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Gemeinsam gegen die Evangelikalen


09.10.09

Gemeinsam gegen die Evangelikalen

Panorama eilt Frontal 21 konspirativ zu Hilfe

Ein Zwischenruf von Kurt J. Heinz

(MEDRUM) Das Politmagazin Frontal 21 geriet mit seinem Anfang August ausgestrahlten Sendebeitrag "Sterben für Jesus .." unter Beschuß. Sogar der Rat der EKD erklärte sein Mißfallen. Panorama eilte nun mit seinem gestrigen Sendebeitrag "Sterben für Gott?" den Kollegen vom ZDF zu Hilfe.

Evangelikale sind verdächtig. Dieses neurotische Vorurteil wird seit geraumer Zeit von einigen Medien gepflegt wie kaum ein anderes.  Die Welt evangelikaler Christen wird wie durch einen Polarisationsfilter betrachtet. Er lässt nur eine Schwingungsebene durch: Evangelikale sind fundamentalistisch und alle gleich.

Was bei Frontal 21 - schon wegen journalistisch offenkundiger Schwächen - auf schiefer Ebene stand und nicht überzeugend gelang, musste nun doch irgendwie gerade gerückt werden, schien die Devise der Panorama-Macher gewesen zu sein. In ähnlich konspirativer Weise wie schon das ZDF erkor man sich eine andere Missionsschule und wurde - was den Zuschauer nicht wirklich überraschen sollte - doch tatsächlich erneut fündig. Sogar eine beim Lobpreisabend in Trance und ins Taumeln geratene Missionsschülerin konnte man mit versteckter Kamera ins gewünschte mediale Bild vom Evangelikalen setzen.

Das Glück der Redakteure muß wohl vollkommen gewesen sein. Hatte man doch überdies auch einige junge, vermeintlich ungestüm willige Märtyrer ausgemacht und konnte am Ende sogar einer etwas "geschockt" wirkenden evangelischen Bischöfin Jepsen ein skurriles Missionswerbevideo von angelsächsischer Machart triumphierend präsentieren. Den Verdacht, dass dieses Video auch beim größten Teil  evangelikaler Zeitgenossen auf ungläubige Ablehnung stoßen würde, wollte man erst gar nicht aufkommen lassen.

Wichtiger schien es zu sein, ein zweites Beweisstück in der Hand zu haben, mit dem sich scheinbar belegen ließ, dass sich die Evangelische Kirche doch wohl gründlich getäuscht hatte, als sie sich vor die Evangelikalen stellte und die Kollegen von Frontal 21 so völlig zu Unrecht kritisierte. Und wie schon bei der NDR-Sendung Zapp bedienten sich die Panorama-Redakteure einmal mehr der bewährten Anti-Evangelikalen-Wunderwaffe Uwe Birnstein, der nie in Verlegenheit zu geraten scheint, wenn seine Kritik an den Evangelikalen beim NDR gefragt ist. Komplettiert wurde das Ganze mit der zielgenau herausgefilterten Besorgnis eines Sektenpfarrers der evangelischen Kirche über eine vermeintlich einfache Weltsicht des kritisierten Missionswerkes.

Wie bei einer Rasterfahndung wurde selektiert, was zum Täterprofil passt, der Rest wurde ausgeblendet. Aber, anders als bei der Arbeit von Sicherheitsbehörden wurde das Ergebnis nicht dazu benutzt, einen Täter zu identifizieren, sondern um mit irrwitzigem Journalisteneifer zu belegen, dass bei den Evangelikalen doch wohl alle Täter sind. So war dann am Ende des Beitrages die Welt wieder gerade gerückt und alles Evangelikale auf einen Nenner gebracht: Evangelikale sind eine fundamentalistische, fast schon gespenstisch anmutende und nicht ganz ungefährliche Gruppe, mit der sich die Evangelische Kirche völlig zu Unrecht gegen Frontal 21 solidarisiert hat.

Und die Kollegen von Frontal 21? .... hatten doch recht - quod erat demonstrandum.

So war der Panoramabeitrag "Sterben für Gott?" am Ende auch nichts anderes als der untaugliche Versuch, Frontal 21 mit einer märchenhaft einfachen Panoramasicht über evangelikale Christen zu Hilfe zu eilen.

