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  • Der ESM ein kalter Putsch gegen das Grundgesetz?


    22.06.12

    Der ESM ein kalter Putsch gegen das Grundgesetz?

    Bund der Steuerzahler: "Der Deutsche Bundestag darf den ESM-Vertrag nicht ratifizieren." Die Partei DIE LINKE will mit Eilantrag beim Bundesverfassungsgericht eine Ratifizierung des ESM und Fiskalpaktes im "Hauruckverfahren" stoppen.

    (MEDRUM) Noch im Juni, so die Absicht der Bundeskanzlerin, soll der ESM-Vertrag und Fiskalpakt im Bundestag mit einer Zweidrittelmehrheit von CDU, CSU, SPD, FDP und Grünen verabschiedet werden. Der Bund der Steuerzahler hat sich entschieden gegen die Ratifizierung des Vertragswerkes ausgesprochen. Jetzt hat auch die Partei DIE LINKE massiven Widerstand angekündigt.

    Die Linkspartei hat Verfassungsbeschwerde gegen den ESM-Vertrag angekündigt. Der Vertrag zur Einrichtung eines Europäischen Stabilitätsmechanismus vertößt nach Auffassung der Linken gegen die Verfassung. Es sei ein kalter Putsch gegen das Grundgesetz, weil der Geist der Verfassung geändert werde, sagte Sahra Wagenknecht der WAZ-Mediengruppe. Der ESM-Vertrag und Fiskalpakt hebele die Budgetrechte des Parlamentes aus, so die Linkspolitikerin. Die Vorsitzende der Linkspartei, Katja Kipping, kündigte an:

    "Wir können nicht Ja sagen, wenn per Gesetz demokratische Kernrechte des Parlaments eingeschränkt werden. Wir werden uns entschieden dagegen wehren, dass die Lasten der europäischen Wirtschafts- und Bankenkrise auf die Bürgerinnen und Bürger abgewälzt werden. Wir hoffen, dass viele Abgeordnete aus den anderen Fraktionen den Mut aufbringen, auch Nein zu sagen. Wir werden, falls eine Mehrheit in Bundestag und Bundesrat Fiskalpakt und ESM verabschiedet, vor dem Bundesverfassungsgericht klagen und eine Eilentscheidung beantragen, um die Ratifizierung im Hauruckverfahren zu stoppen."

    Gegen den Abschluss des ESM-Vertrages regt sich auch an anderer Stelle massive Kritik. Der ehemalige BDI-Präsident, Hans-Olaf Henkel, bezeichnete den Vertrag als "skandalöses finanzielles Ermächtigungsgesetz". Ebenso scharf wendet sich der Bund der Steuerzahler gegen das Vertragswerk und stellte fest: "Der ESM bedroht Deutschland". Der Bund der Steuerzahler stellt fünf Gründe dafür heraus:

    "Der ESM ist auf Dauer angelegt. Es gibt kein Austrittsrecht für ESM-Mitgliedstaaten.

    Im ESM-Gouverneursrat entscheiden die Finanzminister der ESM-Staaten. Das Königsrecht der Parlamente in Haushaltsfragen wird an die Regierungen abgetreten.

    Das ESM-Haftungskapital beträgt zunächst 700 Milliarden Euro, kann aber unbegrenzt erhöht werden. Das ginge zwar nur mit der deutschen Stimme. Doch es ist unwahrscheinlich, dass der deutsche Finanzminister sein Veto einlegt, wenn wieder einmal der finanzpolitische Notstand beschworen wird.

    Die ESM-Mitgliedstaaten sollen zunächst „nur" 80 Milliarden Euro in den ESM bar einzahlen. Die deutschen Barzahlungen betragen also knapp 22 Milliarden Euro, die der Bundesfinanzminister über neue Kredite besorgen will. Doch bei Bedarf kann das ESM-Management das restliche Haftungskapital (bis zu 620 Milliarden Euro) bereits mit einfacher Mehrheit nachfordern. Dazu würde den „ESM-Mitgliedern eine angemessene Frist für dessen Einzahlung" gesetzt.

    Die Schadensbeteiligungspflichten privater Gläubiger sind viel zu vage. In der ESM-Präambel ist lediglich von einer Beteiligung in „Ausnahmefällen" die Rede.

    ImageIn seinem Fazit kommt der Bund der Steuerzahler zu dem Schluss, dass statt temporärer „Rettungsschirme“ nun eine Kreditmaschine für die Ewigkeit geplant sei, für die vor allem die deutschen Steuerzahler aufzukommen hätten. Eine Änderung sei vertraglich ausgeschlossen. Der Bund der Steuerzahler warnt: "Solch eine Knebelung dürfen die Bundestagsabgeordneten nicht zulassen. Der Deutsche Bundestag darf den ESM-Vertrag nicht ratifizieren."

    Der Bund der Steuerzahler hat die Bürger aufgerufen, sich dem Protest gegen die "Euro-Rettungspolitik" im Rahmen einer Unterschriftenaktion anzuschließen (→ Unterschriftenaktion).

    Weitere Information des BdSt zum ESM-Vertrag: www.esm-vertrag.com

    Erläuterungen zum ESM-Vertrag im Video bei youtube: ESM - Der europäische Rettungschirm

    Unterdessen hat das Bundesverfassungsgericht Bundespräsident Gauck gebeten, mit der Unterzeichnung der Gesetzentwürfe zu warten, bis geprüft ist, ob diese im Einklang mit der Verfassung stehen, teilte die Sprecherin des Gerichts mit.


