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Durchsetzung schwulenpolitischer Interessen dient nicht dem Kindeswohl


22.12.10

Durchsetzung schwulenpolitischer Interessen dient nicht dem Kindeswohl

Interview mit der Kinder- und Jugendärztin Christl R. Vonholdt zur Kritik
des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschland (LSVD) an Volker Kauder (CDU)

(MEDRUM) Der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion sagte im Interview mit der Berliner Zeitung, er glaube nicht, daß sich Kinder wünschen, in einer homosexuellen Partnerschaft aufzuwachsen. Seine Einschätzung war für den LSVD unerträglich. Kauder schüre Vorurteile gegen gleichgeschlechtliche Eltern, die tagtäglich für das Wohl ihrer Kinder Sorge tragen, erklärte die LSVD-Sprecherin Uta Kehr. Sie berief sich dabei auf die sogenannte Zypries-Studie, in der angeblich festgestellt worden sei, daß Kinder in homosexuellen Beziehungen genauso gut "geborgen und erfolgreich aufwachsen" wie Kinder, die bei ihren Eltern aufwachsen. Auch Volker Beck von Bündnis 90/ Die Grünen übte scharfe Kritik an Kauder und die Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt, Präses der Synode der EKD, forderte in der Vergangenheit das Adoptionsrecht für homosexuelle Partner. MEDRUM befragte dazu die Kinder- und Jugendmedizinerin, Dr. med. Christl R. Vonholdt.

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Interview mit Christl R. Vonholdt

MEDRUM: Frau Dr. Vonholdt, der Fraktionsvorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, wird kritisiert, weil er glaubt, Kinder wünschen sich, bei ihren Eltern anstatt in homosexuellen Partnerschaften aufzuwachsen. Vertreter des LSVD interpretieren dies als Diskriminierung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften, die nicht hingenommen werden dürfe. Volker Beck sieht in Kauders Auffassung gar eine Beleidigung von Homosexuellen, bei denen Kinder aufwachsen. Nach der Zypries-Studie sei es gesicherte Erkenntnis, dass es Kindern in homosexuellen Partnerschaften ebenso gut gehe wie Kindern, die bei ihren Eltern aufwachsen.

ImageVonholdt: Es gibt bisher kaum wissenschaftlich-empirisch abgesicherte Daten darüber, wie es Kindern geht, die bei homosexuell lebenden Paaren aufwachsen. Was durch amerikanische Studien gesichert scheint, ist, dass Kinder bei homosexuell lebenden Elternteilen häufiger selbst eine homosexuelle oder bisexuelle Orientierung oder eine solche Identität für sich in Anspruch nehmen. Nach einer neuen Studie liegt die Wahrscheinlichkeit, selbst homosexuell oder bisexuell zu werden, für diese Kinder sogar zwischen 16 und 57 Prozent. Das ist sehr hoch. Am höchsten scheint sie bei Mädchen zu sein, die bei einem lesbisch lebenden Paar aufwachsen.

MEDRUM: Aber die Zypries-Studie, so wird behauptet, habe nachgewiesen, daß sich Kinder in homosexuellen Partnerschaften genauso gut entwickeln wie in Ehepaar-Familien.

