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  • Widerstand gegen Schulbesuchszwang droht Familie zu ruinieren


    12.09.13

    Widerstand gegen Schulbesuchszwang droht Familie zu ruinieren

    Eltern in Hessen erhielten Kostenbescheid in Höhe von fast 5.000.- EUR pro Kind und Monat für Fremdunterbringung

    (MEDRUM) Einer hessischen Familie, die ihre Kinder nicht in öffentlichen Schulen unterrichten lassen wollte, droht der Ruin. Sie müssen sich auf den Entzug des Sorgerechtes gefasst machen und sollen horrende Kosten für die Fremdunterbringung ihrer Kinder übernehmen.

    Wie die Medien Anfang September berichteten (Medienspiegel MEDRUM), wurden einer hessischen Familie per Gerichtsbeschluss vier Kinder im Alter von 7 bis 14 Jahren weggenommen (sogenannte Inobhutnahme). Die Eltern hatten sich geweigert, ihre Kinder an öffentlichen Schulen unterrichten zu lassen und wollen sie stattdessen zu Hause unterrichten.

    Die Familie steht nun in mehrfacher Hinsicht vor dem Ruin. Erstens, weil die Familie auseinander gerissen wurde und die Kinder außerhalb untergebracht wurden. Laut Netzwerk Bildungsfreiheit befinden sich die Kinder "zurzeit an einem unbekannten Ort in Pflegefamilien". Den Eltern droht der dauerhafte Entzug ihres Sorgerechtes. Zweitens, weil die Eltern Kosten in einer Höhe tragen sollen, die selbst wohlhabende Eltern finanziell ruinieren würden. Denn pro Kind und Monat sollen 4.939,– EUR gezahlt werden, für vier Kinder wären dies monatlich nahezu 20.000.- EUR. Die Eltern teilten mit: "Wie wir es uns schon gedacht hatten, hat es nur wenige Tage gedauert, bis uns das Jugendamt einen Kostenbescheid für die Heimunterbringung zusandte. So kostet der Spaß 4.939,– EUR pro Kind und Monat. ... Auf diese Weise werden vom Jugendamt ins Visier genommene Familien ebenfalls nachhaltig zerstört." Es liegt auf der Hand, dass die Kosten für eine Fremdunterbringung der Kinder durch die steuerzahlenden Bürger aufgebracht werden müssen, soweit die Kosten nicht durch die Eltern getragen werden können. Zum Vergleich: Die Schul- und Internatskosten des bundesweit bekannten privaten Internats Schule Schloss Salem betragen etwas mehr als die Hälfte des Kostenbescheids, den die Eltern der hessischen Familie erhalten haben.

    ImageNun setzen die Eltern ihre Hoffnung auf einen gerichtlichen Anhörungstermin am 19. September 2013. Um 13.30 Uhr sollen sie beim Amtsgericht gehört werden. Die Eltern hoffen, dass sich möglichst viele Unterstützer einfinden werden. Vor dem Amtsgericht befinde sich eine etwa 50 × 150 m große Grünanlage (»Mathildenplatz«). Sie eigne sich ideal, um dort »Flagge zu zeigen«, so die Eltern. Normalerweise seien solche Verhandlungen nicht öffentlich. Falls die Verhandlung aber öffentlich sein würde, wäre "große Unterstützung um so besser".

    Mittlerweile wurde eine Internetseite "The Wunderlich children" eingerichtet, auf der sich die Familie zu ihrem Fall äußert: Bitte von Wunderlichs (URL: http://wunderlich-children.com/de/the-request-of-the-wunderlich-family). Im Aufruf zur Demo heißt es dort: "Die deutschen Instanzen sollen die Kinder freigeben. Hausunterrichtung ist ein Menschenrecht." Bei der Wegnahme ihrer Kinder durch die staatlichen Instanzen hatten sie das Gefühl, wie Terroristen behandelt zu werden (Die Welt berichtete). Der Vater der Kinder schildert, wie er die Inobhutnahme seiner Kinder durch die Behörden erlebt hat: → Inobhutnahme 2013: Zum Wohle der Kinder.


