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  • Pressemitteilung Initiative "Für Freiheit und Selbstbestimmung"

    PRESSEMITTEILUNG

    Initiative „Für Freiheit und Selbstbestimmung“ weist durchsichtige Verleumdung durch „Marburger Aktionsbündnis“ scharf zurück

    Das so genannte Marburger Aktionsbündnis „Kein Raum für Sexismus, Homo­phobie und religiösen Fundamentalismus“ hat erklärt, es gebe „schockierende Argumentations­parallelen zwischen KongressveranstalterInnen und extremer Rechte. Gegen diese inhaltlich gemeinsame Positionierung, die ganz offen­sicht­lich von CDU über evangelikale Kreise bis hin ins Nazispektrum“ reiche, sei „Protest zweifellos legitim und notwendig“, erklärte die Sprecherin Nora Nebenberg.

    Die Initiative „Für Freiheit und Selbstbestimmung“[2]) erklärt dazu:

    1. Der Versuch des Marburger Aktionsbündnisses, die Veranstalter, Teilnehmer und Befürworter des Kongresses "Psychotherapie und Seelsorge" mit rechtsradikalen Personen oder Gruppen in Verbindung zu bringen, ist absurd und infam zugleich.

    2. Es handelt sich um das zum Scheitern verurteilte Bemühen, Menschen in Misskredit zu bringen, die ihre Grundrechte wahrnehmen und sich für unsere freiheitliche Ordnung gegen totalitäre Bestrebungen von links oder rechts einsetzen.

    3. Das Marburger Aktionsbündnis und seine Verbündeten tragen aufgrund ihrer diffamierenden und polarisierenden Aktionen besondere Verant­wortung für eine unfriedliche und fanatisierte Entwicklung im Umfeld des Marburger Kongresses, wie sie an Beschmierungen und Beschädigungen christlicher Einrichtungen sichtbar geworden ist.

    4. Wir distanzieren uns nachdrücklich von allen Aktionen und Gruppierungen,

    a. die den Marburger Kongress für ihre ideologischen oder politischen Ziele miss­brauchen;

    b. die den freiheitlichen Dialog des Kongresses unter­drücken oder stören wollen;

    c. die Gewalt, repressive Maßnahmen und polarisierende Agitation für ihre Ziele einsetzen oder billigend in Kauf nehmen.

    5. Wir fordern das Marburger Aktionsbündnis sowie alle opponierenden Personen und Grup­pie­rungen auf, kontroverse Auffassungen im Geiste freiheitlicher Toleranz und in friedlicher Weise auszutragen.

    Marburg, den 18. Mai 2009

    Die Unterzeichner der Initiative „Für Freiheit und Selbstbestimmung“

     

    Weitere Information:

    -> http://www.medrum.de/?q=content/2-pressemitteilung-initiative-fuer-freiheit-und-selbstbestimmung

    Informationsforum MEDRUM
    Kurt J. Heinz (V.i.S.d.P.)
    Mobil: (0151) 19 12 17 28
    Internet: www.medrum.de
    Email: ifus@medrum.de

    Online-Unterzeichnung Erklärung „Für Freiheit und Selbstbestimmung“
    -> http://www.medrum.de/?q=content/kongress-marburg

  • PM2 Initiative „Für Freiheit und Selbstbestimmung“


    18.05.2009

    "Infame" Verleumdungsversuche des "Marburger Aktionsbündnisses" zurückgewiesen

    Initiative "Für Freiheit und Selbstbestimmung" verurteilt Fanatisierung und Extremismus von links und rechts

    (MEDRUM) Mit Empörung hat die Initiative "Für Freiheit und Selbstbestimmung" auf jüngste Äußerungen des Marburger Aktionsbündnisses "Kein Raum für Sexismus, Homophobie und religiösen Fundamentalismus" und des Lesben- und Schwulenverbands Sachsen reagiert, den Kongreß "Psychotherapie und Seelsorge" sowie die Initiative mit rechtsradikalen Personen oder Gruppierungen in Verbindung zu bringen. In einer Pressemitteilung weist die Initiative derartige Versuche als "durchsichtige Verleumdung" scharf zurück und verurteilt "totalitäre Bestrebungen von links und rechts".

