Karfreitags-Meditation:
Die
heroische Lektion über die Liebe
Gedanken
der Gründerin der Fokolar-Bewegung für ZENIT-Leser
verfasst
zum Karfreitag des Jubiläumsjahrs 2000
Karfreitag: Jesu Tod am Kreuz
ist seine erhabene, göttliche, heroische Lehre über die Bedeutung der Liebe.
Er hatte alles gegeben: ein
Leben in Gehorsam an Marias Seite, unter schweren Bedingungen. Drei Jahre, in
denen er predigte, die Wahrheit offenbarte, für den Vater Zeugnis gab, den
Heiligen Geist versprach und alle Arten von Wundern der Liebe wirkte. Drei
Stunden am Kreuz, von dem aus er seinen Henkern vergab, dem Schächer zur
Rechten den Himmel öffnete, uns seine Mutter und schließlich seinen Leib und
sein Blut gab, nachdem er sie uns auf geheimnisvolle Weise in der Eucharistie
gegeben hat. Nur seine Göttlichkeit blieb.
Sein Einssein mit dem Vater -
jenes süßeste und unaussprechliche Eins-Sein, das ihn auf der Erde als Gottes
Sohn so mächtig und am Kreuz so erhaben gemacht hatte - dieses Bewusstsein von
Gottes Anwesenheit, musste sich in die geheimsten Winkel seiner Seele
zurückziehen, durfte nicht mehr wahrnehmbar sein, ihn gewissermaßen von
demjenigen trennend, von dem er gesagt hatte, dass er eins mit ihm ist: „Der
Vater und ich sind eins“(Joh 10,30). In seinem Inneren war die Liebe
vernichtet, das Licht gelöscht, die Weisheit verstummt. So machte er sich zum
Nichts, um uns zu Teilhabern an Allem zu machen, welches er ist; zu einem Wurm
der Erde (Psalm 22,7), um uns zu Kindern Gottes zu machen.
Wir waren vom Vater getrennt. Es
war notwendig, dass der Sohn, in dem wir alle sind, sich vom Vater getrennt
fühlen sollte. Er musste erfahren, von Gott verlassen zu sein, damit wir
niemals wieder verlassen sein könnten. Er hatte gelehrt, dass niemand größere
Liebe hat als derjenige, der sein Leben für seine Freunde hingibt. Er, der das
Leben selbst ist, gab sich vollkommen hin. Es war der Gipfel seiner Liebe, der
Liebe schönster Ausdruck. Hinter allem Leid unseres Lebens steht er.
Es ist er selbst. Ja, weil
Jesus, als er in seiner Verlassenheit aufschreit, das Bild jener ist, die stumm
sind: Er kann nicht mehr sprechen. Er ist das Bild dessen, der blind ist: Er
kann nicht sehen; eines Tauben: Er kann nicht hören. Er ist der Erschöpfte, er
stöhnt. Er ist am Rand der Verzweiflung. Er hungert nach Vereinigung mit Gott.
Er ist das Bild des Verratenen, des Betrogenen; er scheint ein Versager zu
sein. Er ist voller Angst, furchtsam, verwirrt.
Der verlassene Jesus ist
Dunkelheit, Schwermut, Anders-Sein. Er ist das Bild von allem Seltsamen,
Undefinierbaren, von allem, das etwas Ungeheuerliches, Absurdes an sich hat.
Weil es Gott ist, der um Hilfe schreit! Er ist der Einsame, der Verlassene, der
scheinbar Nutzlose, ein Ausgestoßener, einer im Schock. Daher können wir ihn in
jedem leidenden Bruder oder jeder leidenden Schwester erkennen. Wenn wir uns
jenen nähern, die ihm ähnlich sind, können wir mit ihnen über den verlassenen
Jesus sprechen.
