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  • Ministerium von Annette Schavan: Nein, kein Homeschooling, alles ist gut!


    03.09.08

    Ministerium von Annette Schavan: Nein, kein Homeschooling, alles ist gut!

    Antwort aus dem Bildungsministerium hält an Ablehnung des Homeschooling fest

    (MEDRUM) Das Netzwerk Bildungsfreiheit  hatte sich in einem offenen Brief an Bildungsministerin Annette Schavan gewandt und eine Initiative für mehr Freiheit und Vielfalt im Bildungswesen ergriffen. Eine ablehnende Antwort erteilte jetzt das Bildungsministerium.

    Obwohl fast 700 Personen aus allen gesellschaftlichen Schichten und Berufen den Brief des Bildungsnetzwerkes unterzeichnet haben, war der Brief Anette Schavan keine persönliche Antwort wert. Sie lies dem Bildungsnetzwerk eine Antwort aus dem Ministerium zukommen, die für Initiatoren, Unterzeichner und Betroffene zwar enttäuschend, aber nicht entmutigend ist.

    Die Antwort wiederholt altbekannte Positionen und stellt die ohnehin bekannte Lage der Zuständigkeiten und Haltungen in der Gesetzgebung, Rechtsprechung und den Bundesländern dar.

    Die Position der Ministerin, in deren Auftrag Daniela Ehlbeck geantwortet hat, ist im Kern folgende:

    • Der Staat überwacht das Schulwesen. Zuständig sind die Länder.
    • Es gilt die Schulpflicht. Sie ist durch den regelmäßigen Besuch öffentlicher Schulen oder staatlich anerkannter privater Ersatzschulen zu erfüllen. Dies ist mit den Wertevorstellungen des Grundgesetzes und internationalem Recht vereinbar.
    • Falls die Schulpflicht von Eltern nicht erfüllt wird, die ihre Kinder zuhause unterrichten, entscheiden die Gerichte über eine Eintschränkung oder Entziehung des Sorgerechtes wegen Kindeswohlgefährung, gegen die keine verfassungsrechtlichen Bedenken bestehen.
    • Ein Bedarf, dies zu ändern, wird nicht gesehen.

    Diese Antwort spiegelt nicht einmal ansatzweise die Bereitschaft zum Dialog über innovative Ansätze und eine Fortentwicklung des Bildungswesens in Deutschland dar. So stellt die Antwort auch heraus, dass Homeschooling kein Thema des Bildungsgipfels sein werde. Unausgesprochen heißt die Antwort auf mehr Bildungsfreiheit: Nein, alles ist gut!

    Ist wirklich alles gut? Nein, es ist nicht alles gut. Weder im Bildungswesen noch im Umgang mit der Initiative des Bildungsnetzwerkes ist alles gut. Diese Antwort lässt nicht auf die geringste Bereitschaft zum Dialog in geistiger Offenheit schließen. Mit keiner Silbe des Briefes wird auch das Bemühen der Initiatoren und Unterzeichner gewürdigt, zu einer Verbesserung des Bildungssystems in Deutschland beizutragen und sich damit auseinander setzen zu wollen. Für die Ministerin scheint es wichtiger gewesen zu sein, mit einem Hubschraubersonderflug der Bundeswehr, der horrende Kosten verursachte, zum Gespräch bei einer Schweizer Zeitung einzufliegen und einen Vortrag bei der Handwerkskammer in Zürich zu halten. Das Anliegen vieler, auch namhafter Bürger in Deutschland, die als treue Steuerzahler für solche Flüge aufzukommen haben, war ihr offenbar jedoch nicht einmal eine persönliche Antwort wert. "Warum so abgehoben?", fragte Bild zu den Höhenflügen die Ministerin. Ist das vorgelebte Demokratie in Deutschland? Wäre sie nicht besser beraten gewesen, sich die Zeit für ein persönliches Gespräch mit den Initatioren zu nehmen? Die wäre sicher als eine angemessene Reaktion und eine wenigstens respektvolle Geste verstanden worden.

    Das Netzwerk Bildungsfreiheit wird sich mit dieser Antwort jedoch nicht zufrieden geben. Es wird auch weiterhin daran arbeiten, die Verhältnisse in Deutschland zum Positiven zu veränden, wie aus einer Stellungnahme zu dieser Antwort, die die Bildungsministerin hat erteilen lassen, hervorgeht.