    In der Pressemitteilung der Initiative vom 18.05.09 heißt es:

    "Das so genannte Marburger Aktionsbündnis „Kein Raum für Sexismus, Homophobie und religiösen Fundamentalismus" hat erklärt, es gebe „schockierende Argumentationsparallelen zwischen KongressveranstalterInnen und extremer Rechte. Gegen diese inhaltlich gemeinsame Positionierung, die ganz offensichtlich von CDU über evangelikale Kreise bis hin ins Nazispektrum" reiche, sei „Protest zweifellos legitim und notwendig", erklärte die Sprecherin Nora Nebenberg.

    Die Initiative „Für Freiheit und Selbstbestimmung" erklärt dazu:

    1. Der Versuch des Marburger Aktionsbündnisses, die Veranstalter, Teilnehmer und Befürworter des Kongresses
    "Psychotherapie und Seelsorge" mit rechtsradikalen Personen oder Gruppen in Verbindung zu bringen, ist absurd
    und infam zugleich

    2. Es handelt sich um das zum Scheitern verurteilte Bemühen, Menschen in Misskredit zu bringen, die ihre Grundrechte
    wahrnehmen und sich für unsere freiheitliche Ordnung gegen totalitäre Bestrebungen von links oder rechts einsetzen.

    3. Das Marburger Aktionsbündnis und seine Verbündeten tragen aufgrund ihrer diffamierenden und polarisierenden
    Aktionen besondere Verantwortung für eine unfriedliche und fanatisierte Entwicklung im Umfeld des Marburger
    Kongresses, wie sie an Beschmierungen und Beschädigungen christlicher Einrichtungen sichtbar geworden ist.

    4. Wir distanzieren uns nachdrücklich von allen Aktionen und Gruppierungen,

    • die den Marburger Kongress für ihre ideologischen oder politischen Ziele missbrauchen
    • die den freiheitlichen Dialog des Kongresses unterdrücken oder stören wollen;
    • die Gewalt, repressive Maßnahmen und polarisierende Agitation für ihre Ziele einsetzen oder billigend in Kauf nehmen.

    5. Wir fordern das Marburger Aktionsbündnis sowie alle opponierenden Personen und Gruppierungen auf,
    kontroverse Auffassungen im Geiste freiheitlicher Toleranz und in friedlicher Weise auszutragen."

    Mit dieser Stellungnahme verurteilt die Initiative "Freiheit und Selbstbestimmung" auch Äußerungen wie die von Hartmut Rus, Landesvorstand des Lesben- und Schwulenverbands Sachsen, der den Unterzeichnern seinen verächtlichen und verunglimpfenden Spott über MEDRUM mitgeteilt hatte. "Freuen Sie sich über diese breite Unterstützung seitens der Neonazis. Da weiß wenigstens die Allgemeinheit, woran sie bei dieser Erklärung ist", so Hartmut Rus. Harmut Rus hatte zuvor die namhaften Unterzeichner der Erklärung als "Creme de la Creme der Homohasser" öffentlich verunglimpft.

    Stimmen von Unterzeichnern der Initiative gegen die Diffamierung durch das "Aktionsbündnis" und Vertreter des LSVD:

    Christiane Lambrecht: "Die Unterstellung von Zusammenarbeit oder ähnlichem mit anderen, als extrem geltenden rechten Gruppierungen, ist völlig aus der Luft gegriffen und eine haltlose Verleumdung, gegen die man rechtliche Schritte vorbehalten sollte."

