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  • Suchterkrankungen, Gewalt und Familie


    07.05.08

    Suchterkrankungen und Gewalt - Erscheinungen der sozialen Lage und des Zerfalls der Familie und Ehe

    Der Vorsitzende der Deutschen Kinderhilfe, Georg Ehrmann, hat sich in einem Interview im Deutschlandfunk zu den Ursachen für die Zunahme von Suchterkrankungen und Gewalterscheinungen geäußert.

    Ein wesentlicher Faktor, der zu einer ungünstigen Entwicklung führe, sei die soziale Lage der Familien und der Verfall der Familienstrukturen bzw. von Ehe und Familie. Wenn man an den Ursachen der Probleme ansetzen wolle, müssten also die wirtschaftliche und soziale Lage der Familien und die rechtliche Stellung der Ehe verbessert werden, betonte Ehrmann. Er forderte ebenso ein gesamtgesellschaftliches Hinsehen wie eine konsequente Wahrnehmung des Wächteramtes. Dies sieht auch Jürgen Siemer von Familientrends so. Er folgert: "Hier ist also eine grundsätzliche Wende der Politik gefordert!" Beide verweisen auf skandinavische Modelle, die mehr darauf abzielen, in und mit den Familien zu arbeiten, im Gegensatz zu den Ansätzen in Deutschland, bei denen es eher Bestrebungen gebe, Kinder aus der Familie zu nehmen. Auch die Verbesserung der wirtschaftlichen und sozialen Lage der Familien ist für beide eine Notwendigkeit. Eine weitere Ursache für den Zerfall von Familien wird u.a. von Professor Günther Rohrmoser in der Politik des Gender Mainstreaming gesehen, die nach seiner Auffassung den Zerfall der Familienstrukturen noch beschleunigt. Er trug seine Erkenntnisse bei der Jahrestagung "Die Wende" (-> MEDRUM-Bericht vom 06.04.08). Eine Schlüsselaussage von ihm, die an Deutlichkeit nichts vermissen lässt: "Der geistig-kulturelle Niedergang wird am moralischen Zustand und am finanziellen Zusammenbruch des Staates sichtbar, der durch Gender Mainstreaming beschleunigt wird".

    Über einschlägige Erfahrungen und Erkenntnisse aus der täglichen Arbeit mit Familien verfügt die Organisation Team.F (-> MEDRUM-Bericht über "Heil für zerbrochene Famlien") . Mit 500 Seminaren und Vorträgen in einem Jahr hat sie ihren Finger täglich am Puls. "Wir nehmen die Auflösungserscheinungen der 'traditionellen' Familie hautnah wahr", so Christof Matthias, Leiter Team.F Hessen. Die Ursachen für den Zerfall der Familie sieht er vor allem in einem "dramatischen" Verlust der familiären Werte. "Treue, Hingabe und Opferbereitschaft werden durch die regelrechte Vermarktung von Selbstverwirklichung und Individualismus ausgelöscht", stellt er unmißverständlich fest. Deswegen gehe es den 600 ehrenamtlichen Mitarbeitern von Team.F darum, für diese Werte und den Wert der Ehe und der Familie an sich einzutreten. Diese "gesunden Lebensformen" wollen sie stärken. Kinder stehen besonders im Blickpunkt. Er weist auf den Zusammenhang hin zwischen der Zuwendung, die Kinder in der Familie erfahren und ihrer Gefährdung. Wenn ein Kind in der eigenen Familie durch Vater und Mutter nicht genügend Aufmerksamkeit erfährt, wächst die Wahrscheinlichkeit, dass es diese "Bedürfnisse an ungesunderen Stellen befriedigt", stellt er mahnend fest.

    Trotz solcher Erkenntnisse gibt es über grundlegende Vorstellungen zur Ehe und Familie in der deutschen Gesellschaft keinen Grundkonsens. Dies wird deutlich am Beispiel der Jugendorganisation von Bündnis90/die Grünen. Sie haben nicht beschlossen, die Ehe zu stärken, sondern sie zu ersetzen (-> MEDRUM-Bericht v. 26.03.08). Auch innerhalb der etablierten Parteien im Bundestag gibt es unterschiedliche Vorstellungen. Während die einen es für richtig halten, einen Schwerpunkt auf die außerfamiliäre Betreuung von Kindern zu legen, um die Erwerbstätigkeit der Elternteile zu ermöglichen, legen andere ihr Augenmerk mehr auf die Förderung oder Gleichstellung von Lebenspartnerschaften im generellen und geschlechtsunabhängigen Sinne, und wieder andere verfolgen eine mehr konservativ orientierte Familienpolitik, bei der Schutz der Ehe und elterliche Betreuung und Erziehung im Vordergrund stehen. Das Meinungsspektrum ist also breit angelegt und es wird auch außerhalb der Parteien kontrovers diskutiert. Hierfür gibt es zahlreiche prominente und weniger prominente Beispiele wie die Diskussion um Eva Hermann oder der Umgang mit einer Elterninitiative in Wachtberg, über die MEDRUM gestern berichtet hat, zeigen. Mangelnder gesellschaftlicher Konsens und Verlust an Kohäsion sind häufig beobachtbare Phänomene.