    Auch der Bundesverband Freies Lernen wird sich mit der derzeitigen Situation in Deutschland nicht zufrieden geben. Er will die Weiterentwicklung des deutschen Bildungssystems zu mehr Freiheit in der Bildung zum Thema einer zentralen Tagung in Berlin Ende Oktober machen.


    MEDRUM-Artikel:

    -> Unterschriftenaktion des Netzwerkes Bildungsfreiheit für mehr Freiheit der Bildung

    -> Deutscher Steuerzahler sponsert Zeitungsinterview und Vortrag der Ministerin Schavan mit 26.500 Euro für Hubschraubersonderflug

    -> Tagung: Konkrete Wege zur Bildungsfreiheit in Deutschland


    Internetportale:

    Netzwerk Bildungsfreiheit: netzwerk-bildungsfreiheit

    Bundesverband Natürliches Lernen: bvnl


  • Eine Antwort der Ministerin zu Homeschooling


    03.09.08

    Ministerium von Annette Schavan: Nein, kein Homeschooling, alles ist gut!

    Antwort aus dem Bildungsministerium hält an Ablehnung des Homeschooling fest

    (MEDRUM) Das Netzwerk Bildungsfreiheit  hatte sich in einem offenen
    Brief an Bildungsministerin Annette Schavan gewandt und eine Initiative
    für mehr Freiheit und Vielfalt im Bildungswesen ergriffen. Eine
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  • Gutachten, Erziehungsfähigkeit und Homeschooling


    03.09.08

    Eltern Gorber heute unter der Lupe eines Gutachters

    Erziehungsfähigkeit der Eltern von der Schulpflichterfüllung nicht tangiert

    (MEDRUM) Wie jetzt aus dem Antwortbrief des Bildungsministeriums
    deutlich wurde, ist es Auffassung der Bundesministerin Annette Schavan,
    dass die Verletzung der Schulbesuchspflicht durch Eltern, die ihre
    Kinder zuhause unterrichten, eine Kindeswohlgefährdung darstellen kann
    und über die Einschränkung oder Entziehung des Sorgerechtes durch die
    Gerichte entschieden wird. Daran soll nicht gerüttelt werden. ... lesen Sie mehr...


    03.09.08

    Ministerium von Annette Schavan: Nein, kein Homeschooling, alles ist gut!

    Antwort aus dem Bildungsministerium hält an Ablehnung des Homeschooling fest

    (MEDRUM) Das Netzwerk Bildungsfreiheit  hatte sich in einem offenen
    Brief an Bildungsministerin Annette Schavan gewandt und eine Initiative
    für mehr Freiheit und Vielfalt im Bildungswesen ergriffen. Eine
    ablehnende Antwort erteilte jetzt das Bildungsministerium. ... lesen Sie mehr...


  • Eltern Gorber heute unter der Lupe eines Gutachters


    03.09.08

    Eltern Gorber heute unter der Lupe eines Gutachters

    Erziehungsfähigkeit der Eltern von der Schulpflichterfüllung nicht tangiert

    (MEDRUM) Wie jetzt aus einem Antwortbrief des Bildungsministeriums auf einen offenen Brief des Netzwerkes Bildungsfreiheit deutlich wurde, ist es Auffassung der Bundesministerin Annette Schavan, dass die Verletzung der Schulbesuchspflicht durch Eltern, die ihre Kinder zuhause unterrichten, eine Kindeswohlgefährdung darstellen kann und über die Einschränkung oder Entziehung des Sorgerechtes durch die Gerichte entschieden wird. Daran soll nicht gerüttelt werden (MEDRUM-Artikel).

