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  • 23.09.08


    23.09.08

    Bremen bleibt im Bundesrat mit Benennung von Kinderrechten erfolglos

    Wahlrecht für Kinder ausgeblendet - Zielte Bremens Vorstoß nur auf symbolische Wirkung?

    (MEDRUM) Das Bundesland Bremen brachte im Juni im Bundesrat den
    Vorschlag ein, die Bundesregierung zur Vorlage eines Gesetzentwurfs zur
    Änderung des Grundgesetzes aufzufordern, mit dem Kinderrechte besonders
    verankert werden sollten. Der Vorschlag ist vom Bundesrat in seiner
    Sitzung am 19.09.08 nicht angenommen worden. ... lesen Sie mehr...


    23.09.08

    Arbeitskreis Christlicher Publizisten unterstützt die Anliegen der Familien Gorber und Dudek

    (MEDRUM) Auch der Arbeitskreis Christlicher Publizisten (ACP) gehört zu
    den Unterstützern der Bittschrift für die Gorber Kinder. Das Schicksal
    dieser christlichen Familie aus Überlingen, deren Kinder gegen ihren
    Willen von den Eltern getrennt wurden, ist für den ACP ebenso
    Gesprächsthema wie die Freiheitsstrafen, zu denen die Eltern der
    Familie Dudek verurteilt wurden, weil sie ihre Kinder selbst
    unterrichtet und sich nicht dem Schulbesuchszwang unterworfen haben. ... lesen Sie mehr...


    22.09.08

    Gotteskinder haben zwar auch Handies, doch der Mensch ist ihnen wichtiger

    Die Gorber-Kinder und eine Eingebung des Abtprimas Notker Wolf

    (MEDRUM) "Gotteskinder brauchen keine Handies...", überschrieb der
    Schwarzwälder Bote vor einigen Wochen einen Artikel über die Familie
    Gorber aus Überlingen, in dem wohl gesagt werden sollte: Die haben kein
    Handy. Da leben Weltfremde, abseits von dem, was die heutige Welt
    ausmacht, sie sind dieser Welt entrückt und leben im Abseits. ... lesen Sie mehr...


    22.09.08

    Gorber-Töchter auf Begutachtungsfahrt

    Nach Tübingen und zurück

    (MEDRUM) Heute ist für Familie Gorber aus Überlingen wieder
    "Begutachtungstag". Die minderjährigen Töchter - ausgenommen die
    halbjährige Anna - werden heute dem Gutachter in Tübingen vorgestellt,
    der sich ein Bild über die Erziehung im Hause der Gorber-Eltern machen
    soll. ... lesen Sie mehr...


  • Arbeitskreis Christlicher Publizisten setzt sich für Familien Gorber und Dudek ein


    23.09.08

    Arbeitskreis Christlicher Publizisten unterstützt die Anliegen der Familien Gorber und Dudek

    (MEDRUM) Auch der Arbeitskreis Christlicher Publizisten (ACP) gehört zu den Unterstützern der Bittschrift für die Gorber Kinder. Das Schicksal dieser christlichen Familie aus Überlingen, deren Kinder gegen ihren Willen von den Eltern getrennt wurden, ist für den ACP ebenso Gesprächsthema wie die Freiheitsstrafen, zu denen die Eltern der Familie Dudek verurteilt wurden, weil sie ihre Kinder selbst unterrichtet und sich nicht dem Schulbesuchszwang unterworfen haben.

    Für den Vorsitzenden Heinz Matthias gibt es keinen Zweifel, dass Eltern, die sich zu christlichen Werten bekennen und ihre Kinder im christlichen Glauben erziehen wollen, Unterstützung verdient haben. Er wendet sich besonders gegen Anfeindungen solcher Familien wie sie mit den Begriffen „weltfremde, religiöse Spinner" zum Ausdruck gebracht werden und gegen das mangelnde Verständnis, das solchen Eltern häufig entgegenschlägt.

