
    stehen, sondern waschechte Kommunisten sind, bei Solid (Jugendorganisation der
    Linken), die sogar in der Tat mit Gewalt gegen dieses System vorgehen
    werden", sagte Beckstein und fügte hinzu, dass das doch nicht in Ordnung
    sei.

    Lafontaine gegen Spitzelei der Linken aber für Beobachtung der CDU durch Verfassungsschutz

    Anne Will fragte Lafontaine, ob er kein Problem
    damit habe, dass jeder Zehnte der 203 Links-Abgeordneten im Bundestag und in
    den Landesparlamenten durch Unterlagen der Birthler-Behörde belastet sei. Das
    sei sicherlich ein Problem und da müsse man jeden Einzelfall genau betrachten.
    Er sei gegen Spitzelei jeder Form. Das sei ja wieder hochaktuell. Also in der
    DDR habe der Staat bespitzelt und bei uns bespitzele der Staat und die
    Wirtschaft in großem Umfang, ohne dass er das jetzt exakt vergleichen wolle.
    Aber sie sehe, es sei ja ein Problem, alle haben ja diese Probleme gehabt.
    Lothar de Maizière und Manfred Stolpe haben auch solche Vorwürfe gehabt. ... Und es gebe eben auch
    in der Linken Leute, die solche Vorwürfe haben, und da müsse man ebenfalls den
    Einzelfall betrachten, entgegnete er Anne Will.

    Zum Fall Christel Wegner und ihrer Unterstützung
    der Stasi befragt, ob dies ein Einzelfall sei, und ob die Die Linke nicht
    Schwierigkeiten gehabt habe, sie zur Niederlegung des Mandats zu bewegen,
    entgegnete Lafontaine, Die Linke habe kein Problem gehabt, Christel Wegner aus
    der Fraktion auszuschließen. Dass Christel Wegner ihr Mandat nicht niederlegte,
    ignorierte Lafontaine in seiner Antwort. Beckstein hielt entgegen, Christel
    Wegner sei kein Einzelfall, es gebe in der Partei Die Linke eine starke Wurzel aus
    Angehörigen der alten Kader. Deswegen sei die Beobachtung vom Verfassungsschutz
    notwendig.

    CDU verfolgt verfassungsfeindliche Bestrebungen

    Danach durfte Lafontaine zum großen Gegenschlag
    ausholen und erklärte Anne Will und ihrer Runde, dass die CDU der eigentliche
    Verfassungsfeind sei, der vom Verfassungsschutz beobachtet werden müsse. Er
    stellte fest: "Wenn wir an der Saar regieren, muss ich ernsthaft darauf
    achten, dass die CDU vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Denn die erklärten
    Verfassungsfeinde sind Schäuble und Jung und andere, die gegen das Grundgesetz
    in das Schlafzimmer wollen, Online-Durchsuchungen machen wollen, die Bundeswehr
    im Inneren einsetzen wollen, sie sind doch die erklärten Verfassungsfeinde und
    müssen vom Verfassungsschutz nachhaltig beobachtet werden." Lafontaine bekräftigte
    seine Position anschließend noch durch die Bemerkung, die CDU sei nun mehrfach
    durch das Bundesverfassungsgericht daran gehindert worden, ihre
    verfassungsfeindlichen Ziele durchzusetzen. "Aber wir, als
    Demokraten, müssen darauf achten, dass diese verfassungsfeindlichen Bestrebungen
    nicht zu Wirkung kommen", so Lafontaine.

    Es schien Anne Will und Klaus Wowereit entweder
    die Sprache verschlagen zu haben oder es schien ihnen gelegen zu sein, dass
    Lafontaine solche Erklärungen abgab. Einzig Ministerpräsident Beckstein, der
    selbst kein Angehöriger der CDU sondern CSU ist, wies diesen Rundumschlag
    Lafontaines gegen die Verfassungstreue der CDU zurück.

    Angehörige der Linken harmlos und anständig

    Anne Will hinterfragte die Erklärung
    Lafontaines nicht, sondern ging stattdessen dazu über, die Harmlosigkeit von
    Angehörigen der Partei Die Linke am Beispiel eines ehemaligen CSU-Angehörigen
    und „anständigen Bayern“, der jetzt Mitglied in der Linken ist, zu
    unterstreichen. Er durfte seine Harmlosigkeit unwidersprochen in den Kontrast
    zum „brutalen“ und „schlimmen“ Umgang der CSU mit ihrer Landrätin Pauli und das
    Unrecht, das dort ablaufe, stellen.

