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Veranstaltungen

  • Ich bin Christ und das ist sehr gut so!


    14.05.09

    "Ich bin Christ und das ist sehr gut so!"

    Ein Zwischenruf von Dieter Steffen

    (MEDRUM) Ich bin Christ und das ist sehr gut so! Mit dieser Formulierung will ich bewusst der berühmt gewordenen Aussage von Herrn Wowereit etwas entgegensetzen. Ich bin viele Jahre in einer therapeutischen Nachsorgeeinrichtung tätig gewesen, wo mir viele Klienten begegnet sind, die liebend gern ihre sexuellen Neigungen hin zum eigenen Geschlecht abgeschüttelt hätten. Jedoch wird ihnen dieser Versuch heute von den Medien und wohl auch von der Mehrzahl der Psychiater als unmöglich suggeriert, und so bleibt oft nur die Flasche, um zu verdrängen.

    Gerade wir Christen haben uns immer schützend und verständnisvoll vor unsere Klienten gestellt, wenn aus dem Umfeld des Werkalltags abfällige Äußerungen gegen "Die Schwulen" geblafft wurden. Wenn die Grünen mal ihre Augen aufmachen würden, könnten sie erkennen, dass sie sich mit den Attacken gegen Christen einen enormen Bärendienst leisten. Wenn mich ein zum gleichen Geschlecht sexuell hingezogener Politiker fragt, ob ich als Christ etwas gegen seine Orientierung habe, antworte ich ihm zweierlei:

    Erstens, ich respektiere ihre Persönlichkeit und die Freiheiten, die ihnen großzügig von unseren Gesetzen gewährt werden. Ich habe volles Verständnis für die Sachlage ihres Anliegens, aber ich habe ganz entschieden etwas gegen die Art und Weise, wie sie mir diese Frage stellen. Wenn sie mit ihrer sexuellen Freizügigkeit meine Sittsamkeit zu kriminalisieren versuchen, dann haben sie eine Linie überschritten, hinter der jeder weitere Schritt politisch absolut untragbar ist. Es gibt ja inzwischen Beispiele, dass Bürger als psychisch krank (Homophobie) eingestuft werden, wenn sie sich in ihrer Sittsamkeit auf den Glauben an den Gott beziehen, den unser Grundgesetz in seiner Präambel nennt. Herr Beck von den Grünen hat die Frage aufgeworfen, ob solche Bürger, gegen die er sich so vehement positioniert hat (Christival Attacke), überhaupt noch demokratiefähig sind. Ich schieße diese Frage nun an die Grünen zurück, ob sie überhaupt noch präambelfähig sind. Wenn sie diese Frage nicht mit einem deutlichen JA beantworten können, sollte man die Partei in Frage stellen. Also noch einmal unterstrichen: Ich habe ganz entschieden etwas gegen Politiker, die mich mit solchen Hintergedanken fragen , ob ich gegen ihre sexuelle Orientierung bin.