    Christen dürfen sich nicht verfallenen, weltlichen Werten unterwerfen, wie sie sich zum Beispiel in der Sexualisierung der Medien und der Gesellschaft widerspiegeln und allzu oft mit atheistischen Haltungen einhergehen, so Heinz Matthias. Einer Unterdrückung der christlichen Werte und einer Verbannung des christlichen Glaubens aus den Medien und der Öffentlichkeit müsse entgegengetreten werden, stellte der Vorsitzende des ACP auch vergangene Woche in Hechingen heraus, als Dieter Thomas Heck für sein Bekenntnis zum christlichen Glauben in der Öffentlichkeit vom ACP geehrt wurde.

    Im Zusammenhang mit der Hausunterrichtung und Erziehung der Kinder in der Familie Dudek weist der ACP darauf hin, dass die Atmosphäre in vielen bundesdeutschen Schulen katastrophal sei und zitiert die Worte des Altbundeskanzlers Helmut Schmidt, der eine der Hauptursachen dafür im Fernsehen gesehen habe, mit dem "unsere ganze Kultur kaputt gemacht" werde.

    Vor diesem Hintergrund unterstützt der ACP auch das Anliegen der Bittschrift, die Kinder der Familie Gorber aus den staatlichen Händen der Heimunterbringung in ihre Familie zurückzugeben, damit sie auch künftig in der christlichen Obhut ihres elterlichen Zuhauses aufwachsen können, was sich die Kinder seit Beginn ihrer Trennung von den Eltern und ihrer Unterbringung im Kinder- und Jugendheim sehnlichst wünschen.

    Der ACP ist eine parteiunabhängige, überkonfessionelle, internationale Vereinigung von
    Personen, deren Ziel eine angemessene Publizierung von biblischen Denk-
    und Handlungsweisen und der Vertretung christlicher Werte in den
    modernen Massenmedien ist. Der ACP stellt sich bewusst dem Trend entgegen, der die biblische
    Botschaft politisiert oder in der Substanz verwässert. Im ACP haben sich
    Personen zusammengefunden, die verschiedenen Kirchen und Gemeinschaften
    angehören und andere zum öffentlichen Bekenntnis ihres christlichen
    Glaubens ermutigen.


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    Letzte MEDRUM-Artikel zur Gorber-Familie

    -> Gorber-Töchter auf Begutachtungsfahrt

    -> Kritik aus der Schweiz zum Bericht des Schwarzwälder Boten über Familie Gorber

    -> Gorber-Tochter: "Ich möchte keine Lehrerin sein müssen."

    -> Eine Dorfbewohnerin: "Am liebsten hätte ich das ganze Dorf zur Schnecke gemacht"

    ->
    Gorber-Töchter dürfen vorläufig nach Hause

    -> Gorber-Tochter: "Na, hoffentlich wird das Ganze bald ein Ende haben!"

    -> Staatlicher Eingriff in das Zusammenleben einer Familie

    -> Brauchen Kinder Religion? 

    Erster MEDRUM-Atikel

    -> Sechs Kinder einer bibeltreuen Familie entrissen und in staatlichen Gewahrsam genommen 


    Online-Unterzeichnung der Bittschrift der "Initiative Gorber"

    ( insgesamt fast 2000 Unterzeichungen aus fünf Erdteilen)

     

  • 22./23.09.08


    23.09.08

    Arbeitskreis Christlicher Publizisten unterstützt die Anliegen der Familien Gorber und Dudek

    (MEDRUM) Auch der Arbeitskreis Christlicher Publizisten (ACP) gehört zu
    den Unterstützern der Bittschrift für die Gorber Kinder. Das Schicksal
    dieser christlichen Familie aus Überlingen, deren Kinder gegen ihren
    Willen von den Eltern getrennt wurden, ist für den ACP ebenso
    Gesprächsthema wie die Freiheitsstrafen, zu denen die Eltern der
    Familie Dudek verurteilt wurden, weil sie ihre Kinder selbst
    unterrichtet und sich nicht dem Schulbesuchszwang unterworfen haben. ... lesen Sie mehr...