    Wie wichtig Konsens, Kohäsion und eine Familienpolitik der Nachhaltigkeit für eine Gesellschaft sein können, zeigt auch ein Blick auf Groß-Britannien. Dort hat einer der renommiertesten und höchsten Richter Englands für Familienrecht kürzlich die Briten hellhörig gemacht. Aufgrund seiner über fast vier Jahrzehnte gewonnenen Erfahrungen in der Auseinandersetzung mit der Entwicklung der Familien sieht er gar die Gefahr, dass die britische Gesellschaft einer "sozialen Anarchie" entgensteuert und die Nation daran erheblichen Schaden nehmen oder gar zerbrechen könnte (-> MEDRUM-Bericht).

  • Männertag 2009

    Der Männertag 2009: Männer im Aufbruch „born to be wild"

    Themen
    und Mitwirkende

    • "Der Aufbruch in mir"

    Dr. Heiner Rust, Pastor Braunschweig, Initiator der Promise Keepers in Deurschland, Autor, Vater, Ehemann

    • Der Aufbruch zum Vater"

    Matthias Hoffmann, verheiratet, Vater von zwei Teenagern, Pastor in Hannover, Leiter mehrerer gemeindlicher Netzwerke, Autor. Nach einer tiefen Lebenskrise ist die Liebe Gottes zu seiner Lebensbotschaft geworden. Viele Menschen haben durch seinen Dienst bei Gott Heilung und Erneuerung erlebt.

    • Der Aufbruch neues zu entdecken"

    Dr. Roland Werner, Leiter Christus Treff Marburg, Autor, Afrikanist

    Nachmittags


    Markt der Möglichkeiten (bunter Männernachmittag)

    Workshops zum Thema

    Bogenschießen, Reiten, Buchlesung, Abseilen, Umgang mit der Motorsäge, Schweißen, Trampolin, Autor werden, Kuchen backen, und viel mehr.....

    Quadausstellung mit der Möglichkeit zur Probefahrt, Geländewagenprobefahrt

    Organisatorisches
    und Ablauf

    Tagungskosten incl. Mittagessen und Getränken !! Euro 25,00 bis 15.02.09 - Euro 30,00 ab 16.02.09

    Zahlung bitten nur auf das folgende Konto: PoBa Dortmund BLZ 44010046 Konto 2852460

    Beginn 10.00 Uhr, Hauptreferate: 10.15 Uhr, 11.15 Uhr und 16.00 Uhr

    Markt der Möglichkeiten: 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr

    Anmeldung an:

    E-Mail: info@team-f.de


    Team.F:

    email: he@team-f.de mail - Internet: www.team-f.de Web

    -> Bericht und Stimmen zum Männertag 2008

  • Jahreskreis

    Glauben

    7. Sonntag im Jahreskreis: Dreifaltigkeitssonntag

    Evangelium nach Johannes 3,16-18

    Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.

    Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird.

    Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er an den Namen des einzigen Sohnes Gottes nicht geglaubt hat.


    Fronleichnam (Hochfest des Leibes und Blutes Christi )

    Evangelium nach Johannes 6,51-58

    Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Wer von diesem Brot ißt, wird in Ewigkeit leben. Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, (ich gebe es hin) für das Leben der Welt.

    Da stritten sich die Juden und sagten: Wie kann er uns sein Fleisch zu essen geben?

    Jesus sagte zu ihnen: Amen, amen, das sage ich euch: Wenn ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht eßt und sein Blut nicht trinkt, habt ihr das Leben nicht in euch.

    Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, hat das ewige Leben, und ich werde ihn auferwecken am Letzten Tag. Denn mein Fleisch ist wirklich eine Speise, und mein Blut ist wirklich ein Trank.

    Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, der bleibt in mir, und ich bleibe in ihm.