    Die Linke wird stärker und soziale Gerechtigkeit größer

    Im
    letzten Teil der Sendung schnitt Anne Will die Frage der wirtschaftlichen
    Entwicklung und sozialen Gerechtigkeit an. Hier standen sich bekannte
    Darstellungen der wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland aus Sicht der
    Unternehmungen, der Linken und der Union sowie SPD gegenüber.

    Wowereit
    stellte heraus, dass die SPD mehr Steuern und die Abgaben der Reichen und
    Umverteilung zur Herstellung größerer sozialer Gerechtigkeit wollen. Beckstein
    ging vor allem auf die „kalte Steuerprogression“ und die Notwendigkeit von
    Steuersendungen ein. Wendelin von Boch unterstrich die unternehmerischen
    Leistungen und ihren hohen Beitrag zum Steueraufkommen, während Lafontaine auf
    die negative Lohn- und Einkommensentwicklung der Arbeitnehmer und den großen
    Niedriglohnsektor sowie die geringen Rentenerwartungen in Deutschland hinwies.
    So lange dies so bliebe, werde Die Linke immer stärker werden und die soziale
    Gerechtigkeit größer. Den Bürgern würde es eindeutig besser gehen, wenn Die
    Linke regieren würde, sagte Lafontaine.

    Ein
    Spot, der dies an einem Beispiel über Kürzungen hinterfragen sollte, die in
    Berlin die einfachen Bürger unter Rot-Rot trafen, war wirkungslos. Er wurde von
    Lafontaine als Ergebnis falscher Bundespolitik dargestellt, die Steuer- und
    Abgabequote sei im europäischen Vergleich zu niedrig. Das Beispiel konnte auch
    von Wowereit leicht entkräftet werden, weil es teilweise unzutreffende
    Behauptungen über die Kostenentwicklung von Kitas in Berlin enthielt. Das
    Film-Beispiel erwies sich damit als ungeeignet, die Frage zu erörtern, ob es
    glaubwürdig sei, dass ein Bündnis Rot-Rot mehr soziale Gerechtigkeit
    verspreche, wenn wie im Fall von Berlin bei Schwachen gespart werde. Zur letzten Frage, ob ein Bündnis
    Rot-Rot 2013 in Frage käme, antwortete Wowereit, dies hänge nicht von der SPD
    ab, sondern wie sich Die Linke entwickle.

    Fazit: Anne Will hat Spaß gehabt

    Als
    Fazit der Sendung hätte Anne Will festhalten können: Die Linke bringt wie die
    CDU eine gewaltige politische Integrationsleistung, indem sie Angehörige des
    ehemaligen kommunistischen Regimes integriert, sie handelt in Fällen extremer
    Vorstellungen, wie am Fall der Christel Wegner gezeigt, mit der notwendigen Konsequenz, sie
    sorgt als demokratische Partei dafür, dass verfassungsfeindliche Bestrebungen
    der CDU keine Wirkung haben, und sie regiert erfolgreich in Berlin. Anne Will blieb
    am Ende jedoch nur Zeit festzustellen: „Es war eine spannende Diskussion und es
    hat mir richtig viel Spaß gemacht“.

    Kommt es
    bei einer solchen Sendung darauf an, dass es Anne Will Spaß macht oder dass
    eine solche Sendung kompetent moderiert wird, könnte man fragen. Die Anne Will
    Media GmbH wird wohl kaum dafür bezahlt, dass Anne Will Spaß hat. Auch nicht
    dafür, dass Oskar Lafontaine unwidersprochen Halbwahrheiten und dreiste
    Diffamierungen verbreiten kann. Der Zuschauer sollte sich, - unabhängig von
    parteilichen Einschätzungen und Zugehörigkeiten - gestützt auf eine kompetente Moderation, auch eine
    qualifizierte Meinung bilden können. Dieses Ziel hat die Sendung nicht
    erreicht, auch wenn Sie, verehrte Frau Will, daran Spaß gehabt haben. Der Spaß der Zuschauer - ausgenommen Oskar Lafontaine, alte SED-Kader und ihre Sympathisanten - dürfte sich somit in Grenzen gehalten haben.