Und wenn sie nicht gestorben sind, dann leben sie noch heute ... diese Evangelikalen.


-> Panorama-Beitrag

-> Christen sind Gewaltopfer, aber keine Täter

-> "Wir sind Feministen und scheißen auf die Christen!"

-> Verwirrende Meinungsschmiede der säkularen Medienwelt


Leserbriefe

Diese Stimmungsmache gegen Evangelikale, ja gegen alle Christen, denen Gott und Jesus Christus konkret etwas bedeuten, sind Vorboten einer bald kommenden Christenverfolgung auch in Europa. Zum Teil ist diese ja schon angebrochen, wenn man bedenkt, dass Eltern, die die schamlose Sexualindoktrination in den Schulen verweigern, ins Gefängnis wandern oder wenn Homeschoolfamilien brutal die Kinder entrissen werden oder Menschen, die für das Leben in Berlin demonstrieren, angegriffen werden und Bibeln verbrannt werden. Der unbändige Haß gegen den Friedefürsten JESUS CHRISTUS steht letztlich hinter diesen ganzen Aktionen. Es ist die gleiche Gesinnung wie damals zur Zeit der Kreuzigung Jesu als die aufgehetzte Volksmenge wütete: "Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche. Gib uns der Barrabas frei". Den Friedefürsten aber liessen sie ermordern. Die Parallelen zu heute sind auffallend. Eins aber sollte uns klar sein: Die Zeit dieser Menschen ist begrenzt und auf Zeit und Stunde festgelegt. Wenn ihre Zeit abgelaufen ist werden sie vor dem Richterstuhl des Ewigen stehen und sich verantworten müssen. Das letzte Wort hat GOTT selbst sich vorbehalten. Der Tag kommt und er ist nicht mehr fern, wo JESUS sichtbar wiederkommen wird und aller Bosheit und Ungerechtigkeit ein Ende machen wird. Dann wird es ein letztes, absolut gerechtes Gericht geben. Wohl dem, der bereits jetzt auf der Seite des Friedefürsten und des Königs aller Könige steht. Der darf getrost sein.

Christenverfolgung hat es schon immer gegeben seit Christus. Nein was hier passiert, hat damit nichts zu tuen. Hier werden junge Menschen (fast noch Kinder), aufgeheizt von den Pastoren in den Gemeinden, denn etwas anderes ist es nicht wenn man in Ohnmacht fällt, (ja aufgeheizt, kein Schreibfehler), in das offene Feld der Mission geschickt, ohne irgend eine Ausbildung und Zurüstung, mit gerade hoffentlich Schulabschluss und sonst nichts. Mission ist kein Abendteuer. Jeder Missionar würde so davon abraten. Jesus hat seine Jünger selber zugerüstet und befähigt und das war genug. Mission ja und immer wieder ja, aber bitte nicht von hinten getarnt als Lebenshilfsorganisation. Dann kommt so etwas dabei heraus wie bei Frontal und Panorama. Wir müssen nicht ins offene Messer laufen, für Jesus sterben. Wenn es dann dazu kommen sollte wird es sich erweisen ob wir standhaft sind oder nicht. Petrus hat auch großspurig getönt: Matth. 26,35, Petrus sprach zu ihm: Und wenn ich mit dir sterben müsste, will ich dich nicht verleugnen. Natürlich ist das was die Medien darüber berichten und vor allen Dingen wie, alles andere als gut. Aber was wollen wir Christen, die an den AUFERSTANDENEN CHRISTUS glauben, von denen erwarten die unseren Glauben nicht teilen. Sie nennen sich vielleicht Christen, sind es aber nicht. Übrigens Jesus hat nicht sich selbst gepredigt sondern hat die Menschen zur Umkehr, also zu GOTT zurück führen wollen. Hat aber gleichzeitig gesagt, niemand kommt zum Vater ausser durch mich. Will sagen ohne CHRISTUS kein Glauben an GOTT. Das Feld ist zu wichtig um es dem Feind (Satan) zu überlassen. Der Missionsbefehl Matth. 28,16-19, kommt von unserem auferstandenen HERRN. Gott schütze und segne unsere Missionare und gebe ihnen täglich neue Kraft, Zuversicht und Mut für ihren so wichtigen Dienst. Wir können in unserer Nachbarschaft missionieren, es gibt viel zu tuen.