    Wie mich der lebendige Vater gesandt hat und wie ich durch den Vater lebe, so wird jeder, der mich ißt, durch mich leben.

    Dies ist das Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. Mit ihm ist es nicht wie mit dem Brot, das die Väter gegessen haben; sie sind gestorben. Wer aber dieses Brot ißt, wird leben in Ewigkeit.


    8. Sonntag im Jahreskreis

    Evangelium nach Matthäus 6,24-34.

    Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den andern lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon.
    Deswegen sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben und darum, daß ihr etwas zu essen habt, noch um euren Leib und darum, daß ihr etwas anzuziehen habt. Ist nicht das Leben wichtiger als die Nahrung und der Leib wichtiger als die Kleidung?

    Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel mehr wert als sie?
    Wer von euch kann mit all seiner Sorge sein Leben auch nur um eine kleine Zeitspanne verlängern?
    Und was sorgt ihr euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die auf dem Feld wachsen: Sie arbeiten nicht und spinnen nicht.

    Doch ich sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet wie eine von ihnen.
    Wenn aber Gott schon das Gras so prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und morgen ins Feuer geworfen wird, wieviel mehr dann euch, ihr Kleingläubigen!
    Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen wir essen? Was sollen wir trinken? Was sollen wir anziehen?

    Denn um all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, daß ihr das alles braucht.
    Euch aber muß es zuerst um sein Reich und um seine Gerechtigkeit gehen; dann wird euch alles andere dazugegeben.
    Sorgt euch also nicht um morgen; denn der morgige Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat genug eigene Plage.


    9. Sonntag im Jahreskreis

    Evangelium nach Matthäus 7,21-27

    Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr! Herr!, wird in das Himmelreich kommen, sondern nur, wer den Willen meines Vaters im Himmel erfüllt.

    Viele werden an jenem Tag zu mir sagen: Herr, Herr, sind wir nicht in deinem Namen als Propheten aufgetreten, und haben wir nicht mit deinem Namen Dämonen ausgetrieben und mit deinem Namen viele Wunder vollbracht?

    Dann werde ich ihnen antworten: Ich kenne euch nicht. Weg von mir, ihr Übertreter des Gesetzes!
    Wer diese meine Worte hört und danach handelt, ist wie ein kluger Mann, der sein Haus auf Fels baute.
    Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es nicht ein; denn es war auf Fels gebaut.

    Wer aber meine Worte hört und nicht danach handelt, ist wie ein unvernünftiger Mann, der sein Haus auf Sand baute.
    Als nun ein Wolkenbruch kam und die Wassermassen heranfluteten, als die Stürme tobten und an dem Haus rüttelten, da stürzte es ein und wurde völlig zerstört.


    10. Sonntag im Jahreskreis

    Evangelium nach Matthäus 9,9-13.

    Als Jesus weiterging, sah er einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern.

    Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen?

    Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.


    11. Sonntag im Jahreskreis

    Evangelium nach Matthäus 9,36-38.10,1-8.

    Als er die vielen Menschen sah, hatte er Mitleid mit ihnen; denn sie waren müde und erschöpft wie Schafe, die keinen Hirten haben. Da sagte er zu seinen Jüngern: Die Ernte ist groß, aber es gibt nur wenig Arbeiter. Bittet also den Herrn der Ernte, Arbeiter für seine Ernte auszusenden.

    Dann rief er seine zwölf Jünger zu sich und gab ihnen die Vollmacht, die unreinen Geister auszutreiben und alle Krankheiten und Leiden zu heilen. Die Namen der zwölf Apostel sind: an erster Stelle Simon, genannt Petrus, und sein Bruder Andreas, dann Jakobus, der Sohn des Zebedäus, und sein Bruder Johannes, Philippus und Bartholomäus, Thomas und Matthäus, der Zöllner, Jakobus, der Sohn des Alphäus, und Thaddäus, Simon Kananäus und Judas Iskariot, der ihn später verraten hat.

    Diese Zwölf sandte Jesus aus und gebot ihnen: Geht nicht zu den Heiden, und betretet keine Stadt der Samariter,
    sondern geht zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Geht und verkündet: Das Himmelreich ist nahe.
    Heilt Kranke, weckt Tote auf, macht Aussätzige rein, treibt Dämonen aus! Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.


    22. Sonntag im Jahreskreis

    Evangelium nach Matthäus 16,21-27

    Von da an begann Jesus, seinen Jüngern zu erklären, er müsse nach Jerusalem gehen und von den Ältesten, den Hohenpriestern und den Schriftgelehrten vieles erleiden; er werde getötet werden, aber am dritten Tag werde er auferstehen.

