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  • Verteidigungsminister Jung für dauerhaftes Gelöbnis zum 20. Juli vor Reichstag


    09.08.08

    Verteidigungsminister Jung für dauerhaftes Gelöbnis zum 20. Juli vor Reichstag

    (MEDRUM) Verteidigungsminister Franz Josef Jung hat sich in der Zeitung "Bild" dafür ausgesprochen, die Rekruten-Gelöbnisse zum Jahrestag des Attentats auf Hitler am 20. Juli künftig stets vor dem Reichstag abzuhalten. Dazu sollen alle Abgeordnete eingeladen werden.

    Das diesjährige Gelöbnis am Tag des Widerstands von Oberst Graf von Stauffenberg gegen Hitler fand dieses Jahr nach quälenden Auseinandersetzungen erstmals vor dem Gebäude des Reichstags in Berlin statt. Nach seiner gelungenen Durchführung sprachen sich spontan erste Stimmen dafür aus zu überlegen, ob dies künftig nicht die Regel sein sollte. Jetzt hat sich Verteidungsminister Jung dafür ausgesprochen, das Gelöbnis am 20. Juli dauerhaft vor dem Reichstag durchzuführen. Der Minister erhielt bereits weiteren Zuspruch für diese Idee aus dem Parlamentarischen Raum, auch aus den Reihen der SPD-Abgeordneten.

    Falls die Vorstellung von Minister Jung im Bundestag zu einem mehrheitlichen Konsens führen, würden die Streitkräfte ihr Gelöbnis zum 20. Juli vor demjenigen ablegen, der über ihren Einsatz bestimmt: Vor dem Parlament.

    Ein Versagen der Genehmigung durch das Berliner Grünflächenamt, wie er in diesem Jahr zunächst stattfand, wäre dann kaum wiederholbar.

    MEDRUM-Artikel -> Das Gelöbnis des 20. Juli vor dem Berliner Reichstag

  • Gordon Neufeld kommt zu Seminaren in Mainz und Offenbach

    Familie
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    PDF Icon Neufeld 2008 Frankfurt.pdf55.85 KB

    09.08.08

    Gordon Neufeld im September in Mainz, Offenbach und Frankfurt

    (MEDRUM) Die Universität Mainz hat Lehrer und andere Interessierte zu einem Seminar vom 15.-16.09.08 mit Gordon Neufeld nach Mainz eingeladen. Ein weiteres Seminar findet auf Einladung des Kultusministeriums als Fortbildungsmaßnahme für Lehrer im hessischen Offenbach vom 18.-19.09.08 statt. Am 17. September wird er einen Abendvortrag in Frankfurt halten.

    Der kanadische Bindungsforscher und Entwicklungspsychologe Prof. Dr. Gordon Neufeld ist Autor des internationalen Beststellers „Unsere Kinder brauchen uns" (Hold on to your Kids). Er hat mehrere Jahre mit inhaftierten gewalttätigen Jugendlichen gearbeitet. Seine Arbeit basiert auf jahrzehntelanger Erfahrung in der Therapie und Beratung für ‚schwierige' Kinder, Jugendliche, ihre Eltern und alle, die mit ihnen umgehen.

    Seminar an der Universität Mainz

    Das Seminar an der Universität Mainz ist als fächerübergreifende Lehrkräftefortbildung konzipiert und steht unter dem Thema "Unterrichtsstörungen erfolgreich in den Griff bekommen - es geht!". Es zielt auf die Erweiterung der Handlungskompetenz im Umgang mit sog. verhaltensauffälligen SchülerInnen im direkten Unterrichtsgeschehen wie auch im allgemeinen Schulalltag.

    Der Veranstalter hierzu: Der kanadische Entwicklungspsychologe Dr. Gordon Neufeld vermittelt in seinen wissenschaftlich fundierten sowie praxisnahen Seminaren neue Erkenntnisse über die Ursachen von Aggressionen und anderen Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und Jugendlichen. Sein integrativer Ansatz beruft sich auf die aktuellen Forschungsergebnisse aus der internationalen Hirnforschung, der klinischen Psychologie und der modernen Bindungstheorie. Dr. Neufeld beachtet sowohl die vielschichtigen Rollenanforderungen und Belastungssituationen der Lehrkräfte in ihrem Lehralltag als auch die Bedürfnisse und Psychodynamik der SchülerInnen. Die zentralen Fragestellungen des Seminars sind:

    • Woran erkenne ich psycho-emotionale Blockaden bei SchülernInnen und Lernkontext-verhindernde Dynamiken zwischen SchülerIn und Lehrkraft, die zu Unterrichtsstörungen führen können?
    • Wie kann ich diese Erkenntnis sinnvoll für ein stressfreieres und erfolgreicheres Unterrichten umsetzen?