Als evangelikaler Christ ärgert auch mich die Verallgemeinerung, mit der momentan in den Medien auf eine Gruppe von Christen eingeschossen wird, die tatsächlich nicht so homogen und mit einigen wenigen Attributen beschreibbar wäre, wie es die tedenziöse Berichterstattung einiger Journalisten gerne hätte. Gleichzeitig ärgern mich aber auch solche Missions-Werbemethoden wie die im Beitrag von JMEM gezeigte. Hier wird bewusst mit der Abenteuerlust junger Erwachsener gespielt, was in der Suggestivfrage gipfelt, ob es die Sache nicht wert wäre, dafür zu sterben. Ich würde mir wünschen, dass wir innerhalb der Evangelischen Allianz eine funktionierende FSK, freiwillige Selbstkontrolle, hätten, die intern solche Fehlentwicklungen benennt und ggf. sanktioniert. Dann könnte man sich bei ähnlichen Berichten von eben diesen Fehlentwicklungen distanzieren, ohne das eigene Nest zu beschmutzen.

Ich stimme Ihnen voll zu, Herr Kempf. Mich ärgert diese Form der Berichterstattung, und gleichzeitig ärgert mich auch JMEM. Die Deutsche Evangelische Allianz sollte in meinen Augen der Panorama-Berichterstattung aus vollem Herzen widersprechen - und sich aber gleichzeitig auch in aller Deutlichkeit von "Jugend mit einer Mission" distanzieren. Es ist nämlich schon bemerkenswert, dass es immer wieder dieses Werk ist, das die ganze fromme Szene in Misskredit bringt - obwohl JMEM aus guten Gründen nicht Mitglied der Allianz ist.

JMEM zum Prügelknaben zu machen hielte ich für falsch!!!- Das ist genau das, was die undifferenzierte Berichterstattung zum Ziel hat, Zwietracht zu säen(und sich im Hintergrund still die Hände zu reiben!)!- Zu meinen, sich von bestimmten Werken zu distanzieren, stimme die Presse milde und fördere wohlwollende Berichterstattung, wäre Sand in die Augen gestreut und Schützenhilfe für die, denen Mission grundsätzlich suspekt erscheint. Öffentlich -rechtliche Berichterstrattung orientiert sich am Zeitgeist, nicht am Geist Gottes.-Das sollten wir im Blick haben.-Der Kurzfilm von JMEM zur "Werbung" für missionarische Zurüstung wirkt sicher etwas abenteuerlich, gleichzeitig muß man zu Gute halten, daß er junge Leute ansprechen soll, die man mit Theologen-Deutsch und Bibelversen allein nicht aus der Null-Bock-Ecke heraus holt.- Er war nie als öffentlicher Kino-Spot gedacht und ebenso wenig für "konspirative mediale öffentlich-rechtliche Feind-Aufklärer" und "Partisanen".- /Viel wichtiger erscheint mir die innerchristliche Auseinandersetzung darüber, ob wir als Christen einen Auftrag haben -heraus aus unserem "Kuschelchristentum- den wir ernst nehmen (!), was Mission bedeutet, ob wir Mission brauchen und ob es missionsfreie Räume gibt.- Da scheint mir erheblicher Diskussionsbedarf zu bestehen. Die Bibel macht dazu -frei von persönlicher Interpretation- recht eindeutige Aussagen.

Die Evangelische Allianz, vor allem die Weltweite Evangelische Allianz, ist Vorreiter eines mit Vatikan und Weltkirchenrat auszuhandelnden Ethikkodex für Mission, der beschreibt, welche Art der Mission in Wirklichkeit diesen Namen nicht verdient. Dabei geht es auch konkret darum, schädliche Vorgänge selbstkritisch zu benennen. Nur ist die Voraussetzung dafür
1. dass es sich bei solchen Vorgängen und Inhalten um Gruppen handelt, die sich überhaupt zur Evangelischen Allianz zählen - die evangelikale Bewegung ist aber größer, und
2. dass sie sich von anderen etwas sagen lassen.
Beim Spendensiegel der Deutschen Ev. Allianz funktioniert eine gegenseitige Kontrolle bereits gut.