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  • Wahlbeteiligung auch in Sachsen sehr gering - NPD erzielt über 5 %

    09.06.08



    Wahlbeteiligung auch in Sachsen sehr gering - NPD erzielt über 5 %

    Kein Grund zum Feiern - "Wählen lohnt sich nicht mehr"

    (MEDRUM) Wie bereits in Schleswig-Holstein gingen auch bei den gestrigen Kommunalwahlen in Sachsen nur wenig Bürger zu den Wahlurnen. Bei den Wahlen für die zehn neuen Kreistage betrug die Wahlbeteiligung nach Auszählung von 509 der 509 Gemeinden und Teilgemeinden nur 45,8 %. Da 4,3 % der Wähler jedoch ungültige Stimmen abgaben, beträgt der Anteil der gültigen Stimmen nur noch 41,5%.

    • Die CDU erreichte zwar die größten Stimmenanteile, sie verlor jedoch 3,2% der gültigen Stimmen. Ihr Wahlergebnis sank jedoch im Vergleich zu letzten Wahl von 42,7% auf nur noch 39,5 % unter die 40%-Marke.
    • Zweitstärkste Partei wurde Die Linke mit 18,7%.
    • Deutlich hinter dem Ergebnis der Linken landete die SPD bei nur 11,7%
    • hinter der SPD erreichte die FDP einen Stimmenanteil von 8,3%.
    • Die NPD erzielte über 5 % der Stimmen und wurde damit deutlich stärker als die Grünen, die nur 3,1% der Stimmen erhielten.

    Selbst bei der Oberbürgermeisterwahl in Dresden ist die geringe Wahlbeteiligung sichtbar geworden. Sie sank dort von 48,14 Prozent im Jahr 2001 auf nur noch 42,2% abgegebene Stimmen (davon 1,6% ungültige Stimmen, also nur noch 40,6 % gültige Stimmen der Wahlberechtigten.

    Auch bei den Wahlen der Landräte liegt der Anteil abgegebener gültiger Stimmen nur etwas über 40%. In vier von 10 Landkreisen sind Neuwahlen erforderlich, die am 22.06.08 durchgeführt werden.

    MDR Regional Sachsen berichtet unter dem Titel "CDU Gewinnerin der
    Kommunalwahlen in Sachsen" über die Wahl. Dies ist sicher berechtigt,
    wenn nur danach gefragt wird, wer die meisten Stimmenanteile der
    gültigen Stimmen erhalten hat. Wer aber andere Fragen stellt, zum
    Beispiel nach der Stimmung der Bürger, nach dem Zuspruch der Bürger und
    ihrem Vertrauen in die Politik und den Sinn von Wahlen, kommt freilich
    zu anderen Überschriften. "Kein Grund zum Feiern", könnte eine
    Überschrift lauten, "Es lohnt sich nicht, zur Wahl zu gehen." oder
    "Rechte im Aufwind", könnte diese Wahl auch überschrieben werden.

    In den Kommentaren zur niedrigen Wahlbeteiligung finden sich unterschiedliche Erklärungen. Die Wahlen hätten keine Zugkraft gehabt, die Kreisreform habe die Wähler verstimmt, die geringe Wahlbeteiligung sei keine sächsische Spezifik, sind einige Deutungsversuche. Schade, könnte man sagen, dass es keine sächsische Spezifik ist. Das wäre doch ein Grund zur Beruhigung gewesen. Wenn darin aber eine deutschlandweite Spezifik gesehen werden muss, besteht kein Grund zum Feiern. Auch die stärkste Partei kann sich nicht wirklich freuen, wenn ihr Wahlergebnis auf dünnem und brüchigem Eis erzielt wurde. Prof. Werner J. Patzelt, Politikwissenschaftler an der TU Dresden, meint im SACHSENSPIEGEL: "Die Menschen glauben, es lohnt sich nicht mehr, zur Wahl zu gehen." Keiner dieser Kommentare deutet auf eine gute politische Stimmung und Vertrauen in die Politik und Demokratie im Land hin. Dies ist jedoch abseits von den Einzelergebnissen für die jeweiligen Parteien und ihre Kandidaten vielleicht das wichtigste Merkmal, nach dem gefragt werden sollte. Nur wer sich damit auseinandersetzt wird auch fähig sein, zur Besserung der Lage beizutragen. Das ist das Erste, was die Wähler von den Politikern erwarten. Wer das tut, wird die Wahlen auch am langen Ende gewinnen.

