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  • „Das Auto" des Ferdinand Porsche


    21.07.09

    „Das Auto" des Ferdinand Porsche

    Kommentar von Hans-Joachim Selenz

    (MEDRUM) Peine, 21.07.2009. Selbst in seriösen Blättern, wie der FAZ, kann man derzeit lesen, „Ohne Porsche gäbe es keinen Volkswagen. Der legendäre VW-Käfer wurde von Ferdinand Porsche Ende der dreißiger Jahre entwickelt und konstruiert. Sein Schwiegersohn Anton Piëch leitete das Werk in Wolfsburg und sein Enkel, Ferdinand Piëch, ist heute dort Vorsitzender des Aufsichtsrates." Damit wird dem geneigten Leser suggeriert, bei der Beteiligung der Firma Porsche an der Volkswagen AG handele es sich um die Vollendung einer seriösen Familiensaga. Die Werbeabteilung von VW bemüht sich gar, mit der Formel „Das Auto" die eigenen Produkte aus der Masse der anderen Automobile herauszuheben. Sie gleichsam auf einen historischen Sockel zu stellen. Der Käfer vor der Kulisse von Hitlers KdF-Fabrik dient dabei quasi als Kristallisationskern. Doch wie solide ist Porsches „Auto"-Sockel?

    Die Geschichte des Käfer-Konstrukteurs Porsche hält sich in der deutschen Presse seit Jahrzehnten. Wie so vieles in der Historie des Porsche/Piëch-Clans hat auch diese Legende keinen wahren Kern. Piëchs Großvater hatte die Konstruktions-Idee für den legendären Käfer vielmehr einem wirklichen Automobil-Genie schlicht und einfach geistig entwendet. Er war zwar Vermarkter, nicht jedoch Erfinder und Konstrukteur des Käfers. Porsche diente Hitler die Idee des Käfers lediglich servil an, nachdem dieser Konzepte für einen bezahlbaren Wagen für das Volk eingefordert hatte. Porsche begeisterte Hitler mit dem Käfer-Konzept. Herstellbar für angeblich 999 Reichsmark. Der wahre Käfer-Konstrukteur war jedoch Bela Barényi. Der hatte die Idee in seiner Abschlussarbeit bereits im Jahre 1925 veröffentlicht. Und zwar unter dem Titel „Kommender Volkswagen mit optimaler Triebwerks-Kombination"*). Darin beschrieb der junge Konstrukteur eine stromlinienförmige Karosserie in Pontonbauweise auf einem Zentralrahmen. Der leichte Personenwagen hatte Hinterradantrieb. Er wurde angetrieben von einem luftgekühlten Vierzylinder-Boxermotor. Der Motorblock befand sich hinter der Achse. Das Getriebe lag vor und das Differential auf der Antriebsachse. Zu jener Zeit ein revolutionäres Konzept für einen PKW. Barényi verabsäumte es indes, sich die Idee patentieren zu lassen. Das nutzte Ferdinand Porsche rücksichtslos aus.

    Mit den Konstruktionsunterlagen seines Volkswagens hatte sich der junge Ingenieur nämlich unter anderem im Jahre 1932 bei Ferdinand Porsche vorgestellt. Der hatte am 25. April 1931 in Stuttgart ein Konstruktionsbüro eröffnet. Dort fand Barényi jedoch ebenso wenig Anstellung wie bei Steyr oder Tatra. Die Zeiten waren schlecht. Die Automobilindustrie ächzte unter den Folgen der Weltwirtschaftskrise. 1934 unterbreitete Porsche dem Führer Barényis Idee als sein geistiges Eigentum. Der war begeistert und spendierte dem angeblichen Konstrukteur gleich eine komplette Fabrik. Direkt am Mittellandkanal. Dort liefen in Folge des Krieges jedoch keine Volkswagen vom Band, sondern Rüstungsgüter und Schwimmwagen für die Wehrmacht. Nach dem Krieg kassierte Porsche für seine angebliche Idee 5 DM für jeden Käfer. Barényi machte derweil Karriere bei Daimler-Benz. Dort basieren mehr als 2.500 Patente auf seinen genialen Ideen. Er entwarf u. a. den ersten PKW mit Knautschzone, erfand das Sicherheitslenkrad, den Flankenschutz und den Überrollbügel*).