    Da nahm ihn Petrus beiseite und machte ihm Vorwürfe; er sagte: Das soll Gott verhüten, Herr! Das darf nicht mit dir geschehen!

    Jesus aber wandte sich um und sagte zu Petrus: Weg mit dir, Satan, geh mir aus den Augen! Du willst mich zu Fall bringen; denn du hast nicht das im Sinn, was Gott will, sondern was die Menschen wollen.  Darauf sagte Jesus zu seinen Jüngern: Wer mein Jünger sein will, der verleugne sich selbst, nehme sein Kreuz auf sich und folge mir nach.
    Denn wer sein Leben retten will, wird es verlieren; wer aber sein Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen.
    Was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, dabei aber sein Leben einbüßt? Um welchen Preis kann ein Mensch sein Leben zurückkaufen?

    Der Menschensohn wird mit seinen Engeln in der Hoheit seines Vaters kommen und jedem Menschen vergelten, wie es seine Taten verdienen.


    23. Sonntag im Jahreskreis

    Evangelium nach Matthäus 18,15-20

    Wenn dein Bruder sündigt, dann geh zu ihm und weise ihn unter vier Augen zurecht. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder zurückgewonnen.

    Hört er aber nicht auf dich, dann nimm einen oder zwei Männer mit, denn jede Sache muß durch die Aussage von zwei oder drei Zeugen entschieden werden.

    Hört er auch auf sie nicht, dann sag es der Gemeinde. Hört er aber auch auf die Gemeinde nicht, dann sei er für dich wie ein Heide oder ein Zöllner.

    Amen, ich sage euch: Alles, was ihr auf Erden binden werdet, das wird auch im Himmel gebunden sein, und alles, was ihr auf Erden lösen werdet, das wird auch im Himmel gelöst sein.

    Weiter sage ich euch: Alles, was zwei von euch auf Erden gemeinsam erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten.

    Denn wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.


    24. Sonntag im Jahreskreis

    Evangelium nach Johannes 3,13-17

    Und niemand ist in den Himmel hinaufgestiegen außer dem, der vom Himmel herabgestiegen ist: der Menschensohn.

    Und wie Mose die Schlange in der Wüste erhöht hat, so muß der Menschensohn erhöht werden, damit jeder, der (an ihn) glaubt, in ihm das ewige Leben hat.

    Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, daß er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat.

    Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, damit er die Welt richtet, sondern damit die Welt durch ihn gerettet wird


    25. Sonntag im Jahreskreis

    Evangelium nach Matthäus 20,1-16

    Denn mit dem Himmelreich ist es wie mit einem Gutsbesitzer, der früh am Morgen sein Haus verließ, um Arbeiter für seinen Weinberg anzuwerben.

    Er einigte sich mit den Arbeitern auf einen Denar für den Tag und schickte sie in seinen Weinberg.

    Um die dritte Stunde ging er wieder auf den Markt und sah andere dastehen, die keine Arbeit hatten. Er sagte zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg! Ich werde euch geben, was recht ist. Und sie gingen.

    Um die sechste und um die neunte Stunde ging der Gutsherr wieder auf den Markt und machte es ebenso.

    Als er um die elfte Stunde noch einmal hinging, traf er wieder einige, die dort herumstanden.

    Er sagte zu ihnen: Was steht ihr hier den ganzen Tag untätig herum?

    Sie antworteten: Niemand hat uns angeworben.

    Da sagte er zu ihnen: Geht auch ihr in meinen Weinberg!

    Als es nun Abend geworden war, sagte der Besitzer des Weinbergs zu seinem Verwalter: Ruf die Arbeiter, und zahl ihnen den Lohn aus, angefangen bei den letzten, bis hin zu den ersten.

    Da kamen die Männer, die er um die elfte Stunde angeworben hatte, und jeder erhielt einen Denar. Als dann die ersten an der Reihe waren, glaubten sie, mehr zu bekommen. Aber auch sie erhielten nur einen Denar. Da begannen sie, über den Gutsherrn zu murren, und sagten: Diese letzten haben nur eine Stunde gearbeitet, und du hast sie uns gleichgestellt; wir aber haben den ganzen Tag über die Last der Arbeit und die Hitze ertragen.