    Robert Tatschl: "Die Homo-Agitatoren versuchen, den Toleranzbegriff für sich selbst stets voll zu vereinnahmen, gestehen ihn Opponenten aber kaum je zu. Man hat mich vor zwei Tagen aus einem deutschen Foto-Forum ausgeschlossen, weil ich es gewagt hatte, dort gegen die Verklärung homosexueller Motive zu opponieren."

    Stephan Dreytza: "Die einzigen, die etwas oder jemanden glühend hassen, ist dieses Aktionsbündnis. Schon daher ist der Begriff 'Homohasser' konzentrierter Unfug."

    Ursula Gassner: "Wir Unterzeichner unterhalten keinerlei Verbindung zu irgend einer rechtsradikalen oder anderen radikalen Gruppe und lehnen deren Ziele in jeder Hinsicht ab."

    Dr. Peter H. Irrgang: "Die bisherigen Angriffe, Einlassungen, Diffamierungen, Agitationen gegen den Marburger Kongreß nehmen immer mehr faschistoide Züge an."

    Christian Hausen: "Das geistige Plateau der Argumentation ist: 'Autobahnen sind schlecht und überflüssig, denn Hitler hat auch welche gebaut'. Dies deckt  die intellektuelle Insuffizienz des Aktionsbündnisses auf.

    Dr. med. A.Grüniger: "Geradezu unfassbar widerwärtige, hasserfüllte und verleumderisch-entstellende Anwürfe."

    Anni Röhrkohl: "Durch die Kampagne gegen den Kongress erlebt unsere Stadt einen irreparablen Schaden, der noch nicht überschaubar ist. Der Ruf unserer weltoffenen und toleranten Stadt wird von anarchistischen Gruppen durch die Androhung von gewalttätigen Störaktionen massiv geschädigt."

    Jürgen Schulz-Lützenbürger: "Für uns ist gerade eine freiheitliche Toleranz wichtig und eine Abwehr faschistischer Aktionen, egal ob sie von rechts oder links kommt. Wir wehren uns mit der selben Vehemenz gegen die Linksaktionen in Marburg wie wir es verurteilen, dass beispielsweise in Moskau friedliche homosexuelle Demonstranten von Spezialtruppen des Kreml niedergeknüppelt werden."

    Die Pressemitteilung der Initiative kann im Anhang als pdf-Datei heruntergeladen werden.

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    Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" -> http://www.medrum.de/?q=content/initiative-fuer-freiheit-und-selbstbestimmung

    Onlineunterzeichnung der Erklärung: -> http://www.medrum.de/?q=content/kongress-marburg


    MEDRUM-Artikel -> Rede von Anni Röhrkohl "... stehen Sie auf dem Boden der Demokratie!"


  • Unterzeichnerliste Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung"


    Sehr geehrte Damen und Herren,

    Ihre Angaben wurden in die Unterzeichnerliste der Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" aufgenommen.

    Eine aktualisierte Liste der Unterzeichner, die mit öffentlicher Namensnennung einverstanden sind, finden sie unter diesem Link -> unterzeichner-der-erklaerung-fuer-freiheit-und-selbstbestimmung. Die Liste wird in der Regel einmal pro Tag aktualisiert. Haben Sie bitte Verständnis, wenn sie noch nicht den letzten Stand widerspiegelt und kleine Fehler enthalten sein sollten. Das ist bei der großen Zahl von Menschen, die sich in die Unterzeichnerliste eintragen, leider nicht völlig zu vermeiden. Wir nehmen aber gerne Ihre Fragen oder Wünsche und Korrekturen entgegen.

    Die Initiative "Für Freiheit und Selbstbestimmung" hat ein großes Echo gefunden. Die Zahl der Unterzeichner wächst auch weiterhin und hat sich inzwischen vervielfacht.

