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Veranstaltungen

  • Unterzeichnerliste Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung"


    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Ihrem Wunsch entsprechend wurden Sie in die Unterzeichnerliste der Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" aufgenommen.

    Eine aktualisierte Liste der Unterzeichner, die mit öffentlicher Namensnennung einverstanden sind, finden sie unter diesem Link -> unterzeichner-der-erklaerung-fuer-freiheit-und-selbstbestimmung. Haben Sie bitte Verständnis, wenn darin kleine Fehler enthalten sein sollten. Das ist bei der großen Zahl von Menschen, die sich in die Unterzeichnerliste eintragen, leider nicht völlig zu vermeiden. Wir nehmen aber gerne Ihre Fragen oder Wünsche und Korrekturen entgegen.

    Die Initiative "Für Freiheit und Selbstbestimmung" findet ein großes Echo. Die Zahl der Unterzeichner wächst täglich. Die Zahl von 370 Erstunterzeichnern hat sich inzwischen vervielfacht. Alleine an zwei Tagen während der vergangenen Woche haben sich fast 500 Menschen der Erklärung angeschlossen.

    Professoren, Wissenschaftler, Ärzte, Ingenieure, Medienschaffende, Pädagogen, Pastoren, Pfarrer, Politiker, Publizisten, Theologen sowie eine große Zahl von Bürgern aus vielen anderen Berufsgruppen der Bevölkerung unterstützen die Erklärung. Die Unterzeichner kommen aus Hunderten von Städten und Gemeinden des Bundesgebietes, aber auch aus Österreich, der Schweiz, Belgien, England, Frankreich, Italien, Luxemburg, Norwegen, Kanada den USA und einigen weiteren Ländern.

    Zu den Unterzeichnern aus der Bundespolitik gehören auch der ehemalige SPD-Finanz- und Verteidigungsminister aus dem Kabinett Helmut Schmidts, Prof. Dr. Hans Apel ("Ich unterzeichne die mir zugesandte Erklärung. Ihr Hans Apel"), sowie die Bundestagsabgeordneten Norbert Geis (CSU) und Hans-Joachim Fuchtel (CDU).

    Einer der Erstunterzeichner, der Salzburger Weihbischof Prof. Dr. Andreas Laun erklärte in einem Appell in der neuesten Ausgabe der Zeitung "Kirche heute": Es besteht Handlungsbedarf!

    Die Professorin für Religionspholosphie, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, ebenfalls Unterzeichnerin, äußerte in einem Interview, das in MEDRUM abgedruckt wurde: "Ein Bekannter von mir sagte neulich, er müsse sich jetzt wohl ein neues Grundgesetz kaufen, da offenbar das Grundrecht über Meinungs- und Redefreiheit geändert worden sei." ( -> Interview mit Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz )

    Dies sieht auch der Bundestagsabgeordnete und Rechtsexperte Norbert Geis (CSU) so. Er erklärte im Interview mit der Tagespost: "Es muss doch möglich sein, über solche Fragen in Ruhe diskutieren zu können. Das sind totalitäre Anwandlungen des Herrn Beck, denen man entgegentreten muss." (-> Norbert Geis (CSU) im Interview des Tages mit Tagespost )

    Die Kontroverse in Marburg hat an Schärfe zugenommen, wie auch eine Sitzung des Sozialausschusses des Marburger Stadtparlamentes gezeigt hat ( -> Eklat in Marburger Aussschußsitzung und -> Marburger Bürgermeister Kahle: "Frei erfundene Behauptungen" ).

    Zuvor hatten die Marburger Grünen in einer Presserklärung den CDU-Vorsitzenden der Stadtfraktion Marburg Philipp Stompfe verurteilt, weil er die Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" unterzeichnet hat. Sie hatten deshalb die CDU aufgefordert, sich von ihm zu distanzieren ( -> Marburger Grüne stellen falsche Behauptungen auf ).

    Während die "Akademie für Psychotherapie und Seelsorge" (APS) nun das Gespräch mit dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) sucht ( Akademie für "Psychotherapie und Seelsorge" geht auf LSVD zu ) und ein Treffen für den 12. Mai vereinbart hat, hält der Zustrom von Unterstützungsgruppen für das Marburger Aktionsbündnis "Kein Raum für Sexismus, Homophobie und religiösen Fundamentalismus" gegen den Kongreß unvermindert an. Das Aktionsbündnis hat zu einer Demonstration am 21. Mai in Marburg aufgerufen und hat erklärt: "Deshalb werden wir den Kongress verhindern!" Die Zahl der Gruppen, die dieses Aktionsbündnis unterstützen, nimmt weiter zu (-> Zulauf zum Marburger Aktionsbündnis hält an ).

