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Veranstaltungen

  • Schluss mit dem Casting-Wahn!

    Titel: 
    Schluss mit dem Casting-Wahn!
    Quelle: 
    FOCUS
    vom: 
    09.02.12
    Autor: 
    Alexander Kissler
    Zum Inhalt: 

    Sie sind das Erfolgsformat schlechthin: Nie gab es mehr Castingshows im deutschen Fernsehen. Ein Ende des Booms deutet sich aber an. Das ist gut so - denn Castingshows sind eine langweilige Lüge geworden.

  • Mutterliebe lässt Kinderhirne wachsen

    Titel: 
    Mutterliebe lässt Kinderhirne wachsen
    Quelle: 
    Spiegel
    vom: 
    31.01.12
    Zum Inhalt: 

    Kinder lieber Mütter haben größere Gehirne, das ergab nun eine Studie. Forscher haben die Zuwendung bewertet, die Kleinkinder erfahren - und Jahre später die Hirngröße des Nachwuchses gemessen. Offenbar wirken manche Mütter anregend auf die Körperentwicklung.

  • Staatsanwaltschaft beantragt Aufhebung der Immunität von Christian Wulff


    17.02.12

    Staatsanwaltschaft beantragt Aufhebung der Immunität von Christian Wulff

    (MEDRUM) Die Staatsanwaltschaft von Hannover hat beim Deutschen Bundestag beantragt, die Immunität von Christian Wulff aufzuheben, um strafrechtliche Ermittlungen anstellen zu können.

    Es bestehe ein Anfangsverdacht der Vorteilsnahme und Vorteilsgewährung, lautet die Begründung der Staatsanwaltschaft Hannover, mit der die Aufhebung der Immunität von Christian Wulff angestrebt wird. Dazu teilte die Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit:

    Nach umfassender Prüfung neuer Unterlagen und der Auswertung weiterer Medienberichte sieht die Staatsanwaltschaft Hannover nunmehr zureichende tatsächliche Anhaltspunkte (§ 152 Abs. 2 StPO) und somit einen Anfangsverdacht wegen Vorteilsannahme bzw. Vorteilsgewährung. Sie hat deshalb bei dem Präsidenten des Deutschen Bundestages die Aufhebung der Immunität des Bundespräsidenten beantragt.

    Diese Entscheidung hat die Staatsanwaltschaft Hannover unabhängig nach intensiver kollegialer Beratung getroffen. Weisungen vorgesetzter Behörden hat es nicht gegeben.

    Aufgabe der angestrebten Ermittlungen ist es, den Sachverhalt in einem förmlichen Verfahren zu erforschen. Nach dem gesetzlichen Auftrag (§ 160 Abs. 2 StPO) hat die Staatsanwaltschaft dabei nicht nur die zur Belastung, sondern auch die zur Entlastung dienenden Umstände zu ermitteln. Selbstverständlich gilt auch nach Bejahung des Anfangsverdachts die Unschuldsvermutung.

    Über die Aufhebung der Immunität befindet der Deutsche Bundestag. Die Staatsanwaltschaft Hannover ist deshalb aus rechtlichen Gründen an weiteren Stellungnahmen gehindert.

    Der Bundestag muß nun entscheiden, ob dem Antrag stattgegeben wird. Dafür ist die Mehrheit der Stimmen im Deutschen Parlament erforderlich. SPD und Grüne haben bereits angekündigt, einem solchen Antrag zustimmen zu wollen.

    Noch am Tag hatten sich BILD zufolge Top-Juristen aus Hannover empört darüber geäußert, dass noch keine strafrechtlichen Ermittlungen aufgenommen wurden.


    Aus dem Medienspiegel

    15.02.12 Zeit Wie Wulff einem Freund auch politisch half
    15.02.12 Bild Top-Juristen empört über Staatsanwaltschaft Hannover
    14.02.12 Spiegel Wulffs Waterfall-Rätsel
    14.02.12 Spiegel Staatsdiener gegen Staatschef
    13.02.12 Bild Du sollst nicht lügen, Peter!
    13.02.12 Berliner Zeitung Wulff und die Amigos
    13.02.12 FOCUS Duisburgs OB Sauerland bekommt Quittung für Loveparade-Katastrophe
    12.02.12 Zeit Filmkünstler meiden Wulff-Empfang
    12.02.12 WELT Wulff handelt sich bei Filmwirtschaft Absagen ein
    12.02.12 Bild Millionen-Bürgschaft für Briefkastenfirma
    Wulff-Affäre
  • Deutschland hat ein Elitenproblem


    17.02.12

    Deutschland hat ein Elitenproblem

    Elite muss man wollen

    von Alexander Kissler

    (MEDRUM) Der Fall des Bundespräsidenten zeigt auf dramatische Weise: Deutschland hat ein Elitenproblem. Welche Lehren sind aus dem Scheitern des Mannes, der Lügner genannt werden darf, zu ziehen? Was wird ins Skurrile, Komische, subjektiv Peinliche absinken, und aus welchen Steinen wird der Rucksack gemacht sein, der dem deutschen Michel hernach auf den Schultern lasten wird - zentnerschwer, sodass des Michels Blick fest zum Boden gerichtet sein wird, zur Grasnarbe, ganz tief nach unten?

