15.07.09
Werbeverbot in Litauen zum Schutz der Jugend vor Sexualisierung und Brutalisierung
Litauisches Parlament entscheidet über neue Regelungen für den Jugendschutz gegen Einwände der Homosexuellen
(MEDRUM) Der Sender n-tv berichtete am 14.07.09 über die Verabschiedung eines Gesetzes im litauischen Parlament, mit dem sexualisierende Werbung und die Darstellung der Gewalt in der Öffentlichkeit verboten wird. Damit soll der Jugendschutz verbessert werden.
Die neuen Regelungen zum Jugendschutz in dem baltischen Staat verbieten es, Bilder von Geschlechtsverkehr, Tod und schweren Verletzungen öffentlich darzustellen. Untersagt werden soll ebenso, für gleichgeschlechtliche Beziehungen zu werben und öffentlich zu "homosexuellen, bisexuellen und polygamen Beziehungen" aufzurufen.
Wie n-tv berichtete, überstimmten die Abgeordneten mit großer Mehrheit von 81 gegen sechs Stimmen ein präsidiales Veto gegen die neuen gesetzlichen Regelungen. 25 Parlamentarier enthielten sich. Sie haben damit den Weg für ein Gesetz freigemacht, wonach auch "ausfällige Sprache" sowie Werbung für "schädliche Verhaltensweisen bei Ernährung und Hygiene" nicht mehr öffentlich zulässig sind.
Gegen die neuen Regelungen hatte sich n-tv zufolge Amnesty International ausgesprochen. Die Menschenrechtsorganisation hatte das litauische Parlament mehrfach aufgefordert, dem Gesetz nicht zuzustimmen.
Scharfe Kritik an dem Gesetz sollen auch Vertreter von Homosexuellen-Organisationen geübt haben. Sie haben für 2010 eine Homosexuellen-Parade angekündigt.
n-tv -> Homosexualitaet-wird-verbannt
15.07.09
Werbeverbot in Litauen zum Schutz der Jugend vor Sexualisierung und Brutalisierung
Litauisches Parlament entscheidet über neue Regelungen für den Jugendschutz gegen Einwände der Homosexuellen
(MEDRUM) Der Sender n-tv berichtete am 14.07.09 über die Verabschiedung eines Gesetzes im litauischen Parlament, mit dem sexualisierende Werbung und die Darstellung der Gewalt in der Öffentlichkeit verboten wird. Damit soll der Jugendschutz verbessert werden. ... lesen Sie mehr...
15.07.09
Das Übel "Schwulenfeindlichkeit" war schlimmer als das Übel "Silvana Koch-Mehrin"
Die Grünen werden unfreiwillig zum Steigbügelhalter für eine Parteikarrieristin der FDP
(MEDRUM) "Wir hatten uns zwischen zwei Übeln zu entscheiden", erklärten die Grünen bei der Wahl der Vizepräsidenten des Europaparlaments ihre Stimmabgabe beim dritten Wahlgang für Silvana Koch-Mehrin, der Kandidatin aus den Reihen der FDP. Koch-Mehrin war im ersten und zweiten Wahlgang bei der Wahl von 14 Vizepräsidenten mit Pauken und Trompeten durchgefallen. Erst im dritten Wahlgang ergatterte sie den begehrten Posten als Vizepräsidentin mit einem blamablen Stimmenanteil von knapp 30 Prozent. ... lesen Sie mehr...
15.07.09
Islamische Gelehrte gegen Bestrafung des Abfalls vom Islam
Religionssoziologe Thomas Schirrmacher trifft islamische Reformer auf Symposium in Istanbul
(MEDRUM/BQ) Bonn, 14.07.2009. Die John Templeton Foundation, eine der ganz wenigen amerikanischen Großstiftungen, die Forschungsgelder für religiöse Themen vergibt, plant ein neues internationales Großforschungsprojekt zur Religionsfreiheit. Dazu rief sie unter Vorsitz des amerikanischen Religionswissenschaftlers Allen Hertzke Gelehrte aus aller Welt zu einem Symposium in Istanbul unter dem Titel "Constituting the Future: A Symposium on Religious Liberty, Law, and Flourishing Society" zusammen. ... lesen Sie mehr...
15.07.09
Aus den Medien ... lesen Sie mehr...
15.07.09
Aus den Medien
familyfair: Brauchen wir eine Weltregierung?