    06.06.12 MEDRUM Wieviel Protest gegen den ESM kommt in Berlin auf die Straße?
    05.06.12 MEDRUM Hans-Olaf Henkel: Gesetz zum ESM untergräbt unsere Demokratie

     

     

     

  • „So eine Staatengemeinschaft gab es bisher nirgendwo“

    Titel: 
    „So eine Staatengemeinschaft gab es bisher nirgendwo“
    Quelle: 
    Tagesspiegel
    vom: 
    24.06.12
    Zum Inhalt: 

    Bundestagspräsident Norbert Lammert über die Europäische Union, Volksbefragungen, das Betreuungsgeld und die Urlaubsplanung der Abgeordneten.

  • Die EURO 2012 und der Euro 2012

    Titel: 
    Die EURO 2012 und der Euro 2012
    Quelle: 
    Handelsblatt
    vom: 
    25.06.12
    Autor: 
    Hans-Olaf Henkel
    Zum Inhalt: 

    Die Deutschen machen sich zur Zeit mehr Gedanken über Fußball als über den ESM. Bevor das Endspiel im Sport ansteht, soll deswegen noch schnell das Gesetz zum ESM durchgepeitscht werden. Ein Zufall? Wohl kaum.

  • Bosbach warnt vor weiteren Kompetenzen für Brüssel

    Titel: 
    Bosbach warnt vor weiteren Kompetenzen für Brüssel
    Quelle: 
    Frankfurter Rundschau
    vom: 
    26.06.12
    Zum Inhalt: 

    Berlin. Der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses, Wolfgang Bosbach, warnt vor einer Übertragung weiterer Kompetenzen auf die europäische Ebene. Er sei dagegen, dass man Kompetenzen vom Bund nach Brüssel verlagere, die den Kern des politischen Gestaltungsspielraumes in Deutschland massiv reduzierten. Das sagte Bosbach der «Frankfurter Rundschau». In punkto Kompetenzverlagerung sei man an der Grenze dessen angelangt, was die Verfassung erlaube. (dpa)

  • Wolfgang Bosbach warnt: "Dem ESM kann ich nicht zustimmen."


    26.06.12

    Wolfgang Bosbach warnt: "Dem ESM kann ich nicht zustimmen."

    CDU-Politiker ist gegen die Überschreitung der Grenzen des Grundgesetzes durch Kompetenzverlagerung an Institutionen der EU

    (MEDRUM) "Dem ESM kann ich nicht zustimmen.", erklärte der Vorsitzende des Innenausschusses des Deutschen Bundestages, Wolfgang Bosbach (CDU), im B.Z.-Interview. Er hält die Grenzen der Verfassung für überschritten.

    Kompetenzverlagerung nach Brüssel trifft den Kern des politischen Gestaltungsspielraumes

    Mit dem ESM-Vertrag (Vertrag zwischen den Staaten der Eurozone vom 2. Februar 2012 zur Einrichtung eines Europäischen Stabilitätsmechanismus) werde die Eigenverantwortlichkeit der Euro-Staaten für ihre Schulden endgültig aufgehoben, erklärte Bosbach auf die Frage der B.Z., weshalb er dem ESM-Vertrag im Bundestag nicht zustimmen will. Der Vertragstext sei nicht zustimmungsfähig. Mit diesem Vertrag werde die Währungsunion auf Dauer eine Schuldenunion. Gegenüber der Frankfurter Rundschau sagte Bosbach weiter, dass mit dem ESM Kompetenzen vom Bund nach Brüssel verlagert würden, die den "Kern des politischen Gestaltungsspielraumes" in Deutschland massiv reduzierten. In punkto Kompetenzverlagerung sei man an der Grenze dessen angelangt, was die Verfassung erlaube. In einem Interview der Initiative "Mehr Demokratie" sagte Bosbach Anfang Juni zum ESM: "Tatsächlich stützen wir eine Zweckgemeinschaft in Luxemburg. Da ist von Demokratie nicht mehr allzu viel die Rede."

    Namentliche Abstimmung im Bundestag über Fiskalpakt und ESM am Freitag

    Der Fiskalpakt und der sogenannte Euro-Rettungsschirm (ESM) werden am Freitag den Bundestag beschäftigen. Zu Beginn der Debatte wird Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine Regierungserklärung zur Schaffung einer Stabilitätsunion abgeben. Daran schließt sich eine zweieinhalbstündige Aussprache an. Beraten werden der Gesetzentwurf zu dem «Vertrag über Stabilität, Koordinierung und Steuerung in der Wirtschafts- und Währungsunion» (17/9046, 17/9667) vom 2. März 2012 und der Gesetzentwurf zum «Vertrag zur Einrichtung des Europäischen Stabilitätsmechanismus ESM» (17/9045, 17/9049, 17/9372, 17/9671) vom 2. Februar 2012. Über die Gesetzentwürfe findet eine namentliche Abstimmung statt. Der Beginn der Beratung ist für 17 Uhr geplant.


    26.06.12 Frankfurter Rundschau Bosbach warnt vor weiteren Kompetenzen für Brüssel
    24.06.12 B.Z. Warum Ihr Nein zum ESM, Herr Bosbach?
    22.06.12 MEDRUM Der ESM ein kalter Putsch gegen das Grundgesetz?
    05.06.12 MEDRUM Hans-Olaf Henkel: Gesetz zum ESM untergräbt unsere Demokratie

     

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