    05.09.13 Schulverweigerer: Behandelt, "als wäre ich ein Terrorist" WELT
    04.09.13 Streng christliche Eltern beharren auf Heimunterricht FOCUS
    03.09.13 Schulverweigerer in Hessen: Polizei holt Kinder aus streng religiöser Familie Spiegel
    03.09.13 Vier Kinder wegen Schulverweigerung von Eltern getrennt Frankfurter Rundschau
    03.09.13 Hausschulunterricht: Jugendamt nimmt Christen die Kinder weg idea
    03.09.13 Schulverweigerer: Kinder von Eltern getrennt Zeit

  • 12.09.13


    12.09.13

    Widerstand gegen Schulbesuchszwang droht Familie zu ruinieren

    Eltern in Hessen erhielten Kostenbescheid in Höhe von fast 5.000.- EUR pro Kind und Monat für Fremdunterbringung

    (MEDRUM) Einer hessischen Familie, die ihre Kinder nicht in öffentlichen Schulen unterrichten lassen wollte, droht der Ruin. Sie müssen sich auf den Entzug des Sorgerechtes gefasst machen und sollen horrende Kosten für die Fremdunterbringung ihrer Kinder übernehmen. Weiterlesen »


     

  • 12.09.13


    12.09.13

    Widerstand gegen Schulbesuchszwang droht Familie zu ruinieren

    Eltern in Hessen erhielten Kostenbescheid in Höhe von fast 5.000.- EUR pro Kind und Monat für Fremdunterbringung

    (MEDRUM) Einer hessischen Familie, die ihre Kinder nicht in öffentlichen Schulen unterrichten lassen wollte, droht der Ruin. Sie müssen sich auf den Entzug des Sorgerechtes gefasst machen und sollen horrende Kosten für die Fremdunterbringung ihrer Kinder übernehmen. Weiterlesen »


     

  • Teilnahme am theologischen Symposium des Rates der EKD möglich


    12.09.13

    Teilnahme am theologischen Symposium des Rates der EKD möglich

    Experten und interessierte Teilnehmer sollen die Orientierungshilfe des Rates der EKD zum Thema Ehe und Familie in den Blick nehmen und diskutieren

    (MEDRUM) Wie MEDRUM berichtete, wird der Rat der EKD am Samstag, 28. September 2013, ein theologisches Symposium zur Orientierungshilfe Familie veranstalten. Wie der Rat der EKD mitteilte, können interessierte Zuhörer teilnehmen.

    ImageTheologische Kernfragen

    Aufgrund zahlreicher, zum Teil auch heftiger Reaktionen, hat der Rat der EKD entschieden, sich vor allem mit den theologischen Kernfragen seiner Orientierungshilfe zum Thema Ehe und Familie (Bild links, "Zwischen Autonomie und Angewiesenheit") zu befassen. So bezeichnete Ulrich Eibach, Professor für Systematische Theologie und Ethik, den theologischen Teil des Papiers als den "mit Abstand schwächsten". Zwar gibt die Orientierungshilfe laut Eibach "viele bedenkenswerte sozialgeschichtliche, soziologische und rechtliche Informationen und auch gute Anregungen", wie mit den vielfältigen Herausforderungen an die Familien in einer sich "schnell wandelnden, soziale Flexibilität fordernden ökonomisierten Gesellschaft" umgegangen werden könne und solle, aber, so hält Eibach auch fest: "Ihrem Anspruch, aus der biblischen Tradition heraus ein Menschenbild zu entfalten, das den vielfältigen Herausforderungen an die Familien gerecht wird und auf sie antwortet, entspricht die Orientierungshilfe mitnichten". Diese Einschätzung wird unter anderem auch durch eine badische Initiative mit bundesweiter Unterstützung (darunter auch Altbischof Wilckens) belegt, die brennende Fragen an den Rat der EKD gestellt hat (Badische Initiative verstärkt bundesweiten Protest gegen EKD-Familienpapier).

    In einem ersten Schritt will nun der Rat der EKD ein theologisches Symposium abhalten, bei dem das Familienpapier der EKD etwa dreieinhalb Stunden lang in den Blick genommen werden soll. Veranstaltungsort ist die Friedrichstadtkirche, Beginn ist um 10.30 Uhr.

    Moderiert wird die Veranstaltung von Prof. Christoph Markschies, Vorsitzender der Kammer für Theologie der EKD. Als Vortragende sind angekündigt: unter anderem die Ethiker Prof. em. Wilfried Härle (Heidelberg) und Prof. Klaus Tanner (Heidelberg) sowie die Exegetin Prof. Christine Gerber (Hamburg).

    Im Anschluss an die Fachvorträge besteht Gelegenheit zur Diskussion.

