CVJM-Landesverband Bayern über Homo-Partnerschaften im Pfarrdienst besorgt
Offener Brief zum Thema Homosexualität
Nürnberg, im Januar 2011
Betreff: Thema „homosexuelle Pfarrerinnen und Pfarrer dürfen gemeinsam im Pfarrhaus einer Gemeinde wohnen, wenn sie in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft leben und wenn Kirchenvorstand, Dekan, Regionalbischof und Landeskirchenrat einmütig in einem „Magnus Konsensus" zustimmen".
Sehr geehrte Frau Synodalpräsidentin Dr. Deneke-Stoll,
sehr geehrter Herr Landesbischof Dr. Friedrich,
liebe Vorstandsmitglieder der bayerischen CVJM-Vereine und -Gruppen,
liebe Schwestern und Brüder,
aus Sorge um unsere Kirche und besonders um eine junge Christengeneration, die ernsthaft Jesus Christus nachfolgen will, schreiben wir als Gesamtvorstand des CVJM-Landesverbandes Bayern e.V. diesen offenen Brief an die leitenden Persönlichkeiten unserer evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern.
Als CVJM-Bewegung sind wir in unserer missionarischen Jugendarbeit an die „Pariser Basis" gebunden, die Grundlage der weltweiten CVJM/YMCA-Vereine ist.
In dieser haben wir uns als CVJM-Landesverband - so wie jeder CVJM-Ortsverein - verpflichtet, Jesus Christus nach der Heiligen Schrift als unseren Gott und Heiland anzuerkennen und im Glauben und Leben seine Jünger/innen sein zu wollen.
Im Wort Gottes erkennen wir klare und unzweideutige ethische Aussagen im Blick auf leitende Mitarbeiter/innen in der christlichen Gemeinde. Die biblische Sichtweise ist, nach unserer Meinung, auch nicht durch den postmodernen Zeitgeist relativiert oder gar überholt. Mitarbeiter/innen sollen in ihrem Glauben und Leben geistliche Vorbilder sein. Deshalb macht uns die öffentliche Debatte nach der Entscheidung im Zusammenhang mit homosexuellen Pfarrerinnen und Pfarrern, die im Pfarrhaus der Gemeinden gemeinsam leben können, sehr betroffen. Woran sollen sich junge Christen noch orientieren in ihrer geistlichen Persönlichkeitsentwicklung? Wie sollen sie Heimat finden in der evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern und nicht in freikirchliche Bewegungen und Gemeinden abwandern?
Als Gesamtvorstand des CVJM-Landesverbandes Bayern e.V. sind wir über diese Entwicklung sehr beunruhigt und unterstützen die Adventserklärung des ABC.
Zusätzlich bitten wir deutlich darum, dass bei der Besetzung von Pfarrstellen in Gemeinden mit einem CVJM-Ortsverein aus seelsorgerlichen Gründen dieser Beschluss nicht umgesetzt wird! Das Unverständnis für diese Entscheidung in der Synode ist in der bayerischen CVJM-Gemeinschaft sehr groß.
Wir registrieren eine außerordentlich hohe Anzahl von Anfragen und Reaktionen unserer Mitgliedsvereine. Deshalb bitten wir Sie dringend um Ihre Mithilfe, damit in Ortsgemeinden und CVJM-Gemeinschaften, welche seit Jahren, oft auch seit Jahrzehnten, gemeinsam mit unserer evangelisch-lutherischen Kirche in Bayern Gemeinde mit gestalten und Jesus dienen, nicht Unfrieden und Spaltungen entstehen.
In tiefer Besorgnis über die geistliche Entwicklung unserer Kirche in Bayern grüßen wir Sie sehr herzlich.
In geschwisterlicher Verbundenheit
Hans-Martin Stäbler
CVJM-Generalsekretär
Werner Kurz
ehrenamtlicher Vorsitzender