Rückkehr zu den geistigen Kraftquellen Europas unerlässlich
Gedanken zum Fest des Heiligen Benedikt, Schutzpatron Europas
von Wilhelm Dresbach
(MEDRUM) Während Irland mit seinem „Nein" zur Abtreibung seine Nichtzugehörigkeit zur EU riskiert, erweitert die sozialistische Regierung Spaniens die Abtreibungsfrist von 12 auf 14 Monaten. Mädchen sollen ab 16 ohne das Wissen der Eltern abtreiben dürfen und die giftige Abtreibungspille „Danach" kann bereits jedes Kind rezeptfrei kaufen, während jeder Erwachsene beweisen muss, dass er 18 Jahre alt ist, um sich ein Bier kaufen zu dürfen.
Die Zunahme der Abtreibungsbereitschaft ist vor allem möglich, weil es noch kaum geistige Räume gibt, wo die Menschen von Kindheit an sich harmonisch entfalten und in ihnen das Verlangen wach wird, Kindern das Leben zu schenken und sie zu frohen und tüchtigen Menschen zu erziehen. Die feministischen Ideologen haben es geschafft, dass das undifferenzierte Unterrichten von Buben und Mädchen als Selbstverständlichkeit hingenommen wird. Es wird übersehen, dass bei Gleichaltrigkeit die Mädchen den Jungen um ein bis zwei Jahre reifer sind, dadurch sind die Jungen besonders in der Pubertät überfordert, da sie während des Unterrichts zugleich noch vor dem anderen Geschlecht meinen imponieren zu müssen. Das erklärte Ziel der Feministen ist, Mädchen und Burschen möglichst in allem aneinander anzugleichen und die geschlechtsspezifische Unterschiede auf ein Minimum zu reduzieren, wodurch das Verlangen Mutter bzw. Vater zu sein sich nur schwer entfalten kann, zumal seit neuestem ihnen beigebracht wird, dass Homosexualität eine dritte legitime Geschlechtsvariante sei. Ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem die Europäer alarmierend veraltern und die Kinder ausbleiben.
Die Benediktiner hatten mit ihrer Lebensregel ORA ET LABORA - bete und arbeite - vom sechsten Jahrhundert an, die Grundlagen geschaffen für den späteren Aufschwung des Abendlandes. In den Klosterschulen, wo bis vor kurzem Jungen und Mädchen getrennt unterrichtet wurden, konnten die großen Persönlichkeiten heranreifen, die Europa gestaltet haben. Vielleicht kann diese gründliche Wirtschaftskrise dazu beitragen, dass suchende Menschen die geistigen Kraftquellen Europas wiederentdecken und in der Gesellschaft einen Gesinnungswandel in Gang setzen. So dass nicht nur die gesellschaftspolitisch Verantwortlichen erkennen, dass der wahre Reichtum eines Landes vor allem von der gesunden Entwicklung ihrer Kinder abhängt, und dass die beste Kinderkrippe niemals die Liebe einer Mutter ersetzen kann so wie sie auch nicht dem Kind das für ein glückliches Leben unerlässliche Urvertrauen und Selbstbewusstsein vermitteln kann. Es ist unerlässlich, dass die Kinder zuerst in ihre eigene Geschlechtsrolle hineinwachsen, damit sie mit gesundem Selbstbewusstsein dem anderen Geschlecht begegnen können. Als einfache Bürger können wir keine politische Entscheidung treffen, doch durch das Gebet haben wir Zugang zu dem, der die Welt verändern kann. Welcher Beitrag für die Zukunft unserer Heimat könnte wirksamer sein, als den Dreifaltigen regelmäßig zu bitten, ER möge die Herzen lenken, damit die Unterrichtsgestaltung in der EU dahin umstrukturiert werde, dass die Kinder von klein an in ihre Geschlechtsrolle als Mädchen oder Junge harmonisch hineinwachsen können, und in Europa bald wieder viele Familien mit frohen und gesunden Kindern entstehen und gedeihen können?