    22.09.08

    Gotteskinder haben zwar auch Handies, doch der Mensch ist ihnen wichtiger

    Die Gorber-Kinder und eine Eingebung des Abtprimas Notker Wolf

    (MEDRUM) "Gotteskinder brauchen keine Handies...", überschrieb der
    Schwarzwälder Bote vor einigen Wochen einen Artikel über die Familie
    Gorber aus Überlingen, in dem wohl gesagt werden sollte: Die haben kein
    Handy. Da leben Weltfremde, abseits von dem, was die heutige Welt
    ausmacht, sie sind dieser Welt entrückt und leben im Abseits. ... lesen Sie mehr...


  • Zypries will „vollständige Gleichstellung“ homosexueller Lebenspartnerschaften mit der Ehe


    23.09.08

    Zypries will „vollständige Gleichstellung“ homosexueller Lebenspartnerschaften mit der Ehe

    Erklärung der Bundesjustizministerin zum Auftakt des Deutschen Juristentages wäre das Aus für die Ehe

    (MEDRUM) Zum Auftakt des Deutschen Juristentages hat die Bundesjustizministerin Zypries (SPD) zu Anfang der Woche ihre Absicht bestätigt, die Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften mit der Ehe durchsetzen zu wollen. Wie MEDRUM berichtete, wurde diese Absicht bereits auf der Ebene des Rechtsausschusses des Deutschen Bundestages durch eine sogenannte Anhörung von Sachverständigen und Experten vorbereitet.

    Im Gespräch mit der "F.A.Z." vom 22.09.08 hat Brigitte Zypries erklärt, dass sie eine „vollständige Gleichstellung" homosexueller Lebenspartnerschaften mit der Ehe will (Jürgen Liminski nannte sie in einem Artikel in der Tagespost eine "feministisch gepolte Ministerdame"). Zypries betonte, dass diese Partnerschaften auch die mit der Ehe einhergehenden Rechte wie steuerliche Vorteile haben sollen. Sie ignorierte bei ihrem Ansinnen allerdings, dass die tiefere Begründung für besondere Rechte der Ehe eben nicht in einer beliebigen Verbindung zwischen Personen irgendwelchen Geschlechts, sondern in der besonderen Treue- und Lebensverbindung liegt, die auf der geschlechtlichen Bestimmung von Mann und Frau beruht, Kinder zu zeugen und diese in der Nestwärme ihrer Elternschaft als Nachkommen in der ihnen angestammten Familie großzuziehen. Wegen dieser einzigartig sozialen und kulturellen Bedeutung ist keine andere Partnerschaft mit der Ehe vergleichbar und verdient es darum auch nicht, gleichbehandelt zu werden.

    Dennoch ist die Gleichstellung homosexueller Lebenspartnerschaften mit der Ehe ein Ziel mehrerer gesellschaftlicher Interessengruppen, unter anderem von Volker Beck (Bündnis 90/Die Grünen), die mit ihren Bestrebungen der Ehe ihren exklusiven Status nehmen, der ihr im Grundgesetz gegenwärtig noch eingeräumt wird. So wurde im Rechtsausschuss unter anderem Manfred Bruns, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes in Deutschland (LSVD), als Experte gehört, der auch als Berater von Volker Beck tätig ist und sich erwartungsgemäß für eine Gleichstellung ausgesprochen hatte.  Mit einer solchen Gleichstellung wird der tiefere Sinn der Ehe zwischen Mann und Frau nicht nur ignoriert, sondern auch vernebelt und entwertet.

    Die Gleichstellung beliebiger Partnerschaften dürfte - logisch zu Ende gedacht - auch nicht halt machen vor Partnerschaften, in denen mehr als zwei Partner miteinander leben. Darauf könnten sich Frauen und Männer ebenso auch bilateral, trilateral oder multilateral vertraglich einigen. Die heutigen Gesetze ließen dies durchaus zu. Sie sind von früherer Sexualmoral entleert worden. Erlaubt ist, was gefällt. Anders als in der Partnerschaft zwischen Mann und Frau gibt es demgemäß zunächst kein überzeugendes Argument, auch eine der Ehe gleichgestellte Lebenspartnerschaft von lesbischen Frauen oder homosexuellen Männern auf die Zahl zwei zu begrenzen, es dürften dann auch zwei oder drei Partner sein. Mit welcher Begründung wollte man Dreier- oder Vierer-Beziehungen wohl eine Schlechterstellung als reinen Zweierbeziehungen vorenthalten? Es gäbe keine, außer einer willkürlich gewählten.