    Das Marburger Aktionsbündnis bekämpft den Kongreß mit unverminderter Schärfe. Der Protest wird mittlerweile auch mit dem Argument bekräftigt, es gebe "schockierende Argumentationsparallelen zwischen KongressveranstalterInnen und extremer Rechte"  Darauf hat die Initiative "Freiheit und Selbstbestimmung" mit einer Presseerklärung reagiert. Sie können sich über die Presserklärung hier informieren: 2. Pressemitteilung Initiative „Für Freiheit und Selbstbestimmung“.

    Neuesten Informationen zufolge haben Marburger Bürger begonnen, sich öffentlich für den Kongreß einzusetzen und Plakate zu kleben, in denen sie sich für Meinungsfreiheit, Religionsfreiheit und freie Forschung einsetzen.

    Einen Überblick über Presseartikel zum Marburger Kongreß finden sie unter presseartikel-ueber-initiative-fuer-freiheit-und-selbstbestimmung.

    Gemäß Ihren Angaben wurden Sie in den Verteiler für weitere Information über die Entwicklung um den Marburger Kongreß aufgenommen. Sollten Sie dazu dennoch keine weitere Informationen wünschen, bitten wir um eine kurze Nachricht; die Mitteilung "keine weitere Info" genügt.

    Mit freundlichen Grüßen
    Redaktion MEDRUM

    www.medrum.de


    Die Initiative weist darauf hin, dass die Information über eine Unterzeichnung der Erklärung in Ihrem Familien-, Freundes- oder Bekanntenkreis weitergeben werden kann, indem folgende Links übermittelt werden:

    Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" -> Online-Unterzeichnung

    Information über die Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" -> Pressemeldung


  • Gegen den Schierlingsbecher

    19.05.09

    Gegen den Schierlingsbecher

    35 Seiten mit mehreren tausend Namen an Präsident der Universität Marburg übergeben

    (MEDRUM) Am 20. April wurde die Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" von mehr als 370 Unterzeichnern herausgegeben. Gestern wurde eine 35 Seiten umfassende Namensliste der Unterzeichner dem Präsidenten der Universität Marburg übersandt.

    Der Aufruf an Mitbürger, sich dem Appell der Erstunterzeichner für die Freiheit der Rede und Wissenschaft beim Kongreß Psychotherapie und Seelsorge anzuschließen, fand einen bemerkenswert großen Niederschlag. Dies dokumentiert die 35 Seiten umfassende Liste mit den Namen aller bisherigen Unterzeichner, die die Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" unterstützen. Sie enthält die Namen von Schülern, Studenten, Hausfrauen, Müttern, Vätern, Handwerksmeistern, kaufmännischen Angestellten, Volkswirten, Juristen, Ingenieuren, Geschäftsführern, Pädagogen, Lehrern, Ärzten, Professoren, Publizisten und Verlegern, Musikern, Theologen, Pfarrern und Pastoren, Politikern, und auch einfach freiheitsliebenden Bürgern, wie sich ein Unterzeichner selbst bezeichnete.

    Freiheitsliebend sind die Unterzeichner vermutlich alle. Diese Freiheit sehen sie ausgerechnet in einer Stadt bedroht, die sich als tolerant und weltoffen verstehen will und nun um die Ausrichtung eines Kongresses an einer akademischen Bildungsstätte wie der Marburger Philipps-Universität besorgt ist. Es kann also kaum verwundern, dass unter den Unterzeichnern alleine etwa 300 Akademische Berufe und Berufsrichtungen versammelt sind. Um die Freiheit sind aber längst nicht nur diese besorgt. Zu den Unterzeichnern gehören auch Bürger von 500 anderen,  nichtakademischen Berufsgruppen: vom Aktionskünstler und Liedermacher über den Tischlermeister bis hin zum Wirtschaftsprüfer. Sie alle eint das Ziel, mit ihrem Namen ein Signal zu setzen, damit dem Druck nicht nachgegeben wird, der unliebsame Personen und deren Meinung aus dem Gesichtsfeld eines Kongresses und einer Öffentlichkeit verbannen soll, weil es die Anschauungen und Interessen einer starken Lobby so wollen.