    Nachdem er von zwei Journalisten 1951 bezüglich des Käfers als Hochstapler verunglimpft worden war, strengte Barényi einen Prozess an. Der endete drei Jahre später mit einem Paukenschlag: Das Patentgericht in Mannheim bestätigte Barényi die geistige Urheberschaft am VW-„Käfer" *). Zeitzeugen fragten sich, ob Porsche die Lizenzgebühr für den Käfer dem rechtmäßigen Erfinder zurückzahlen muss? Barényi selbst hat Porsches Ideen-Klau nie öffentlich kommentiert. 1989 verlieh ihm der österreichische Bundespräsident den Professorentitel. 1994 wurde Barényi wegen seiner großen Verdienste für die Weiterentwicklung des PKW in Detroit in die „Automotive Hall of Fame" aufgenommen. Doch die Geschichte des angeblichen Käfer-Konstrukteurs Porsche hält sich bis heute. Und das, obwohl VW im Jahre 1961 sogar zusätzlich 3 Mio. DM an Tatra zahlen musste. Die tschechische Firma hatte VW, ebenfalls wegen des Käfer-Konzeptes, bereits vor Kriegsbeginn verklagt. „Das Auto" des Ferdinand Porsche in Form des legendären Käfers ist also nichts eine Mär. Der historische Sockel, auf dem „Das Auto" des Ferdinand Porsche steht, mithin Geschichtsfälschung pur.

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    *) Thomas Karny - Wiener Zeitung 24. Februar 2007

    Copyright Hans-Joachim Selenz


    Der Autor dieses Artikels, Prof. Dr. Ing. Hans-Joachim Selenz, ist Wirtschaftsethiker und Mitautor des Buches "Schwarzbuch VW" (erschienen Oktober 2005). Als ehemaliger Spitzenmanager in der Stahlindustrie (ehem. Vorstandsmitglied der Preussag Stahl AG und Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG), der als Vorstandsmitglied der Preussag AG abberufen wurde, weil er sich weigerte, einen unzutreffenden Jahresabschluss zu unterzeichnen, ist Selenz ein engagierter Kämpfer gegen Korruption und Mißstände im Rechtssystem. Sein Anliegen ist es, durch Aufklärung von Mißständen einen Beitrag für einen funktionierenden Rechsstaat als Grundlage für unsere Demokratie zu leisten. Hans-Joachim Selenz ist 1. Vorsitzender der CLEANSTATE e.V., einer Initiative für Rechtstreue in Politik, Staat und Wirtschaft

    Prof. Dr. Selenz im Internet: www.hans-joachim-selenz.de


  • Deutsche Zentrumspartei unterstützt Aufruf an EKD zur Neuausrichtung der Schwangerenkonfliktberatung


    21.07.09

    Deutsche Zentrumspartei unterstützt Aufruf an EKD zur Neuausrichtung der Schwangerenkonfliktberatung

    (MEDRUM) Die Initiative evangelischer Christen zum Ausstieg der Evangelischen Kirche Deutschlands aus dem staatlichen System und zur Neuausrichtung der Schwangerschaftskonfliktberatung wird auch von der Deutschen Zentrumspartei unterstützt.