    Der Veranstalter erhebt Kosten für die Teilnahme am Seminar in Höhe von 60 EURO.

    Anmeldung: Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz email

    Weitere Information: -> Universität Mainz


    Abendvortrag in Frankfurt

    Sein Abendvortrag in Frankfurt ist dem Themenkreis "Bedürfnis nach Beziehung und Bindung" gewidmet. Er wird zum Thema "Beziehungen sind wichtig - Relationship
    matters
    " sprechen.

    Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten und beginnt um 19.30 Uhr im Gemeindesaal der Epiphaniaskirche.

    Den Teilnehmern entstehen Kosten in Höhe von 12 EURO bei Vorauskasse.

    Weitere Info: Flyer im Anhang als pdf-Datei.

    Anmeldung Abendvortrag Neufeld Frankfurt


    Seminar in Offenbach

    Dieses Seminar findet vom 18.-19.9. 2008, jeweils 9-17 Uhr, an der Schillerschule Offenbach statt). Es widmet sich der Arbeit mit verhaltensauffälligen Schülerinnen und Schülern.

    Weitere Information unter Veranstaltungsnr. 50424491 des Hessischen Kultusministeriums



  • Gordon Neufeld im September in Mainz, Offenbach und Frankfurt


    09.08.08

    Gordon Neufeld im September in Mainz, Offenbach und Frankfurt

    (MEDRUM) Die Universität Mainz hat Lehrer und andere Interessierte zu
    einem Seminar vom 15.-16.09.08 mit Gordon Neufeld nach Mainz
    eingeladen. Ein weiteres Seminar findet auf Einladung des
    Kultusministeriums als Fortbildungsmaßnahme für Lehrer im hessischen
    Offenbach vom 18.-19.09.08 statt. Am 17. September wird Neufeld einen
    Abendvortrag in Frankfurt halten.

    Der kanadische Bindungsforscher und Entwicklungspsychologe Prof. Dr.
    Gordon Neufeld ist Autor des internationalen Beststellers „Unsere
    Kinder brauchen uns" (Hold on to your Kids). Er hat mehrere Jahre mit
    inhaftierten gewalttätigen Jugendlichen gearbeitet. Seine Arbeit
    basiert auf jahrzehntelanger Erfahrung in der Therapie und Beratung für
    ‚schwierige' Kinder, Jugendliche, ihre Eltern und alle, die mit ihnen
    umgehen.

    Seminar an der Universität Mainz

    Das Seminar an der Universität Mainz ist als fächerübergreifende
    Lehrkräftefortbildung konzipiert und steht unter dem Thema
    "Unterrichtsstörungen erfolgreich in den Griff bekommen - es geht!". Es
    zielt auf die Erweiterung der Handlungskompetenz im Umgang mit sog.
    verhaltensauffälligen SchülerInnen im direkten Unterrichtsgeschehen wie
    auch im allgemeinen Schulalltag.

    Der Veranstalter hierzu: Der kanadische Entwicklungspsychologe Dr.
    Gordon Neufeld vermittelt in seinen wissenschaftlich fundierten sowie
    praxisnahen Seminaren neue Erkenntnisse über die Ursachen von
    Aggressionen und anderen Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern und
    Jugendlichen. Sein integrativer Ansatz beruft sich auf die aktuellen
    Forschungsergebnisse aus der internationalen Hirnforschung, der
    klinischen Psychologie und der modernen Bindungstheorie. Dr. Neufeld
    beachtet sowohl die vielschichtigen Rollenanforderungen und
    Belastungssituationen der Lehrkräfte in ihrem Lehralltag als auch die
    Bedürfnisse und Psychodynamik der SchülerInnen. Die zentralen
    Fragestellungen des Seminars sind:

    • Woran erkenne ich psycho-emotionale Blockaden bei
      SchülernInnen und Lernkontext-verhindernde Dynamiken zwischen SchülerIn
      und Lehrkraft, die zu Unterrichtsstörungen führen können?
    • Wie kann ich diese Erkenntnis sinnvoll für ein stressfreieres und erfolgreicheres Unterrichten umsetzen?