    Zweitens kann ich auch verstehen, dass ein bewusstes Ausleben irgendwelcher sexuellen Lusttendenzen, die sich in Menschen regen können, zu Konflikten mit anderen Menschen führen wird. Nun bleibt die Frage, wo ziehen wir eine Linie, die wir Moralstandard nennen? Ist es wirklich so, Herr Beck und Gleichgesinnte, dass jeder alles nach seiner Tendenz ausleben darf? Denken Sie an den Fall von Sexkannibalismus, der Schlagzeilen machte. Natürlich nicht, ist sicher auch Ihre Antwort. Nun dann bleibt die Frage, was ist Freiheit? Meine Definition ist diese: Freiheit ist, wenn ich immer die Kraft habe, das zu tun, was richtig ist. Wenn das eine gute Antwort ist, stellt sich die nächste Frage: Wer soll bestimmen, was richtig ist? Etwa Karl Marx oder Mao Tse Tung , vielleicht Johannes Calvin oder Conrad Adenauer, womöglich die Partei der Grünen oder die NPD, oder könn- ten Sie oder ich in Frage kommen? Wer ein bisschen in seinem Verstand nachdenkt, wird zu dem Schluss kommen, dass wir Menschen dazu nicht qualifizieren. Also, es bleibt letztlich doch an Gott hängen. Wer sich im Werdegang der Demokratie auskennt, der wird wissen, dass die Demokratie ihre Wurzeln mehr in der Reformation hat, als in der so viel gelobten französischen Revolution der Humanisten. Die stabilste Demokratie, unsere nachbarliche Schweiz, hat es treffend für aller Augen in ihrem höchsten Organ des Staates, dem Nationalgericht in Lausanne, bildlich durch Paul Robert dargestellt, in dem Gemälde „Freiheit ohne Chaos". Die Justitia der Schweiz hat offene Augen und zeigt mit ihrem Schwert auf die aufgeschlagene Bibel! Das ist der Garant für Freiheit und nicht Neomarx!!

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    Dieter Steffen war viele Jahren in einer Einrichtung für Alkoholkranke und Drogennachsorge tätig und gehört dem Bundesvorstand der AUF-Partei für Arbeit, Umwelt und Familie als Beisitzer an.


  • Über 200 Mediziner, Ärzte, Fachärzte, Psychologen und Therapeuten "Für Freiheit und Selbstbestimmung"


    13.05.09

    Über 200 Mediziner, Ärzte, Fachärzte, Psychologen und Therapeuten unterstützen "Freiheit und Selbstbestimmung"

    Eine Ergänzung zum Abdruck von Stellungnahmen als kritische Reaktionen in der Oberhessischen Presse

    (MEDRUM) Die Oberhessische Presse druckte in ihrer Ausgabe vom 08.05.09 eine Stellungnahme von 17 Marburger Psychotherapeuten ab, die massive Kritik an der Medizinerin und Ärztin Christl Vonholdt vom Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft (DIJG) übten (Christl Vonholdt vom DIJG im Zentrum der Kritik ). Diese Stellungnahme wurde in eine Reihe mit dem Abdruck der Stellungnahme der Lesben und Schwulen der Union in Hessen und des Marburger Aktionsbündnisses gestellt, das den Kongreß Psychotherapie und Seelsorge in Marburg verhindern will. ... lesen Sie mehr...



  • Komitee der Liebenzeller Mission stellt sich geschlossen hinter den APS-Kongress


    17.05.09

    Komitee der Liebenzeller Mission stellt sich geschlossen hinter den APS-Kongress

    (MEDRUM) Der Marburger Kongreß der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge (APS) und die Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" findet weitere Unterstützung. Jetzt hat sich die Liebenzeller Mission geschlossen hinter den Kongreß gestellt, der vom 20. bis 24. Mai in Marburg stattfinden soll.

    Die Liebenzeller Mission hat dazu erklärt:

    Image"Liebe Missionsfreunde,
    in den letzten Wochen hat der Lesben- und Schwulenverband Deutschland zusammen mit Bündnis 90/Die Grünen den 6. Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge offen angegriffen und versucht, den Kongress zu torpedieren. Vorrangig ist die Teilnahme von Markus Hoffmann, „Wuestenstrom e.V.", und Dr. Christl Ruth Vonholdt, Deutsches Institut für Jugend und Gesellschaft, unter Beschuss geraten. Sie treten auf dem Kongress als Experten über die Identitätsentwicklung von Mann und Frau auf. Beide vertreten eine ausgewogene christliche Perspektive, die den Vertretern der Schwulen- und Lesbenverbänden ein Dorn im Auge ist.