  • Empörung über Anne Will und Oskar Lafontaine

    03.06.08 


    Empörung über Anne Will und
    Oskar Lafontaine

    Das Trommelsolo des
    Blechtrommlers Oskar Lafontaine

    Ein Kommentar von Kurt J. Heinz

    Es
    ist ein ungleiches Paar, über das sich gestern Empörung ergoß. Anne Will, die
    schon seit einiger Zeit in der Kritik steht, lieferte am Sonntagabend eine
    Steilvorlage für den Linksaußen der Republik Oskar Lafontaine. Als ehemalige
    Moderatorin der Sportschau sind ihr Steilvorlagen vertraut. Weniger vertraut
    scheint sie und ihre Media GmbH, die bei der ARD unter Vertrag steht, mit den
    Fakten zu sein, über die sie selbst und ihre Gäste sprechen. Auch scheint ihr
    nicht bewusst zu sein, das sie als Moderatorin durch ihre Kompetenz für einen fairen geistigen Wettstreit und die Einhaltung von
    Spielregeln sorgen muss. Friedberg Pflüger von der Berliner CDU ist empört und fordert die Absetzung von Anne Will.

    Anne
    Will und ihre GmbH verbreitete in ihrem Eingangsspot zur Sendung am
    Sonntagabend fälschlicherweise die Suggestion, in Berlin sei der Schuldenberg
    abgetragen worden. Rot-Rot hätte 60
    Milliarden Euro Schulden geerbt und habe Berlin auf die Erfolgsspur geführt.
    Dank Rot-Rot, sei Berlin nicht mehr so arm, aber immer noch verdammt sexy, hieß
    es in dem Spot. Wendelin von Boch, der
    sich vor der Sendung offenbar informiert hatte, wandte ein, dass die
    Schuldensumme trotz Hauhaltskonsolidierung von 38 Milliarden auf 60 Milliarden
    gestiegen sei. Er hatte keine Chance, dafür Bestätigung zu finden. Der einzige
    in der Runde, der dies außer ihm - und sicher noch besser - wußte, war Klaus
    Wowereit. Aber er schwieg. Es wäre wohl nicht opportun gewesen, wenn ausgerechnet
    Wowereit, dessen Berliner Rot-Rot-Projekt Anne Will den Zuschauern als
    "Erfolgsmodell Berlin" präsentierte, dadurch einen Erfolg von Rot-Rot
    in Berlin selbst in Frage gestellt oder geschmälert hätte. Das muss man nicht,
    mag Wowereit gedacht haben, auch nicht um der Wahrheit willen. So wundert es
    nicht, wenn Friedbert Pflüger nun empört ist, denn als
    Fraktionsvorsitzender der CDU im Berliner Senat weiß er, dass diese Fakten, die
    Anne Will und ihre Media GmbH präsentiert hatte, falsch waren. Ein Fauxpas von
    weit größerer Bedeutung als der Fehler, der Anne Will schon bei der Vorstellung
    der Gäste unterlief, als sie Wendelin von Boch fälschlicherweise nicht als
    Aufsichtsratsmitglied sondern als Aufsichtsratsvorsitzenden vorstellte.

    Die
    falschen Filmangaben über die Schuldenentwicklung Berlins hätten für die
    Forderung Friedbert Pflügers längst nicht ausgereicht. Schlimmer als nur
    falsche Fakten zu präsentieren ist der Fehlgriff Anne Wills, Oskar Lafontaine
    nach Belieben um sich treten zu lassen. Er tat es mit sichtlichem Genuß. Die
    Regierungspartei CDU sei verfassungsfeindlich, traf er die Union unter die
    Gürtellinie, ein Tritt, den er gleich mehrfach austeilen durfte. Jung und
    Schäuble sind erklärte Verfassungsfeinde, war der erste Streich, doch der zweite
    folgte gleich: "Die CDU ist der eigentliche Verfassungsfeind." Und da
    er schon mal mit dem Treten unter die Gürtellinie begonnen hatte, machte er
    weiter: Die CDU verfolge verfassungsfeindliche Bestrebungen, darum müsste er
    sie im Saarland nachhaltig vom Verfassungsschutz beobachten lassen, wenn er
    dort Verantwortung trüge. Es gerät zu einem wahren Amoklauf, was Oskar bei Anne
    Will inszenieren darf. Drei häßliche Fouls, Tätlichkeiten der üblen Art, die er
    ungeahndet begehen kann.