    Die Lobby der Lesben- und Schwulen erhebt den Anspruch vorgeben zu wollen, was gesagt werden darf und was nicht, was erforscht werden darf und was nicht, was therapiert werden darf und was nicht. Sie beschränkt sich dabei nicht auf das Mittel des kontroversen Dialogs, sondern stellt Forderungen mit einem Nachdruck, der fast auf ein Rede- und Auftrittsverbot für unliebsame Personen abzielt. Als handfesten "Skandal" hat es der Politiker der Grünen bezeichnet, wenn Referenten wie Christl Vonholdt vom Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft auf dem Kongreß ihren Seminarvortrag zur Identitätsentwicklung von Mädchen vortragen dürfte. Er kennt ihren Vortrag nicht und stellte dennoch fest, dass sie sich mit ihren Äußerungen in Richtung der Linie "Strafbarkeit" bewege, auch wenn sie wohl noch nicht erreicht sei. Das Marburger Aktionsbündnis geht gleich noch einen Schritt weiter: Der ganze Kongreß muß verhindert werden! Dafür wollen sich Unterstützergruppen zum Protestaufmarsch am 21. Mai in Marburg versammeln. »Wir sind erschüttert, dass wir in eine Debatte hineingezogen werden, aus der wir nicht mehr herauskommen«, erklärten der APS-Vorsitzende Martin Grabe und Vorstandsmitglied Dietmar Seehuber über die Ausmaße, die der Streit um zwei Referenten angenommen habe, wie die Marburger Zeitung am 15.09.09 berichtete.

    Die Erschütterung der beiden APS-Vertreter ist verständlich. Man möchte ungern in eben hineingezogen werden, in eine solche Auseinandersetzung. Nur: Die Opponenten fragen naturgemäß nicht danach, wie man es denn gerne hätte. Sie stellen Forderungen und erheben Ansprüche. Das mussten Grabe und Seehuber auch beim ergebnislosen Treffen mit dem LSVD am 12. Mai bereits erleben. Man war immerhin bereit miteinander zu reden, nicht aber war man bereit, auf die gestellten Forderungen zu verzichten. Sie blieben ebenso im Raum stehen wie der Anspruch des Marburger Aktionsbündnisses, das den Kongreß insgesamt als "sexistisch, homophob und religiösen Fundamentalismus" verurteilt. Dafür gibt es sogar im Marburger Magistrat intellektuell Verbündete. Bürgermeister Franz Kahle lässt keinen Zweifel an seiner Anschauung aufkommen, dass auch er schon den Hinweis auf Risiken homosexueller Lebensweisen als diskriminierend wertet. Wie die Plakate des Marburger Aktionsbündnisses verraten, gehören dazu auch glaubensbezogene Äußerungen wie "sündhaft". Verständlich wird dies alles auch dadurch, dass Kindern bereits im Kindergarten beigebracht werden soll: Erlaubt ist alles, Hauptsache es gefällt dir und du willst das. Diese Maxime verträgt sich mit Glaubensauffassungen so wenig wie der Teufel mit dem Weihwasser. Also wird es bekämpft. Das wirksamste Mittel ist die gesellschaftliche Ächtung und Verbannung solchen Gedankengutes und der Personen, die es vertreten. Es ist dann nur noch ein kleiner Schritt bis hin zur Strafbarkeit. Einer Christl Vonholdt könnten dann bald andere folgen: Mediziner, die ihre Approbation verlieren, Theologen und Pfarrer, die ihre Lehrbefugnis entzogen bekommen und christliche Kirchen, deren Sonntagspredigten überwacht werden und die Bibel dafür nicht mehr in die Hand nehmen dürfen, allenfalls ein zensiertes und von der Bundeszentrale für kinder- und jugendgefährdende Schriften freigegebene und völlig neubarbeitete Fassung.