    Als christliche und älteste Partei Deutschlands (gegründet 1870) setzt sich die Zentrumspartei seit eh und je für den Schutz und Achtung des menschlichen Lebens von seinem Anfang bis zu seinem natürlichen Ende ein. Zur Unterschriftenaktion "Kinder eine Gabe Gottes" des Gemeindehilfsbundes und mehr als 20 weiterer Organisationen erklärte sie: "Wir begrüßen die Initiative, die Evangelische Kirche zur Neuausrichtung ihrer Schwangerenberatung zu bewegen. Es ist uns daher ein Anliegen, Ihre Aktion mitzuunterstützen."

    Im Oktober 2008 hat das ZENTRUM als älteste Partei Deutschlands Anfang Oktober ein neues Grundsatzprogramm verabschiedet, in dem diese Partei ihre Identität und ihr christliches Selbstverständnis neu justiert hat:

    1. Das ZENTRUM bekennt sich zu den christlichen Wurzeln Europas und verteidigt die freiheitlich demokratische Grundordnung des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland.
    2. Das ZENTRUM ist fest entschlossen, christliche Grundsätze für Staat und Gesellschaft in der politischen Arbeit umzusetzen.
    3. Das ZENTRUM will den umfassenden Schutz und die Achtung jeden menschlichen Lebens, das von Anfang an Person ist und damit Ursprung, Träger und Ziel der gesellschaftlichen Ordnung.
    4. Ehe und Familie sind die Grundlage der menschlichen Gemeinschaft. Daher sind ihr jene Mittel bereit zu stellen, die sie zur Erfüllung ihrer naturgegebenen Aufgabe benötigen und der Freiraum zu gewähren, dieser gerecht werden zu können.
    5. Subsidiarität, Solidarität und das Gemeinwohl sind die Quellen der politischen Arbeit des ZENTRUMs.
    6. Das ZENTRUM fordert den verfassungsmäßigen Freiraum der christlichen Kirchen zu achten und ihre gesellschaftliche Aufgabe der Rückbindung an gemeinsame letzte Werte und Normen zu fördern und zu wahren.

    Das ZENTRUM ist auch für die Bundestagswahlen zugelassen. In einigen Bundesländern wirbt sie noch um Unterschriften für die Landeslisten. Pro Bundesland sind 20.000 Unterschriften erforderlich.

    Weitere Information: http://www.zentrumspartei.de/


  • 21.07.09


    21.07.09

    SPD-Vorstoß zu Grundgesetzänderungen

    Forderung im Bundestag nach Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften mit der Ehe

    Bei der Plenarsitzung des Deutschen Bundestages am 3. Juli kündigte der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesjustizministeriums, Alfred Hartenbach (SPD), einen Vorstoß zur Grundgesetzänderungen an. Er plädierte dafür, gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften der Ehe gleichzustellen und die sexuelle Orientierung in das Gleichbehandlungsgebot einzuführen sowie Rechte von Kindern in das Grundgesetz aufzunehmen. ... lesen Sie mehr...


    21.07.09

    Deutsche Zentrumspartei unterstützt Aufruf an EKD zur Neuausrichtung der Schwangerenkonfliktberatung

    (MEDRUM) Die Initiative evangelischer Christen zum Ausstieg der Evangelischen Kirche Deutschlands aus dem staatlichen System und zur Neuausrichtung der Schwangerschaftskonfliktberatung wird auch von der Deutschen Zentrumspartei unterstützt. ... lesen Sie mehr...


    21.07.09

    Joschka Fischers dicker Hals wegen Lissabon-Urteil

    Ehemaliger Außenminister kritisiert Bundesverfassungsgerichtsurteil im Gespräch mit Phönix als integrationsfeindlich

    (MEDRUM) Der ehemalige Außenminister Joschka Fischer hat in der Sendung Kamingespräche des Fernsehsenders Phoenix vom 19.07.09 das Bundesverfassungsgerichtsurteil zum Lissabonner Vertrag scharf kritisiert. "Bei diesem Verfassungsgerichtsurteil krieg' ich ja einen dicken Hals", sagte der frühere Grünen-Spitzenpolitiker im Gespräch mit Jörg Schönenborn in Phoenix. Fischer nannte das Urteil "integrationsfeindlich". ... lesen Sie mehr...


