Weil es den schlechten Einfluss der Schule fürchtet, unterrichtet ein hessisches Paar Töchter und Söhne zu Hause. Jetzt hat das Jugendamt die vier Kinder aus der Familie genommen.
Vier schulpflichtige Kinder sind in Südhessen zu Hause per Gerichtsbeschluss abgeholt worden. Der Grund: Die religiösen Eltern hatten sie nicht zur Schule geschickt.
Darmstadt/Eschwege/Dreieich (idea) – Vier Kinder einer christlichen Familie aus der Nähe von Darmstadt sind zwangsweise in staatliche Obhut genommen worden. Die Eltern, Dirk und Petra Wunderlich, unterrichteten ihre acht- bis 14-jährigen Kinder selbst und weigerten sich, sie auf eine öffentliche Schule zu schicken. Am 29. August verschafften sich ein Gerichtsvollzieher sowie Fachkräfte aus Jugendhilfe und Justiz unter Polizeischutz Zutritt zu der Wohnung der Familie und trennten die Kinder von den Eltern. Die Minderjährigen wurden in einer Jugendhilfeeinrichtung untergebracht, wie der Pressesprecher des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Frank Horneff (Darmstadt), der Evangelischen Nachrichtenagentur idea auf Anfrage mitteilte.
Weil ein Schulbesuch nicht mit ihrem christlichen Glauben vereinbar gewesen sein soll, ignorierten streng religiöse Eltern aus Hessen jahrelang die allgemeine Schulpflicht. Stattdessen unterrichteten sie ihre Kinder lieber zu Hause. Jetzt haben Polizei und Jugendamt eingegriffen.
Darmstadt – Weil streng religiöse Eltern sie nicht in die Schule schickten, sind vier Kinder in Südhessen zu Hause abgeholt worden. Den Eltern sei per Gerichtsbeschluss das Sorgerecht entzogen worden, sagte der Leiter der Jugendhilfe des Landkreises Darmstadt-Dieburg, Klaus Behnis, am Dienstag und bestätigte Medienberichte.