    Auf massivste Art wird versucht, fundamentale Freiheitsrechte, die uns die Verfassung garantiert, zu beschneiden. Ähnlich wie bereits im Zusammenhang mit dem Christival wird durch Nutzung der Medien und Instrumentalisierung der Politik Druck auf Sponsoren und Veranstalter ausgeübt. Was in einem extra gegründeten Aktionsbündnis gegen den Kongress gedacht wird, können Sie auf dem eingerichteten Blog http://noplace.blogsport.de lesen.

    In der letzten Komiteesitzung waren sich die Vertreter der Liebenzeller Mission, des Liebenzeller Gemeinschaftsverbandes, des Süddeutschen Gemeinschaftsverbandes, des Starkenburger Verbandes und des Südwestdeutschen EC-Verbandes einig, dass wir uns geschlossen hinter den Kongress der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge (APS) stellen wollen.

    Wir nehmen es nicht hin, dass der Lesben- und Schwulenverband mit Verleumdungen, medialem Mobbing und persönlichem Druck uns das Recht auf freie Meinungsäußerung einschränkt. Wir appellieren an die politisch Verantwortlichen, sich für die Grundrechte einzusetzen und ein solches Vorgehen nicht zu tolerieren.

    Wir ermutigen Sie, sich der Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" anzuschließen, die Sie hier unterzeichnen können. Danke, dass Sie sich mit dafür einsetzen, dass wir als Christen in unserer Gesellschaft auch weiterhin unsere Meinung offen sagen dürfen und unsere Überzeugung leben dürfen.

    Mit herzlichen Grüßen
    Ihr
    Pfarrer Detlef Krause
    Direktor der Liebenzeller Mission

    sowie

    • die Geschäftsführer der Liebenzeller Mission: Martin Auch, Dr. Volker Gäckle, Hansgerd Gengenbach
    • für den Liebenzeller Gemeinschaftsverband: Klaus Ehrenfeuchter, Gerhard Horeld, Martin Siehler
    • für den Starkenburger Gemeinschaftsverband: Dr. Rolf Hartmann
    • für den Süddeutschen Gemeinschaftsverband: Dietmar Kamlah, Ernst Günter Wenzler
    • für den Südwestdeutschen EC-Verband: Klaus Stoll

    Die Liebenzeller Mission
    ist mit ihren Missionarinnen und Missionaren auf allen Kontinenten, in 25 Ländern, tätig. Ihre wichtigste Aufgabe sieht sie darin, die "gute Nachricht von Jesus Christus bekannt zu machen". Das will sie besonders in Regionen der Erde, in denen die Botschaft der Bibel völlig unbekannt ist.

    Die Mission sagt zu den Früchten ihrer 'Pionierarbeit':

    • Geschäftsleute in Japan finden den Sinn für ihr Leben, der über den Tod hinausreicht;
    • Indianer in Ecuador erleben, wie sie die ständige Angst vor Geistern verlieren;
    • Bewohner von Elendsvierteln in Papua-Neuguinea schöpfen neue Hoffnung."

    Neben der evangelistischen Arbeit sind viele Mitarbeiter der Mission im medizinischen Dienst eingesetzt, in der theologischen Ausbildung und an sozialen Brennpunkten. Ziel dieser Arbeit ist die Gründung neuer christlicher Gemeinden. Sie werden angeleitet und unterstützt, damit sie mittelfristig in die Selbständigkeit entlassen werden können.

    Auch in Deutschland ist die Liebenzeller Mission aktiv. Im Osten Deutschlands sind Missionare in der Gemeindearbeit eingesetzt. Durch ein vielfältiges Veranstaltungs-, Seminar-, Freizeiten- und Reisenangebot sowie unsere Medienarbeit möchte die Mission ihre Freunde und Besucher vielfältig unterstützen und informieren.

    Weitere Information: Liebenzeller Mission



  • Pseudowissenschaft oder nicht?

    Pseudowissenschaft oder nicht?