    Im Falle der Familie Gorber aus Überlingen ist dieses Thema nicht mehr von Bedeutung. Morgen werden die Eltern der Gorber-Kinder beim Jugendamt über die Beschulung ihrer Kinder sprechen, mit der sie bereits in den letzten Monaten begonnen haben. Die Gorbers haben die frühere Unterrichtung ihrer Kinder im häuslichen Unterricht aufgegeben, um nicht Gefahr zu laufen, dass ihnen das Sorgerecht für ihre Kinder mit Verweis auf eine Verletzung der Schulpflichterfüllung auch weiterhin teilweise entzogen bleiben könnte. Sie wollen, dass ihre Kinder endlich wieder aus Heimunterbringung zurückkommen. Das Wohl ihrer Kinder ist ihnen wichtiger als der Besuch oder Nichtbesuch öffentlicher Schulen. Und dieses Wohl wird aus Sicht der Eltern Gorber in erster Linie dadurch bestimmt, das sie in der Familie und nicht im Heim aufwachsen und erzogen werden. Dementsprechend haben sie sich folgerichtig dem Diktat der Schulpflichterfüllung gebeugt.

    Eine andere, aber entscheidende Hürde müssen sie heute überspringen. Sie werden heute fachlich "begutachtet".  Es soll die Frage beantwortet werden, ob sie erziehungsfähig sind. Wie dies durch den Gutachter ermittelt wird, wollte Mutter Gorber gerne wissen und richtete ihre Frage in einem Brief an den Gutachter. Eine Antwort erhielt sie darauf nicht. Dennoch werden sie und Vater Gorber heute als Personen Gegenstand dieser Frage sein, weil eine gutachterliche Aussage zu ihrer Erziehungsfähigkeit eine, wahrscheinlich die entscheidende Voraussetzung sein wird, um die Kinder von ihrer Heimunterbringung zu erlösen.

    Die Frage des Besuchs einer öffentliche Schule ist also nicht mehr offen. Offen ist lediglich die Frage, ob die Gorber-Kinder dies künftig wieder aus der häuslichen Umgebung  ihrer Familie tun können, oder ob sie künftig die Schule vom Ort ihrer Heimunterbringung aus besuchen werden. Eine Vorentscheidung dafür fällt heute mit dem Termin ihrer Begutachtung, die in Tübingen stattfinden wird.


    Letzter MEDRUM-Artikel: -> Verlängerte Ferientage für die Gorber-Kinder

    Erster MEDRUM-Atikel -> Sechs Kinder einer bibeltreuen Familie entrissen und in staatlichen Gewahrsam genommen  


    Online-Unterzeichnung der Bittschrift der "Initiative Gorber"


  • CDU-Politiker wollen Rechte des Gebührenzahlers für öffentlich-rechtliches Fernsehen beschränken


    03.09.08

    CDU-Politiker wollen Rechte des Gebührenzahlers an Internet-Diensten des öffentlich-rechtlichen Fernsehens beschränken

    Sendungen in Mediatheken sind Zeitungslobbyisten und gefälligen Politikern ein Dorn im Auge

    (MEDRUM) Wie MEDRUM anläßlich einer Panorama-Sendung im Mai erstmals berichtete, wollen vor allem die CDU-Politiker in Deutschland die Rechte des Gebührenzahlers beschränken, die von ihm finanzierten Fernsehsendungen in Internet-Mediatheken im Internet anzusehen. 

    Aus den Nachrichtensendungen der ARD anläßlich der Internationalen Funkausstellung in Berlin geht hervor, dass trotz vieler Bedenken daran festgehalten werden soll, die Fernsehsendungen von ARD und ZDF im Internet künftig nur noch in ganz geringem Umfang bereitzustellen. Wie bereits früher berichtet wurde, sind es vor allem CDU-Politiker, die die Forderung von Lobbyisten der Zeitungsverleger erfüllen wollen, das Angebot der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender auf ein Minimum zu reduzieren. Laut ARD wollen Verleger und Politiker, dass Sendungen nur noch bis zu 7 Tage, in Fällen von sportlichen Großereignissen beispielsweise nur noch 24 Stunden in der Mediathek von ARD und ZDF enthalten sein dürfen. Selbst Bildungsangebote sollen nicht frei von Beschränkungen bleiben, wenn es nach dem Willen der Verleger geht.

