13.03.11
Lage bei Atomkraftwerk Fukushima scheint außer Kontrolle
(MEDRUM) Haben wir alles im Griff? Nein. In Japan scheint infolge des Erdbebens vor allem die Kontrolle über zwei atomare Kraftwerke verloren gegangen zu sein. Die Macht des Menschen über seine Kreation Atomkraftwerk ist auch in Japan an ihre Grenzen geraten. Ein Super-GAU ist nicht auszuschließén.
Bei 3 von 6 Reaktoren des Atomkraftwerks Fukushima 1 ist die Kühlung ausgefallen. Reaktorblock 1 ist explodiert, vermutlich durch eine vorangegangene Kernschmelze. Auch bei Reaktorblock 3 soll nun eine Kernschmelze begonnen haben. Die Evakuierungszone ist von anfangs 3 km und zwischenzeitlicher Ausweitung auf 10 km auf nun 20 km um das Kernkraftwerk herum erweitert worden, um die Bevölkerung vor unmittelbar austretenden radioaktiven Stoffen zu schützen. Auch in den drei Reaktoren im Atomkraftwerk Fukushima 2 ist das Kühlsystem des AKW sei ausgefallen, berichtete die Agentur Kyodo am Samstag unter Berufung auf die Betreibergesellschaft Tepco. Auch im Umfeld dieses Kernkraftwerkes wurde eine Evakuierungszone geschaffen.
Von den Evakuierungsmaßnahmen sind bereits etwa 200.000 Menschen unmittelbar betroffen. Teilweise sollen in der nordöstlichen japanischen Provinz Miyagi bereits Überschreitungen der zulässigen Grenzwerte um das 400-fache festgestellt worden sein. Die Angaben sind jedoch noch widersprüchlich. Die weitere Entwicklung und die möglichen Gefahren für die Bevölkerung Japans und andere Länder sind derzeit nicht einschätzbar. Im schlimmsten Fall könnten sich radioaktive Stoffe wie bei der Katastrophe in Tschernobyl über die Atmosphäre weltweit verbreiten und zu radioaktiven Verseuchungen führen. Die wäre der sogenannte Super-GAU.
16.25 Uhr: Wie die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) heute mitteilte, wurde nun auch für das Kraftwerk Onagawa im Nordosten des Landes der nukleare Notstand durch japanische Behörden erklärt, weil überhöhte Werte von Radioaktivität festgestellt wurden.