ImageVonholdt: Die 2009 im Auftrag der damaligen Bundesjustizministerin Zypries durchgeführte Studie - auf die jetzt immer hingewiesen wird - hat ganz erhebliche methodische Mängel. Sie kann zur Frage, welche Langzeitfolgen ein allgemeines Adoptionsrecht für Kinder hat, die bei homosexuell lebenden Paaren aufwachsen, nichts Substantielles beitragen. In der Studie wurden fast nur Frauen befragt (die leiblichen Mütter und ihre lesbischen Partnerinnen), eine Übertragung auf männliche homosexuelle Partnerschaften ist daher nicht möglich. Die 95 befragten Kinder, 10 bis 19 Jahre alt, lebten fast alle seit der Geburt bei ihrer leiblichen Mutter, die meisten hatten die ersten fünf Lebensjahre bei Vater und Mutter verbracht und hatten auch zum Zeitpunkt der Befragung eine Beziehung zum leiblichen Vater. Ihre Situation ist nicht vergleichbar mit Kindern, die als Säugling von einem fremden, homosexuell lebenden Paar adoptiert werden. Zudem basiert die Studie auf Selbstaussagen. Wie objektiv die persönlichen Einschätzungen betroffener Mütter über ihre Kinder sind, muss offen bleiben. Aus der Forschung ist bekannt, dass Selbstaussagen von Kindern häufig nicht objektiv sind. Um zu hier zu verlässlichen Beurteilungen zu kommen, braucht es Verhaltensbeobachtungen von Kindern. Diese fehlen in der Studie völlig. Aus der Scheidungsforschung wissen wir, dass man anfangs mit Fragen nach den sozialen Kompetenzen der Kinder oft keine Unterschiede zu Kindern aus Nicht-Scheidungsfamilien feststellen konnte. Erst später hat man genauere „Messinstrumente" entwickelt und dann auch die traumatischen Spätfolgen für die Kinder nachgewiesen. Hier sind also noch sehr viele Fragen offen.

Zudem sollte nicht vergessen werden, dass es in unserer Gesellschaft durchaus sehr unterschiedliche Auffassungen darüber gibt, wie homosexueller Sex moralisch zu sehen ist. Auf Beziehung angewiesene Kinder, die sich in der Regel immer zu ihren Beziehungspersonen stellen, können dabei leicht politisch instrumentalisiert werden, um über sie eine gleichberechtigte Anerkennung homosexueller Verhaltensweisen gesellschaftlich durchzusetzen. Das dient nicht dem Kindeswohl.

MEDRUM: Auch wenn es noch keine empirischen Nachweise gibt, kann nicht doch vermutet werden, dass es nicht auf das Geschlecht der Menschen ankommt, bei denen sie aufwachsen, sondern auf die Qualität der Beziehung?

ImageVonholdt: Kinder fragen: Wo komme ich her? Sie kommen von Vater und Mutter her, nicht von zwei Frauen oder zwei Männern. Kinder, und adoptierte Kinder sind da nicht anders, möchten mit diesem doppelgeschlechtlichen Ursprung - einer Mutter und einem Vater - verbunden sein. Das hilft ihnen, sich selbst besser zu verstehen und ihre eigene Identität im Spannungsfeld von männlich und weiblich zu finden. Die sozialwissenschaftliche Forschung belegt eindeutig, dass Mutter und Vater geschlechtsabhängig Verschiedenes und einander Ergänzendes in die Beziehung zum Kind einbringen. Damit leisten sie etwas Einmaliges für die Entwicklung von Kindern. Vater- und Mutterentbehrung hat negative, oft das ganze Leben der Kinder belastende Folgen. Anders als meist bei alleinerziehenden Müttern oder Vätern wird aber Kindern, die bei homosexuell lebenden Paaren aufwachsen, eine Mutter- oder Vaterentbehrung vorsätzlich zugemutet. Das ist nicht zum Wohl des Kindes.

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Information über Arbeit von Christl R. Vonholdt: → Ein Beitrag zur Debatte über sexuellen Missbrauch an Minderjährigen


20.12.10 Berliner Zeitung „Die PID ist mit dem Schutz des Lebens nicht vereinbar“
20.12.10 ZDF Kauder empört Schwule und Lesben
05.06.09 TAZ Politikerinnen für "Regenbogenfamilien"

MEDRUM

09.12.09 Homosexuelle in der SPD kritisieren Kristina Köhler
15.10.09 "Mutter und Vater sind unersetzbar und nicht austauschbar!"
05.08.09 Recht zur künstlichen Befruchtung lesbischer Frauen gefordert
02.08.09 FDP für Gleichstellung homosexueller Partnerschaften und Adoptionsrecht
02.08.09 Katholische Bischöfe gegen Adoptionsrecht homosexueller Partnerschaften
01.08.09 Dürfen homosexuelle Paare bald adoptieren?
24.07.09 Die Gesellschaftslüge über ein Adoptionsrecht für homosexuelle Partnerschaften
13.06.09 Adoptionswunsch von Eltern- und Ehepaaren meist unerfüllbar
13.06.09 Deutschland gehört bei Geburtenentwicklung in der EU zu den Schlußlichtern
09.06.09 Mehrere Stiefväter oder Stiefmütter für Kinder?
22.05.09 Lieber Volker Beck, ...
22.05.09 Volker Beck: "Akademie für Psychotherapie und Seelsorge bietet Schwulen- und Lesbenfeinden ein Forum"
18.04.09 Bundestagsabgeordneter Volker Beck angewidert