    Wenn es aber einem homosexuellen Mann oder einer lesbischen Frau zugebilligt werden müsste, mit zwei oder drei gleichgeschlechtlichen Partnern der Ehe gleichgestellt zusammenzuleben, dürfte  - nun aus Gleichbehandlungsgründen sexueller Orientierungen und dem damit einhergehenden Diskriminierungsverbot - einer Frau oder einem Mann auch nicht das Recht versagt werden, wenn sie mit zwei, drei oder vier Frauen oder Männern eine ebensolche, ehegleiche Lebenspartnerschaft aus einem Menü "Zypries" begründen möchten (in Holland werden polygame Partnerschaften akzeptiert, vorausgesetzt sie wurden im Ausland geschlossen). Dann wäre die Gesellschaft auch dort angelangt, wo die 68er einst in ihren Kommunen Platz genommen hatten, heutzutage und künftig jedoch mit staatlichen Zertifikaten ausgestattet, die sie damals nicht brauchten und noch weit von sich gewiesen hätten. Spiel ohne Grenzen, freies Spiel der Kräfte wären staatlich abgesegnet, freier Fall der Gesellschaft wäre die Folge. Vor allem Kinder werden dann künftig noch mehr dem freien Spiel der Kräfte überlassen bleiben als es bereits heute der Fall ist. Es wird dann nur noch vom Zufall und der individuellen Eingebung, der sexuellen Orientierung von Frauen und Männern und den medizinischen Künsten abhängen, ob ein Kind Vater und Mutter, ob es Vater und Vater, ob es Mutter und Mutter, oder ob es gleich mehrere von dieser oder jenen Sorte hat. Und dies, wo man sich doch allenthalben das Wohl der Kinder auf die höchsten Fahnen schreibt, wenn es die selbstgefällige Einäugigkeit gebietet. Die Gleichstellungsbestrebungen einer Ministerin Zypries, eines Volker Beck und ihrer Mitstreiter würden daher letztlich in der Perversion der Ehe selbst und der Demontage des natürlichen Lebensgefüges enden, das bisher Fundament der Gesellschaft gewesen ist, auch wenn die Erosion längst begonnen hat. Wir sind bereits mit großen Schritten unterwegs dorthin, nicht nur in Deutschland, wie Sir Paul Coleridge, einer der führenden und renommiertesten Richter Großbrittaniens zur Lage der Familien in England dieses Jahr feststellte, als er über einen epidemieartigen Zusammenbruch der Familie sprach.

    Es scheint - ganz im Sinne der Mehrheit der vom Rechtsausschuß des Deutschen Bundestages geladenen Sachverständigen und Experten (siehe MEDRUM-Artikel zur "Vario-Ehe" unten) - niemand die Tragweite der Vorstellungen einer vollständigen Gleichstellung wirklich zu Ende gedacht zu haben, es sei denn, Frau Zypries hat sich genau dies zum Ziel gesetzt, will es aber aus wohl erwogenen Gründen nicht offenbaren.

    Eine Gleichstellung mit der Ehe ist - soweit es nicht ausschließlich darum geht, sich vermeintliche Privilegien einverleiben zu wollen - weder sittlich begründet noch verfassungsrechtlich unbedenklich, und aus der gesellschaftlichen Entwicklungsperspektive geradezu absurd. Wem es beliebt, andere Partnerschaften als die Ehe einzugehen, kann dies durch Abschluß eines Vertrages tun. Wer dazu auch noch einen rituellen "Segen" wünscht, kann auch dies tun, ohne dafür indes staatliche oder kirchliche Instanzen in Anspruch nehmen zu müssen. Dem persönlichen Einfallsreichtum sind hier keine Grenzen auferlegt, und wie die Christopher Street Days zeigen, sind homosexuell orientierte Personen auch um Einfälle nicht verlegen. Es werden sich sicher genügend private Institute oder dergleichen finden, die auch ein Partnerschaftszeremoniell in ihrem Repertoire mit allem Drum und Dran anbieten können. Das beharrliche Bestreben homophiler Gruppen, dass es unbedingt das Standesamt und die Kirche sein sollen, die ihrem Tun den staatlichen oder kirchlichen Segen geben, bewirkt nicht mehr, aber auch nicht weniger als eine Entwertung des Ehe- und Heiratszeremoniells für diejenigen, für die es gedacht ist. Die bisherigen gesetzlichen Regelungen für derartige Partnerschaften waren schon des Guten zuviel. Noch mehr zu tun, wäre gleichbedeutend mit dem Aus für die Ehe als Basis einer zukunftsfähigen Gesellschaft, was eine Minderheit entweder erreichen will oder billigend in Kauf nimmt. Die Zerstörung bürgerlicher Werte und Strukturen steht im Programm mancher Zeitgenossen. Dass sie dabei "erfolgreich" waren, hat vor nicht allzu langer Zeit auch der Sozialphilosoph und Doktorvater von Rudi Dutschke, Peter Furth, im Interview mit der F.A.Z. Anfang August so gesehen.


