Düsseldorf Ernsthaft und sachlich haben Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) und die SPD-Landeschefin Hannelore Kraft das erste Sondierungsgespräch zur Bildung einer großen Koalition in Nordrhein-Westfalen genannt. Trotzdem haben CDU und SPD die gegenseitigen Angriffe im Wahlkampf gleich zu Beginn des gestrigen Treffens zur Sprache gebracht. Es habe darüber eine "Generalaussprache" gegeben, sagte Kraft im Anschluss an die dreieinhalbstündige Unterredung im Düsseldorfer Hotel "Maritim".
Es ist eine besonders perfide Heuchelei: Mit der Moralkeule im Anschlag fallen SPD und Grüne über Bundespräsident Köhler her. Ein Kriegstreiber sei der, zetern sie - und liegen damit mächtig daneben.
Die Jesuiten haben über Jahrzehnte systematisch sexuelle und körperliche Gewalt gegen Kinder an den Schulen des Ordens vertuscht. Die Täter wurden in mehreren Fällen von ihren Oberen gedeckt und an andere Orte versetzt, wie Ursula Raue, die Missbrauchs-Beauftragte der Jesuiten, bei ihrem Abschlussbericht zu dem Skandal in München sagte. Raue ließ keinen Zweifel, dass die Vorgesetzten mehrerer pädophiler Patres die Täter deckten.
Die Missbrauchsbeauftragte des Jesuitenordens, Ursula Raue, hat am Donnerstag in München ihren Abschlussbericht vorgestellt. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert zentrale Aussagen aus ihrem Bericht sowie aus der Stellungnahme, die der Provinzial der deutschen Jesuiten, Pater Stefan Dartmann, abgegeben hat.
Imperialistische Töne von Horst Köhler? Der Bundespräsident schwadroniert über Auslandsmissionen deutscher Soldaten - und bricht ein Tabu. Die Aufregung ist groß, doch das Staatsoberhaupt sieht sich nur falsch verstanden.
Afghanistan ist ein heikles Thema - auch für einen Bundespräsidenten. Zum zweiten Mal binnen kürzester Zeit muss Köhler verbale Prügel einstecken. Diesmal wird ihm sogar ein „imperialer Zungenschlag" vorgeworfen.
Kämpft die Bundeswehr auch für wirtschaftliche Interessen? Horst Köhler hat mit einem Interview ein Tabuthema berührt. Die SPD zeigt sich empört, die Union verstört - ein Verfassungsrechtler wirft dem Staatsoberhaupt auf SPIEGEL ONLINE gar imperialistische Töne vor.
Partei- und Fraktionsführung der Linkspartei haben mit Empörung auf die Überwachung durch den Verfassungsschutz reagiert. Die Beobachtung sei "parteipolitisch motiviert, undemokratisch und verfassungswidrig", kritisierte Parteichefin Lötzsch. Der Verfassungsschutz mache sich "zum Handlanger der CDU".
Deutschland schrumpft - nicht nur, weil zu wenige Kinder auf die Welt kommen: Im zweiten Jahr in Folge verlassen mehr Menschen das Bundesgebiet als zuwandern. Die Republik sollte alarmiert sein - und sich selbstkritisch einige Fragen stellen.
Empörung bei der Linkspartei Das Bundesamt für Verfassungsschutz will die im Bundestag und fast allen Landtagen vertretene Linkspartei weiter beobachten. Sein Präsident Heinz Fromm sagte der "Berliner Zeitung" (Mittwoch), vor allen wegen der offen extremistischen Zusammenschlüsse, die in der Partei integriert seien, habe sein Amt den gesetzlichen Auftrag, die Linke zu beobachten. Politiker der Linkspartei reagierten empört. Parteichefin Gesine Lötzsch forderte, die Beobachtung auf Bundesebene und in den Ländern sofort zu beenden.
SPD-Chef Gabriel erhebt in der ZEIT schwere Vorwürfe gegen Kanzlerin Merkel und ihren Vizekanzler. Beide hätten mehr gegen die anti-griechische Stimmung vorgehen sollen.
Seit einem Jahr hat Roland Koch seinen Rückzug geplant. Der Termin sollte nach der Landtagswahl in NRW und vor dem CDU-Parteitag in Hessen liegen. In der Landeshauptstadt waren nur wenige Christdemokraten eingeweiht. Der Tag in Wiesbaden - ein Stimmungsbericht.