Im Thema des Tages wirft familyfair die Frage nach einer Weltregierung auf. Die Gedanken von Papst Benedikt in der Enzyklika "caritas in veritate" seien vielfach auch dahin verstanden worden, dass der Papst eine Art einheitlicher Weltregierung fordere. Familiyfair fragt vor diesem Hintergrund, ob wir eine Weltregierung brauchen.
Mit Bemerkungen wie, was passieren könnte, wenn sich eine Person zum Herrscher aufschwingen würde, führt familyfair die Leser auf eine wenig ergiebige Spur . Denn Papst Benedikt spricht in der Enzyklika ebenso wenig wie sein Vorgänger von einer Weltregierung, sondern von einer "echten politischen Weltautorität". Damit ist kaum der Ruf nach einer allgewaltigen Weltregierung noch der Ruf nach dem starken Mann gemeint, wie es manche deuten wollen. Die Enzyklika sagt dazu:
"Um die Weltwirtschaft zu steuern, die von der Krise betroffenen Wirtschaften zu sanieren, einer Verschlimmerung der Krise und sich daraus ergebenden Ungleichgewichten vorzubeugen, um eine geeignete vollständige Abrüstung zu verwirklichen, die Sicherheit und den Frieden zu nähren, den Umweltschutz zu gewährleisten und die Migrationsströme zu regulieren, ist das Vorhandensein einer echten politischen Weltautorität, wie sie schon von meinem Vorgänger, dem seligen Papst Johannes XXIII., angesprochen wurde, dringend nötig. Eine solche Autorität muß sich dem Recht unterordnen, sich auf konsequente Weise an die Prinzipien der Subsidiarität und Solidarität halten, auf die Verwirklichung des Gemeinwohls hingeordnet sein, sich für die Verwirklichung einer echten ganzheitlichen menschlichen Entwicklung einsetzen, die sich von den Werten der Liebe in der Wahrheit inspirieren läßt. Darüber hinaus muß diese Autorität von allen anerkannt sein, über wirksame Macht verfügen, um für jeden Sicherheit, Wahrung der Gerechtigkeit und Achtung der Rechte zu gewährleisten. Offensichtlich muß sie die Befugnis besitzen, gegenüber den Parteien den eigenen Entscheidungen wie auch den in den verschiedenen internationalen Foren getroffenen abgestimmten Maßnahmen Beachtung zu verschaffen. In Ermangelung dessen würde nämlich das internationale Recht trotz der großen Fortschritte, die auf den verschiedenen Gebieten erzielt worden sind, Gefahr laufen, vom Kräftegleichgewicht der Stärkeren bestimmt zu werden. Die ganzheitliche Entwicklung der Völker und die internationale Zusammenarbeit erfordern, daß eine übergeordnete Stufe internationaler Ordnung von subsidiärer Art für die Steuerung der Globalisierung errichtet wird 149 und daß eine der moralischen Ordnung entsprechende Sozialordnung sowie jene Verbindung zwischen moralischem und sozialem Bereich, zwischen Politik und wirtschaftlichem und zivilem Bereich, die schon in den Statuten der Vereinten Nationen dargelegt wurde, endlich verwirklicht werden.
Weltautoritäten gibt es bereits in verschiedener Hinsicht. Zu nennen sind an erster Stelle die Vereinten Nationen, die sich nach dem furchtbaren Ereignis "Zweiter Weltkrieg" gebildet haben, um die Welt ein Stück friedlicher und sicherer zu machen und sich der Nöte von Nationen, Völkern und Menschenrechte anzunehmen. Sie sind nicht mehr wegzudenken als eine weltumspannende Autorität, in der die Staaten dieser Welt an einem Tisch sitzen, um Konflikte zu verhüten und Krisen zu bewältigen.
Gleiches gilt grundsätzlich für das Geschehen auf den internationalen Finanzmärkten und der global agierenden Wirtschaft. Der Internationale Währungsfonds, die Weltbank und die Welthandelsorganisation sind ihrerseits Weltautoritäten, die für die globale Zusammenarbeit unerlässlich sind. Gobale Probleme verlangen globale Antworten und dazu werden Autoritäten gebraucht, die nicht nationale Interessen oder das Interesse einzelner Akteure vertreten, sondern dem Gemeinwohl der Völkergemeinschaft zu dienen verpflichtet sind und das gemeinsam Beschlossene auf durchsetzen helfen. Das ist die Botschaft, die Papst Benedikt in seiner Enzyklika in Erinnerung ruft, nicht aber Botschaft, diese Welt brauche eine Weltregierung oder einen starken Mann. Die Fragestellung müsste also nicht heißen, brauchen wir eine Weltregierung, sondern welche Autorität kann der Völkergemeinschaft helfen, um ihre globalen Probleme zu lösen und wie könnte diese Autorität geschaffen werden. Es versteht sich von selbst, dass damit keine Instanz gemeint sein kann, die ihrerseits unkontrolliert und allgewaltig sein darf. Das Prinzip der Gewaltenteilung und Machtbeschränkung muß auch hier gelten. So verstanden ist die Vorstellung von einer Weltautorität nichts Furchterregendes sondern eine Überlebensnotwendigkeit.
familyfair -> Brauchen wir eine Weltregierung?