    21.07.09

    „Das Auto" des Ferdinand Porsche

    Kommentar von Hans-Joachim Selenz

    (MEDRUM) Peine, 21.07.2009. Selbst in seriösen Blättern, wie der FAZ, kann man derzeit lesen, „Ohne Porsche gäbe es keinen Volkswagen. Der legendäre VW-Käfer wurde von Ferdinand Porsche Ende der dreißiger Jahre entwickelt und konstruiert. Sein Schwiegersohn Anton Piëch leitete das Werk in Wolfsburg und sein Enkel, Ferdinand Piëch, ist heute dort Vorsitzender des Aufsichtsrates." Damit wird dem geneigten Leser suggeriert, bei der Beteiligung der Firma Porsche an der Volkswagen AG handele es sich um die Vollendung einer seriösen Familiensaga. Die Werbeabteilung von VW bemüht sich gar, mit der Formel „Das Auto" die eigenen Produkte aus der Masse der anderen Automobile herauszuheben. Sie gleichsam auf einen historischen Sockel zu stellen. Der Käfer vor der Kulisse von Hitlers KdF-Fabrik dient dabei quasi als Kristallisationskern. Doch wie solide ist Porsches „Auto"-Sockel? ... lesen Sie mehr...


    21.07.09

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  • 22.07.09 Aus den Medien


    22.07.09

    Aus den Medien


    familyfair: Geburtenkontrolle aus ökonomischen und ökologischen Gründen

    familyfair weist auf die unterschiedlichen Perspektiven hin, unter denen Geburtenkontrolle global betrachtet wird und fragt, ob Geburtenkontrolle aus ökologischen und ökonomischen Gründen gerechtfertigt sein kann oder verboten werden müsste.

    -> Aus ökonomischen/ökologischen Gründen staatliche Geburtenkontrolle?


    Allensbach-Institut: Mehrheit für Sperrung von Kinderpornoseiten im Internet

    Einer am 21.07.09 veröffentlichten Umfrage des Allensbach-Institutes zufolge, unterstützt eine überwältigende Bevölkerungsmehrheit die Sperrung von Kinderpornoseiten im Internet. 91 Prozent begrüßen die Maßnahmen der Bundesregierung. Das geht aus einer am 21. Juli veröffentlichten Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach (Allensbach am Bodensee) hervor. Allerdings bezweifeln knapp zwei Drittel (62 Prozent) die Erfolgsaussichten des Gesetzes. Menschen, die unbedingt Kinderpornos im Internet sehen wollen, fänden Wege zum Umgehen der Sperren. 29 Prozent glauben, dass diese Erfolg haben.

    -> DIE GROSSE MEHRHEIT DER BEVÖLKERUNG BEGRÜSST DIE SPERRUNG VON KINDERPORNOGRAPHIE IM NETZ


    (MEDRUM)

  • Homosexuellen-Paraden bald auch Teil des Ethikunterrichtes in Berliner Schulen?


    22.07.09

    Homosexuellen-Paraden bald auch Teil des Ethikunterrichtes in Berliner Schulen?

    SPD und LINKE ergreifen Bundesratsinitiative zur Änderung des Grundgesetzes zu Gunsten der Homosexualität und werfen Schulen Versagen vor

    (MEDRUM) Die diesjährigen Homosexuellen-Paraden in Stuttgart, Frankfurt, München und Berlin werden von der politischen Initiative der Berliner SPD und der Partei DIE LINKE begleitet, das Grundgesetz im Interesse der Homosexualität zu ändern und die Wertschätzung der Homosexualität in der Schule vertieft zu behandeln.