    Der Veranstalter erhebt Kosten für die Teilnahme am Seminar in Höhe von 60 EURO.

    Anmeldung: Zentrum für Wissenschaftliche Weiterbildung an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz email

    Weitere Information: -> Universität Mainz


    Abendvortrag in Frankfurt

    Der Abendvortrag am 17. September in Frankfurt ist in den Themenkreis "Bedürfnis nach Beziehung und Bindung" einzuordnen. Er wird zum Thema "Beziehungen sind wichtig - Relationship
    matters
    " sprechen.

    Der Vortrag wird in englischer Sprache gehalten (mit Übersetzung ins Deutsche) und beginnt um 19.30 Uhr im Gemeindesaal der Epiphaniaskirche.

    Den Teilnehmern entstehen Kosten in Höhe von 12 EURO bei Vorauskasse.

    Weitere Info: Flyer im Anhang als pdf-Datei.

    Anmeldung Abendvortrag Neufeld Frankfurt


    Seminar in Offenbach

    Dieses Seminar findet vom 18.-19.9. 2008, jeweils 9-17 Uhr,
    an der Schillerschule Offenbach statt (am 19.9. nur für das Kollegium der Schillerschule). Es widmet sich der Arbeit mit
    verhaltensauffälligen Schülerinnen und Schülern.

    Weitere Information und Anmeldung unter Veranstaltungsnr. 50424491 über Hessisches Kultusministerium


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  • Heim wurde zum Streitfall wegen Vorwurf der Kindeswohlgefährdung


    09.08.08


    Heim wurde zum Streitfall wegen Vorwurf der Kindeswohlgefährdung


    Landgericht Berlin untersagt dem Sender "rbb" Mißhandlungsvorwürfe im Eilverfahren

    (MEDRUM) Wegen der Erhebung schwerer Vorwürfe gegen das Kinder- und Jugendheim Rädel, lud das Landesjugendamt Brandenburg Anfang Juli alle Jugendämter, die Kinder oder Jugendliche an der Kinderheim und Jugendeinrichtung in Rädel betreuen, sowie den Träger der Einrichtung zu einer Ortsbegehung nach Bernau ein, berichtete "openPR".

    Anlass waren widerstreitende Berichte über die Einrichtung von Kindern, Eltern, Mitarbeitern und ehemaligen Mitarbeitern. Den positiven Berichten stehen auch Berichte von Personen gegenüber, die
    die Einrichtung und zuständigen Mitarbeiter im Landesjugendamt
    beschimpften und anzeigten.

    Die Leiterin des Landesjugendamtes Brandenburg, Dr. Doris Scheele, wies die Kritik zurück. Aus ihrer Sicht liege im Heim in Rädel keine Kindeswohlgefährdung vor. Den Jugendlichen gehe es dort gut und sie würden auch gefördert. Die Heimleiterin, gegen die sich fast alle Vorwürfe richteten, sei vom Träger bis zu einer Klärung von allen Tätigkeiten frei gestellt worden, berichtete "openPR". Es wäre angesagt, so das Landesjugendamt, "den skandalisierenden Mitteilungen etwas entgegen zu setzen".

    Belastende Vorwürfe waren auch Gegenstand einer Sendung des "rbb". Der rbb hatte in einer "Klartext" Sendung über ein Mitglied der pädagogischen Leitung der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung "Alte Ziegelei Rädel" eine Reihe schwerwiegender Vorwürfe erhoben. Das Landgericht Berlin untersagte mit seiner Entscheidung vom 24.07.08 in einem Eilverfahren dem rbb sowie der Autorin des Beitrages, Gabi Probst, die Wiedergabe von neun Behauptungen, darunter alle sechs im Beitrag enthaltenen konkreten Misshandlungsvorwürfe, so openPR. Bei Zuwiderhandlung drohe sowohl dem Sender als auch Gabi Probst ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro oder Ordnungshaft von bis zu sechs Monaten.