    Die "ketzerischen" Gedanken zur Kommentierung des Wahlergebnisses in Schleswig-Holstein müssen für die Sachsen-Wahl nicht überdacht werden. Sie gelten auch hier. -> MEDRUM-Artikel

  • Steht uns der nächste Preisschub auch bei den Gaspreisen bevor?


    Steht uns der nächste Preisschub auch bei den Gaspreisen bevor?


    Im Herbst ist mit einer weiteren explosionsartigen von 40% Preissteigerung zu rechnen

    (MEDRUM) Aus dem Kreis der Bundesregierung wurde gestern die Befürchtung laut, dass im Verlauf der nächsten Monate mit einem Preissschub bei den Gaspreisen zu rechnen ist, der wegen bereits Anfang Mai angekündigter Erhöhungen um 25% nahezu einer Explosion der Gaspreise gleichkommen würde.

    Der parlamentarische Staatssekretär im Umweltministerium, Michael Müller, äußerte diese Befürchtung gestern in den Medien. Die Gründe, die zu diesem dramatischen Anstieg führen könnten, liegen in der Ölpreisentwicklung, in der Spekulation an den Finanz- und Rohstoffmärkten sowie der Koppelung der Gaspreise mit einer halbjährigen Verzögerung an die Ölpreisentwicklung. Wenn diese Befürchtung eintrifft, werden die Verbraucher noch vor Wintereintritt vor einem Preisschock stehen. Zu einer 25-prozentigen Erhöhung, die bereits durch E.on bekannt geworden ist, wären dann nochmals 40 Prozent Preissteigerung zu addieren. Das Preisniveau würde dann auf 175 Prozent des Preises von Jahresanfang ansteigen. Die Preisentwicklung bei den Energiepreisen könnte sich auch auf die weltweite wirtschaftliche Entwicklung niederschlagen und das Wirtschaftswachstum beeinträchtigen.

     

  • Walter-Künneth-Preises für Frau Susanne Geske

    Walter-Künneth-Preises für Frau Susanne Geske - Witwe des Märtyrers von Malatya

    KSBB verleiht Preis für bewundernswertes christliches Zeugnis

    (MEDRUM/KSBB) Erst vor wenigen Wochen jährte sich der barbarische Mord an drei Christen in der Türkei (MEDRUM-Bericht v. 18.04.08). Die schockierende Nachricht über die grausame Tat schreckte die Menschen weltweit auf.

    Opfer waren Necati Aydin (35), Ugur Yuksel (32) und der deutsche Lehrer Tilmann Geske (45). Die Witwe
    des deutschen Märtyrers entschied sich, mit ihren drei Kindern in Malatya wohnen zu bleiben. Frau Susanne Geske wird als fünfte Trägerin des Walter-Künneth-Preises von der KSBB als vorbildhaft im Glauben für ihre Bereitschaft gewürdigt, den Tätern zu vergeben. Dies wurde von vielen Christen weltweit, u.a. auch vom EKD-Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber (Berlin), als bewundernswertes christliches Zeugnis hervorgehoben.

    Die Verleihung findet am Sonntag, 20. Juli 2008, 15:00 Uhr, in Nürnberg statt.

    Ort: Haus Eckstein, Burgstr. 1-3, 90403 Nürnberg

    Grußwort des Ev.-Luth. Stadtdekans Michael Bammessel.
    Laudatio: Prof. Dr. Dr. Thomas Schirrmacher (Bonn) Direktor d. Intern. Instituts für Religionsfreiheit d. Weltweiten Ev. Allianz
    Erwiderung: Susanne Geske
    Anschließend Podiumsgespräch, u.a. mit Hartmut Steeb (Generalsekretär der Dt. Ev. Allianz, Stuttgart).

    Der Preis ist nach einem der bedeutendsten deutschen Theologen des 20. Jahrhunderts benannt, dem Erlanger Professor Walter Künneth (1901-1997). Ausgehend vom Zentrum des christlichen Glaubens, der Auferstehung Jesu Christi, nahm Künneth wiederholt Stellung zu Fragen von Politik und Ethik. So geriet er mit den totalitären Systemen des 20. Jahrhunderts in Konflikt. Die Nationalsozialisten belegten ihn mit reichsweitem Schreib- und Redeverbot. In der „DDR" waren seine Bücher unerwünscht und ihr Besitz konnte negative Konsequenzen haben. Seine Treue zur Heiligen Schrift bewahrte er auch in den Auseinandersetzungen mit den Vertretern einer vermeintlich modernen Theologie, welche die Autorität der Bibel und des christlichen Bekenntnisses untergraben hat. Künneth war u.a. Träger des Bayerischen Verdienstordens, des Maximiliansordens und Mitbegründer der Hanns-Seidel-Stiftung. Eintritt frei - Kollekte erbeten.

