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11.10.09

Dietrich Bonhoeffer zum Schamgefühl

(MEDRUM) Die politisch gelenkte Sexualerziehung im heutigen staatlichen Bildungs- und Erziehungswesen steht häufig mit der Verantwortung von Eltern für die Pflege und Erziehung ihrer Kinder im Konflikt. Die Verletzung des Schamgefühls bei Kindern spielt in dieser Frage eine zentrale Rolle.

Der staatlich angeordnete Sexualunterricht negiert die Bedeutung des Schamgefühls für die gesunde Entwicklung von Kindern. Er setzt sich damit über Bedürfnisse von zentralem Stellenwert hinweg. So genannte Aufklärungsbroschüren der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung oder Theaterstücke wie "Mein Körper gehört mir" konfrontieren Kinder bereits im Grundschulalter mit einer Auffassung von Sexualität, die das natürliche Schamgefühl verletzt. Sexualität und die Befriedigung des Sexualtriebes werden in einer Form behandelt, die er von ihrer gesellschaftlichen Bedeutung für die Bindung zwischen Menschen und Bildung von Gemeinschaft isoliert ist. Dieser Umgang mit Sexualität führt zum Verlust der Bindungsfähigkeit und hat gemeinschaftszerstörende Wirkung.

Der namhafte lutherische Theologe und Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Dietrich Bonhoeffer hat in seinem Buch "Ethik" diese gemeinschaftszerstörende Wirkung der Verletzung des Schamgefühls herausgestellt. Bonhoeffer:

„Die Zerstörung des Schamgefühls bedeutet Auflösung jeder geschlechtlichen und ehelichen Ordnung, ja jeder gemeinschaftlichen Ordnung überhaupt."

„Gewiss sind die Formen des Schamgefühls verschieden und bildsam. Sein unveränderliches Wesen aber, das im Natürlichen begründet ist, ist die Wahrung der Freiheit des menschlichen Leibes gegenüber jeder Form der Vergewaltigung."

Wie die Verletzung des Schamgefühls lehne Bonhoeffer auch homosexuelle Lebensweisen ab.

Eltern, die ihre Kinder vor der Verletzung ihres Schamgefühles in der schulischen Bildung schützen wollen, weil sie ihre Kinder vor der gemeinschaftszerstörenden Wirking und vor der Vergewaltigung des Leibes bewahren wollen, handeln im Sinne Bonhoeffers zutiefst verantwortungsbewußt. Sie tun das, was eigentliche Aufgabe staatlicher Instanzen ist, nämlich die Voraussetzungen gemeinschaftlicher Ordnung und damit auch staatlicher Ordnung zu wahren. Es ist die Tragik unserer Tage, dass sie für ihr Engagement und ihren Widerstand von genau diesen staatlichen Instanzen bestraft werden, die bei der Erfüllung ihrer wichtigen gemeinschaftserhaltenden Aufgabe versagen. Auch dies ist ein unmißverständliches Indiz für dekadente Entwicklungen, die in den letzten Jahrzehnten nicht nur in Deutschland Einzug gehalten haben.

Menschen, die sich heute dieser Entwicklung entgegensteillen, müssen sich ebenso auf Strafen durch staatliche Instanzen gefasst machen wie sie sich der kränkenden Beschimpfung durch Politiker ausgesetzt sehen.

Dafür nur wenige Beispiele:

Eine Schulleiterin machte Eltern, wie sie zur Mitwirkung von Eltern in Fragen der schulischen Erziehung steht:

"Ihr Elternrecht endet hier am Schultor." (Rektorin einer Schule in Nordrhein-Westfalen)

Ein Gericht, lehnte den Antrag von Eltern ab, sich mit der zerstörenden Wirkung eines Theaterstückes zur Sexualaufklärung zu befassen, ab:

"Das ist zur Erforschung der Wahrheit nicht erforderlich". (Amtsgericht aus Nordrhein-Westfalen)

In einem anderen Gerichtsverfahren wurden Eltern zu dreimonatigen Gefängnisstrafen verurteilt, weil sie es nicht verantworten konnten, ihre Kinder der schulischen Erziehung auszusetzen und sie selbst unterrichteten:

"Die Kinder der Schule zu entziehen, ist wie Fahren unter Alkoholeinfluß". (Staatsanwalt aus Hessen)

Im Fall eines 12-jährigen Mädchens, das gegen seinen Willen und den Willen der Eltern in einer Gruppe mit sechs lebensälteren Jugendlichen in einem Jugendheim untergebracht wurde, erhielten die Eltern auf ihre Sorge wegen Bedrängnisse ihrer Tochter:

"Fummeln ist normal." (Heimerzieherin aus Baden-Württemberg)

Landespolitiker antworten einem Mitbürger, der sich besorgt über Homosexualität äußert, mit Beschimpfungen:

"Ich möchte solche unglaublichen und verachtendenden Mails nicht mehr bekommen." (Politiker der CDU)

"Ich hatte sie gebeten, uns mit ihren homophoben Drecks-Mails zu verschonen." (Politikerin der Grünen)

"Gehen Sie in die aktive Politik. NPD und andere kranke Organisationen bieten Ihnen sicher gern Platz. Oder viel einfacher, suchen Sie sich einen guten Arzt." (Politiker der CDU)

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Dietrich Bonhoeffer setzte sich bereits nach Hitlers Machtergreifung gegen die Judenverfolgung im Dritten Reich ein. Er wurde wegen seines Widerstandes gegen den Nationalsozialismus in der Morgendämmerung des 9. April 1945 im Konzentrationslager Flossenburg durch die Nazi-Schergen erhängt. Adolf Hitler hatte am 5. April 1945 seine Hinrichtung als „Verschwörer“ des 20. Juli 1944 angeordnet.