    Eine Dokumentation der Beiträge wird die Veranstaltung auch für Interessierte zugänglich machen, die eine persönliche Teilnahme nicht ermöglichen können.

    Die Veranstaltung wird gegen 14.00 Uhr mit einem Mittagsimbiss schließen.

    Interessierte Teilnehmer werden zur Planung des Mittagsimbisses um eine kurze Rückmeldung unter folgender Email-Adresse gebeten: → rv@ekd.de

    Hartmut Steeb: Nicht nur theologische, auch soziologische, historische und sozialkritische Schwachpunkte

    Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb, hält das Symposium für nötig. Im Interview mit dem ERF (Evangeliums-Rundfunk e. V.) sagte Steeb: "Es ist sicherlich eine notwendige Antwort, dass man noch einmal in sich geht und fragt, was haben wir eigentlich gemacht und was müsste jetzt geschehen. Dass es die allein richtige Antwort sein kann, bezweifle ich. Aber jetzt will ich gerne einmal abwarten, was aus dem Symposium rauskommt. Wenn das Symposium feststellen würde, dass es dringend notwendig ist, dass die EKD diese sogenannte Orientierungshilfe zurückzieht und ein neues Papier zum Theme Ehe und Familie macht, dann wäre das ein sehr gutes Ergebnis. Insofern: Warten wir mal ab, was es bringt."

    Gefragt, wo Steeb die größte Schwachstelle sieht, unterstrich er zunächst die Kritik an der theologischen Fundierung, nannte aber auch weitere Schwachstellen. "Es ist theologisch sehr, sehr dünn. Ich halte es aber auch soziologisch für nicht sehr gut, wie es zum Teil gerühmt wird." Steeb begründete seine Kritik an den soziologischen Aussagen mit dem Beispiel, dass es einfach falsch sei, wenn, wie im Papier gesagt werde, die bürgerliche Ehe sei erst nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland so richtig etabliert worden. Steeb: "Dies ist historisch falsch und stimmt in der soziologischen Sichtweise nicht. Ich habe den Eindruck, man hat so ein paar soziologische und historische Erkenntnisse genommen, die reinpassen ins System, und anderes, ganz Wichtiges zum Thema Familie, hat man einfach bei Seite gelassen. Also ich halte es auch soziologisch nicht für ausgewogen. Und auch der historische Befund, etwa die Beurteilung dessen, was Martin Luther zur Ehe gesagt hat, ist äußerst dünn, schwach, um nicht zu sagen, es ist auch falsch."

    Das Argument, die EKD ziehe sich darauf zurück, das Papier habe keine theologische Bestimmung der Ehe leisten wollen, dies sei vorausgesetzt worden, ließ Steeb nicht gelten. Wenn man dies vorausgesetzt habe, so hätte man dies auch sagen müssen. Dafür habe es die Möglichkeit eines Vorwortes gegeben oder einer öffentlichen Erlärung. Das habe die EKD jedenfalls so ursprünglich nicht erklärt. Wenn man das jetzt sage, sei es ja gut und man dürfe dies zur Kenntnis nehmen. Aber schon das Wort Orientierungshilfe sei doch dann völlig verkehrt, wenn man keine Orientierung geben, sondern nur einen Zustand beschreiben wolle.

    Weiter zeigte sich Steeb auch über ein Defizit an sozialkritischen Aussagen überrascht. Es wundere ihn, dass die EKD völlig marktökonomisch argumentiere. Ehe und Familie werde ganz unter dem Gesichtspunkt Wirtschaft und wirtschaftliche Absicherung der Familie behandelt.

    Insgesamt zieht Steeb als Fazit, seien so viele Schwachpunkte im Papier, dass es einer gründlichen Überarbeitung bedürfe.

    Hartmut Steebs Stellungnahme im Audio-Format beim Evangeliums-Rundfunk e. V. (ERF): → Das Familienpapier der EKD

    Nach dem Symposium will sich der Rat der EKD im Oktober 2013 erneut mit der Orientierungshilfe befassen.


    11.09.13 Katholische Bischöfe halten an der Ehe und ihrer besonderen Bedeutung fest MEDRUM
    08.09.13 Schneider: Theologische Bestimmung der Ehe leistet EKD-Familienpapier nicht MEDRUM
    06.09.13 Badische Initiative verstärkt bundesweiten Protest gegen EKD-Familienpapier MEDRUM

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