    Bisherige Preisträger:
    2004: Bundesminister a.D. Prof. Dr. Hans Apel (Hamburg), insb. für sein Buch „Volkskirche ohne Volk"; gerade neu
    erschienen: „Europa ohne Seele".
    2005: Evang. Altbischof in Österreich Dr. h.c. Oskar Sakrausky (+ 2006) insb. für seinen Einsatz für den Lebensschutz.
    2006: Evangelist, Liederdichter, Buchautor und Pfarrer Dr. Theo Lehmann (Chemnitz), insb. für die lebendige und
    volksnahe Verkündigung des Evangeliums in der SED-Diktatur.
    2007: Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) für ihren unschätzbaren Aufklärungsdienst, insb. durch das
    Wochenmagazin ideaSpektrum.

  • Süddeutsche Zeitung bremst Freiheit der Wissenschaft und Lehre

    10.06.08


    Süddeutsche Zeitung bremst
    Freiheit der Wissenschaft und Lehre an Münchner Universität

    Der Fall Martin Thurau und die Fesseln politischer Korrektheit für christliche Unternehmensethik

    von Kurt J. Heinz

    (MEDRUM)
    An der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München ist einer Vorlesung die Anerkennung als Prüfungsleistung entzogen worden, weil sie Thesen behandelte, die das Christentum stützen. Dies geht aus Berichten der "Süddeutschen Zeitung" und "F.A.Z." hervor.

    Der Dekan der Fakultät für Betriebswirtschaft hat demnach unter dem Druck eines Journalisten entschieden, die Vorlesung "Unternehmensethik auf christlicher Grundlage" des Professors em. Friedrich Hanssmann, ehemals selbst Dekan der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre, künftig nicht mehr als Vorlesung anzuerkennen, mit der examensrelevante Studienleistungen erbracht werden können. Ein Journalist der "Süddeutschen Zeitung" soll bei ihm interveniert haben, weil Hanssmann den Zusammenhang zwischen christlichen Werten
    und Wirtschaftskraft betrachtete und Thesen aufstellte, die von Martin Thurau in seinem Artikel "Scheine mit dem Schöpfer" in der "Süddeutschen Zeitung" als "Gebräu" bezeichnet wurden. Die LMU habe die Notbremse gezogen und die Skripte von Professor Hanssmann dem Zugriff in der Fakultät entzogen, schrieb Thurau.

    "Eine recht eigenwillige Lektüre, eine wilde Mischung
    aus ökonomischen Formeln, aus Wirtschaftsglauben, christlichem Traktat und
    beinhartem Fundamentalismus" offenbare sich dem, der sich den Skripten des
    emeritierten Professors Hanssman zuwende, schrieb Martin Thurau im Februar. Worin
    könnte der "beinharte Fundamentalismus“ liegen, den Martin Thurau in seinem Artikel brandmarkte?

    Genannt wurden vom Autor insbesondere Betrachtungen von Hanssmann zur Rolle von Mann und Frau und sein damit verbundener Hinweis auf nachteilige Wirkungen der "Nivellierung der Geschlechter". Hanssmann habe auch die These vertreten, dass das Fehlen einer „ausreichenden Mutterbeziehung" in den ersten Lebensjahren der Kinder die „gesunde Entwicklung der Kinder bis hin zu derjenigen ihres Gehirns" gefährde. An anderer Stelle habe Hanssmann den „Doppelverdienst" zu den „speziellen Ursachen der Arbeitslosigkeit" gezählt und im Zusammenhang damit dargestellt, dass durch Verzicht von Frauen mit Kindern auf Erwerbstätigkeit die Zahl verfügbarer Arbeitsplätze größer wäre. Zu den Ursachen der Arbeitslosigkeit habe Hannssmann aber auch eine unkontrollierte "Masseneinwanderung" gerechnet und schließlich habe er dem Kreationismus eine größere Plausibilität als der darwinistischen Evolutionstheorie zugeordnet. Ein solches Gebräu passe nicht zur Ludwig-Maximilians-Universität, resümiert Martin Thurau und stellt heraus, dass die LMU die Notbremse gezogen habe, indem sie die Skripte aus der Fakultät entfernt und dem Zugriff entzogen habe sowie die Vorlesung künftig nicht mehr für den Erwerb von Leistungsnachweisen für das Studium anrechnen werde. Dass Hanssmann u.a. verschiedene Möglichkeiten der Erklärung wirtschaftlicher Leistung anhand von fünf Erklärungshypothesen untersucht, bevor er dem Schluß kommt, daß das christliche Wertesystem der stärkste Faktor
    für wirtschaftliche Leistung sei, erwähnte Martin Thurau nicht. Er blieb dem Leser
    jedoch jegliche Begründung seiner Auffassung schuldig. Für den Leser musste es offenbar ausreichen, dass der Autor die Analysen und ihre Ergebnisse als Gebräu bezeichnet.