    Von den Kollateralschäden für jene Unterstützerparteien, die sich bürgerlich nennen und die in der ganzen Causa sehr unbürgerlich sprachen und flunkerten, war schon die Rede. Alle aber, die Teil sind dieses Gemeinwesens, werden nach dem Abgang des Mannes, der Lügner genannt werden darf, sich fragen müssen: Wie entsteht eigentlich diese dünne Schicht, die zwei verfemte Begriffe zusammenbindet, die deutsche Elite? Ob es uns gefällt oder nicht - eine solche Elite gibt es, wird es immer geben, immer brauchen. Verfügt die Bundesrepublik aber über die richtigen Techniken und Strategien, damit nach oben gelangt, wer nach oben gehört? Nach Lage der momentanen Dinge: Nein.

    Der Fall des Mannes, der Lügner genannt werden darf, zeigt auf dramatische Weise: Deutschland hat eine Elite, aber kein Elitenrekrutierungsprogramm. Deutschland hat eine Elite, aber kein Elitenbewusstsein. Deutschland hat ein Elitenproblem. Unumstritten sind höchstens der Geld- und der Sportadel. Wer deutlich mehr verdient als andere oder deutlich sportlicher ist, hat Anspruch auf allgemeines Interesse. Dessen Wort wird vernommen, wenn auch nicht befolgt. Die sogenannte Funktionselite hingegen, zuvörderst die politische, hat ein enormes Legitimationsdefizit. Die Regel scheint es zu sein, dass die Angepassten und die Vernetzten nach oben gelangen, nicht die Besten. Auch der gescheiterte Bundespräsident galt als Meister der Kungelei, und allein einer Kungelrunde im Bundeskanzleramt verdankte er sein jetziges Amt.

    Ein solches Modell taugt nicht. Es vertreibt systematisch alle Exzellenz und lässt jene Mittelmäßigkeit mit Ellenbogen zurück, wie sie auf Schloss Bellevue residierte. „Nicht die unabhängigen Köpfe", sagte jüngst Arnulf Baring, „setzen sich durch, sondern die Apparatschiks. (...) In Frankreich, Großbritannien und den USA (...) geht man ganz anders vor. In den Vereinigten Staaten gelangen häufig Wirtschaftsführer in die Politik. In Frankreich greifen alle Lager auf die Absolventen der Eliteschulen zurück. Und wenn man in Oxford oder Cambridge studiert und jeden Tag die Porträts der Premierminister, die aus dem jeweiligen College hervorgegangen sind, an den Wänden der Hall sieht, fühlt man sich automatisch ermutigt, es eines Tages selbst zu versuchen."

    Hand aufs Herz: Welchen klugen Kopf könnte die Malaise zu Bellevue anspornen, dereinst selbst nach diesem Amt sich ausstrecken zu wollen? Wer mag nach einer Würde greifen, die man auch würdelos handhaben kann? Wen lockt die Aussicht auf Hinterzimmergemauschele und Strippenzieherei, deren Resultat dann ein angeblich unabhängiger Kopf für angeblich alle sein soll? Wer könnte ernstlich glauben, die Summe so vielfacher Bedingtheit sei ein unbedingter Souverän?

    Weil mit alldem nicht zu rechnen ist, sollte die Republik nach dem Abgang des Mannes, der Lügner genannt werden darf und der darum objektiv ungeeignet ist für Bellevue, zweierlei tun: Sie sollte die Scheu vor der Elite ablegen, damit künftig nicht Elitendarstellung triumphiert, wo Elite sein sollte. Und sie sollte den öffentlichen Streit und die öffentliche Wahl an Stelle der Kungelrunden setzen. Wer das Volk vertreten will, sollte es ertragen, von ihm gewählt werden zu müssen.

    ___________________________________

    Copyright 2012, Alexander Kissler

    Erschienen in The European, "Elite muss man wollen" (Erstfassung vom 14.02.2012)

    ImageAlexander Kissler

    Dr. phil. Alexander Kissler ist Autor des 2011 über Johannes Paul II. erschienenen Buches: „Der Jahrhundertpapst – Seliger Johannes Paul II.

    Kissler ist Historiker, Literaturwissenschaftler, Vortragskünstler und Schriftsteller. Er schrieb im Feuilleton von FAZ, Süddeutscher Zeitung und Cicero. Derzeit ist er Kulturredakteur beim Focus. Seine pointierten Kommentare sind häufig auf Radio- und Fernsehkanälen gefragt. Er schreibt auch als Kolumnist im Internet-Magazin „The European“ (Kisslers Kontrastmittel).  Seine Bücher wie „Der aufgeklärte Gott“ oder „Der Deutsche Papst – Benedikt XVI. und seine schwierige Heimat“ haben Maßstäbe gesetzt.