(MEDRUM)
15.07.09
„Abenteuer Gemeinde…“
114. Bad Blankenburger Allianzkonferenz der Deutschen Evangelischen Allianz
(MEDRUM) Am 29. Juli beginnt die 114. Allianzkonferenz im thüringischen Bad Blankenburg. steht unter dem Leitwort "Abenteuer Gemeinde" und soll den Blick darauf richten, worum es den Christen zu allen Zeiten geht.
„Es lohnt sich, die Anfänge der christlichen Gemeinde zu bedenken und die Frage zu stellen, was das alles für uns heute bedeutet“, sagt Hartmut Steeb, Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, zur Allianzkonferenz 2009, die erstmals 1886 einberufen worden war.
In 14 Bibelarbeiten, Gottesdiensten und evangelistischen Abendveranstaltungen werden dieses Mal Texte aus dem Buch „Apostelgeschichte“ im Neuen Testament zugrunde gelegt. Eine Bewegung müsse sich immer wieder auf die Frage zurück besinnen, weshalb es sie überhaupt gibt, „je länger, je mehr“. Deshalb sei es so wichtig, nach den Anfängen der christlichen Gemeinde zu fragen, so der Veranstalter.
„Aufgrund mancher Zeitungsartikel, Fernseh- und Rundfunksendungen kann man schon den Eindruck gewinnen, dass an Jesus Christus Glaubende mit besonderer Vorsicht zu beobachten sind. Und es stimmt, dass wir daran festhalten, dass die Bibel Gottes Wort, dass Jesus Christus Gottes Sohn und dass dieser Jesus Christus tatsächlich nach seinem Tod am Kreuz von den Toten auferweckt wurde. Das ist die Grundvoraussetzung, weshalb sich die christliche Gemeine gebildet hat. Und jetzt wollen wir miteinander dem nachdenken, wie sie sich dann organisiert und entwickelt hat, dass sie inzwischen die größte religiöse Gruppe darstellt“, sagt Steeb. Es sei schwer verständlich, warum in letzter Zeit in unserem Land das Festhalten an diesen Grundlagen des christlichen Glaubens so anstößig sei. Die „Allianzchristen“ hielten nur an dem fest, was die Christen seit 2000 Jahren glauben und bekennen.
Ziel der bis zum 2. August dauernden Konferenz ist es, Menschen zum persönlichen Glauben einzuladen und Mut zu machen, aus dem christlichen Glauben heraus ihr persönliches Leben zu gestalten. „Daraus folgt dann auch die aktive Mitwirkung an der Gestaltung von Kirche und Gesellschaft“. Denn Gottes Wort biete auch für die Menschen des 21. Jahrhunderts klare Orientierung. Dies solle neben Bibelarbeiten auch in einer Vielzahl von Seminaren vermittelt werden, so Steeb weiter. Er sei davon überzeugt, „dass das biblische Wort noch immer das beste Fundament für ein gelingendes Leben“ sei.
Internationale Gäste
Mit den Bibeltexten befassen sich leitende Mitarbeiter aus Landes- und Freikirchen, unter ihnen der Direktor der internationalen Micha-Initiative (Micah-Challenge) Joel Edwards aus London, der bis vor einem Jahr Generaldirektor der Evangelischen Allianz in Großbritannien war, der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Jürgen Werth, im Hauptamt Direktor des Evangeliums-Rundfunk in Wetzlar, der Präses des Mülheimer Verbands Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden, Ekkehart Vetter und die Jugendevangelistin Christina Brudereck aus Essen. Mitwirken wird auch der Vorsitzende der Europäischen Evangelischen Allianz, Jiri Unger, aus Tschechien und der Vorsitzende der Evangelischen Allianz in Russland, Vladimir Riagouzov aus Moskau.