    Einen Überblick über Presseartikel zum Marburger Kongreß finden sie unter presseartikel-ueber-initiative-fuer-freiheit-und-selbstbestimmung.

    Gemäß Ihren Angaben wurden Sie in den Verteiler für weitere Information über die Entwicklung um den Marburger Kongreß aufgenommen. Sollten Sie dazu dennoch keine weitere Informationen wünschen, bitten wir um eine kurze Nachricht; die Mitteilung "keine weitere Info" genügt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Redaktion MEDRUM

    www.medrum.de


    Die Initiative weist darauf hin, dass die Information über eine Unterzeichnung der Erklärung in Ihrem Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis weitergeben werden kann, indem folgende Links übermittelt werden:

    Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" -> Online-Unterzeichnung

    Information über die Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" -> Pressemeldung


  • "Recht auf Selbstbestimmung. Das ist es, was es heißt, frei zu sein."


    16.05.09

    "Recht auf Selbstbestimmung. Das ist es, was es heißt, frei zu sein."

    Angela Merkel bei der Jubiläumsveranstaltung "Vor 20 Jahren - Am Vorabend der friedlichen Revolution"

    Ein Zwischenruf von Kurt J. Heinz

    (MEDRUM) In der Kontroverse um den Marburger Kongreß haben sich Bürger, die Denk- und Redeverboten entgegentreten wollen, die Begriffe "Freiheit und Selbstbestimmung" auf die Fahnen ihrer Initiative geschrieben. Zu Freiheit und Selbstbestimmung hat sich auch die Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrer Rede anlässlich der Jubiläumsveranstaltung "Vor 20 Jahren - Am Vorabend der friedlichen Revolution" am 8. Mai 2009 in Berlin geäußert.

    Angela Merkel erklärte in ihrer Rede (Textauszug): "Ich bin der Überzeugung: Menschlichkeit kann nur eine politische Ordnung für sich reklamieren, die dem Einzelnen das Recht auf Selbstbestimmung einräumt - im Kleinen wie im Großen, im Alltäglichen wie im Grundsätzlichen. Das ist es, was es heißt, frei zu sein. Darauf müssen die Konstruktionen, sozusagen die Statik eines Staates, vorbereitet sein. Die Ordnung ist im Grunde die Sicherheit, aus der heraus wir die Freiheit des Individuums garantieren können. Es ist immer wieder gut, auf die Hoffnung zu setzen, dass die Menschen die Freiheit schon pflegen werden. Aber letztlich sind es die Strukturen - die Demokratie, die Rechte der Opposition, die Freiheit der Medien, die Unabhängigkeit der Justiz -, die das garantieren. All das muss gepflegt und gehegt werden."

    Es sind nicht nur die Strukturen, die das garantieren. Sie sind ein Teil der Garantie. Der andere Teil dieser Garantie sind die Menschen. Ohne Menschen, die sich für Werte und Strukturen einsetzen, bleiben Strukturen wirkungslos. Der Glaube, Strukturen alleine garantierten letztlich Selbstbestimmung, ist deshalb irrig. Strukturen, die nicht von Menschen verteidigt werden, sind dem Verfall ebenso ausgesetzt wie Strukturen, die von Menschen nicht angenommen und bekämpft werden. Die Deutschen haben dafür die Lehrbeispiele in der eigenen Geschichte erlebt. Die Strukturen der Weimarer Republik wurden nicht verteidigt, sondern dem Fraß der Nationalsozialisten preisgegeben. Die Strukturen der ehemaligen DDR wurden von den Menschen nicht angenommen. An ihrem friedlichen Widerstand sind sie zusammengebrochen.

    Es sind die Menschen, nicht die Strukturen, die letztlich die Freiheit und Selbstbestimmung garantieren.  Denn die Menschen, ihr Geist, ihr Wille und ihre Kraft, bestimmen über die Strukturen. Sie bestimmen über die Selbstbestimmung und ihre Freiheit. Und es sind die Menschen, die das einbringen, was der Staat im Sinne des Böckenfördschen Diktums nicht selbst an Voraussetzungen schaffen kann, von denen er und die Menschen aber leben. Und dies muss gepflegt und gehegt werden, so wie es die Menschen tun, die sich mit der Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" für die Freiheit der Rede und Wissenschaft beim Marburger Kongreß gegen totalitäre Bestrebungen und gegen das Diktat anderer einsetzen, bestimmen zu wollen, wer dort reden darf und wer nicht. Ganz wie es die Bundeskanzlerin formuliert hat: "Recht auf Selbstbestimmung. Das ist es, was es heißt, frei zu sein."