    Es wäre durchaus interessant gewesen zu erfahren, weshalb Martin Thurau etwa die Erkenntnis, dass eine gesunde Entwicklung von Kindern durch das Fehlen einer ausreichende Mutterbeziehung in den ersten Lebensjahren beeinträchtigt wird, als Gebräu bezeichnet. Diese Erkenntnis ist eine Erkenntnis, die sowohl durch Befunde der Psychologie wie der Hirnforschung belegt ist. So verweist u.a. das Memorandum der Deutschen Psychologischen Vereinigung vom Ende letzten Jahres
    auf solche gesicherten Erkenntnisse. Auch die vergleichende Analyse und Bewertung kreationistischer und darwinistischer Erklärungsansätze, wie sie Hanssmann präsentiert, ist wissenschaftlich nachvollziehbar und wird nicht nur von Hanssmann oder von Wirrköpfen vertreten. Der Physiker Heisenberg sagte einst zu Glaube und Atheismus: "Der erste Schluck aus dem Becher der Wissenschaft führt zum Atheismus, aber auf dem Grund des Bechers wartet
    Gott." Jeder - ausgenommen vielleicht der Autor des Artikels - weiß, dass
    Heisenberg kein christlicher "Fundamentalist" war, sondern dass in dieser Aussage
    die unvergleichliche Tiefe eines Geistes lag, der zu den größten Physikern der
    Neuzeit gehört. Selbst Nietzsche, der alles andere als ein Anhänger der
    christlichen Schöpferlehre war, erkannte, dass mit der Entchristlichung "die Wissenschaften,
    ohne jedes Maß und im blindesten laisser faire betrieben, alles
    Festgeglaubte zersplittern und auflösen", und dass "die gebildeten
    Stände und Staa­ten von einer großartig verächtlichen Geldwirtschaft fort­gerissen
    werden". Und weiter schrieb Nietzsche: "Die Gewässer der Religion
    fließen ab und lassen Sümpfe zurück. ... Alles dient der kommenden
    Barbarei, die jetzige Kunst und Wissenschaft einbegriffen." Solche Erkenntnisse und Thesen, hundertdreißig Jahre später in Schriften an der LMU niedergelegt, müssten nach Martin Thuraus Auffassung ein sofortiges Ziehen der Notbremse und Verbot der Schriften auslösen. Welche geistige Potenz und welches Verständnis des Autors und seiner Zeitung zur Freiheit der
    Wissenschaft und Lehre spiegelt sich darin wider? Gehört er auch zu den
    Verfechtern der Forderung, dass selbst in der Wissenschaft und Lehre alles auf die
    Einheitsmaße politischer Korrektheiten zu dezimieren ist? Das muss als
    unerhörter Vorfall eingestuft werden.

    Der Fehlschluss läge nahe, an die "Süddeutsche Zeitung" zu appellieren: Ziehen Sie die Notbremse, sperren Sie den Zugriff auf die Skripte und Artikel dieses Journalisten und sorgen Sie dafür, dass er sich aus der Freiheit von Wissenschaft und Lehre heraushält. Soweit muss man nicht gehen. Er
    soll ruhig seine Artikel schreiben, aber die Freiheit von Wissenschaft und Lehre der Universität München vor seinen grobschlächtigen und tendenziös motivierten Zudringlichkeiten verschonen. Diese sollte auch die LMU nachdrücklich zurückweisen, anstatt journalistischem Zeitgeistdruck nachzugeben. Dies belegt auch der sehr differenzierte und sachlich gehaltene Artikel von Jan Grossarth, der am 29.05.08 zu diesem Vorfall in der F.A.Z. erschienen ist. Ob die LMU die
    innere Stärke hat, ihre Entscheidung zu revidieren, bleibt abzuwarten. Zu wünschen ist es allemal, im Interesse von Professor Hanssmann und im Interesse der Freiheit von Wissenschaft und Lehre.