ZDF-Gottesdienst, „1989 – 20 Jahre danach“, Musical Rebekka und große Themenvielfalt
In 26 Seminaren und Brennpunkten setzen sich die Konferenzteilnehmer mit einer Vielzahl hoch aktueller und brisanter Themen auseinander. So wird u. a. der Wirtschaftswissenschaftler und Vorsitzende der Gesellschaft zur Förderung von Wirtschaftswissenschaften und Ethik, Professor Dr. Werner Lachmann, das aktuelle Thema „Christ und Geld“ behandeln, Pfarrer Alexander Garth aus Berlin sich mit dem Thema „Atheismus“ auseinandersetzen, die Leiterin der Drogenhilfe „Lebenswende“, Hertha-Maria Haselmann zum Thema „Drogen“ reden und der in Israel lebende Journalist und Theologe Johannes Gerloff zum Brennpunkt Israel. Ebenso stehen aber auch Fragen von Alleinerziehenden und Alleinstehenden, Ehe, Vergebung, Gestaltung christlicher Gemeinden und Glaubensfragen auf dem Programm.
Ein besonderer Höhepunkt wird der Gottesdienst am Donnerstag, 30. Juli um 9.30 Uhr sein, der für die Ausstrahlung durch das ZDF am 9. August aufgezeichnet wird. Im Anschluss daran wird das erste generalsanierte Haus in Betrieb genommen.
Zu einer Gesprächsrunde über „1989 – 20 Jahre danach“ finden sich als Zeitzeugen Superintendent Friedrich Magirius aus Leipzig, der frühere Vorsitzende der Evangelistenkonferenz in der DDR und Gastgeber von Erich Honecker, Uwe Holmer, der Evangelist und Liedermacher Jörg Swoboda, der Leiter der Nachrichtenagentur idea, Helmut Matthies und die 2. Vorsitzende des Treffen Christlicher Lebensrecht-Gruppen, Gudrun Ehlebracht aus Bielefeld, die schon vor der Wende ihre Ausreise erwirken konnte. Die Gesprächsrunde wird von dem Thüringer Journalisten Willi Wild moderiert.
Ein weiterer Höhepunkt wird am Samstag Nachmittag ein Musical „Rebekka“ sein, dass die ungewöhnliche Liebes- und Ehegeschichte von Rebekka erzählt, aufgeführt von einem Projektchor aus Falkenstein im Vogtland unter der Leitung von Marion und Gilbrecht Schäl (www.elukifa.de/mu/rebekka/index.php).
„Wir bauen gemeinsam“ – 1. Etappe beim Umbau und Neubau erreicht
Am Donnerstag, 30. Juli, wird das erste fertiggestellte Haus der umfangreichen Baumaßnahmen in Betrieb genommen. Das bisherige „Haus der Hoffnung“ stellt sich jetzt generalsaniert als behindertengerechtes Tagungshaus dar. In 8 Zimmern bietet es für 16 Gäste Platz. Es ist mit einem eigenen Tagungsraum und einem Fahrstuhl ausgestattet. Die Generalsanierung des aus dem 19. Jahrhundert stammenden Hauses wurde aus Fördermitteln für die Städtebausanierung und mit Hilfe von Zuschüssen der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland finanziert. Für das Gesamtbauvorhaben, das auf 3,66 Millionen Euro veranschlagt ist, werden ca. 2,6 Millionen Euro Spendenmitteln benötigt. Ca. 1,5 Millionen sind inzwischen zusammen gekommen. Ca. 1,1 Millionen Euro werden noch benötigt www.wirbauengemeinsam.de.
Pressegespräch
Im Anschluß an eine Feierstunde zur Inbetriebnahme des ersten fertiggestellten Hauses um 11.00 Uhr wird am Donnerstag, 30. Juli 2009, um 12.45 Uhr ein Pressegespräch im Allianzhaus stattfinden („Haus der Treue", Saal 3, im 1. OG, Evangelisches Allianzhaus, Esplanade 5 - 10 a, 07422 Bad Blankenburg).
Weitere Information: -> Evangelische Allianz -> Allianzkonferenz -> Konferenzprospekt
15.07.09
Rüttgers will Bundesstaat gegen Bundesverfassungsgerichtsurteil
Stellvertretender CDU-Vorsitzender plädiert in Süddeutscher Zeitung für Änderung des Grundgesetzes
Ein Zwischenruf von Kurt J. Heinz
(MEDRUM) Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Jürgen Rüttgers hat in einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung Stellung gegen das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes zum Lissabonner Vertrag bezogen.
Durch das Karlsruher Urteil dürfe man sich nicht "in eine Sackgasse manövrieren" lassen. Es dürfe nicht den Weg zu einem europäischen Bundesstaat verbauen. Das Grundgesetz müsse geändert werden, um Unklarheiten zu beseitigen, so Rüttgers.
