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  • Wolfgang Bosbach um 22.15 Uhr bei Maybritt Illner zur Überschuldung und Eurokrise


    05.07.12

    Wolfgang Bosbach um 22.15 Uhr bei Maybrit Illner zur Überschuldung und Eurokrise

    Titel der ZDF-Sendung: "Alle Macht den Schulden - Wird Deutschland in Brüssel über den Tisch gezogen?"

    (MEDRUM) Maybrit Illner wendet sich in ihrer heutigen Abendsendung der Frage zu, ob Deutschland und Europa bei der Euro-Rettung überhaupt noch auf dem richtigen Weg sind. Wolfgang Bosbach, einer von 15 Abgeordneten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die gegen den ESM-Vertrag gestimmt haben, sagt dazu Nein. Er warnt mit Nachdruck vor einer Transferunion und hält ein Geschäftsmodell, bei dem der Steuerzahler für die Risiken überschuldeter Staaten und maroder Banken haftet für inakzeptabel.

    Im ESM-Vertrag (Vertrag zur Einrichtung eines Europäischen Stabiltiätsmechanismus), dem der Deutsche Bundestag am 29. Juni 2012 mit Zweidrittelmehrheit zustimmte, ist vorgesehen, dass überschuldete Staaten der Eurozone Kapitalhilfen erhalten können. Eine direkte Vergabe von Kapitalhilfen an marode Banken ist nach dem ESM-Vertrag nicht möglich. Doch diese Regelung war bereits bei der Abstimmung im Bundestag überholt. Denn am gleichen Tage stimmte Bundeskanzlerin Angela Merkel unter dem Druck südeuropäischer Regierungschefs beim Eurogipfel zu, dass der ESM nicht nur Euro-Staaten, sondern auch maroden Banken Kapitalhilfen gewähren kann. In der Gipfelerklärung heißt es: "... in the euro area the ESM could ... have the possibility to recapitalize banks directly." Eine Vereinbarung über Gegenleistungen, die Angela Merkel zuvor stets besonders hervorhob, wurde für solche Kapitalhilfen nicht geschlossen.

    Wegen ihrer Zustimmung zur direkten Rekapitalisierung von Banken durch den ESM erntete Merkel scharfe Kritik. Sie habe sich in Brüssel über den Tisch ziehen lassen, meinten viele Kritiker und warfen ihr vor, ihren eigenen Ankündigungen untreu geworden zu sein. Auch CSU-Chef Horst Seehofer übte Kritik. Deutschland sei mit seinen Milliardenzusagen und -garantien schon jetzt "grenzwertig unterwegs", sagte der bayerische Ministerpräsident im Interview mit dem Stern. Sein größte Angst sei, dass die Finanzmärkte fragen könnten, ob Deutschland das alles stemmen kann? Das sei der Punkt, den er für den gefährlichsten überhaupt halte, meinte Seehofer.

    Auch Wolfgang Bosbach hält die erweiterten Zusagen im Rahmen der Eurorettungspolitik trotz gegenteiliger Beteuerungen für verfehlt. Bosbach: "Die Bundeskanzlerin und die Bundesregierung legen großen Wert auf die Feststellung, dass keine roten Linien überschritten worden sind. Das kann man so sehen, aber man kann auch sagen, dass im Zuge der Euro-Rettungsmaßnahmen die roten Linien immer wieder verschoben wurden, sobald man kurz davor stand..." Für Bosbach ist klar: "Eine Schuldenkrise lässt sich nicht durch eine immer höhere Verschuldung lösen". Im Interview mit der B.Z. sagte Bosbach zum ESM: "Der ESM wirkt wie eine große Versicherung. Überschuldete Staaten sollen vor dem Risiko geschützt werden, dass sie sich nicht mehr zu erträglichen Konditionen finanzieren können, und deren Gläubiger vor einem Ausfallrisiko. Die Risiken und Kosten dieser Versicherung sollen jedoch die Steuerzahler in den Euroländern tragen. Dieses Geschäftsmodell ist für mich nicht akzeptabel." Bosbach ist einer von fünf Gästen, die bei Maybritt Illner zur Verschuldung und Eurokrise Stellung nehmen werden.


    → ZDF-Sendung: Alle Macht den Schulden


  • Bosbach: Überschuldung mit immer neuen Schulden bekämpfen - das geht nicht gut!


    07.07.12

    Bosbach: Überschuldung mit immer neuen Schulden bekämpfen - das geht nicht gut!

    CDU-Politiker erläutert bei Maybrit Illner, weshalb er die Euro-Rettungspolitik nicht mitverantworten kann

    (MEDRUM) Der CDU-Politiker und Vorsitzende des Innenausschusses des Deutschen Bundestages, Wolfgang Bosbach,  gehörte zu den 15 Abgeordneten, die bei der Abstimmung über die Zustimmungsgesetze zum ESM-Vertrag und Fiskalpakt mit Nein zum ESM-Vertrag stimmten. In der Talkrunde von Maybrit Illner am Donnerstagabend, in der er als "Euro-Rebell" bezeichnet wurde, erläuterte er, weshalb er nicht mit Ja stimmte.