    Es war bereits im Juni den Äußerungen von Ministerpräsident Koch (CDU) zu entnehmen, dass der heutige Umfang des derzeitigen Online-Angebotes künftig nicht mehr statthaft sein soll. Teile des derzeitigen Angebotes müssten demnach amputiert werden. Ministerpräsident Koch soll erklärt haben, On-demand-Videoangebote wären zeitlich zu begrenzen. So könnten künftig sendungsbegleitende Angebote über Großereignisse demnach nur noch 24 Stunden vorgehalten werden und müssten dann aus dem Angebot genommen werden. Aus einem Interview der Tagesthemen mit Ministerpräsident Kurt Beck im Juni ging hervor, dass zwar um eine Lösung gerungen wurde, die auch dem
    Informations-Interesse des Gebührenzahlers gerecht werden sollte, dass
    dies aber durch die Haltung der Ministerpräsidenten der von CDU und CSU
    geführten Länder erschwert werde.

    Auch auf der IAF stieß dieses Bestreben auf erhebliche Kritik.  Eine der wesentlichen Begründungen, die Reduzierung des Angebotes sei aufgrund der Konformität deutscher Regelungen mit Normen der EU erforderlich, hält kritischer Prüfung nicht stand. Dies fällt schon beim Vergleich mit Großbritannien auf. Die BBC hält dort ein umfassendes Angebot von Sendungen in Form von Mediatheken bereit, die für den Zuschauer und Gebührenzahler von großem Wert und Nutzen sind. Dies stellte BBC-Chef Thompson mit seiner Keynote zum Thema "Public Service Broadcasting and New Media" und der von ihm vertretenen Position mehr als deutlich heraus. Thompson kommt aus dem Mutterland des Öffentlich-Rechtlichen Fernsehens. Er hielt einen medienpolitischen Vortrag unter der Überschrift "Medienpolitik für das Internetzeitalter". Er stärkte ARD und ZDF in der Argumentation gegen die politischen Absichten den Rücken und entlarvte die Argumentation von CDU-Politikern als fadenscheinig. "In Großbrittanien würde das bedeuten, dass wir die besten Dinge künftig nicht mehr tun dürften", erklärte der BBC-Chef und kritisierte die Absichten deutscher Politiker, in Deutschland nicht mehr zuzulassen, was für den Zuschauer schon jetzt, aber in Zukunft von noch größerer Bedeutung sein wird. Grotesk und absurd ist dies alles, wenn man bedenkt, was nicht nur Thompson weiß: "Die Zukunft des TV liegt im Internet." 

    Die ARD gab für die fragwürdigen Bestrebungen ein eindrucksvolles Beispiel für das, was die Politiker dem Gebührenzahler zumuten wollen. Der Abschied von Olli Kahn, der gestern Abend gesendet wurde, wäre künftig höchstens noch für 24 Stunden für den Zuschauer in der Mediathek des Fernsehens anzusehen. Ob dieser Beitrag vom Gebührenzahler finanziert wurde, könnte er ihn danach nicht mehr in der Mediathek ansehen, denn er müsste gelöscht werden, wenn es so kommt, wie es deutsche Zeitungs- und Zeitschriftenverleger und die deutschen Politiker wollen. Will der Gebührenzahler einen solchen Beitrag dennoch noch einmal ansehen, wäre er darauf angewiesen, sich zum Beispiel entsprechende Videos zu kaufen. Er wird dann zweimal zahlen müssen. Einmal als Gebührenzahler, und zum zweiten Mal als Käufer eines Videos. Und dies, weil es Verleger und Politiker so haben wollen. Auch die Begründung, das Fernsehen dürfe im Internet nicht als elektronische Zeitung auftreten, kann als Begründung nicht herhalten. Ein Video des Fernsehsendebeitrages über den Abschied von Olli Kahn hat mit einem Zeitungsartikel der Presse auch nicht das Geringste gemein. Was also die wirklich Begründung ist, scheint auf der Hand zu liegen. Wenn jemand zweimal zur Kasse gebeten wird, gibt es auch jemand, der Kasse macht. Unschwer zu erraten, wer das wohl sein könnte.

    Eine andere Haltung nimmt dazu die Partei DIE LINKE ein. Sie hat die politischen Bestrebungen der überwiegend CDU-geführten Länder scharf kritisiert.


    MEDRUM-Artikel:

    -> Zeitungsverleger betreiben gesetzliche Beschränkung des Zugangs auf Internet-Information

    -> Bund der Deutschen Industrie und Produzentenallianz wollen Mediatheken im Internet abschaffen

    -> Ministerpräsidenten wollen ARD und ZDF Handschellen im Internet anlegen


     

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