    In der Pressemitteilung der Hilfeeinrichtung heißt es:

    Der rbb hatte in seiner letzten "Klartext" Sendung über ein Mitglied der pädagogischen Leitung der Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung "Alte Ziegelei Rädel" eine Reihe schwerwiegender Vorwürfe erhoben. Nun hat das Landgericht Berlin in einem Eilverfahren dem rbb sowie der Autorin des Beitrages, Gabi Probst, die Wiedergabe von neun Behauptungen untersagt, darunter alle sechs im Beitrag enthaltenen konkreten Misshandlungsvorwürfe. Bei Zuwiderhandlung droht sowohl dem Sender als auch Gabi Probst ein Ordnungsgeld von bis zu 250.000 Euro oder Ordnungshaft von bis zu sechs Monaten.
    Die Vorwürfe stammen aus dem Umfeld einer sogenannten "Interessengemeinschaft", die sich aus unzufriedenen ehemaligen Mitarbeitern und Eltern formierte und deren erklärtes Ziel es ist, "die Einrichtung, deren Grundgedanke ja genial ist, von der Leitung zu befreien". Ein Vorstandsmitglied der Einrichtung hatte dem rbb ein Interview gegeben und aus dem Umfeld der "Interessengemeinschaft" stammende Misshandlungsvorwürfe mehrfach als infam zurückgewiesen. Diese Statements wurden im Beitrag nicht gesendet.
    In einem weiteren Beschluss untersagte das Landgericht Berlin dem rbb und der Journalistin Nina Bednarz eine in der Sendung "Brandenburg Aktuell" aufgestellte Behauptung, wonach sich die Einrichtung zur angeblichen Notwendigkeit von "Gewalt gegen Kinder" erklärt habe. Tatsächlich hatte die Einrichtung eine solche Erklärung niemals abgegeben.
    Der Pressesprecher der Einrichtung hatte sich im Vorfeld der Berichterstattung außerdem an die Intendantin des rbb gewandt und u.a. um ein Hintergrundgespräch gebeten. Die Redaktionsleitung verweigerte dieses Gespräch. Wegen eines Satzes im Schreiben an die Intendantin betrieb Frau Probst ein einstweiliges Verfügungsverfahren auf Unterlassung gegen den Pressesprecher. Ihr Antrag wurde nunmehr vom Landgericht zurückgewiesen.

    Ein Stellungnahme des rbb hierzu liegt der Redaktion noch nicht vor.

  • Auch Gabriele Kuby unterstützt die Bittschrift für die Gorber-Kinder


    10.08.08


    Auch Gabriele Kuby unterstützt die Bittschrift für die Gorber-Kinder

    von Kurt J. Heinz

    (MEDRUM) Fast 800 Menschen aus dem In- und Ausland hatten sich bisher der Bittschrift für die Gorber-Kinder angeschlossen. Auch Gabriele Kuby, die vielfache Buchautorin, Soziologin und Christin, gehört zu den Personen, die die Bittschrift unterstützen.

    Image"Natürlich unterstütze ich die Bittschrift!, war ihre spontane Antwort, als sie vom Anliegen der Bittschrift hörte, die sich für eine baldige Heimkehr der Gorber-Kinder zu ihrer Familie nach Überlingen ausspricht. Wie bereits berichtet, gehört auch Hartmut Steeb, der Generalsekretär der Evangelischen Allianz Deutschland zu den Unterzeichnern der Bittschrift der "Initiative Gorber".

    Diejenigen, die Gabriele Kuby kennen, dürfte ihr Engagement kaum verwundern. Die Autorin ist nicht nur eine fachlich argumentierende Soziologin, sondern vor allem auch eine bekennende Christin, die mutig für den christlichen Glauben eintritt. Sie gehört zu den kritischen Geistern, die vor einem überbordenden staatlichen Anspruch warnen, Kinder und Jugendliche in der Erziehung und Bildung an Weltanschauungen ausrichten zu wollen, die das christliche Menschenbild und seine moralischen Forderungen entwerten.

    In dieses Spannungsfeld ist auch Familie Gorber hineingeraten. Der Schwarzwälder Bote schrieb über den Vorwurf an die christlich lebenden Eltern, sie erzögen ihre Kinder in einem Zwangsystem. Als "religiöse Spinner" werden sie von manchen gesehen. Ihre Kinder müssten von morgens bis abends beten, schrieb der Schwarzwälder Bote weiter über Stimmen aus dem Umfeld in Überlingen. Derartige Aburteilungen haben enge Verwandtschaft mit dem Versuch von Michael Schmidt-Salomon in seinem "Ferkel"-Buch "Wo bitte geht's zu Gott?", bereits Kleinkindern die Suggestion zu vermitteln, das Christentum sei ein Wahnsystem. Dieser Gedankenwelt wohnt die diskriminierende und infame Kurzschlussdiagnose inne: Christentum - Zwangssystem - Wahnsystem. Hier liegt der unheilvolle, bedrohliche Beschluss nahe: Ein Fall für den Psychiater...