    So
    ganz nebenbei teilt er noch einen weiteren Tritt aus, indem er das Ammenmärchen
    verbreitet, die Union habe eine ganz überzeugte, linientreue Jungkommunistin
    zur Kanzlerin gewählt. Um die Richtigkeit seiner Behauptung zu suggerieren,
    präsentiert er als Beleg, dass Angela Merkel eine FDJ-Funktionärin der
    hartgesottenen Art gewesen sein muss, die sogar in Moskau habe studieren
    dürfen. Indes, wer ist sich schon der Tatsache bewußt, dass Angela Merkel, die
    in jungen Jahren wie Millionen anderer Jugendlicher zur Jugendmassenorganisation
    FDJ der ehemaligen DDR gehörte, sich mit jugendlicher Passion um kulturelle
    Aktivitäten für ihre Altersgenossinnen und -genossen gekümmert hat? Wem ist
    bewusst, dass Angela Merkel, sich im Unterschied zu vielen Linientreuen nicht
    der sozialistischen Jugendweihe ihres Jahrganges unterzogen hatte, sondern sich
    stattdessen konfirmieren ließ? Und wem ist schon bewusst, das Angela Merkel
    nicht in Moskau, sondern in Leipzig Physik studierte? Ein Mißverständnis sei
    das nur gewesen, wird diese Unwahrheit Lafontaines nach der Sendung
    bagatellisiert. Und wem ist schließlich noch in Erinnerung oder wer weiß, dass
    Angela Merkel im Gegensatz zu einem Gregor Gysi nie der SED angehörte? Auch
    wird es wenigen in Erinnerung sein, dass sich Angela Merkel im Jahr der Wende dem
    Demokratischen Aufbruch zuwandte, der den Sozialismus ablehnte und der Wende
    zur freiheitlichen und sozialen Demokratie wesentliche Impulse gab. Wen
    interessiert das alles? Oskar Lafontaine interessiert dies an diesem Abend bei
    Anne Will ganz sicher nicht. Anne Will übergeht dies.

    Oskar Lafontaine hat demokratische Spielregeln verletzt.
    Das ist er gewohnt zu tun, wenn man zurückblickt. Er tat es in der SPD gleich
    mehrfach. Sein prominentester und größter Tritt, der bei Millionen SPD-Wählern
    und SPD-Genossen unmittelbar unter der Gürtellinie ansetzte, war sein
    Nacht-und-Nebel-Abgang als Wirtschaftsminister und SPD-Vorsitzender. Eine
    Eingebung, die dem Entschluss des Blechtrommlers Oskar vergleichbar ist, als
    jener aus Protest beschlossen hatte, nicht mehr zu wachsen und fortan nur noch
    blechtrommelnd mit der Welt zu kommunizieren. Lafontaine verweigerte sich mit
    seinem Affront der Sprachlosigkeit all denen, die ihm vertraut und sich ihm
    anvertraut hatten. Da half auch kein noch so großer Appell der Genossen.
    Er hinterließ sie nach ihrem vergeblichen Bemühen um Verstehen in konsternierter
    Ratlosigkeit. Dafür erhielt er von der SPD zurecht die Rote Karte.

    Seine Blechtrommel erhielt Oskar Lafontaine jedoch erst
    einige Zeit später. Nach der Verweigerung einer erneuten Gefolgschaft durch die
    saarländische SPD und seinem Austritt aus der Partei wurde sie ihm von Gregor
    Gysi gereicht. Gysi erkannte, dass das Bündnis der PDS mit der WASG die
    strategische Chance bot, über die Hintertür in den alten Bundesländern Fuß zu
    fassen.

    Seither trommelt Oskar wie sein Romanvorbild. Auch beim
    ihm ist der Wahrheitsgehalt seiner Geschichten oft zweifelhaft, in Teilen
    nachweislich falsch, und - wie bei seinem Trommelsolo in der Sendung von Anne
    Will - ebenso von neurotischer Infantilität geprägt wie die Geschichten des
    Sonderlings Oskar Matzerath. Lafontaine hat sich mit seinem
    Blechtrommelauftritt am Sonntagabend selbst zur Karikatur gemacht. Ob das der
    Grund war, weshalb ihm Anne Will seine Blechtrommel nicht abnahm?

    Niemand
    sollte darauf warten, dass Oskar seine Blechtrommel freiwillig abgibt. Sie
    müsste ihm schon aus den Händen genommen oder die Gelegenheit zu solchen Solos darf ihm nicht geboten werden. Die Genugtuung, dass er mit
    seiner Blechtrommel, mit der er für Gregor Gysi bereits die Hintertür geöffnet
    hat, jetzt auch noch gutgläubige Wähler an die Falltür der Linken führt, scheinen ihm
    die Getretenen verständlicherweise versagen zu wollen. Auch dies ist bei Friedbert
    Pflügers empörtem Protest über die Sendung von Anne Will angeklungen.

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