  • Ungewißheit, ob Kongreß stattfinden kann


    10.05.09

    Ungewißheit, ob Kongreß stattfinden kann

    Präsident der Marburger Universität rechnet mit Störaktionen gegen die geplante Veranstaltung

    (MEDRUM) Der Präsident der Marburger Philipps-Universität ist ungewiß, ob der Kongreß "Psychotherapie und Seelsorge" in Marburg vom 20. bis 24. Mai in Marburg stattfinden kann. Dies geht aus einer Meldung des Evangelischen Pressedienstes (EPD) hervor.

    Volker Nienhaus, Präsident der Universität Marburg, betonte bei einer Senatssitzung, dass der Kongreß der Akademie für Psychotherapie keine "Umpolungsveranstaltung" sei, gleichwohl sei es derzeit ungewiss, ob der Kongress stattfinden könne, da die Gegner sicherlich versuchten, den Auftritt der beiden umstrittenen Referenten zu stören, schreibt das Internetportal "Jesus.de" am 06.05.09 unter Bezug auf die EPD.

    Wie MEDRUM berichtete hat sich in Marburg ein Aktionsbündnis formiert, das den Marburger Kongreß verhindern will. Wie das Aktionsbündnis erklärte, richtet sich sein Protest nicht nur gegen einzelne Referenten, sondern gegen den gesamten Kongreß. "Wir werden den Kongreß verhindern!", heißt es in einem Aufruf des Aktionsbündnisses, das von mittlerweile 40 verschiedenen Gruppen unterstützt wird.


    MEDRUM-Artikel -> "Deshalb werden wir den Kongress verhindern!"


  • Unterzeichnerliste Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung"


    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Ihrem Wunsch entsprechend wurden Sie in die Unterzeichnerliste der Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" aufgenommen.

    Eine aktualisierte Liste der Unterzeichner, die mit öffentlicher Namensnennung einverstanden sind, finden sie unter diesem Link -> unterzeichner-der-erklaerung-fuer-freiheit-und-selbstbestimmung. Die Liste wird in der Regel täglich aktualisiert. Haben Sie bitte Verständnis, wenn darin kleine Fehler enthalten sein sollten. Das ist bei der großen Zahl von Menschen, die sich in die Unterzeichnerliste eintragen, leider nicht völlig zu vermeiden. Wir nehmen aber gerne Ihre Fragen oder Wünsche und Korrekturen entgegen.

    Die Initiative "Für Freiheit und Selbstbestimmung" findet ein großes Echo. Die Zahl der Unterzeichner wächst täglich. Die Zahl von 370 Erstunterzeichnern hat sich inzwischen vervielfacht. Alleine an zwei Tagen während der vergangenen Woche haben sich fast 500 Menschen der Erklärung angeschlossen.

    Professoren, Wissenschaftler, Ärzte, Ingenieure, Medienschaffende, Pädagogen, Pastoren, Pfarrer, Politiker, Publizisten, Theologen sowie eine große Zahl von Bürgern aus vielen anderen Berufsgruppen der Bevölkerung unterstützen die Erklärung. Die Unterzeichner kommen aus Hunderten von Städten und Gemeinden des Bundesgebietes, aber auch aus Österreich, der Schweiz, Belgien, England, Frankreich, Italien, Luxemburg, Norwegen, Kanada den USA und einigen weiteren Ländern.

    Zu den Unterzeichnern aus der Bundespolitik gehören auch der ehemalige SPD-Finanz- und Verteidigungsminister aus dem Kabinett Helmut Schmidts, Prof. Dr. Hans Apel ("Ich unterzeichne die mir zugesandte Erklärung. Ihr Hans Apel"), sowie die Bundestagsabgeordneten Norbert Geis (CSU) und Hans-Joachim Fuchtel (CDU).

    Einer der Erstunterzeichner, der Salzburger Weihbischof Prof. Dr. Andreas Laun erklärte in einem Appell in der neuesten Ausgabe der Zeitung "Kirche heute": Es besteht Handlungsbedarf!