    Gegen den dahinter stehenden, ideologisch begründeten Anspruch, der letztlich weit über das Thema homosexueller Orientierung hinausgeht und dogmatisch vorschreiben will, welche Glaubensauffassungen Christen künftig noch äußern dürfen und welche nicht, wendet sich die Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung - gegen totalitäre Bestrebungen". Es sind Stimmen, die sich dagegen aussprechen, einer Christl Vonholdt und einem Markus Hoffmann einen modernen Schierlingsbecher zu verabreichen, wie es der Politiker Volker Beck von Bündnis 90 / Die Grünen tut. Erneut hat er in der FAZ vom 19.05.09 seinen Antisemitismus-Vergleich mit Christl Vonholdt bekräftigt, mit dem er über ihre Gedanken das Todesurteil gesprochen hat. Dies spiegelt sich auch bei den Mächtigen der Stadt Marburg in ihrer Resolution wider, mit der sie ihre Besorgnis über das Tagungsprogramm des Kongresses zum Ausdruck gebracht haben, wie die Oberhessische Presse heute berichtet. Dennoch: Anders als Sokrates, hat sich Vonholdt noch nicht bereit erklärt, diesen Schierlingsbecher zu trinken.

    Die Unterzeichner der Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" haben ihr dazu Mut gemacht. Auch sie wollen nicht, dass sie das Todesurteil von Volker Beck an sich vollstreckt, und schon gar nicht, wenn er dazu den Vergleich mit Antisemitismus mißbraucht. Auch die APS hat sich noch nicht beugen lassen, dem Willen eines Teils der Kongreßgegner nachzugeben und die angeklagten Redner wie Christl Vonholdt aus dem Programm zu streichen. Abzuwarten bleibt allerdings, ob es den Verantwortlichen für Marburg bei dem zu erwartenden Widerstand gelingen wird, den Kongreß dennoch unbehelligt von der Vollstreckung solcher Urteile durchführen zu können. Es kann wohl niemand ausschließen, dass Christl Vonholdt zu einer Jeanne d'Arc von Marburg werden wird.

  • Wehrhafte Freiheitsliebe gegen rot-grün-lila gefärbte Inquistion


    19.05.09

    Wehrhafte Freiheitsliebe gegen rot-grün-lila gefärbte Inquisition

    35 Seiten mit mehreren tausend Namen an Präsident der Universität Marburg übergeben

    Ein Kommentar von Kurt J. Heinz

    (MEDRUM) Am 20. April wurde die Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" von mehr als 370 Unterzeichnern herausgegeben, die sich für die Freiheit der Rede und Wissenschaft beim Marburger Kongreß "Psychotherapie und Seelsorge" am 20. bis 24. Mai einsetzen. Gestern wurde eine 35 Seiten umfassende Namensliste der Unterzeichner dem Präsidenten der Universität Marburg übersandt, die dieser Erklärung Nachdruck verleiht.

    Der Aufruf an Mitbürger, sich dem Appell der Erstunterzeichner für "Freiheit und Selbstbestimmung" anzuschließen, fand einen bemerkenswert großen Niederschlag. Dies dokumentiert die 35 Seiten umfassende Liste mit den Namen aller bisherigen Unterzeichner, die diese Erklärung unterstützen. Sie enthält die Namen von Schülern, Studenten, Hausfrauen, Müttern, Vätern, Handwerksmeistern, kaufmännischen Angestellten, Volkswirten, Juristen, Ingenieuren, Geschäftsführern, Pädagogen, Lehrern, Ärzten, Professoren, Publizisten und Verlegern, Musikern, Theologen, Pfarrern und Pastoren, Politikern, und auch einfach freiheitsliebenden Bürgern, wie sich ein Unterzeichner selbst bezeichnete.

