Kinderarmut - Ein Argument für Kinderbetreuung und Ganztagsschule
Aus dem Interview der SZ mit der Bundesministerin Ursula von der Leyen
Das Grundmuster der Armut sei stets das gleiche: "Armutsgefährdet sind Alleinerziehende,
Kinderreiche und Migranten", sagt Ursula von der Leyen über die Bedingungen, unter denen Kinderarmut am ehesten auftrete.
Sie tritt deshalb dafür ein, dass Familien mit kleinen Einkommen gezielte finanzielle Hilfen bekommen, zum Beispiel den Kinderzuschlag, zum Beispiel das Kindergeld, dass Alleinerziehende vor allem Kinderbetreuung erhalten, damit sie eine Stelle annehmen können. Für die Bundesministerin ist die Kinderarmut ein Argument, mit dem sie ihre Politik der Kinderbetreuung und Ganztagsschule untermauert. Es zeige sich, dass Familien mit Kindern Chancen am Arbeitsmarkt brauchten. Sie haben es aber oft schwer, sagt die Ministerin, diese Chancen zu nutzen, weil Kinderbetreuung oder Ganztagsschulen fehlen. Kinderbetreuung und Ganztagsschule hält die Ministerein besonders auch für die Kinder von Migranten wichtig, weil es dort häufig an der beruflichen Qualifikation der Eltern fehle und die Kinder nicht früh genug in die Kindergärten kämen, in denen sie gefördert werden könnten, um aus der Armut herauszukommen. Die Bundesministerin wird heute einen eigenen Armutsbericht herausgeben, der sich mit der Kinderarmut in Deutschland befasst.