    Berliner SPD macht sich Forderungen der Homosexuellen-Paraden zu eigen

    Wie die rechtspolitischen Sprecher der SPD-Fraktion und der Linksfraktion, Fritz Felgentreu und Klaus Lederer, und der Sprecher für Lesben- und Schwulenpolitik der Fraktion Bündnis90/ Die Grünen, Thomas Birk, am 25.06.09 erklärten, hat das Berliner Abgeordnetenhaus den Senat von Berlin am 25.06.09 aufgefordert, eine Bundesratsinitiative einzureichen, um eine Ergänzung des Benachteiligungsverbotes nach Art. 3 Abs. 3 Grundgesetz um das Merkmal der "sexuellen Identität" herbeizuführen. Die Sprecher von SPD und der LINKEN haben betont, dass das Berliner Landesparlament damit eine Forderung aufgenommen habe, die auf den bundesweiten Demonstrationen zum diesjährigen Christopher Street Day zentral erhoben worden sei.

    Zur Verabschiedung des Antrages auf eine Bundesratsinitiative im Berliner Abgeordnetenhaus erklärten der Bundesvorsitzende des Arbeitskreises der Lesben und Schwulen in der SPD (AK Schwusos), Ansgar Dittmar, und die Landesvorsitzende der AG Schwusos in der Berliner SPD, Kirstin Fussan: „Wir begrüßen ausdrücklich den Beschluss und die Initiative des Berliner Landesparlaments. Damit beweist Berlin wieder einmal seine Vorreiterrolle im Kampf für die Gleichstellung sexueller Minderheiten."

    Gleichheit im Grundgesetz

    Das Grundgesetz enthält in Artikel 3 Absatz 1 die zentrale Norm der Gleichheit aller Menschen:

    "Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich."

    Ergänzend weist das Grundgesetz im Absatz 2 explizit auf die Gleichberechtigung der Geschlechter und die staatliche Förderung der Gleichberechtigung hin:

    "Männer und Frauen sind gleichberechtigt." Der Staat fördert die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin.

    Über das in den vorgenannten Artikeln festgelegte Gebot zur Gleichbehandlung aller Menschen hinaus legt das Grundgesetz in Absatz 3 fest, dass Menschen nicht aufgrund ihrer unveränderlicher Merkmale oder aufgrund ihres Glaubens oder ihrer religiösen und politischen Anschauungen benachteiligt werden dürfen:

    "Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden."

    Rechte und Schutz homosexueller Menschen und Lebensformen

    Mit der Forderung der Berliner SPD und der LINKEN soll zu diesen Merkmalen auch das Merkmal der so genannten sexuellen Identität und Orientierung aufgenommen werden. Die sexuelle Identität und Orientierung ist ein veränderliches Merkmal, das nach der Lehre der Gender-Ideologie jeder Mensch selbst für sich festlegt. Das Individuum entscheidet, ob es sich als heterosexuell, homosexuell, bisexuell oder transsexuell versteht und welche Lebensweise es dementsprechend führen will. Über seine sexuelle Identität, Orientierung und Lebensweise kann der Mensch individuell und ungehindert bestimmen. Es steht homosexuellen Menschen auch frei, eine staatlich anerkannte Lebenspartnerschaft mit einem Partner gleichen Geschlechts einzugehen. Die Vertreter der Berliner SPD und LINKEN erklärten dennoch, dass diese sexuelle Identität der Menschen bis heute nicht den Schutz des Grundgesetzes genieße. Es sei an der Zeit, für eine Ergänzung des "Diskriminierungsverbots" zu sorgen und sich energisch für die rechtliche Gleichstellung dieser Menschen einzusetzen.

    Warum die Berliner Regierungsparteien den Begriff "Diskriminierungsverbot" anstelle des im Grundgesetz verwendeten Begriffs "Benachteiligung" gebrauchen, bleibt in ihrer Erklärung unklar. Es bleibt ebenfalls unklar, welche rechtlichen Benachteiligungen nach Auffassung der Berliner SPD und LINKEN bestehen und durch eine grundgesetzliche Änderung beseitigt werden sollen. So ist am prominenten Beispiel des amtierenden und homosexuell lebenden Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Klaus Wowereit, nicht zu erkennen, welche Benachteiligungen für ihn bestehen und wo er eines besonderen grundgesetzlichen Schutzes bedarf.