    Freiheitsliebend sind die Unterzeichner vermutlich alle. Diese Freiheit sehen sie ausgerechnet in einer Stadt bedroht, die sich als tolerant und weltoffen verstehen will und nun um die Ausrichtung eines Kongresses an einer akademischen Bildungsstätte wie der Marburger Philipps-Universität besorgt ist. Es kann also kaum verwundern, dass unter den Unterzeichnern alleine etwa 300 Akademische Berufe und Berufsrichtungen versammelt sind. Um die Freiheit sind aber längst nicht nur diese besorgt. Zu den Unterzeichnern gehören auch Bürger von 500 anderen,  nichtakademischen Berufsgruppen: vom Aktionskünstler und Liedermacher über den Tischlermeister bis hin zum Wirtschaftsprüfer. Sie alle eint das Ziel, mit ihrem Namen ein Signal zu setzen, damit dem Druck nicht nachgegeben wird, der unliebsame Personen und deren Meinung aus dem Gesichtsfeld eines Kongresses und einer Öffentlichkeit verbannen soll, weil es die Anschauungen und Interessen einer starken Lobby so wollen.

    Die Lobby der Lesben- und Schwulen erhebt den Anspruch vorzugeben, was gesagt werden darf und was nicht, was erforscht werden darf und was nicht, was therapiert werden darf und was nicht. Sie beschränkt sich dabei nicht auf das Mittel des kontroversen Dialogs, sondern stellt Forderungen mit einem Nachdruck, der fast auf ein Rede- und Auftrittsverbot für unliebsame Personen abzielt. Als handfesten "Skandal" hat es der Politiker Volker Beck von den Grünen bezeichnet, wenn eine Referentin wie Christl Vonholdt vom Deutschen Institut für Jugend und Gesellschaft auf dem Kongreß ihren Seminarvortrag zur "Identitätsentwicklung von Mädchen" präsentieren dürfte. Er kennt ihren Vortrag nicht und begründete seinen Widersproch dennoch damit, dass sie sich mit ihren Äußerungen in Richtung der Linie "Strafbarkeit" bewege, auch wenn diese wohl noch nicht überschritten sei. Das Marburger Aktionsbündnis geht "Kein Raum für Sexismus, Homophobie und religiösen Fundamentalismus" gleich noch einen Schritt weiter: "Der ganze Kongreß muß verhindert werden!", lautet seine Forderung. Dafür wollen sich Unterstützergruppen zum Protestaufmarsch am 21. Mai in Marburg versammeln. »Wir sind erschüttert, dass wir in eine Debatte hineingezogen werden, aus der wir nicht mehr herauskommen«, erklärten der APS-Vorsitzende Martin Grabe und Vorstandsmitglied Dietmar Seehuber über die Ausmaße, die der Streit um zwei Referenten angenommen habe, wie die Marburger Zeitung am 15.05.09 berichtete.

    Die Erschütterung der beiden APS-Vertreter ist verständlich. Man möchte ungern hineingezogen werden in eine solche Auseinandersetzung. Nur: Die Opponenten fragen naturgemäß nicht danach, wie man es denn gerne hätte. Sie stellen Forderungen und erheben Ansprüche. Das mussten Grabe und Seehuber auch beim ergebnislosen Treffen mit dem LSVD am 12. Mai bereits erleben. Der LSVD war immerhin bereit miteinander zu reden, nicht aber war er bereit, auf die gestellten Forderungen zu verzichten. Sie blieben ebenso im Raum stehen wie der Anspruch des Marburger Aktionsbündnisses, das den Kongreß insgesamt als "sexistisch, homophob und religiös fundamentalistisch" verurteilt. Dafür gibt es sogar im Marburger Magistrat intellektuell Verbündete. Bürgermeister Franz Kahle lässt keinen Zweifel an seiner Anschauung aufkommen, dass auch er schon den Hinweis auf Risiken homosexueller Lebensweisen als diskriminierend wertet. Wie die Plakate des Marburger Aktionsbündnisses verraten, gehören dazu auch glaubensbezogene Äußerungen wie "sündhaft".