    Da erwiderte er einem von ihnen: Mein Freund, dir geschieht kein Unrecht. Hast du nicht einen Denar mit mir vereinbart? Nimm dein Geld und geh! Ich will dem letzten ebensoviel geben wie dir. Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder bist du neidisch, weil ich (zu anderen) gütig bin? So werden die Letzten die Ersten sein und die Ersten die Letzten.


    26. Sonntag im Jahreskreis

    Evangelium nach Matthäus 21,28-32

    Was meint ihr? Ein Mann hatte zwei Söhne. Er ging zum ersten und sagte: Mein Sohn, geh und arbeite heute im Weinberg!

    Er antwortete: Ja, Herr!, ging aber nicht.

    Da wandte er sich an den zweiten Sohn und sagte zu ihm dasselbe.

    Dieser antwortete: Ich will nicht. Später aber reute es ihn, und er ging doch.

    Wer von den beiden hat den Willen seines Vaters erfüllt?

    Sie antworteten: Der zweite.

    Da sagte Jesus zu ihnen: Amen, das sage ich euch: Zöllner und Dirnen gelangen eher in das Reich Gottes als ihr.

    Denn Johannes ist gekommen, um euch den Weg der Gerechtigkeit zu zeigen, und ihr habt ihm nicht geglaubt; aber die Zöllner und die Dirnen haben ihm geglaubt. Ihr habt es gesehen, und doch habt ihr nicht bereut und ihm nicht geglaubt.


    27. Sonntag im Jahreskreis

    Evangelium nach Matthäus 21,33-43

    Hört noch ein anderes Gleichnis: Es war ein Gutsbesitzer, der legte einen Weinberg an, zog ringsherum einen Zaun, hob eine Kelter aus und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Winzer und reiste in ein anderes Land.
    Als nun die Erntezeit kam, schickte er seine Knechte zu den Winzern, um seinen Anteil an den Früchten holen zu lassen. Die Winzer aber packten seine Knechte; den einen prügelten sie, den andern brachten sie um, einen dritten steinigten sie. Darauf schickte er andere Knechte, mehr als das erstemal; mit ihnen machten sie es genauso.
    Zuletzt sandte er seinen Sohn zu ihnen; denn er dachte: Vor meinem Sohn werden sie Achtung haben.
    Als die Winzer den Sohn sahen, sagten sie zueinander: Das ist der Erbe. Auf, wir wollen ihn töten, damit wir seinen Besitz erben. Und sie packten ihn, warfen ihn aus dem Weinberg hinaus und brachten ihn um.

    Wenn nun der Besitzer des Weinbergs kommt: Was wird er mit solchen Winzern tun?

    Sie sagten zu ihm: Er wird diesen bösen Menschen ein böses Ende bereiten und den Weinberg an andere Winzer verpachten, die ihm die Früchte abliefern, wenn es Zeit dafür ist.

    Und Jesus sagte zu ihnen: Habt ihr nie in der Schrift gelesen: Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, er ist zum Eckstein geworden; das hat der Herr vollbracht, vor unseren Augen geschah dieses Wunder?
    Darum sage ich euch: Das Reich Gottes wird euch weggenommen und einem Volk gegeben werden, das die erwarteten Früchte bringt.


    28. Sonntag im Jahreskreis

    Evangelium nach Matthäus 22,1-14

    Jesus erzählte ihnen noch ein anderes Gleichnis:

    Mit dem Himmelreich ist es wie mit einem König, der die Hochzeit seines Sohnes vorbereitete.

    Er schickte seine Diener, um die eingeladenen Gäste zur Hochzeit rufen zu lassen. Sie aber wollten nicht kommen.

    Da schickte er noch einmal Diener und trug ihnen auf: Sagt den Eingeladenen: Mein Mahl ist fertig, die Ochsen und das Mastvieh sind geschlachtet, alles ist bereit. Kommt zur Hochzeit!

    Sie aber kümmerten sich nicht darum, sondern der eine ging auf seinen Acker, der andere in seinen Laden, wieder andere fielen über seine Diener her, mißhandelten sie und brachten sie um.

    Da wurde der König zornig; er schickte sein Heer, ließ die Mörder töten und ihre Stadt in Schutt und Asche legen. Dann sagte er zu seinen Dienern: Das Hochzeitsmahl ist vorbereitet, aber die Gäste waren es nicht wert (eingeladen zu werden9).

    Geht also hinaus auf die Straßen und ladet alle, die ihr trefft, zur Hochzeit ein.

    Die Diener gingen auf die Straßen hinaus und holten alle zusammen, die sie trafen, Böse und Gute, und der Festsaal füllte sich mit Gästen.

    Als sie sich gesetzt hatten und der König eintrat, um sich die Gäste anzusehen, bemerkte er unter ihnen einen Mann, der kein Hochzeitsgewand anhatte.

    Er sagte zu ihm: Mein Freund, wie konntest du hier ohne Hochzeitsgewand erscheinen? Darauf wußte der Mann nichts zu sagen.

    Da befahl der König seinen Dienern: Bindet ihm Hände und Füße, und werft ihn hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.

    Denn viele sind gerufen, aber nur wenige auserwählt.


    29. Sonntag im Jahreskreis

    Evangelium nach Matthäus 22,15-21

    Damals kamen die Pharisäer zusammen und beschlossen, Jesus mit einer Frage eine Falle zu stellen. Sie veranlaßten ihre Jünger, zusammen mit den Anhängern des Herodes zu ihm zu gehen und zu sagen: Meister, wir wissen, daß du immer die Wahrheit sagst und wirklich den Weg Gottes lehrst, ohne auf jemand Rücksicht zu nehmen; denn du siehst nicht auf die Person.

    Sag uns also: Ist es nach deiner Meinung erlaubt, dem Kaiser Steuer zu zahlen, oder nicht?

    Jesus aber erkannte ihre böse Absicht und sagte: Ihr Heuchler, warum stellt ihr mir eine Falle?

    Zeigt mir die Münze, mit der ihr eure Steuern bezahlt! Da hielten sie ihm einen Denar hin.

    Er fragte sie: Wessen Bild und Aufschrift ist das?

    Sie antworteten: Des Kaisers. Darauf sagte er zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört!


    30. Sonntag im Jahreskreis

    Evangelium nach Matthäus 22,34-40

    Als die Pharisäer hörten, daß Jesus die Sadduzäer zum Schweigen gebracht hatte, kamen sie (bei ihm) zusammen.

    Einer von ihnen, ein Gesetzeslehrer, wollte ihn auf die Probe stellen und fragte ihn: Meister, welches Gebot im Gesetz ist das wichtigste?

    Er antwortete ihm: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken.

    Das ist das wichtigste und erste Gebot.

    Ebenso wichtig ist das zweite: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.

    An diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz samt den Propheten.


    31. Sonntag im Jahreskreis (Allerseelen)

    Evangelium nach Matthäus 25,31-46

    Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.

    Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.

    Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken.

    Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist.

    Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben;
    ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben;
    ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen;
    ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben;
    ich war krank, und ihr habt mich besucht;
    ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.

    Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben?

    Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben?
    Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?

    Darauf wird der König ihnen antworten:
    Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

    Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!

    Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben;
    ich war durstig, und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben;
    ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich nicht aufgenommen;
    ich war nackt, und ihr habt mir keine Kleidung gegeben;
    ich war krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht.

    Dann werden auch sie antworten:
    Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen?

    Darauf wird er ihnen antworten:
    Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.

    Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.


    32. Sonntag im Jahreskreis

    Evangelium nach Johannes 2, 13-22

    Das Paschafest der Juden war nahe, und Jesus zog nach Jerusalem hinauf. Im Tempel fand er die Verkäufer von Rindern, Schafen und Tauben und die Geldwechsler, die dort saßen.

    Er machte eine Geißel aus Stricken und trieb sie alle aus dem Tempel hinaus, dazu die Schafe und Rinder; das Geld der Wechsler schüttete er aus, und ihre Tische stieß er um.

    Zu den Taubenhändlern sagte er: Schafft das hier weg, macht das Haus meines Vaters nicht zu einer Markthalle!

    Seine Jünger erinnerten sich an das Wort der Schrift: Der Eifer für dein Haus verzehrt mich.

    Da stellten ihn die Juden zur Rede: Welches Zeichen läßt du uns sehen als Beweis, daß du dies tun darfst?

    Jesus antwortete ihnen: Reißt diesen Tempel nieder, in drei Tagen werde ich ihn wieder aufrichten.

    Da sagten die Juden: Sechsundvierzig Jahre wurde an diesem Tempel gebaut, und du willst ihn in drei Tagen wieder aufrichten?

    Er aber meinte den Tempel seines Leibes.

    Als er von den Toten auferstanden war, erinnerten sich seine Jünger, daß er dies gesagt hatte, und sie glaubten der Schrift und dem Wort, das Jesus gesprochen hatte.


    33. Sonntag im Jahreskreis

    Evangelium nach Matthäus 25,14-30.