Der CDU-Politiker aus Nordrhein-Westfalen stellt damit Kernpunkte des Karlsruher Urteilsspruchs in Frage. Denn das Bundesverfassungsgericht hat eingehend begründet, dass Regelungen im Lissabonner Vertrag nur dann nicht verfassungswidrig sind, wenn damit keine unzulässige Abgabe von Kompetenzen der deutschen Verfassungsorgane Bundestag und Bundesrat an die Europäische Union verbunden ist, die einer Integration Deutschlands in einen Bundesstaat Europäische Union gleichkäme. Das Karlsruher Verfassungsorgan hatte unmißverständlich festgestellt, dass eine Integration der Bundesrepbublik in einen Bundesstaat EU auf der Grundlage des Grundgesetzes nicht zulässig ist und darum verfassungswidrig wäre. Die Identität des deutschen Volkes und die Grundordnung des deutschen Staates sind unantastbar, verlauteten die Karlsruher Richter in ihrem Urteilsspruch.
Jürgen Rüttgers macht dagegen nun offen Stimmung. Das Urteil sei „Wasser auf die Mühlen all jener, die immer noch der Nationalstaatsidee des 19. Jahrhunderts anhängen", schreibt Rüttgers. Die EU vereine jedoch nicht Staaten, sondern Völker. „Eine Gleichsetzung von Volk, Nation und Staat beruht auf einem überholten Denken", schreibt er in seinem Artikel. Rüttgers betreibt damit eine polemische Urteilsschelte und plädiert für die Auflösung des deutschen Staates. Das ist die seiner Aussage innewohnende Logik. Denn weder das deutsche Volk noch die deutsche Nation haben aufgehört zu existieren. Sie haben sich weder in einem europäischen Volk noch in einer europäischen Nation aufgelöst. Wenn also, wie Rüttgers sagt, deutsches Volk, Nation und deutscher Staat nicht mehr gleichgesetzt werden dürfen, stünde nur die Auflösung des deutschen Staates zur Disposition. Und genau das haben die Karlsruher Richter mit Recht untersagt, solange dieses Grundgesetz gilt und dem deutschen Volk und der deutschen Nation ihre Identität und staatliche Grundordnung gibt. Wer etwas anderes will, wie es Rüttgers erklärt hat, der kann dies nur tun, wenn sich das deutsche Volk zuvor eine andere Verfassung gegeben hat.
Das Karlsruher Urteil orientiert sich weder an Nationalstaatsideen des vorvergangenen Jahrhunderts noch an politischen Wunschvorstellungen von Politikern, die offenbar bereit sind, sich über unsere Verfassung hinwegzusetzen. Die Richter aus Karlruhe haben genau das getan, was ihres Amtes ist, nämlich die ihnen verfassungsgemäß zugewiesene Aufgabe erfüllt, diese Verfassung für den deutschen Souverän zu hüten, solange sie gilt. Dies haben alle Bürger dieses Landes, ganz besonders aber auf Zeit gewählte Repräsentanten unserer Volkes - auch ein Ministerpräsident - zu achten und zu beachten. Rüttgers Äußerungen stellen daher nicht nur eine klare Mißachtung des Bundesverfassungsgerichtes, sondern auch des deutschen Souveräns dar.
Wer so mit dem Urteil des Bundesverfassungsgerichtes umgeht, gibt eine Geringschätzung für eine Verfassung zu erkennen, die alle nur erdenkbaren Lehren aus der deutschen Geschichte erfolgreich gezogen hat. Diese Verfassung darf nicht als Manövriermasse mißhandelt werden. Wer dies dennoch tut, der verspielt das Vertrauen der Bürger und setzt das höchste Rechtsgut der Deutschen leichtfertig aufs Spiel. Es ist ein Spiel mit dem Feuer. Wer soll denn diese Verfassung und ihre Verfassungsorgane noch achten, wenn schon der Ministerpräsident eines Bundeslandes einen eklatanten Mangel Achtung und Gehorsam gegenüber dieser Verfassung und ihrem Hüter zu erkennen gibt. Nicht nur bei der Europäischen Union, auch bei Jürgen Rüttgers gibt es ein bedenkliches Demokratie-Defizit.
Süddeutsche Zeitung -> Mehr Macht für Europa
Die Freie Welt -> Karl Feldmeyer: Die große Mehrheit lehnt einen EU-Bundesstaat ab
MEDRUM -> Nimmt die CDU das Urteil des Bundesverfassungsgerichtes so ernst wie die CSU?
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