    Mehr über Alexander Kissler: www.alexander-kissler.de


    17.02.12 MEDRUM Bettina und Christian Wulff fühlen sich durch Medien verletzt
    17.02.12 MEDRUM Staatsanwaltschaft beantragt Aufhebung der Immunität von Christian Wulff
    22.01.12 MEDRUM Dramatischer Ansehensverlust für Christian Wulff
    20.01.12 MEDRUM Engster Vertrauter von Christian Wulff unter Korruptionsverdacht
    18.01.12 MEDRUM Viele Fragen, wenig oder gar keine Antworten
    15.01.12 MEDRUM Christian Wulff unter erdrückendem Korruptionsverdacht
    12.01.12 MEDRUM Transparency International erteilt Wulff Absage
    05.01.12 MEDRUM Wulffs Befreiungsversuch missglückt
    21.12.11 MEDRUM Christian Wulff: Vorbildfunktion und Verantwortung - ohne Wenn und Aber
    Wulff-Affäre
  • Bettina und Christian Wulff fühlen sich durch Medien verletzt


    17.02.12

    Bettina und Christian Wulff fühlen sich durch Medien verletzt

    Wulff begründet Rücktritt mit Beeinträchtigung seiner Wirkungsmöglichkeiten und ist von vollständiger Entlastung überzeugt

    (MEDRUM) Christian Wulff erklärte am Freitag in Berlin seinen Rücktritt vom Amt des Bundespräsidenten. Seine Wirkungsmöglichkeiten seien beeinträchtigt. Er habe sich in seinen Ämtern aber stets "rechtlich korrekt" verhalten. Seine Frau und er fühlten sich durch die Berichterstattung der Medien in den vergangenen zwei Monaten verletzt, sagte Wulff in seiner Rücktrittserklärung.

    Wulff erklärte: "Unser Land, die Bundesrepublik Deutschland, braucht einen Präsidenten, der sich uneingeschränkt diesen und anderen nationalen sowie den gewaltigen internationalen Herausforderungen widmen kann. Einen Präsidenten, der vom Vertrauen, nicht nur einer Mehrheit, sondern einer breiten Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger getragen wird." Die Entwicklung der vergangenen Tage und Wochen habe gezeigt, dass das Vertrauen und damit seine Wirkungsmöglichkeiten im Amt des Bundespräsidenten nachhaltig beeinträchtigt seien, erklärte Wulff weiter. Aus diesem Grund sei es ihm nicht mehr möglich, das Amt des Bundespräsidenten nach innen und nach außen so wahrzunehmen, wie es notwendig ist. So begründete Wulff seinen Rücktritt.

    Zum Antrag der Staatsanwaltschaft, seine Immunität aufzuheben, um strafrechtlich zum Verdacht der Vorteilsannahme und Vorteilsgewährung ermitteln zu können, nahm Wulff indirekt Stellung. Er erklärte: "Was die anstehende rechtliche Klärung angeht, bin ich davon überzeugt, dass sie zu einer vollständigen Entlastung führen wird. Ich habe mich in meinen Ämtern stets rechtlich korrekt verhalten."

    Er dankte besonders seiner Frau Bettina. Sie habe ihm in der vergangenen Monaten starken Rückhalt gegeben. Zugleich kritisierte Wulff die Medien mit den Worten: "Die Berichterstattungen, die wir in den vergangenen zwei Monaten erlebt haben, haben meine Frau und mich verletzt."

    Am Tag vor der Rücktrittserklärung von Christian Wulff wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft Hannover beim Bundestag beantragt hatte, die Immunität von Christian Wulff aufzuheben, um strafrechtliche Ermittlungen zu ermöglichen. Es bestehe ein Anfangsverdacht der Vorteilsnahme und Vorteilsgewährung, so die Staatsanwaltschaft (MEDRUM berichtete). Letztlich kam diese Entwicklung für Wulff überraschend und war der Auslöser für den Sinneswandel von Christian Wulff. Denn noch wenige Stunden zuvor dachte Wulff nicht daran, sein Amt aufzugeben, wie aus Medienberichten hervorgeht.


    18.02.12 Bild Das Protokoll der dramatischen Stunden
    18.02.12 WELT Es ist jetzt Zeit für den besseren Präsidenten
    18.02.12 FOCUS Nach Glamour-Präsident Wulff muss für Merkel jetzt ein Biedermann her
    18.02.12 Märkische Allgemeine Das Vertrauen der Menschen verloren
    18.02.12 Rheinische Post Bundespräsident Wulff tritt zurück – "Ich war immer aufrichtig"
    18.02.12 Tagesspiegel Nach Wulff-Rücktritt: Die Ironie der Geschichte
    17.02.12 Stern Der Tag des Wulff-Rücktritts
    04.11.11 Berliner Zeitung Bettina Wulff will besseren Sexualkunde-Unterricht
    Wulff-Affäre

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