    Weitere Information: cbfw.de

  • Frauen an die Fließbänder, Supermarktkassen und in die Büros


    09.06.08

    Frauen und Mütter zum Vollzeitjob an die Fließbänder, Supermarktkassen und in die Büros

    EU-Sozialkommisar: Die niedrige Erwerbsquote von Frauen ist "nicht länger akzeptabel"

    Kurt J. Heinz

    (MEDRUM) Der EU-Sozialkommissar Vladimir Spidla fordert, dass sich Frauen in Deutschland weniger um Kinder und Familie kümmern und stattdessen mehr arbeiten gehen. Die Erwerbsquote der Frauen in Deutschland sei nicht hoch genug, ließ Spidla "WELT ONLINE" wissen.

    Die beruflichen Karrieren von Frauen seien kürzer und verliefen langsamer", kritisierte der ehemalige tschechische Ministerpräsident. Dadurch ginge wertvolle Produktivität verloren. Ebenso kritisierte er, dass jede dritte Frau nur einer Teilzeitarbeit nachginge. Er sieht den eigentlichen Grund für Teilzeitarbeit darin, dass Frauen sich um die Betreuung von Kindern oder Angehörigen kümmern müssten. Die Beschäftigungsquote von Frauen mit Kindern liege in der EU bei "nur" 62 Prozent. Dass die Elternschaft die Erwerbsquote von Frauen dauerhaft senke, die aber von Männern dagegen überhaupt nicht - das erklärte er als "nicht länger akzeptabel".

    Aus dem Bericht von WELT ONLINE geht nicht hervor, wie Spidla seine Forderungen realisiert sehen will. Will er, dass Frauen (dies schließt Alleinerziehende ein) Aufgaben in der Familie von außerfamiliären Stellen verrichten lassen, damit sie von familiären Aufgaben zugunsten einer Erwerbstätigkeit freigesetzt werden, und dadurch die Erwerbsquote der Frauen auf das Niveau der Erwerbsquote von Männern auf 92% angehoben wird? Oder will er, das Männer mehr innerfamiliäre Aufgaben wahrnehmen und damit die Erwerbstätigkeit der Frauen erhöhen, um die Quote der Erwerbstätigkeit der beiden Geschlechter anzugleichen?

    Einerlei, ob er sich letztlich für den Transfer innerfamiliärer Aufgaben an außerfamiliäre Stellen oder für den Transfer dieser Aufgaben von Frauen an Männer ausspricht, bleibt er die Antwort schuldig, warum er eine solche Umverteilung fordert und wie sich eine solche Umverteilung zum einen auf die Volkswirtschaft und zum anderen auf die Familien und insbesondere die Kinder auswirkt. Als EU-Sozialkommisar sollte er, statt Erwerbsquoten per se dogmatisch als Norm zu verkünden, überzeugende Antworten geben und begründen können, weshalb und mit welchem Recht er vorschreiben will, wie hoch die Erwerbsquoten von Frauen und Männern zu sein haben. Ebenso sollte er rechtfertigen, weshalb er vorschreiben will, wer welche Aufgaben in der Familie wahrzunehmen hat. Es liegt nahe anzunehmen, dass seine Vorstellungen von der Anschauung geleitet sind, dass zwischen den Geschlechtern kein Unterschied in ihren sozialen Rollen gemacht werden darf. Dies ist das Dekret der vom Gender Mainstreaming beherrschten Köpfe, die den Familien, Müttern, Kindern und Vätern unter dem regierungsamtlich verordneten Siegel der Gleichbehandlung diktieren wollen, wie sie gefälligst zu leben haben.

    Diktieren Sie in Ihrer eigenen Familie, Herr Kommissar!

    Assoziationen zum Frauenbild des EU-Sozialkommissars Vladimir Spidla: -> "Zur Rolle der Frau"


    Weitere Information und Kommentierung zu den Aussagen des Artikels der Welt: www.familientrends.de

     

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