    Verständlich wird dies alles auch dadurch, dass Kindern bereits im Kindergarten beigebracht werden soll: Erlaubt ist alles, Hauptsache es gefällt dir und du willst das. Diese Maxime verträgt sich mit Glaubensauffassungen so wenig wie der Teufel mit dem Weihwasser. Also wird es bekämpft. Das wirksamste Mittel ist die gesellschaftliche Ächtung und Verbannung solchen Gedankengutes und der Personen, die es vertreten. Es ist dann nur noch ein kleiner politischer Schritt bis hin zur Strafbarkeit. Einer Christl Vonholdt könnten dann bald andere folgen: Mediziner, die ihre Approbation verlieren, Theologen und Pfarrer, die ihre Lehrbefugnis entzogen bekommen und christliche Kirchen, deren Sonntagspredigten überwacht werden und die Bibel dafür nicht mehr in die Hand nehmen dürfen, allenfalls eine zensierte, von der Bundeszentrale für kinder- und jugendgefährdende Schriften freigegebene und völlig neubarbeitete Fassung.

    Gegen den dahinter stehenden, ideologisch begründeten Anspruch, der letztlich weit über das Thema homosexueller Orientierung hinausgeht und dogmatisch vorschreiben will, welche Glaubensauffassungen Christen künftig noch äußern dürfen und welche nicht, wendet sich die Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung - gegen totalitäre Bestrebungen". Es sind Stimmen, die sich dagegen aussprechen, einer Christl Vonholdt und einem Markus Hoffmann das gesellschaftliche Aus zu verordnen, wie es der Politiker Volker Beck von Bündnis 90 / Die Grünen fordert. Erneut hat er in der FAZ vom 19.05.09 seinen Antisemitismus-Vergleich mit Christl Vonholdt bekräftigt, mit dem er über ihre Gedanken ein geistiges Todesurteil gesprochen hat. Dies findet auch bei den Mächtigen der Stadt Marburg Resonanz in ihrer Resolution, mit der das Marburger Stadtparlament gegen die Stimmen der CDU-Minderheit seine Besorgnis über das Tagungsprogramm des Kongresses ausdrückte, wie die Oberhessische Presse heute berichtet. Dennoch: Wie Galilei bei seiner Kritik am kopernikanischen Weltbild ist auch Vonholdt nicht bereit, freiwillig das Feld zu räumen.

    Die Unterzeichner der Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" haben ihr dazu Mut gemacht. Auch sie wollen nicht, dass ihren Gedanken der geistige Tod verordnet wird und sie in die Ecke gesellschaftlicher Ächtung gestellt wird. Und erst recht nicht, wenn dazu auch noch der absurde Vergleich mit Antisemitismus mißbraucht wird. Auch die APS hat sich bisher nicht beugen lassen, dem Willen eines Teils der Kongreßgegner nachzugeben und die angeklagten Redner wie Christl Vonholdt aus dem Programm zu streichen, auch wenn sich die APS von den Thesen der kritisierten Redner distanziert haben soll, wie Kai Klose, der Parlamentarische Geschäftsführer der hessischen Grünen am 15.05.09 mitteilte. Abzuwarten bleibt jedenfalls, ob es den Verantwortlichen in Marburg bei dem zu befürchtenden Widerstand gelingen wird, den Kongreß unbehelligt von der Vollstreckung solcher Ächtungsurteile durchführen zu können. Es ist zu hoffen, dass Christl Vonholdt und die Mitangeklagten nicht zu Opfern einer rot-grün-lila gefärbten, inquisitorischen Geisteshaltung und Inszenierung werden.


    Pressemeldung vom 20.04.09: -> http://www.medrum.de/?q=content/initiative-fuer-freiheit-und-selbstbestimmung


    Erklärung "Für Freiheit und Selbstbestimmung" -> Online-Unterzeichnung

     


     

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