Bernd Schirrmacher jetzt Ehrenvorsitzender des Christlichen Schulvereins Gießen
Edgar Schmidt zum Vorsitzenden gewählt - Thomas Schirrmacher jetzt Kuratoriumsmitglied
(Bonn, 29.05.2008) Der Christliche Schulverein Gießen, Träger der August-Hermann-Francke-Schule in Gießen, hat in seiner Mitgliederversammlung Kuratorium und Vorstand umgebaut und ergänzt.
Mit dem Ende der 25jährigen Tätigkeit als 1. Vorsitzender von Bernd Schirrmacher, das fast wie das Ende einer Ära scheint, setzt der Verein auf bewährtes Personal und ist auf Kontinuität bedacht.
Zum 1. Vorsitzenden wählte sie den bisherigen 2. Vorsitzenden, den Sozialarbeiter Edgar Schmidt, zum 2. Vorsitzenden ein langjähriges Kuratoriumsmitglied, den Mediziner Hubert Leufkens. Rechnungsführer bleibt der Schulleiter Lothar Jost. Neu in das Kuratorium gewählt wurden die Mitglieder Bernd Platz und der Sohn des bisherigen Vorsitzenden, Prof. Dr. Thomas Schirrmacher.
Anlaß für die auf Kontinuität setzende Umstrukturierung war, dass der Mitbegründer der Schule, Prof. Bernd Schirrmacher, im Alter von 87 Jahren nach 25 Jahren das Amt des 1. Vorsitzenden abgab. Er wurde einstimmig zum Ehrenvorsitzenden gewählt und will weiter am Schulgeschehen aktiv teilnehmen.
In einer Feierstunde wurde Bernd Schirrmacher ebenso für seine 25jährige Tätigkeit als Vorsitzender gedacht, wie Harald Kronenberger, stellvertretender Leiter der Schule, für 25 Lehrtätigkeit an der Schule geehrt.
Bernd Schirrmacher hatte als Gründungsmitglied und Kuratoriumsmitglied den Vorsitz im Alter von 63 Jahren zunächst nur eher zu repräsentativen Zwecken übernommen. Doch schon nach einem Jahr ließ er sich aufgrund des wachsenden Arbeitsaufkommens als Professor für Nachrichtentechnik früh pensionieren und war seitdem ganztags für die Schule im Einsatz, als Bauleiter ebenso wie beim Aufbau der elektronischen Buchführung, bei Bewerbungsgesprächen ebenso wie als Seelsorger für Lehrer, Eltern und Schüler. Zum 80. Geburtstag im Jahr 2001 wurde ihm für sein ungewöhnliches Engagement das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen. Zudem erschienen eine Festschrift „Baumeister bleibt der Herr“. Dr. Hermann Otto Solms schrieb damals als Vizepräsident des Deutschen Bundestages: „Im Mittelpunkt der christlichen Erziehung an der August-Hermann-Francke-Schule steht – ganz im Sinne ihres Namensgebers – immer der Mensch, der Dienst am Menschen und die Liebe zu den Menschen. Dazu hat Professor Schirrmacher viel beigetragen und dafür möchte ich ihm meinen Dank aussprechen.“
Wie Schulleiter Lothar Jost in seiner Festansprache sagte, habe Schirrmacher den Charakter der Schule mitgeprägt, in dem er einerseits für klare christliche und ethische Positionen eingetreten sei, andererseits aber immer wieder unterschiedliche Positionen vermittelnd zusammenführte und humorvoll Kritik anderer annahm und die eigene Unzulänglichkeit bekannte. Immer wieder habe er die Gnade und Notwendigkeit der gegenseitigen Vergebung betont und vorgelebt. Auch die enge Beziehung zu seiner Frau Ingeborg Schirrmacher, die der Schule manch guten Rat verdanke, habe als Vorbild gewirkt.
Die August-Hermann-Francke-Schule wurde 1979 gegründet und unterrichtet 700 Schüler in Grund- und Realschule sowie Gymnasium.
Über die Verdienste von Bernd Schirrmacher hieß es in einer idea-Meldung 2001:
„Ein engagierter Evangelikaler: Prof. Bernd Schirrmacher wird 80“ Er ist Mitbegründer der Gießener August-Hermann-Francke-Schule Gießen (idea) – Der jahrzehntelang in zahlreichen evangelikalen Ehrenämtern engagierte Nachrichtentechniker Prof. Bernd Schirrmacher (Gießen) vollendet am 16. März sein 80. Lebensjahr. Seit 1983 ist er Vorsitzender des Trägervereins der August-Hermann-Francke-Schule in Gießen, einer der ältesten und größten evangelikal orientierten Bekenntnisschulen in Deutschland. 1979 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern des Schulvereins. 1980 unterrichtete die Schule 29 Kinder, heute sind 654 Grund- und Realschüler sowie Gymnasiasten. Schirrmacher war ferner unter anderem Vorstandsmitglied der Missionsgesellschaft „Weltweiter Einsatz für Christus“ (1968-1996) und des Deutschen Christlichen Techniker-Bundes (1969-1993). Zeitweise hatte er auch den Vorsitz der Evangelischen Allianz Gießen inne. Der gebürtige Bremer lehrte Nachrichtentechnik an der Fachhochschule Gießen-Friedberg. Am 4. April erhält der Professor für seine Verdienste das Bundesverdienstkreuz. Die Auszeichnung wird vom Vizepräsidenten des Deutschen Bundestages, Hermann Otto Solms (FDP), und dem Gießener Oberbürgermeister Manfred Mutz (SPD), überreicht. In einer Festschrift zum 80. Geburtstag Schirrmachers schreibt Solms, ohne ihn „wäre die August-Herrmann-Francke-Schule nicht das, was sie heute ist“. Im Mittelpunkt der christlichen Erziehung an der Schule stehe ganz im Sinne ihres Namensgeber „immer der Mensch“. Dazu habe Schirrmacher viel beigetragen. Der Professor ist seit 1956 in zweiter Ehe mit Ingeborg Schirrmacher, geborene Steinle, verheiratet. Aus der Ehe sind zwei Söhne hervorgegangen. Sohn Thomas ist reformierter Theologe und Missionswissenschaftler in Bonn. (Aus Idea Spektrum 11/2001, S. 28)
Prof. Dr. phil. Dr. theol. Thomas Schirrmacher (geb. 1960), der jetzt
den Schulverein als Mitglied des Kuratoriums unterstützt, ist Rektor
des Martin Bucer Seminars (Bonn, Zürich, Innsbruck, Prag, Ankara), wo
er auch Ethik lehrt, Professor für Religionssoziologie an der
Staatlichen Universität Oradea, Rumänien, Direktor des Internationalen
Instituts für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz
und Sprecher für Menschenrechte dieses weltweiten Zusammenschlusses. Er
promovierte 1985 in Ökumenischer Theologie in Kampen (Niederlande),
1989 in Kulturanthropologie in Los Angeles, und 2007 in Vergleichender
Religionswissenschaft an der Universität Bonn. In der Rubrik Forum sind
sein Betrag "Was ich an Jesus liebe" (-> Forum ) und seine Analyse einer Note der Kongregation für die Glaubenslehre zu einigen Aspekten der Evangelisierung (-> Forum ) publiziert. Er ist verheiratet mit der Islamwissenschaftlerin Christine Schirrmacher, die kürzlich in Österreich wegen scharfer Attacken aus muslimischen Kreisen ausgeladen wurde (-> MEDRUM-Artikel ).