    Die Professorin für Religionspholosphie, Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz, ebenfalls Unterzeichnerin, äußerte in einem Interview, das in MEDRUM abgedruckt wurde: "Ein Bekannter von mir sagte neulich, er müsse sich jetzt wohl ein neues Grundgesetz kaufen, da offenbar das Grundrecht über Meinungs- und Redefreiheit geändert worden sei." ( -> Interview mit Prof. Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz )

    Dies sieht auch der Bundestagsabgeordnete und Rechtsexperte Norbert Geis (CSU) so. Er erklärte im Interview mit der Tagespost: "Es muss doch möglich sein, über solche Fragen in Ruhe diskutieren zu können. Das sind totalitäre Anwandlungen des Herrn Beck, denen man entgegentreten muss." (-> Norbert Geis (CSU) im Interview des Tages mit Tagespost )

    Die Kontroverse in Marburg hat an Schärfe zugenommen, wie auch eine Sitzung des Sozialausschusses des Marburger Stadtparlamentes gezeigt hat ( -> Eklat in Marburger Aussschußsitzung und -> Marburger Bürgermeister Kahle: "Frei erfundene Behauptungen" und  -> Eklat vollständig: Gleichsetzung mit "Hasspredigern" und "Asozialen" nicht frei erfunden!).

    Zuvor hatten die Marburger Grünen in einer Presserklärung den CDU-Vorsitzenden der Stadtfraktion Marburg Philipp Stompfe verurteilt, weil er die Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" unterzeichnet hat. Sie hatten deshalb die CDU aufgefordert, sich von ihm zu distanzieren ( -> Marburger Grüne stellen falsche Behauptungen auf ).

    Während die "Akademie für Psychotherapie und Seelsorge" (APS) nun das Gespräch mit dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) sucht ( Akademie für "Psychotherapie und Seelsorge" geht auf LSVD zu ) und ein Treffen für den 12. Mai vereinbart hat, hält der Zustrom von Unterstützungsgruppen für das Marburger Aktionsbündnis "Kein Raum für Sexismus, Homophobie und religiösen Fundamentalismus" gegen den Kongreß unvermindert an. Das Aktionsbündnis hat zu einer Demonstration am 21. Mai in Marburg aufgerufen und hat erklärt: "Deshalb werden wir den Kongress verhindern!" Die Zahl der Gruppen, die dieses Aktionsbündnis unterstützen, nimmt weiter zu (-> Zulauf zum Marburger Aktionsbündnis hält an ). Das Marburger Aktionsbündnis setzt seine Kampagne mit großer Intensität fort. Im Internetblog "indymedia.org" hat Nora Nebenberg, Sprecherin des Marburger Aktionsbündnisses, den Kongreß "Psychotherapie und Seelsorge" als einen "Akt struktureller Gewalt gegen Menschen" bezeichnet, die sich "heteronormativen Lebensweisen" entziehen wollen. "Wir sind darüber wütend und werden dies auf die Straße tragen", so die Sprecherin des Bündnisses.

    Der Präsident der Universität Marburg hat sich ungewiß geäußert, ob angesichts von Störaktionen der Kongreß durchgeführt werden kann.

    Einen Überblick über Presseartikel zum Marburger Kongreß finden sie unter presseartikel-ueber-initiative-fuer-freiheit-und-selbstbestimmung.

    Gemäß Ihren Angaben wurden Sie in den Verteiler für weitere Information über die Entwicklung um den Marburger Kongreß aufgenommen. Sollten Sie dazu dennoch keine weitere Informationen wünschen, bitten wir um eine kurze Nachricht; die Mitteilung "keine weitere Info" genügt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Redaktion MEDRUM

    www.medrum.de


    Die Initiative weist darauf hin, dass die Information über eine Unterzeichnung der Erklärung in Ihrem Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis weitergeben werden kann, indem folgende Links übermittelt werden:

    Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" -> Online-Unterzeichnung

    Information über die Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" -> Pressemeldung


  • "Homophober und sexistischer Kongress in Marburg"


    11.05.09

    "Homophober und sexistischer Kongress in Marburg"

    Nora Nebenberg: "Kongress ein Akt struktureller Gewalt gegen Menschen"

    (MEDRUM) Im Internetblog "indymedia.org" hat Nora Nebenberg, Sprecherin des Marburger Aktionsbündnisses, den Kongreß "Psychotherapie und Seelsorge" als einen "Akt struktureller Gewalt gegen Menschen" bezeichnet, die sich "heteronormativen Lebensweisen" entziehen wollen. Nebenberg bekräftigt damit den Protest des Marburger Aktionsbündnisses gegen den Kongreß vom 20. bis 24. Mai in Marburg.