    MEDRUM dokumentiert, was Bosbach zu einigen Fragen sagte, die ihm Maybrit Illner stellte.

    Bosbach zu seiner Linie und Zuverlässigkeit der Politik:

    "Frau Illner, es ist ja interessant, wann man heute zum Rebell wird. Früher war ein Rebell jemand, der eine revolutionäre Bewegung anführte. Heute wirst du Rebell, wenn du nur bei dem bleibst, was die eigene Partei und ich selber jahrelang bei der Einführung des Euro gesagt haben. Es gab große Bedenken bei der Einführung des Euro. Wir haben den Menschen gesagt: Es geht nur um eine Währungsunion. Diese Währungsunion wird eine Stabilitätsunion sein. Es gibt keine Haftungsunion, keine Vergemeinschaftung von Schulden, keine Transferunion, und diesen Weg gehe ich auch nicht mit. Dabei bleibe ich. Hier muss die Politik zuverlässig sein: keine Risiken eingehen, die wir nie verantworten können."

    Bosbach zu seiner Verantwortung als Abgeordneter:

    "Ich habe einen enormen Respekt vor der Arbeit und Leistung von Angela Merkel. Das bedeutet aber im Umkehrschluss nicht, dass wir Parlamentarier uns immer sagen lassen müssen: Es ist alles alternativlos, es gibt keine Alternative, ihr müsst zustimmen. Wir müssen in eigener Verantwortung eine Entscheidung treffen, und die muss jeder für sich individuell wahrnehmen, auch vertreten können gegenüber dem Wähler."

    Bosbach zur Euro-Politik und Staatsverschuldung:

    "Vor der Einführung des Euro hat es einen flammenden Appell von 150 Volkswirtschaftlern gegeben: Führt den Euro unter diesen Bedingungen nicht ein. Erst die politische Union und dann eine Währungsunion. Ihr verabredet Stabilitätskriterien und wenn es soweit ist, werden sie aus politischen Opportunitätsgründen nicht beachtet und dann wird aus der Währungsunion eine Transferunion.

    Stand heute haben die Experten damals doch gar nicht so falsch gelegen in ihrer Diagnose. Und wenn heute gesagt wird: Immer größere Rettungsschirme, immer höhere Haftung, es gibt keine Alternative. Eine Alternative wäre ja vielleicht mal: Zurück zu dem, was man selber einmal als richtig erkannt hat, nämlich strikte Haushaltsdisziplin in allen Ländern. Wir haben 8,2 Billionen Euro Schulden in der Eurozone, 8,2 Billionen! Davon sind 4,1 Billionen entstanden in den ersten 50 Jahren und die zweiten 4,1 Billionen in den letzten 10 Jahren! Ohne den Euro und die niedrigen Zinsen für die südliche Europeriperipherie, haben die Länder nie gekannt, wäre es niemals zu dieser rasanten Ausweitung der Staatsverschuldung gekommen und eine Überschuldung können Sie nicht mit immer neuen Schulden bekämpfen. Das geht nicht gut!"

    Bosbach zu den Auswirkungen der Europolitik und zum Haushalten:

    "Der Euro ist mehr als eine Währungseinheit. Er ist ein politisches Projekt. Es soll die Einheit Europas gefestigt werden. Im Moment, Herr Schulz (Präsident Europaparlament), hat er mehr Sprengkraft als Bindewirkung. Ich habe nicht das Gefühl, dass wir Deutschen, bei allen Haftungen, die wir übernehmen, jetzt besonders populär werden, in Griechenland und Italien. Die Richtung ist eher eine andere. Es ist auch richtig: Wir sind ein exportstarkes Land. Wir liegen geographisch im Herzen Europas. Wir haben neun Nachbarländer. Kein Land hat in Mitteleuropa mehr Nachbarn als wir.

    Richtig ist aber auch, das die Exporte, Herr Keitel (Präsident BDI), in die Nicht-Eurozone stärker gestiegen sind als in die Eurozone. Das liegt an intelligenten Produkten. Exportüberschüsse führen doch nicht zu Haushaltsüberschüssen. Wir haben immer noch eine dramatische Verschuldung von über 2 Billionen. Bei uns hieß früher sparen, bei Bosbachs zuhause, man gibt weniger Geld aus als man einnimmt. Heute ist ja schon ein Sparhaushalt, wenn man weniger Kredite aufnimmt als man eigentlich aufnehmen könnte. Das erinnert mich ein bißchen an die Logik: Mama, ich hab zwei Euro gespart. Ich bin hinterm Bus hergelaufen. Sagt die Mutter: Wärst Du hinter dem Taxi hergelaufen, hättest Du zwanzig Euro gespart."


  • "Wir sehen uns spätestens im Himmel wieder"

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    05.07.12
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    29.05.12
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    Schäuble: Kritik von Ökonomen unverantwortlich
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    FOCUS
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    06.07.12
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    Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat die Kritik von 160 Ökonomen an den jüngsten EU-Beschlüssen zur Lösung der Euro-Krise als unverantwortlich bezeichnet.

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