Leserbriefe

Vor einigen Monaten hörte ich im Radio eine Reportage mit einer Journalistin, die immerfort von "zwei Müttern" sprach, die das Kind (das offenbar anwesend war) jetzt habe...das sei doch schön: Zwei Väter für ein Kind in einer Homobeziehung und zwei Mütter für ein Kind, wenn sie Lesben sind, schwadronierte die Journalistin. Die Moderatorin betrachtete dies offenbar als großen Fortschritt.

Nun fehlte nur noch die freudige Zustimmung des betroffenen Kindes. Das aber erklärte: "Nein, die Beate ist meine Mutter, bei der war ich im Bauch und nicht bei der Marianne." Diese klare Logik des Kindes - wie bei des "Kaisers neuen Kleidern" - erwirkte eine Pause im allgemeinen Geschwätz.

Hat es in den letzten Jahren schon einmal einen einzigen sachlich-kritischen Kommentar zu Homosexuellen gegeben, wo Volker Beck von den Grünen nicht anschließend seinen Senf dazugegeben und lauthals protestiert hat? Der Mann betreibt permanent Lobbyarbeit zugunsten dieses "Lesben&Schwulenverband" u.ä. Organisationen. Offenbar wird er dafür als parlamentarischer Geschäftsführer der Grünen von seiner Partei gut bezahlt, was schon bedenklich genug ist. Ich frage mich nur, ob dieser Mensch auch noch von den Steuerzahlern für seine "Arbeit" im Bundestag bezahlt wird. Falls ja, so wäre dies ein echter Skandal und gehörte mal publik gemacht.

Der arme Mann stellt sich selbst ins menschliche Abseits, denn alles, was er für sich und seine Lobby fordert, enthält er anderen vor. Ich halte es für sehr bedenklich, wenn solch ein ideologisch verirrter Mann Einfluß nehmend Politik betreibt und kann mir nicht erklären, wie das zum Wohle des deutschen Volkes geschehen kann.

Anmerkung der Redaktion:
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Leserbrief an den Südkurier zum 22.Dez.2010:

Leute in der Politik: Volker Kauder

 

Sehr geehrte Damen und Herren, Sehr geehrter Herr Beck,

hat Herr Kauder sich mit seiner Äußerung "er glaube nicht, daß sich Kinder wünschen, in einer homosexuellen Partnerschaft aufzuwachsen" Ärger und Kritik, sogar aus der eigenen Partei, eingehandelt, so möchten wir ihm zustimmen und ihn in seiner Ansicht unterstützen.

Der Mensch ist als Mann und Frau geschaffen, und Kinder brauchen für ihre Entwicklung zu selbständigen Erwachsenen Vater und Mutter als Orientierung und nicht 2 Väter oder 2 Mütter. Homosexualität ist biologisch (Zeugung, Schwangerschaft) sowie soziologisch und speziell familienpolitisch (Vorbild, Aufgaben- und Rollenverteilung) eine Sackgasse. Zur Normalität erklärte und ausgelebte Homosexualität stellt einen Verstoß gegen Gottes Schöpfungsordnung dar und ist Kindern nicht zumutbar.

Mit allen Wünschen für ein gutes Neues Jahr und freundlichen Grüßen,

Ulrich und Helga Kilian

Diese Stellungnahme wurde als Leserbrief an den Südkurier Konstanz leider nicht abgedruckt. So bin ich zufrieden, daß ich hier in diesem Forum Stellung nehmen und Herrn Kauder unterstützen kann.

Dr. Ulrich Kilian, 78479 Reichenau

 

Vielen Dank für dieses Interview. Ich kann nur alle Leser bitten Herrn Kauder per Email zu ermutigen und Herrn Beck abzustrafen.


Ergänzung der Redaktion: