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Merkels Stern im Sinkflug


27.10.15

Merkels Stern im Sinkflug

Die Union ächzt unter der Last der Asylproblematik und verliert 6 Prozentpunkte, die AfD profitiert bei der Sonntagsfrage

(MEDRUM) Bei der Sonntagsfrage erreicht die Union jetzt 36 % Zustimmung. Das sind gut 6 Prozentpunkte weniger als noch vor einigen Monaten. Das geht aus der neuesten Emnid-Umfrage hervor.

Knapp 15 Prozent ihrer Wähler hätten die Unionsparteien verloren, wenn am Sonntag gewählt worden wäre. Die von Angela Merkel und Horst Seehofer geführten Unionsparteien haben ein Umfragetief erreicht, das weit unterhalb des Ergebnisses der Bundestagswahl 2013 liegt. Vor zwei Jahren erhielten die Unionsparteien noch 41,5 % der Stimmen. Im Juli lag die Union sogar noch bei 43 %. Damit haben die Unionsparteien innerhalb von 3 Monaten erhebliche Einbußen bei der Zustimmung der Wähler erlitten.

Die Ursachen zurückgehender Zustimmung liegen offenbar in der Asylpolitik von Angela Merkel begründet. Wolfgang Schäuble sieht die Union in einer Zerreißprobe, Horst Seehofer sieht sogar die Gefahr einer existentiellen Krise für die Union.

Profitiert von der Unzufriedenheit mit der Politik von Angela Merkel hat ganz offensichtlich die AfD. Trotz vieler interner Streitigkeiten und des Austritts vieler prominenter Parteimitglieder wie Bernd Lucke und Hans-Olaf Henkel, kommt die AfD bei der Emnid-Umfrage auf 7 % nach einem Umfragetief von 3 %. Andere Umfragen sehen die AfD sogar bei 8 %. Die von Frauke Petry geführte Partei konnte damit ihren Stimmenanteil innerhalb von wenigen Monaten mehr als verdoppeln.


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Leserbriefe

Die Kanzlerin hat sich mit ihren vollmundigen Aussagen "wir schaffen das" und "wir nehmen die Herausforderung an" sowie ihren unbegrenzten Willkommenszusagen ganz erheblich erheblich reingeritten. Mich verwundert ein solch unkluges, rein emotionales und unsachliches Verhalten.

Selbst wenn eine Situation so schwierig wie jetzt ist, könnte man das auch anders handhaben, indem man von Belastungen spricht, die kaum zu meistern sind und man dazu auffordert, möglichst lange im eigenen Land zu bleiben, statt den Eindruck unbegrenzter Ressourcen zu wecken. So wird nun jeder auf die Kanzlerin als die Schuldige weisen, die durch ihre Einladung an alle Welt, die Krise verursacht hat. Federn werden auch die CDU-Kandidaten lassen müssen, die in unverständlicher Nibelungentreue der Kanzlerin "den Rücken stärken", statt sie zur Vernunft zu rufen.

Bezogen auf Europa rächt es sich, dass die ganze Vereinigung ohne Volksabstimmungen abgelaufen ist. Das "Vereinigte Europa" ist Wunschdenken. Dazu sind die Völker und die nationalen Interessen viel zu unterschiedlich. Was es geben kann ist ein Europa der Vaterländer, wie es ursprüngglich auch beabsichtigt war. Es ist völlig klar, dass die Nachbarn die Kanzlerin im Regen stehen lassen und sagen, was gehen uns die großspurigen Versprechen der (deutschen) Kanzlerin an? Alle Krisengipfel und sonstigen Alibi-Gesprächsrunden werden daran nichts ändern.

Ich komme aus Dresden und die Leute, mit denen ich rede, würden nie wieder Merkel wählen.  Diese angeblichen 36% erreicht die CDU nur noch in ihrem kühnsten Träumen. Wenn Merkel nicht bald zurücktritt, bekommt die CDU keine 20% mehr! Und das ist gut so!

Was nicht nachvollziehbar ist bei dieser Emnid-Umfrage: wieso gewinnen die Grünen von 9 auf 10% ? Ausgerechnet die Grünen, welche gegen sichere Herkunftsstaaten und Transitzonen sind und die offene Grenzen für alle fordern? Und die jedem Homosexuellen auf der Welt, der in seinem Land nicht mindestens die gleichen Rechte wie in Deutschland hat, hier Asyl geben wollen. Warum gewinnt (angeblich?) diese Partei jetzt noch an Zustimmung? Sind diese 10% alle homosexuell oder lesen Sie keine Zeitungen, hören keine Nachrichten, informieren sich nicht? Oder sind solche Umfragen manipuliert?

Wo ist denn Merkels Stern im Sinkflug? Und was soll diese reißerische Überschrift heißen?

Angela Merkel tut genau das, was alle von ihr erwarten: Sie verteidigt die christlichen Werte in Deutschland. Auf Deutschland bin ich stolz, gerade jetzt.

Auch wenn ich weiß, dass diese Flüchtlingswelle Deutschland verändern wird: Wir werden kulturell noch reicher, und das ist gut so. Und wir können als Christen denen, die vor ihrer eigenen Religion fliehen, nun das Evangelium durch und in aller Liebe nahebringen.

Wenn die Überschrift gesetzt worden wäre, "Merkels Stern im Zenit", könnten die Leser angesichts der Negativentwicklung bei den Umfrageergebnisse von Irreführung sprechen, bestenfalls noch von Satire, vielleicht auch von Häme. Alles das wollten wir nicht. Im Übrigen: Derzeit stehen sogar Wolfgang Schäuble und Wolfgang Bosbach (beide CDU) in der Beliebtheitsskala vor Angela Merkel. Und dies war einmal umgekehrt. Das sind nun einmal die Realitäten.