    -> MEDRUM-Artikel Fundamentaler Sachverstand in Fragen zur "Vario-Ehe" mit Kind


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  • Ein langer Tag für die Gorber-Töchter und ihre Eltern


    23.09.08

    Ein langer Tag für die Gorber-Töchter und ihre Eltern

    Der Gutachter: 300 und noch mehr Fragen

    (MEDRUM) Die fünf Töchter der Gorber-Familie aus Überlingen fanden sich gestern beim Gutachter in Tübingen ein, um sich seinen Fragen zu stellen. Das Familiengericht Überlingen, das über die Rückgabe des Sorgerechtes vom Jugendamt an die Eltern Gorber zu entscheiden hat, hatte dies angeordnet und der Gutachter nahm seine Aufgabe gestern mit offenbar großer Gründlichkeit wahr.

     

    Einen Tag nicht in die Schule gehen zu müssen, wäre für viele Kinder und Jugendliche keine Strafe. Sie würden dem ohne zu zögern die positive Seite abgewinnen. Denn die Schule ist für viele Schüler bekanntermaßen eine ungeliebte Einrichtung. Für die Gorber-Töchter war dies gestern nicht so. Obwohl sie über 10 Jahre zu Hause unterrichtet wurden und sich an den Betrieb in staatlichen Schulen erst noch gewöhnen müssen, wären sie am Dienstag viel lieber zur Schule gegangen, als sich einer erneuten Begutachtung zu unterziehen. Begutachtet zu werden, ist für sie während der Unterbringung im Kinder- und Jugendheim fast schon zur Routine, aber zu einer ungeliebten geworden. Fünf Mal sei dies jeder seiner Töchter im Verlauf eines halben Jahres widerfahren, berichtete Vater Gorber nach der Rückkehr mit seinen Töchtern von Tübingen. Es war später Abend geworden. Erst gegen 23.00 Uhr kehrten sie nach Überlingen zurück. 

    Die Vorstellungen, Befragungen und Gespräche begannen bereits um 10.00 Uhr vormittags. Fragebögen mit 300 Fragen hätten seine Töchter beantworten müssen. Ein Mammutprogramm, das die Länge eines normalen Schultages deutlich übertraf.  Der Umfang eines solchen Fragebogens sprengt den Rahmen jedes Schultestes. "Es war ganz schön happig", so der Kommentar von Vater Gorber. Erst um halb Acht Uhr am Abend war der Termin für die Begutachtung beendet. Neben der Beantwortung der Fragebögen standen auch Gespräche mit den fünf halbwüchsigen Mädchen der Gorber-Familie auf dem Programm, die sich seit kurzem wieder bei ihrer Familie aufhalten dürfen, bis ein endgültiger Beschluß durch das Familiengericht Überlingen über ihren künftigen Aufenthalt ergeht. Gesprächsthema war auch bei ihnen unter anderem wieder der Glauben und das Bibelverständnis. Seine Töchter hätten sicher kein Blatt vor den Mund genommen, war sich Vater Gorber sicher, auch dann nicht als der Gutachter fragte, welche Wünsche sie hätten. Eine seiner Töchter habe darauf geantwortet: "Drei Wünsche. Kein Jugendamt mehr. Kein Kinderheim mehr. Und keine Psychiater mehr!". "Und", ergänzte sie, "dass jetzt diese Stunde bei Ihnen möglichst schnell vorübergeht". Eine ihrer älteren Schwestern habe auch dem Gutachter eine Frage gestellt, als sie ein kleine Hexe in seinem Zimmer erspähte. "Warum haben sie hier denn ein Hexe?", fragte sie ihn. Seine Antwort: "Das haben alle Psychiater." 