    Es ist wie mit einem Mann, der auf Reisen ging: Er rief seine Diener und vertraute ihnen sein Vermögen an.
    Dem einen gab er fünf Talente Silbergeld, einem anderen zwei, wieder einem anderen eines, jedem nach seinen Fähigkeiten. Dann reiste er ab.

    Sofort begann der Diener, der fünf Talente erhalten hatte, mit ihnen zu wirtschaften, und er gewann noch fünf dazu.
    Ebenso gewann der, der zwei erhalten hatte, noch zwei dazu. Der aber, der das eine Talent erhalten hatte, ging und grub ein Loch in die Erde und versteckte das Geld seines Herrn.

    Nach langer Zeit kehrte der Herr zurück, um von den Dienern Rechenschaft zu verlangen.

    Da kam der, der die fünf Talente erhalten hatte, brachte fünf weitere und sagte: Herr, fünf Talente hast du mir gegeben; sieh her, ich habe noch fünf dazugewonnen.

    Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!

    Dann kam der Diener, der zwei Talente erhalten hatte, und sagte: Herr, du hast mir zwei Talente gegeben; sieh her, ich habe noch zwei dazugewonnen.

    Sein Herr sagte zu ihm: Sehr gut, du bist ein tüchtiger und treuer Diener. Du bist im Kleinen ein treuer Verwalter gewesen, ich will dir eine große Aufgabe übertragen. Komm, nimm teil an der Freude deines Herrn!

    Zuletzt kam auch der Diener, der das eine Talent erhalten hatte, und sagte: Herr, ich wußte, daß du ein strenger Mann bist; du erntest, wo du nicht gesät hast, und sammelst, wo du nicht ausgestreut hast; weil ich Angst hatte, habe ich dein Geld in der Erde versteckt. Hier hast du es wieder.

    Sein Herr antwortete ihm: Du bist ein schlechter und fauler Diener! Du hast doch gewußt, daß ich ernte, wo ich nicht gesät habe, und sammle, wo ich nicht ausgestreut habe.

    Hättest du mein Geld wenigstens auf die Bank gebracht, dann hätte ich es bei meiner Rückkehr mit Zinsen zurückerhalten. Darum nehmt ihm das Talent weg und gebt es dem, der die zehn Talente hat!
    Denn wer hat, dem wird gegeben, und er wird im Überfluß haben; wer aber nicht hat, dem wird auch noch weggenommen, was er hat. Werft den nichtsnutzigen Diener hinaus in die äußerste Finsternis! Dort wird er heulen und mit den Zähnen knirschen.

     


     

    Christkönigssonntag - letzter Sonntag im Jahreskreis

    Evangelium nach Matthäus 25, 31-46

    Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen.

    Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden, und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet.

    Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken.

    Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist.

    Denn ich war hungrig, und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich aufgenommen;
    ich war nackt, und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank, und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis, und ihr seid zu mir gekommen.

    Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben?

    Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben?

    Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen?

    Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.

    Dann wird er sich auch an die auf der linken Seite wenden und zu ihnen sagen: Weg von mir, ihr Verfluchten, in das ewige Feuer, das für den Teufel und seine Engel bestimmt ist!

    Denn ich war hungrig, und ihr habt mir nichts zu essen gegeben; ich war durstig, und ihr habt mir nichts zu trinken gegeben;
    ich war fremd und obdachlos, und ihr habt mich nicht aufgenommen; ich war nackt, und ihr habt mir keine Kleidung gegeben; ich war krank und im Gefängnis, und ihr habt mich nicht besucht.

    Dann werden auch sie antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig oder durstig oder obdachlos oder nackt oder krank oder im Gefängnis gesehen und haben dir nicht geholfen?

    Darauf wird er ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen dieser Geringsten nicht getan habt, das habt ihr auch mir nicht getan.

    Und sie werden weggehen und die ewige Strafe erhalten, die Gerechten aber das ewige Leben.


     

  • Mehr als drei tote Kinder pro Woche

    08.05.08


    Mehr als drei tote Kinder pro Woche - Mehr Hilfe oder mehr Staat?

    Georg Ehrmann von der Deutschen Kinderhilfe im Interview beim ARD-Nachtmagazin

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    Der erschütternde Fall in Wenden (->Bericht vom 05.05.06), bei dem drei neugeborene Kinder tot in der Tiefkühltruhe aufgefunden wurden, war Anlass für ein Interview der ARD mit dem Vorsitzenden des Vereins Deutsche Kinderhilfe, Georg Ehrmann. "Statistisch gesehen haben wir mehr als drei tote Kinder in der Woche", sagte Ehrmann. Ob die Zahl solcher Fälle angestiegen ist, konnte Ehrmann noch nicht sagen. Im Jahr 2006 habe es 178 tote Kinder gegeben, für 2007 lägen noch keine Zahlen vor, die Kinderhilfe habe jedoch auf jeden Fall eine Zunahme der Körperverletzungen gegen Kinder festgstellt, erklärte er.