    (MEDRUM) Die Vorwürfe der "Pseudowissenschaftlichkeit" und "Scharlatanerie" sind Vorwürfe, die von "Nicht-Experten" wie dem Bundestagsabgeorndeten Volker Beck gegenüber Fachleuten wie der Kinder- und Jugendärztin Christl Vonholdt vom Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft erhoben werden.

    Er ging mit seiner Presseerklärung vom 16. April 2009 sogar soweit, dass er Positionen, wie sie von Vonholdt in die Fachdebatte über Fragen der homosexuellen Orientierung eingebracht werden, in die Nähe der Strafbarkeit rückte. Was ist dran, an solchen Vorwürfen?

    Folgt man einer Stellungnahme der Vorsitzenden des Vereines "Berufsverband der Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie" scheinen solche Vorwürfe zunächst eine Grundlage zu haben. Der LSVD zitierte auf seiner die Vereinsvorsitzende mit der Feststellung: "Homosexualität ist keine Krankheit, sondern eine häufige Form menschlichen Zusammenlebens und bedarf keiner Therapie." Die Schlichtheit dieser Aussage gibt wieder, was zur gesellschaftlichen und rechtlichen Norm geworden ist. Sie spiegelt sich in der Tatschache

    Die Feststellung, Homosexualität sei keine Krankheit ist ein häufig wiederholtes Argument in der Debatte. Es wird einerseits dazu benutzt, Vertretern wie Vonholdt den Vorwurf zu machen, sie sähe Homosexualität als Krankheit und therapiebedürftig an und vertrete deshalb pseudowissenschaftliche und inakzeptable Auffassungen. Andrerseits wird die Identifikation mit diesem Postulat in öffentlichen Stlellungnahme dazu benutzt, um von vornherein jedem Verdacht vorzubeugen, man gehöre zu den Zeitgenossen, die solche unhaltbaren Auffassungen vertreten würden, ein Vorwurf, der das Schandmal der Diskriminierung in sich birgt. Es wäre mehr als ein Verstoß gegen die "Korrektheit". Also bemüht man sich zu dem zu bekennen, was als "korrekt" und darum als nicht angreifbar gilt. Gefährlich wird es jedoch für diejenigen, die sich nicht mit der pauschalen Feststellung begnügen wollen oder können, Homosexualität sei keine Krankheit, sondern sich mit kritischen oder hilfesuchenden Fragen von Menschen auseinandersetzen wollen, die, aus welchen Gründen auch immer, mit einer homosexuellen Orientierung im Konflikt leben oder diese selbst als konflikthaft erleben und verändern wollen. Auch unter der Annahme, dass diese Menschen eine Minderheit unter den homosexuell orientierten Menschen darstellen, wäre es nicht vertretbar zu sagen, diese Minderheit interessiere nicht und habe sich nach der Mehrzahl zu richten. Auf die Fragen dieser Menschen akzeptable Antworten zu geben, heißt darum keinesfalls, Homosexualität als Krankheit einzustufen, wie es die Kritiker bewußt oder unbewußt und fälschlicher Weise tun, sondern heißt vielmehr nach konkreten und differenzierten Ántworten zu suchen, mit denen den Hilfesuchenden geholfen werden kann, wenn sie es wünschen, auch dadurch geholfen wird, ihre homosexuelle Orientierung zu verändern. Solche therapeutischen Ansätze zielen nicht darauf ab, die Homosexualität als Krankheit zu therapieren, sondern die so genannten ego-dystone Empfindungen und daraus resultierende Konfliktlagen durch Veränderung der sexuellen Orientierung zu beheben. Bei diesem therapeutischen Ansatz wird nicht die Homosexualität als Störung betrachtet, sondern die ego-dyston-bedingten Probleme, die der homosexuell orientierte Mensch das Konflikterlebnis

    kann eine verantwortungsbewußter Umgang mit ihren Fraerwarten sie Antworten und Hilfestellungen.

     

  • Einvernehmen: "Homosexualität keine Krankheit!"


