03.11.09
Maischberger-Sendung: "Schwule und Lesben an die Macht!"
ARD-Sendung von Sandra Maischberger mit Klaus Wowereit und Norbert Geis um 22.45 Uhr
(MEDRUM) Am heutigen Abend wird sich die ARD in der Sendung "Menschen bei Maischberger" mit dem Thema "Schwule und Lesben an die Macht!" befassen. Zu Gast sind unter anderem der Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wowereit (SPD), sowie der CSU-Politiker Norbert Geis.
Die Sendung von Sandra Maischberger befasst sich mit den politischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Veränderungen für Lesben und Schwule. Zu Gast sind neben Klaus Wowereit, der sich offen zu seiner homosexuellen Orientierung bekennt,
- die lesbische Schauspielerin Maren Kroymann,
- Ingmar Zöller und Thomas Welter, die seit 18 Jahren zusammenleben und zwei Kinder aus den USA adoptiert haben,
- John Günther und Alfred Kaine, die seit zehn Jahren in einer gleichgeschlechtlichen Partnerschaft leben,
- der Diplom-Psychologe Michael Gerlach, der 10 Jahre homosexuell lebte, danach seine sexuelle Orientierung änderte, heute verheiratet ist und Männern therapeutische Hilfe anbietet, die ihre sexuelle Orientierung verändern wollen,
- sowie der Bundestagsabgeordnete der CSU, Norbert Geis, der sich anstelle einer weiteren Ausweitung von Rechten für Homosexuelle für eine vorrangige Förderung von Ehe und Familie ausspricht.
Seit 2001 können homosexuelle Menschen eine Lebenspartnerschaft nach dem Lebenspartnerschaftsgesetz eintragen lassen, das in der Regierungszeit der Rot-Grünen Koalition vom Bundestag verabschiedet wurde. Mittlerweile gibt es in allen Bundesländern zahlreiche gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften. So wurden in den ersten sieben Jahren in Berlin jährlich etwa 500 Eingetragene Lebenspartnerschaften gegründet. In Bayern wurden von 2001 bis 2005 etwa 2000 solcher Lebenspartnerschaften abgeschlossen. Die Entwicklung von gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften in den Jahren 1996 bis 2006 zeigt die Grafik unten (Zahlenangaben in Tausend).
Die im Juli 2009 veröffentlichte Zypries-Studie ging bei ihren Untersuchungen von 62.000 gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften aus, davon 12.000 Eingetragene Lebenspartnerschaften und 1.450 Eingetragene Partnerschaften, in denen Kinder leben. Das Statistische Bundesamt hält es nach einem Schätzverfahren für möglich, dass die tatsächliche Zahl gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften noch weit höher liegen könnte. Danach könnte die Gesamtzahl bis zum Dreifachen als Obergrenze betragen (2006: 177.000).
Die Lesben- und Schwulenverbände fordern, gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften der Ehe und Ehepartnern in jeder Hinsicht gleichzustellen. Sie wollen zum Beispiel auch das Recht, Kinder adoptieren zu können. Ein weiterer Vorstoß wurde im Oktober im Bundesrat unternommen. Die Bundesländer Berlin, Bremen und Hamburg haben den Antrag eingebracht, das Grundgesetz zu ändern und das Merkmal einer "sexuellen Identität" unter den besonderen Schutz des Grundgesetzes zu stellen. Auch die Rechtsprechung hat zur Erweiterung von Rechten für Lesben und Schwulen beigetragen. Das Bundesverfassungsgericht entschied kürzlich in einem Urteil, dass gleichgeschlechtliche Lebenspartner hinsichtlich ihrer Ansprüche an Rentenversicherungen nicht benachteiligt werden dürfen. Dieses Urteil wurde von Lesben- und Schwulenorganisationen als großer Erfolg auf dem Weg zur völligen rechtlichen Gleichstellung mit der Ehe bewertet.
Weitere Information der ARD: -> Sendung Maischberger
Email-Kontakt zur Sendung: -> menschenbeimaischberger@wdr.de
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