07.04.14
Hedwig von Beverfoerde: "Von Stuttgart wird Signal ausgehen. Wir kommen wieder."
Bürger aus Deutschland versammelten sich bei "Demo für alle" in Stuttgart zum Protest gegen Gender Mainstreaming
(MEDRUM) Am Samstag trafen sich erneut Bürger zum Protest gegen "sexuelle Vielfalt per Bildungsplan" in Stuttgart. An der Spitze des Protestes stand dieses Mal Hedwig von Beverfoerde, die Sprecherin des Projektes "Initiative Familienschutz" der Zivilen Koalition e.V.. Von Beverfoerde äußerte sich nach der Demo sichtlich zufrieden und versprach: "Wir kommen wieder." Gabriele Kuby sagte bei ihrer Rede auf der Kundgebung: "Dies ist erst der Anfang!"
Protest gegen "Gender-Mainstreaming" aus ganz Deutschland
Zum dritten Mal versammelten sich Gegner grün-roter Bildungspläne und der Sexualisierung von Kindern in Stuttgart. Ihr Protest richtete sich laut Initiative "Schützt unsere Kinder" unter dem Motto “Elternrecht wahren” gegen "Gender-Mainstreaming und Sexualisierung der Kinder per Bildungsplan". Aufgerufen hatte ein Aktionsbündnis, an dessen Spitze Hewig von Beverfoerde steht. In ihren Eröffnungsworten dankte von Beverfoerde den Demonstranten. Von Beverfoerde: "Herzlich Willkommen in Stuttgart. In Stuttgart sind wir, weil wir ganz besonders gegen den Bildungsplan der grün-roten Landesregierung protestieren. Ich danke Ihnen sehr, dass Sie alle gekommen sind, und zwar nicht nur aus Baden-Württemberg, sondern aus ganz Deutschland." Als erste aus einer Reihe von Kundgebungsrednern begrüßte von Beverfoerde die katholische Publizistin Gabriele Kuby.
Anfang einer Massenbewegung?
Kuby zeigte sich von der Demonstration begeistert und rief kämpferisch zum Widerstand auf. Kuby: "Ich bin ganz begeistert, dass hier so viel Menschen sind. Es ist eine Steigerung um viele hundert Prozent zu der letzten Demo. Wir sind hier, weil wir die Grundlagen unserer Kultur verteidigen. ... Wir befinden uns in einer globalen sexuellen Revolution, die von den Machteliten dieser Erde durchgesetzt wird. Die Ideologie heißt Genderismus. ... Aber, wir stehen auf. Dies ist der Anfang." (Bild links, Auszug aus der Rede, der vollständige Wortlaut des Redetextes wurde von kath.net veröffentlicht: http://www.kath.net/news/45516). Eine umfassende Darstellung ihrer Erkenntnisse hat Gabriele Kuby mit ihrem Buch „Die globale sexuelle Revolution" präsentiert.
Bildungsnotstand in der Landesregierung
Neben Kuby sprachen auch die stellvertretende Sprecherin der baden-württembergischen AfD, Anna Schupek, die Schweizer Familien-Aktivistin Ulrike Walker und Pierre Louis Santos von "La Manif Pour Tous" aus Frankreich sowie Michael Ragg, Kandidat der AUF-Partei für die Wahl des Europaparlamentes. Ragg meinte zum Bildungsplan an die Kundgebungsteilnehmer: „Der Plan ist eigentlich gar kein „Bildungsplan“, sondern ein Dokument des Bildungsnotstands in der Landesregierung von Baden-Württemberg!“
Grabenkampf vom Zaun gebrochen
Grußworte hatten mehrere Personen entsandt, insbesondere die Vorsitzende von Frau2000plus, Birgit Kelle, der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Peter Hauk, und der Vorsitzende der FDP/DVP-Fraktion, Hans-Ulrich Rülke. Kelle sprach sich dagegen aus, dass der Staat die Lufthoheit über den Kinderbetten haben wolle. Hans-Ulrich Rülke warf der grün-roten Landesregierung vor, sie habe mit einer „verkorksten Bildungsplanung" einen gefährlichen Grabenkampf zu einem wichtigen gesellschaftspolitischen Thema vom Zaun gebrochen. Er erklärte: „Was sehr viele Menschen in unserem Land stört, ist vor allem die grüne Besserwisserei, die übrigens auf einem fundamentalen grünen Misstrauen gegenüber den Bürgern beruht." Auch Peter Hauk kritisierte den vom Kultusministerium erarbeiteten Bildungsplan. Er hielt Kultusminister Andreas Stoch (SPD) "unübersehbare handwerkliche Fehler" entgegen. Zudem habe Stoch "einseitig Lobbyisten an der Bildungsplanentwicklung mitwirken" lassen. Er könne die "Sorge" der Demonstranten "nachvollziehen", so Hauk.