    Nach Erkenntnissen der Kinderhilfe muss mehr präventive Hilfe geleistet werden, diese sei aber leider stark abgebaut worden und es werde eine immer größere Zahl von Eltern entdeckt, die mit der Erziehung völlig überfordert seien, so Ehrmann in der ARD und er fügte hinzu: "Diese lassen wir allein." Er nannte die gravierenden, pressebekannten Fälle wie "Kevin", "Justin", "Leonie", "Lea-Sophie" als Beleg dafür, dass sich solche Überforderungssituationen vor allem bei Eltern aus dem "klassischen Unterschichtmilieu" häufen, psychische Ausnahmesituationen aber auch in bürgerlichen Milieus auftreten. Durch Defizite in der Jugendhilfe kann aber nicht genügend vorbeugende Hilfe geleistet werden. "Das trifft vor allem für die aufsuchende Jugendhilfe zu", stellte Ehrmann fest. Solche Problemfälle können nicht als Einzelverfehlungen behandelt werden. Für Ehrmann ist vielmehr ist eine Kultur des Hinsehens und gesellschaftlichen Engagements wichtig. Kultur des Hinsehens heißt für Ehrmann eine "Kultur der gesellschaftlichen Unterstützung und Hilfe". Indem wir mehr Hilfe anbieten, erreichen wir wesentlich mehr als mit dem Ruf nach mehr Staat, lautete sein Tenor.

  • Heute, vor 59 Jahren

    8. Mai 2008

    Heute, vor 59 Jahren - Es ist heute Feiertag.
     
    von Kurt J. Heinz
     

    Am 8. Mai 1949 wurden die Grundlagen für unsere freiheitliche, rechtsstaatliche Demokratie gelegt.

    Es war der Tag, an dem der Parlamentarische Rat das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland beschloss: Das Grundgesetz als Verfassung und grundlegende Ordnung für unser Staats- und Gemeinwesen.

    Der Parlamentarische Rat war beseelt von dem Willen, nie wieder möglich werden zu lassen, was geschehen war, als sich ein Regime in einer vorher nie für möglich gehaltenen Weise aller Macht bemächtigen ließ und Macht vollständig okkupierte. In einer historisch nie da gewesenen Selbstherrlichkeit, Gewissenlosigkeit und Barbarei ordnete sich dieses Regime den Menschen als ein Objekt unter, das nach eigener Willkür gefeiert oder verurteilt, am Leben gelassen oder vernichtet wurde. Der Mensch wurde als würdeloses Wesen abgehandelt, inhaftiert und eingekerkert, deportiert, gefoltert und gemordet. Gewissen und Verantwortung wurden durch eine totalitäre Ideologie und grenzenlose Willkür ersetzt, eine Willkür, die die Völker dieser Welt in den massenhaften Tod trieb und am Volk der Juden einen geschichtlich einzigartigen Völkermord begangen hat. Dieses Regime kannte keine Instanz, die über ihm gestanden hätte, weder den Menschen noch Gott, es kannte nur eine einzige Instanz: Sich selbst. Verkörpert in der Person Adolf Hitlers.

    Das sollte in Deutschland nie wieder möglich sein. Dafür zu sorgen, das sah der Parlamentarische Rat als seine über alles andere hinausragende Verantwortung, als er das Grundgesetz beschloss. Die Würde des Menschen, Gewissen und Verantwortung gegenüber einer Instanz, die über dem Menschen steht, brachte der Parlamentarische Rat in der Präambel dieses Grundgesetzes zum Ausdruck. Dort heißt es bis zum heutigen Tag:

    "Im Bewußtsein seiner Verantwortung vor Gott und den Menschen ...

    hat das Deutsche Volk ... dieses Grundgesetz der Bundesrepublik
    Deutschland beschlossen."

    Das ist der Ausgangspunkt und Anker unserer Verfassung, das geistige und ethische Fundament, auf dem die Bundesrepublik Deutschland aufgebaut wurde. Und das muss auch künftig unverrückbar Ursprung und Maßstab für das Denken und Handeln in Staat und Gesellschaft bleiben.

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