    Derartige Verunglimpfungen und Herabsetzungen weist der Familienvater Gorber entschieden zurück: "Unsere Kinder werden in der Liebe zu Gott und den Menschen erzogen, wie es uns Jesus Christus vorgelebt hat. Das hat mit Wahnvorstellungen oder einem Zwangssystem nicht das Geringste zu tun." So empfinden das auch die Kinder der Familie. Dies geht aus der Äußerung einer Gorber-Tochter deutlich hervor, mit der sie markierte, dass sich ihr Verhältnis zum elterlichen Zuhause vom Verhältnis anderer Kinder, die im Heim untergebracht sind, unterscheide: "Meist liegt es an den Eltern, dass die anderen hier sind. - Wir unterscheiden uns von ihnen dadurch, dass wir gern nach Hause möchten." So spricht keine Tochter, die in einem elterlichen Zwangsystem aufwächst.

    Gabriele Kuby wendet sich gegen die auch an diesem Widerstreit sichtbar werdende Konfrontation zwischen dem grundgesetzlich geschützten Recht der Eltern auf Pflege und Erziehung ihrer Kinder in der Freiheit ihres Glaubens und dem staatlichen Anspruch, in dieses Recht immer mehr einzugreifen, ja es zu "usurpieren", wie es Gabriele Kuby in einem Vortrag bei einer Veranstaltung der Deutschen Bank im Mai dieses Jahres in München nannte. Der staatliche Eingriff hat letztlich maßgeblich ideologische Gründe. Dazu rechnet Gabriele Kuby vor allem das "radikalfeministische Gender Mainstreaming", das auf die "Destabilisierung der sexuellen Identität und damit der Identität der Menschen" schlechthin abziele. Um dies zu erreichen, will man nach Auffassung von Kuby im frühestmöglichen Stadium beginnen, Einfluss auf die Erziehung der Kinder zu nehmen, möglichst schon im Krippenstadium. Die dahinter liegende Strategie skizzierte Kuby auf der Verbandstagung des Freundeskreises Christa Meves: "Beginnend von der Sexualisierung der Bevölkerung durch die Abschaffung des Pornografieparagraphen in den 70er Jahren, über eine beispielhafte Lobbyarbeit und Networking, die Veränderung der Lehrerbildung, worüber die Ideologie Einzug in Kindergärten und Schulen hält und somit kontinuierlich die Bevölkerung manipuliert, bis hin zur Kriminalisierung des Widerstandes." Diese ideologische Fracht erreichte jüngst auch den Schweriner Landtag. In der Beschlussvorlage hieß es unter anderem:

    • "... Konsequente Anwendung des Gender Mainstreaming in Bildung und Erziehung in allen Bereichen,
    • Sensibilisierung von Kita, Schule und Beruflicher Schule für ihre Rolle bei der geschlechtsspezifischen Sozialisation."

    Wer sich der Beurteilung von Gabriele Kuby also nicht anschließen will, mag sich durch den Schweriner Landtag eines Besseren belehrt fühlen (MEDRUM-Artikel vom 3. Juli).

    Diesem Ansatz zufolge kann es staatlicher Anspruch immer weniger zulassen, Kinder außerhalb eines staatlich verordneten Systems der Schulbildung aufwachsen zu lassen. Das Bildungsargument kann dafür kaum als Begründung herhalten. Denn Kinder, die außerhalb des staatlichen Bildungssystems gebildet werden, sind häufig besser gebildet als ihre Altersgenossen, die das staatliche Schulsystem durchlaufen, sind psychisch weniger auffällig und verfügen über eine beachtliche soziale Kompetenz.