    Dennoch, meinte Vater Gorber, sei der gestrige Tag ein "Klacks" im Vergleich zu dem gewesen, was seine Töchter an Begutachtungsgesprächen während der Heimunterbringung schon hinter sich bringen mußten. Wir können mittlerweile gewissermaßen schon auf eine "Karriere" der Begutachtung zurückblicken. Er kann sich nicht vorstellen, dass dabei irgendetwas nennenswert Negatives herausgekommen ist. Das, dazu vor einiger Zeit bereits erstellte, erste Gutachten über sein Kinder gibt ihm recht. Es offenbart viel Positives über die Gorber-Töchter. "Ich kann nicht ausschließen, dass das Jugendamt in Erklärungsnöte kommt, denn bei uns ist keiner verrückt, und ich kann mir kaum vorstellen, dass der Gutachter bei uns irgendwelche Verrücktheiten entdecken konnte", meinte Vater Gorber: "Woher auch, es gibt sie nicht." Auch sein Kirchenaustritt aus der Katholischen Kirche, mit dem er sich vor vielen Jahren den Zorn etlicher Mitglieder aus der Pfarrgemeinde zuzog, war kein verrückter, sondern ein wohlüberlegter und begründeter Schritt, den der Gutachter genauso interessierte, wie die Gründe der Gorber-Eltern, weshalb sie ihre Kinder bisher nicht taufen ließen."Welche Taufe meinen Sie?" fragte Mutter Gorber den Gutachter, "die Taufe mit Wasser oder die Taufe des Heiligen Geistes?" Sie erklärte jedenfalls dem Gutachter, dass sie die Taufe der Entscheidung ihrer Kinder überlassen. Schließlich interessierte den Gutachter auch die "Bekehrungsgeschichte" von Vater Gorber, der darüber nüchtern berichtete.

    "Hoffentlich sind nun bald diejenigen bekehrt, die uns das Leben unnötig schwer gemacht haben", beschreibt Vater Gorber seine Gedanken. Er denkt dabei an manche "Heldentaten" des Jugendamtes, denen sich er und seine Familie ausgesetzt sahen. Dazu gehörten nach dem "Abtransport" der Kinder vom Zuhause in die Heimunterbringung im Januar dieses Jahres am Anfang erst einmal vier Wochen Kontaktsperre zwischen Kindern und Eltern, an die sich Vater Gorber höchst ungern erinnert. Dennoch habe er kein Problem, Hilfe von einer solchen Behörde anzunehmen, "wenn die Leute, die von dort kommen, auch vernünftig sind und sich normal verhalten, wie man das von verständigen Menschen erwartet", meinte er, auch auf eine dementsprechende Frage des Gutachters. 

    Familie Gorber harrt nun der weiteren Dinge, die auf sie zukommen. Die ursprünglich für Donnerstag, den 25.09.08 angesetzte Verhandlung des Gerichtes wird jedenfalls nicht stattfinden, wie die Anwälte erfuhren. Es dürfte nicht zuletzt vom Ergebnis der Gutachten über die Töchter abhängen, ob über die Rückgabe des Sorgerechtes überhaupt noch in einer Verhandlung entschieden wird oder auch ohne Verhandlung ein Beschluß ergehen wird. Dem Vernehmen nach sollen die Erkenntnisse aus der Begutachtung der Eltern einer Rückgabe des Sorgerechtes jedenfalls nicht im Wege stehen. "Sollte es nun nur noch auf das Ergebnis der Begutachtung der Töchter ankommen, haben Kinder und Eltern allen Grund, zuversichtlich sein", meinte die Anwältin der Kinder.


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    MEDRUM-Artikel: -> Gorber-Töchter auf Begutachtungsfahrt


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