Von Beverfoerde: Wir kommen wieder
Nach der Kundgebung am Marktplatz zogen die Demonstranten durch Teile der Innenstadt zur Abschlusskundgebung am Staatstheater. Dort wurden bunte Luftballons in die Höhe geschickt, laut von Beverfoerde als "Protest an Herrn Kretschmann und Minister Stoch."
Hedwig von Beverfoerde sagte bereits zu Beginn der Veranstaltung am Marktplatz, sie sei beeindruckt von den Menschen. Die Organisatoren des Aktionsbündnisses (Bild links) teilten dazu mit, von Beverfoerde sei "beeindruckt von der großartigen Einsatzbereitschaft vieler tausender Bürger und ihrer Familien". Von Beverfoerde hatte die Demo mit den Worten beendet: „Von Stuttgart wird heute ein Signal ausgehen. Wir kommen wieder.“
Die Zahlen über die Teilnehmer gehen weit auseinander. Die Veranstalter sprachen von 2.500, laut Polizeibericht nahmen 600 Personen am Demonstrationszug durch die Innenstadt teil. Die Stuttgarter Medien sprechen von einigen hundert Teilnehmern. Bei der letzten Demonstration am 1. März wurde von einigen hundert bis über 1.000 Teilnehmern berichtet.
500 Polizisten im Einsatz
Die Poilzei berichtet von Blockaden und Festnahmen. Erneut hatten Störergruppen vermutlich aus dem politisch linken Spektrum versucht, den Demonstrationszug zu blockieren. Doch die Polizei hatte vorgesorgt. 500 Polizisten waren im Einsatz, um einen friedlichen Verlauf zu gewährleisten. Sie erteilte mehrere Platzverweise und nahm vorübergehend 55 Personen in Gewahrsam. Trotz einiger Umleitungen des Demonstrationszuges war der Verlauf der Veranstaltung insgesamt ohne große Beeinträchtigung gewährleistet. Im Vorfeld und am Rande der Demonstration kam es auch zur Festnahme von 10 Personen, die als mutmaßliche "Täter" bei der gewaltsamen Störung der Demonstration am 1. März 2014 wiedererkannt wurden.
Verhaltenes Pressecho
Die Stuttgarter Zeitung stellt in ihrem Artikel "Demo unter massivem Polizeieinsatz" das Polizeiaufgebot und die politische Kontroverse zwischen Opposition und Regierungsparteien heraus. Für die Grußworte der Oppositionsführer habe es Kritik aus den Regierungsparteien gehagelt. Die Zeitung zitiert die Landtagsabgeordnete Brigitte Lösch und die Kreisvorsitzende Petra Rühle von den Grünen mit den Worten: „Der Protest driftet nach rechts-außen ab – es handelt sich längst nicht mehr um lediglich „besorgte Eltern“, sondern um eine gefährliche Allianz aus chrstlich-konservativen und rechten Gruppen.“ Laut Stuttgarter Zeitung sollen sie Peter Hauk und Hans-Ulrich Rülke geraten haben, ihre Beteiligung zu „überdenken.“
Auch die Stuttgarter Nachrichten greifen die Kontroverse zwischen den Parteien auf. "Grünen-Landeschef Oliver Hildenbrand kritisierte Rülke und Hauk dafür, gemeinsame Sache mit der „rechtspopulistischen AfD“ zu machen. Sie hätten damit „Maß und Mitte endgültig verloren“, sagte Hildenbrand. Es gehe ihnen nicht um Akzeptanz sexueller Vielfalt, sondern darum, "Krawall zu machen und Unfrieden zu stiften."
Der SWR berichtete in der Landesschau aktuell. Wörtlich verlautbarte der Sender: "500 Polizisten seien im Einsatz gewesen, um eine Konfrontation zwischen Bildungsplanbefürworten und Gegner zu verhindern. ... Aufgerufen hatte ein Bündnis von sogenannten Familienschützern, konservativen, aber auch christlich-fundamentalistischen Kreisen, bis hin zu rechtsextremen Gruppen." Auch über die Kritik an den Grußworten berichtete der SWR, der seinen Bericht unter die Überschrift "Anti-Bildungsplan-Demonstration: Grußworte sorgen für Kritik" stellte.
Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens
Ausgelöst wurden die Demonstrationen in Stuttgart und die nun seit Monaten laufende Debatte um den grün-roten Bildungsplan in Baden-Württemberg durch eine Petition "Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens" an den Landtag Baden-Württembergs. Dieser Petition, die eine Überarbeitung des grün-roten Bildungsplanes fordert, ist ein großes Gewicht beizumessen, denn sie wird - unabhängig von den Demonstrationen in Stuttgart - von fast 200.000 Bürgern, darunter mehr als 80.000 Bürger aus Baden-Württemberg, unterstützt. Wie MEDRUM berichtete, wird der Landtag über die Petition in nächster Zeit beraten.