Berlin - Gestern morgen, Schloss Bellevue. Der Bundespräsident nimmt nach der Rückkehr aus seinem Weihnachtsurlaub die Amtsgeschäfte wieder auf. Auf seinem Schreibtisch die Kommentare der vergangenen Tage. Das Medienecho ist verheerend, Wulff ist unter Druck wie nie. Auch Kanzlerin Angela Merkel ist alarmiert. Sie rät Wulff dazu, sich öffentlich zu äußern.
Trotz seiner Kreditaffäre will Christian Wulff im Amt bleiben. Im Interview mit ARD und ZDF betonte er, er habe nicht versucht, die Berichterstattung zu verhindern. Die „Bild"-Zeitung sieht den Anrufdeutlich anders.
In seinem Sünder-Interview hat Bundespräsident Wulff sich als fehlbarer, aber besserungswilliger Demokratienovize dargestellt. Das kann populär sein. Durchkommen darf er damit nicht. Ein Kommentar von Florian Güßgen
Bundespräsident Wulff hatte in seinem Fernseh-Interview Fehler im Umgang mit der Presse eingestanden, aber einen Rücktritt ausgeschlossen. SPD-Politiker reagieren mit Kopfschütteln.
Spott und Hohn für den Bundespräsidenten: Auf Twitter und Facebook hat Wulffs Interview nur wenige überzeugt. Viele Nutzer machen sich über die Argumente lustig - und vergleichen ihn vor allem mit dem gestürzten Verteidigungsminister.