    14.05.09

    Einvernehmen: "Homosexualität keine Krankheit!"

    Trotz Übereinstimmungen zwischen LSVD, APS und "umstrittenen" Referenten verstärkt Aktionsbündnis seine Kampfansage

    (MEDRUM) Obwohl der Lesben- und Schwulenverband Deutschlands (LSVD), die Akademie für Psychotherapie und Seelsorge (APS) und die drei vom LSVD kritisierten Referenten darin übereinstimmen, dass sie Homosexualität nicht als therapiebedürftige Krankheit ansehen, wurde bei einem Treffen zwischen dem LSVD und der APS kein Einvernehmen in der "Referentenfrage" für den Marburger Kongreß erzielt.

    Anlass für das Gespräch waren die gegensätzlichen Standpunkte über die Teilnahme dreier Referenten am 6. Internationalen Kongress für Psychotherapie und Seelsorge vom 20. bis 24. Mai in Marburg. Der LSVD hatte gefordert, die Referenten Christl Vonholdt, Markus Hoffmann und Michael Gerlach auszuladen, weil sie als "Umpoler" tätig seien bzw. die "Umpolung" homosexueller Menschen propagierten. Diese Kritik wurde unter anderen auch von den hessischen Grünen erhoben.

    Die APS und der LSVD trafen sich deshalb vom 12. Mai 2009 in Frankfurt bilateral am "Runden Tisch". Aus dem Vorstand des LSVD nahmen Axel Hochrein, Axel Blumenthal und Manfred Bruns teil, vonseiten der APS Dietmar Seehuber und Martin Grabe. Das Gespräch sei in freundlicher Atmosphäre verlaufen und von konstruktiver Sachdiskussion geprägt gewesen, hob die APS hervor.

    Die APS hält jedoch - ebenso wie seinerseits der LSVD  - an ihrer bisherigen Auffassung zur "Referentenfrage" beim Marburger Kongreß fest. Sie sehe keine Veranlassung, die Referentenbesetzung des Kongresses zu ändern, erläuterten die beiden Vorstandsmitglieder. "Zum einen manipulieren die genannten Referenten niemanden oder versuchen gar 'umzupolen', sondern beraten ausschließlich Personen mit ich-dystoner Sexualorientierung ergebnisoffen. Zum anderen haben sie inzwischen öffentlich dargelegt, dass sie Homosexualität nicht als Krankheit verstehen und nicht für therapiebedürftig halten", erklärte die APS.  Hinzu komme, dass im Rahmen des Kongresses Frau Vonholdt und Herr Hoffmann sich überhaupt nicht zum Thema Homosexualität äußern werden, betonte die APS. Einvernehmen bestand darüber, dass Homosexualität weder per se als Krankheit anzusehen noch therapiebedürftig sei. Weiter erklärte die APS, aus fachlicher Sicht sei mithin jeglicher Versuch abzulehnen, Menschen in "Richtung einer Änderung ihrer sexuellen Orientierung zu manipulieren".

    Dennoch hatte zuvor der LSVD bereits nach dem Treffen erklärt, er lehne die von ihm kritisierten Referenten weiterhin ab. Denn in der Frage, wie breit das Beratungs- und Therapieangebot für Hilfesuchende gefächert sein soll, gibt es unterschiedliche Auffassungen. Im Gegensatz zum LSVD vertritt Christl Vonholdt - wie auch eine Reihe international ausgewiesener Experten - die Auffassung, die Möglichkeit einer Veränderung der sexuellen Orientierung dürfe nicht von vornherein ausgeschlossen werden. Dies gehört für Vonholdt zu einer ergebnisoffenen Beratung. Deshalb plädiert sie dafür, denjenigen Menschen, die Hilfe und Veränderung suchen, weil sie ihre homosexuelle Orientierung als ich-dyston, das bedeutet, als nicht zu ihnen gehörig, als unerwünscht und konflikthaft erleben, therapeutische Angebote zur Veränderung ihrer sexuellen Orientierung nicht zu verweigern. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass sie dies ausdrücklich wünschen, weil bei ihnen ein so genannter "reparativer Antrieb" besteht. Dies sieht und will der LSVD anders. "Homosexuelle brauchen keine Reparativtherapie!", erklärte er nach dem Treffen. Wegen seiner Ablehnung einer so genannten "reparativen" Therapie will der LSVD auch weiterhin gegen ein Auftreten der genannten Referenten beim Marburger Kongreß protestieren. Wie der LSVD in seiner Erklärung über das Treffen zuvor mitteilte, sah die APS in der Frage "reparative" Therapie noch Klärungsbedarf. Man wolle "Frau Vonholdt nicht desavouieren", zitierte der LSVD eine Äußerung von Martin Grabe, Vertreter der APS.