    Säkulare Lehre über Homosexualität in der Schule wichtiger als Religionsunterricht

    Die aktuellen Forderungen aus der SPD zielen nicht nur auf eine Änderung des Grundgesetzes ab, sondern wollen auch, dass Homosexualität in den Schulen zum besonderen Thema gemacht wird. In einer Pressemitteilung behauptet der Berliner SPD-Parteivorstand, dass an Schulen sowohl Schüler, die ihre Homosexualität erkennen würden, als auch Lehrer, deren Homosexualität bekannt werde, massiv diskriminiert werden. Die SPD wirft den Schulleitungen, Schulverwaltungen und insbesondere den Kultusministerien vor zu versagen. Als Argument für die Behandlung der Homosexualität im Unterricht und in der Lehrerfortbildung führt die SPD nicht benannte Studien an, denen zufolge an den Schulen das Thema Homosexualität frühzeitig aufgegriffen werden müsse.

    Das Berliner Abgeordnetenhaus hat bereits im April 2009 einen "Berliner Aktionsplan gegen Homophobie" verabschiedet. Damit soll die Zivilgesellschaft in ihrem Engagement für sexuelle Vielfalt unterstützt werden. Dieser Aktionsplan sieht unter anderem vor, Bildung und Aufklärung in Schule und Jugendhilfe zu stärken. Außerdem sollen Diskriminierung, Gewalt und vorurteilsmotivierte Kriminalität bekämpft werden. Die von Berlin unterzeichnete Charta der Vielfalt soll zum integrativen Bestandteil der Verwaltung werden. Weiter wollen die Akteure den Dialog zwischen Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie migrantischen Organisationen zur Akzeptanz sexueller Vielfalt fördern. Der Abgeordnete der Bundestagsfrakton Bündnis 90 / Die Grünen, Volker Beck, hat nach dem Berliner Vorbild bereits einen Nationalen Aktionsplan im Deutschen Bundestag gefordert.

    Litauen geht den entgegengesetzen Weg. Das Parlament unseres europäischen Nachbarstaates hat zum Schutz der Jugend beschlossen, jegliche Werbung für die Homosexualität und Sexualisierung von Kindern und Jugendlichen zu verbieten. Untersagt werden soll dort insbesondere, für gleichgeschlechtliche Beziehungen zu werben und öffentlich zu "homosexuellen, bisexuellen und polygamen Beziehungen" aufzurufen.

    Mit ihren jetzigen Beschlüssen dokumentieren die Berliner Regierungsparteien erneut, dass sie den politischen Zielen der Lesben- und Schwulenbewegung wichtigeren Stellenwert als religiöser Bildung und Erziehung beimessen. Die Berliner SPD und die LINKEN haben 2006 gegen den Willen der christlichen Kirchen das Unterrichtsfach "Religion" als gleichberechtigtes Wahlpflichtfach an den Berliner Schulen abgesetzt. Es kann jetzt nur noch zusätzlich zum Pflichtfach "Ethik" gewählt werden. Das Unterrichtsfach Ethik stützt sich im Gegensatz zur christlichen Religion nicht auf das christliche Menschenbild und christlich-abenländische Sittengesetz ab, sondern zwingt den Schülern die Akzeptanz einer politisch verordneten, säkularen Weltanschauung über Homosexualität auf, die von Parteien wie der SPD und den LINKEN auf ihren Parteitagen und durch Parteiprogramme beschlossen wird.

    -> Berliner Bundesratsinitiative: Diskriminierungsverbot aufgrund sexueller Identität ins Grundgesetz

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