    Solche Konfliktlinien werden auch im Fall der Familie Gorber sichtbar. Das Aufwachsen und die Bildung von Kindern im Wertesystem christlicher Familien stößt auf wachsende Unvereinbarkeiten mit einem "weltlichen" Wertesystem. Das ist der tiefere Grund für sehr konsequent handelnde Christen, weshalb sie ihre Kinder nicht dem staatlichen Schulsystem anvertrauen wollen. Denn der schulischen Erziehung wird besonders auf dem Gebiet der Sexualerziehung und im Grundverständnis von Geschlechtern und gesellschaftlichen Strukturen progressiv ein System zugrunde gelegt, das an der Beliebigkeit des Ichs ausgerichtet ist und christliche Auffassungen entwertet. Auch bei Familie Gorber spielte die Konfrontation mit schulischer Sexualisierung ihrer Kinder eine erhebliche Rolle, als sie sich vor etwa zehn Jahren entschlossen, die Bildung im häuslichen dem schulischen System vorzuziehen. Die Entwertung des christlichen Menschenbildes hinterlässt auch im Bild von Mann und Frau und im Familienbild tiefste Spuren. Christlich überlieferte Bilder werden als weltfremd diskreditiert. Ein Leben in der Identität des christlichen Glaubens und seiner Werte stößt aus dieser Logik heraus auf Ablehnung. Die Erziehung zu Mann und Frau und der ihnen innewohnenden geschlechtlichen Identität ist deshalb auch eine Forderung, die die Philosophin Hanna-Barbara Gerl-Falkovitz der Doktrin des Gender Mainstreaming ebenso entgegenstellt wie sich Hans-Olaf Henkel mit seinem Buch "Der Kampf um die Mitte" gegen die Zerstörung der bürgerlichen Familie und ihrer Tugenden wendet. Und selbst Peter Furth, Sozialphilosoph und einst einer der geistigen Ideengeber der 68er Kulturrevolution räumt heute ein, dass die Ideen der 68er Garde zur Zerstörung der Familie führen.

    Die Abkehr von ehemals christlich geprägten Vorstellungen wird von der Diffamierung des christlichen Lebensentwurfs als Zwangssystem begleitet. Mit der Befreiung aus diesem "Zwangssystem" und der angeblichen Notwendigkeit, die Kinder aus der Weltabgewandtheit und kulturellen Isolation in die Realität zu überführen, wird der Eingriff des Staates in das Recht der Eltern auf Pflege und Erziehung ihrer Kinder legitimiert. Dies ist der Niederschlag einer Diktatur des Relativismus, wie Kardinal Joseph Ratzinger die Abkehr vom Maß des christlichen Glaubens und Hinwendung zum Maß des eigenen Ichs genannt hat. Eltern und Kinder stehen - wie im Falle der Familie Gorber - im Abseits. Eltern, die den christlichen Glauben und seine Werte an ihre Kinder weitergeben wollen, könnten so zu einer allmählich aussterbenden Spezies werden, wenn sich keine durchschlagskräftige Opposition bildet und eine schweigende Mehrheit dies zulassen sollte.

    Gabriele Kuby gehört nicht zur schweigenden Mehrheit. Auch nicht im Fall der Familie Gorber. Mit ihrer Unterstützung der Bittschrift hat sie ihr christliches Bekenntnis und ihre Solidarität mit den Kindern und Eltern der Familie Gorber offen bekundet. Für Kuby eine Konsequenz purer Selbstverständlichkeit. Ebenfalls nicht zur schweigenden Mehrheit gehören weitere 110 Menschen, deren Unterstützung der Bittschrift heute aus den USA (Kalifornien) eingegangen ist. Damit wird die Bittschrift der Gorber-Initiative von mittlerweile 900 Personen unterstützt.


    Über Gabriele Kuby

    Gabriele Kuby ist Soziologin und
    zeigt als Buchautorin, Publizistin und Vortragsrednerin Sackgassen
    der modernen Gesellschaft auf, aus denen sie Auswege durch den gelebten Glauben
    an Jesus Christus aufzeigen will, dessen Gnade sie durch die Sakramente der Kirche
    immer angeboten sieht.

    Sie ist Autorin des Buches "Die
    Gender Revolution - Relativismus in Aktion"
    -> weitere Information


    Berichterstattung zur Gorber-Familie:

    letzter Artikel -> Eine 12-jährige wurde zur Mutter
    erster Artikel -> Sechs Kinder einer bibeltreuen Familie entrissen und in staatlichen Gewahrsam genommen


    Online-Unterzeichnung der Bittschrift der "Initiative Gorber"

    ( insgesamt 900 Unterzeichungen aus fünf Erdteilen)


     

     

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