    Zielsetzung des Gesprächs war für die APS auch, mit dem LSVD darüber zu sprechen, wie man ein "vernünftiges Verhältnis zwischen Evangelikalen und Schwulenverbänden organisieren könne". Dazu nahm die APS jedoch nicht Stellung. Einigkeit bestand allerdings darin, dass jegliche Gewalt in den Auseinandersetzungen um den Kongress abzulehnen ist. Zuvor wurden in Marburg bereits mehrere christliche Einrichtungen beschmiert und beschädigt.

    Unberührt vom Gespräch zwischen LSVD und APS hat das Marburger Aktionsbündnis "Kein Raum für Sexismus, Homophobie und religiösen Fundamentalismus" seine Kampfansage gegen den Kongreß verstärkt. Der Protest wird jetzt auch mit dem Argument bekräftigt, es gebe "schockierende Argumentationsparallelen zwischen KongressveranstalterInnen und extremer Rechte". Jetzt bekomme der Kongress "auch Solidaritätsbekundungen von ganz rechtsaußen". Andreas Molau, DVU-Bundespressesprecher und langjähriger NPD-Aktivist und bis vor kurzem Mitglied im NPD-Bundesvorstand, habe in einer Erklärung „Nein zu Totalitarismus!" den Kongress, das DIJG und „Wuestenstrom" gegen die Kritik des Aktionsbündnisses in Schutz genommen, so das Aktionsbündnis. Nora Nebenberg, die Sprecherin des Marburger Aktionsbündnis erklärt dazu in einer Pressemitteilung am Tag nach dem Treffen zwischen LSVD und APS:

    "Gegen diese inhaltlich gemeinsame Positionierung, die ganz offensichtlich von CDU über evangelikale Kreise bis hin ins Nazispektrum reicht, ist Protest zweifellos legitim und notwendig. Unipräsident Volker Nienhaus und Oberbürgermeister Egon Vaupel kann ich nur raten, endlich mit der Verzögerungstaktik aufzuhören und aktiv zu werden. Wir rechnen damit, dass unsere Demonstration ob dieser aktuellen Zuspitzung einen noch wesentlich höheren Zulauf bekommen wird."

    In dieser Pressemitteilung wird zu den Beschmierungen und Beschädigungen an christlichen Einrichtungen in Marburg nicht Stellung genommen. Auch über das Treffen des LSVD mit der APS und über seine Haltung zur Gewalt enthält die Pressemitteilung keine Aussage.

    Die Zahl der Unterstützungsgruppen des Marburger Aktionsbündnisses hat sich mittlerweile auf 58 Gruppen erhöht. Dem Aktionsbündnis gehören neben Lesben- und Schwulenorganisationen, Antifa-Gruppen, AStAs und Fachschaften verschiedener Universitäten auch Gruppierungen des DGB und der Partei DIE LINKE an. Zu den Unterstützern rechnet die Gruppe "Aktive Humanisten – Gottlos Glücklich" ebenso wie die Fachschaft Katholische Theologie der Uni Marburg.


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