    Es habe sich ein Bündnis gegründet, um gegen den Kongress mit seiner "zutiefst sexistischen und homophoben Botschaft vorzugehen", so Nebenberg. Sie kritisiert die Referenten und Referentinnen des Kongresses, die ein konservatives Bild von der "heterosexuellen Ehe als einzigem Lebensmodell" verbreiten und die "Homosexualität als krankhaft stigmatisieren" würden. Nebenberg nennt namentlich Markus Hoffmann von der Beratungsorganisation Wuestenstrom, den Organisator des Christus Treff Marburg Roland Werner und die Ärztin und Psychotherapeutin Pokropp-Hippen aus Münster, der sie vorwirft, ihre Reden und Aufsätze seien durchsetzt von drastischen Bildern und moralischen Anklagen, die jede wissenschaftliche Distanz vermissen ließen. So schreibe Pokropp-Hippen, Vorsitzende der „Aktion Lebensrecht für Alle e.V. - Gegen Abtreibung und Sterbehilfe" (Alpha e.V.) vom „aggressiven Akt des Tötens", durch den sich Frauen zur „Giftmörderin ihres Kindes" machten.

    Die Sprecherin des Bündnisses kritisiert auch die Initiative "Für Freiheit und Selbstbestimmung", deren Anhänger in ihren Augen versuchen würden, den Protest zu "delegitimieren". Als Beispiel führt sie Gabriele Kuby an, die in  ihrem Offenen Brief an den Oberbürgermeister der Stadt Marburg gefordert habe, dem Druck von Lesben- und Schwulenverbänden gegen den Kongreß nicht nachzugeben. Gabriele Kuby veröffentliche "erzkonservative und heterosexistische Artikel", in denen sie sich für den Erhalt von "gefestigten Geschlechterrollen" und "christlichen Familienbildern" ausspreche.

    Den Veranstaltern des Kongresses, der von der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge organisiert wird, wirft Nebenberg vor, sie würden versuchen, "strategisch den Protest zu kriminalisieren", indem sie von „gewaltbereiten Aktivist_innen" sprechen. Dies würden sie vor allem mit dem vorhergegangenen Protest gegen das Christival 2008 in Bremen begründen, bei dem es zu Auseinandersetzungen gekommen sei. Es werde jedoch verschwiegen, dass es zu gewalttätigen Übergriffen von Seiten der Teilnehmenden des Christivals gekommen sei.

    Die Sprecherin des Aktionsbündnisses resümiert: "Wir sind darüber wütend und werden dies auf die Straße tragen."  

    Diese Kritik von Nora Nebenberg setzt nicht an der Thematik des Kongresses an, der sich dem Thema "Identität" widmet, wie die Akademie für Psychotherapie und Seelsorge erneut in einer Stellungnahme in der Oberhessischen Presse erklärt hat. Nebenberg zielt mit ihrer Kritik vielmehr auf die Personen, die als Vortragende vorgesehen sind, und den Veranstalter, der sich für einen offenen und kontroversen Dialog auf dem Kongreß ausgesprochen hat. Ob ein solcher Dialog möglich sein wird, ist jedoch ungewiß. Der Präsident der Universität Marburg ist zumindest unsicher, ob der Kongreß angesichts möglicher Störaktionen durchgeführt werden kann, wie in den Medien berichtet wurde.

    Nora Nebenbergs Kritik steht darüber hinaus im Widerspruch zur Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung", in der die Unterzeichner feststellen: "Niemand bestreitet die Würde von Menschen mit homosexueller Orientierung und ihre persönliche Freiheit, eine homosexuelle Lebensweise zu praktizieren." Die Initiative wendet sich nicht gegen homosexuell orientierte Menschen, sondern vielmehr dagegen, dass Lesben- und Schwulen­verbände die Möglichkeit eines Therapie­angebots an hilfesuchende Menschen unterdrücken wollen, die mit ihrer homosexuellen Orientierung im Konflikt stehen, und sie wendet sich dagegen, dass "sogar die wissen­schaftliche Information und Aus­einandersetzung" unterdrückt werden soll. Darin sehen die Unterzeichner eine "Missachtung der Wissenschaftsfreiheit, der Meinungsfreiheit, des Leidens der betroffenen Menschen und ihres Rechts auf Selbstbestimmung. Dies darf in einem freiheitlichen Staat nicht hingenommen werden!", heißt es in der Erklärung. Ihre Unterzeichner treten deshalb dafür ein, dass die "Agitation gegen die Veranstalter und Referenten des '6. Internationalen Kongresses für Psychotherapie und Seelsorge', selbst wenn - wie zu erwarten - repressive Mittel eingesetzt werden, zurückge­wiesen wird, dass alle Referenten die geplanten Veranstaltungen durchführen können und den Kongreßteilnehmern ein uneingeschränkter fachlicher Dialog ermöglicht wird."

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