23.05.11
Widerstand gegen "Lustkunde" im Kindergarten
Schweizer Nationalrat hält nichts von Sex-Koffern und Frühsexualisierung von Kindern an Kindergärten und Schulen
(MEDRUM) Wie die Schweizer Zeitung "Blick" in ihrer Sonntagsausgabe berichtet, formiert sich in der Schweiz Widerstand gegen eine staatlich verordnete "Lustkunde" (Romina Lenzlinger) im Kindergarten. Kinder sollen nicht mithilfe von Sex-Koffern, die laut "Blick" gerade an 30 Schulen und Kindergärten unterwegs sind, frühsexualisiert werden, fordern Gegner eines obligatorischen Sexualunterrichtes, der an Pornographie grenze.
"Verdirbt dieser Sex-Koffer unsere Kinder?", fragt die Zeitung Blick in ihrer Sonntagsausgabe (Bild links). Der Koffer habe es in sich. Die Utensilien gehören zum Unterrichtsfach "Sexualunterricht" und dienen auch der sexuellen Frühaufklärung in den Kindergärten. Ganz wichtig sei nach Ansicht von Daniel Schneider, Konrektor Kindergärten, das Stichwort Lust, berichtet der "Blick". Demnach sollen die "Dreikäsehochs" nach Meinung von Daniel Schneider «erkennen, dass Berührungen an Körperstellen lustvoll sein können». Daniel Schneider soll einen Leitfaden zusammen mit Fachpersonen für den Kanton Basel-Stadt ausgearbeitet haben, der Grundlage für den Sexualunterricht sein soll. Schneider glaube, daß «Kinder dabei unterstützt werden sollen, ihre Sexualität lustvoll zu entwickeln und zu erleben», so der "Blick".
Gegen eine solche Frühsexualisierung wendet sich besonders der Schweizer Nationalrat Ulrich Schlüer (SVP). Er hält nichts von der Art, wie das Vorhaben "Sexualunterricht" aufgezogen wird. Nach seiner Auffassung handelt es sich um einen Unterricht, der an Pornografie grenzt. Deshalb unterstützt er Widerstand aus der Elternschaft, berichtet der "Blick". Schlüer hat wiederholt scharfe Kritik an den Vorgängen zum Sexualunterricht geübt. So erklärte er im März 2011 (Auszug):
"Die Sexualkunde-Funktionäre empfehlen für die 1. bis 3. Primarklasse ein Lehrmittel («Lisa & Jan», Beltz-Verlag, Verfasser Frank Herrath/Uwe Sielert), das Eltern, die es angeschaut haben, hell empört. Es betreibt «Aufklärung» mit Bildern, die ganz einfach Pornographie sind. ...
Was pornographische Zeichnungen und Sexualtechnik-Anleitungen für Unterstufen-Kinder mit AIDS-Aufklärung zu tun haben sollen, kann freilich niemand erklären. Dafür nisteten sich Aktivisten gleichgeschlechtlicher Ideologie im Kompetenzzentrum ein, die durchsetzen wollen, dass neuerdings bereits Vierjährigen die Lehre von der «Freiheit der sexuellen Orientierung» in der Volksschule gepredigt werde...
Und solches müssen Eltern über sich ergehen lassen? Wir fordern als Sofortmassnahmen: Sofortiger Stopp dieses abgeirrten «Sexualkunde-Unterrichts» durch die Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) und damit durch alle kantonalen Bildungsdirektionen. Und die Eltern fordern wir auf: Weigern Sie sich, Ihre Kinder in solchen Unterricht zu schicken."
Die jetzigen Vorgänge gehen zurück auf die Forderung nach einem obligatorischen Sexualunterricht, die bereits 2009 von der Eidgenössischen Kommission für Kinder- und Jugendfragen (EKKJ) erhoben wurde. Sie hatte sich dafür ausgesprochen, in den Lehrplänen der Schulen und in der Gesetzgebung feste didaktische Blöcke vom Kindergarten bis zum letzten Schuljahr vorzuschreiben. Basel-Stadt und die beiden Ostschweizer Kantone seien die ersten, die mit der Einführung eines offensiven Sexualunterrichts ab Kindergartenalter begännen, schreibt der "Blick."
Auch in Deutschland ist der Sexualunterricht umstritten. Wie MEDRUM wiederholt berichtete, wurden Eltern in etlichen Fällen sogar mit Bußgeldern und Erzwingungshaft gemaßregelt, nachdem sie sich konsequent geweigert hatten, ihre Kinder an Veranstaltungen zur Sexualerziehung teilnehmen zu lassen. Die Vorbehalte gegenüber dem schulischen Geschehen erscheinen berechtigt, wie beispielsweise die MEDRUM-Artikel "Hallöchen, ich bringe Euch Kindern Sex und Verhütung bei" und "Wer vergiftet hier wen?" verdeutlichten.