Er provozierte den Vatikan, wurde bestraft - nur weil er mit Protestanten das Abendmahl feierte. Theologe Gotthold Hasenhüttl spricht mit SPIEGEL ONLINE über die Verbohrtheit der katholischen Kirche, die Vertuschung von Skandalen - und wieso er jetzt beim Kirchentag trotzdem keinen Aufstand erwartet.
„Es ist wie bei den Igeln", sagt Stefan Vesper. Der Generalsekretär des Zentralkomitees der deutschen Katholiken deutet damit ein paar Reibereien an, die es bei der Vorbereitung des 2. Ökumenischen Kirchentags gegeben haben wird. Die richtig heißen Eisen stecken aber wohl im Kleingedruckten des Mammutprogramms.
An diesem Mittwoch beginnt der Kirchentag, auf dem es auch um sexuellen Missbrauch gehen wird. Wie die Kirche der Kritik begegnen will und warum ein ökumenischer Kirchentag notwendig ist, sagen die Bischöfe Reinhard Marx und Johannes Friedrich im F.A.Z.-Gespräch.
Getrübte Stimmung bei der Eröffnung des Ökumenischen Kirchentages: Der Papst verurteilte erstmals den Missbrauch in der katholischen Kirche, Bundespräsident Köhler sprach von verlorenem Vertrauen. Dagegen sorgte Margot Käßmann für Begeisterung - es war ihr erster Auftritt nach dem Rücktritt.
domradio, Köln: Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke hat den Umgang mit Missbrauchsvorwürfen gegen den zurückgetretenen Augsburger Bischof Mixa öffentlich gerügt. Zwei hauptamtliche Mitarbeiter seines Bistums hätten Vorgaben missachtet, erklärte Hanke in Eichstätt.
Die Vorwürfe gegen den entlassenen Augsburger Bischof Walter Mixa wegen sexuellen Missbrauchs sind nach Ansicht seines Anwalts nicht aufrechtzuerhalten. Mixas Anwalt Gerhard Decker sagte am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa, Hinweise für die Vorermittlungen der Staatsanwaltschaft Ingolstadt hätten sich als "heiße Luft" entpuppt.
Offensiv und klar soll der Missbrauchsskandal der katholischen Kirche anscheinend auf dem ökumenischen Kirchentag angesprochen werden. Damit scheint nach dem Missbrauchsskandal das Programm des ökumenischen Kirchentages „erschreckend aktuell" zu sein. Allerdings solle auch „die andere Seite der Kirche erlebbar werden". Kritik gab es lediglich aufgrund des Verbots einer gemeinsamen Abendmahlfeier.
Der Bundesgerichtshof hat die Sicherungspflichten bei einem WLAN-Anschluss konkretisiert und dabei den Passwortschutz betont. Private Anschlussinhaber müssten ihre Netzwerksicherheit zwar nicht ständig dem neuesten Stand der Technik anpassen, aber die zum Zeitpunkt der Installation des Routers "marktüblichen Sicherungen" einhalten, entschied der BGH am Mittwoch in Karlsruhe.
Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung hat soeben eine Schrift veröffentlicht, die sich mit dem gegenwärtigen Geschlechterverhältnis in Deutschland auseinandersetzt. "Geschlechterkampf von rechts" heißt das Ganze, und Autor ist der Kölner Journalist Thomas Gesterkamp. Zentrale These und Arbeitsergebnis zugleich resümieren sich im Untertitel des Dokuments: "Wie Männerrechtler und Familienfundamentalisten sich gegen das Feindbild Feminismus radikalisieren."
46 Prozent der Katholiken stimmten für die CDU, 43 Prozent der Protestanten für die SPD. Die Volksparteien verloren bei Kirchenmitgliedern und Konfessionslosen.
Im Gespräch: Der Münchner Erzbischof Reinhard Marx und der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich
Von diesem Mittwoch an steht München fünf Tage lang im Zeichen des Zweiten Ökumenischen Kirchentags. Mit Blick auf diese Begegnung der Konfessionen fordert der Erzbischof von München und Freising, Marx, "eine anspruchsvolle Ökumene", die das Trennende nicht übersieht; der bayerische Landesbischof Friedrich plädiert für Versuche, "etwas Neues in Gang zu bringen".
Keine Wunsch-Beschneidung als Kassenleistung -Bremer Ärzte starten derzeit eine Wartezimmer-Kampagne mit Aufklärungsflyern für Eltern, die ihre kleinen Jungen aus religiösen oder kulturellen Gründen beschneiden wollen.