Für jene, die erkennen, dass sie
ihm ähnlich sind und die bereit sind, sein Schicksal zu teilen, wird er: für
den Stummen, zur Sprache, für den Zweifler, zur Antwort; für den Blinden, zum
Licht; für den Tauben; zur Stimme; für den Müden, zur Ruhe; für den
Verzweifelten, zur Hoffnung; für den Getrennten, zur Einheit; für den
Ruhelosen, zum Frieden. Mit ihm wird der Mensch umgewandelt und die
Sinnlosigkeit des Leidens bekommt Sinn. Er hatte ein „Warum?“ heraus
geschrieen, auf das niemand antwortete, damit wir die Antwort auf jede Frage
hätten.
Das Problem des Menschenlebens
ist das Leiden. Gleich welche Form es annehmen mag, wie schrecklich es sein
mag, wir wissen, dass Jesus es auf sich genommen hat und - wie durch göttliche
Alchimie - Leiden in Liebe verwandelt.
Ich kann aus meiner eigenen
Erfahrung sagen, dass das seelische Leid verschwindet, sobald wir es liebevoll
annehmen, um wie er zu sein, und dann weiter lieben, indem wir Gottes Willen
tun. Wenn es körperlich ist, wird es zu einer leichten Bürde.
Wenn unsere reine Liebe mit
Leiden in Kontakt kommt, verwandelt sie dieses in Liebe. In einem gewissen Sinn
vergöttlicht sie das Leiden. Wir könnten fast sagen, dass die Vergöttlichung
des Leidens, die Jesus bewirkte, sich in uns fortsetzt. Und nach jeder
Begegnung, in der wir den verlassenen Jesus geliebt haben, finden wir Gott auf
neue Weise, persönlicher, mit größerer Bereitschaft und in vollerer Einheit.
Licht und Freude kehren zurück;
und mit der Freude jener Friede, der die Frucht des Geistes ist.
Dieses Licht, diese Freude und
dieser Friede, die durch Leiden, das geliebt wird, gedeihen, treffen und
bewegen selbst die schwierigsten Menschen. Ans Kreuz genagelt, werden wir zu
Müttern und Vätern von Seelen. Die Wirkung ist größtmögliche Fruchtbarkeit.
Wie Olivier Clément schreibt:
„Der Abgrund, der sich durch jenen Schrei für einen Augenblick auftat, wird mit
dem großen Wind der Auferstehung erfüllt.“
Jede Trennung wird aufgehoben,
Traumata und Spaltungen werden geheilt, eine alle Menschen umfassende
Geschwisterlichkeit leuchtet auf, Auferstehungswunder geschehen in großer Zahl,
ein neuer Frühling für die Kirche und für die Menschheit beginnt.
Papst Benedikt XVI. am Palmsonntag, 16.03.08, am Ende der Liturgie:
"Macht dem Blutvergießen ein Ende, Schluß mit der Gewalt, Schluß mit dem Haß im Irak! Und zugleich appelliere ich an das irakische Volk, das seit fünf Jahren unter den Folgen eines Krieges zu leiden hat, der die Auflösung seines zivilen und sozialen Lebens verursacht hat: Geliebtes Volk des Irak, erhebe dein Haupt und baue du selbst an erster Stelle das Leben deiner Nation wieder auf! Versöhnung, Vergebung, Gerechtigkeit und die Achtung des zivilen Zusammenlebens zwischen Stämmen, Ethnien und religiösen Gruppen sollen der solidarische Weg zum Frieden im Namen Gottes sein!"
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Post-Abortion-Syndrom.pdf | 92.45 KB |
29.03.08
Das '"Post-Abortion-Syndrom" (PAS), was ist das?
Eine Geschichte mit tragischem Ende soll verdeutlichen, was mit dem Begriff PAS gemeint ist.
Eine junge Frau ist schwanger. Sie erwartet Zwillinge. Der Inhaber einer Model-Agentur hat der jungen Frau versprochen, sie "groß herauszubringen", was allerdings nur ohne „dicken Bauch" möglich sei. Sie steht im Gesprächskontakt mit einer Hebamme, die ihr rät, die Zwillinge zur Welt zu bringen. Die junge Frau lässt sich im Verlauf der Gespräche auch durch das Angebot einer anderen Frau, die Kinder zu adoptieren, nicht umstimmen. Sie beendet die Gespräche mit ihrer Entscheidung, die Kinder nicht zur Welt bringen zu wollen.
Zwei Monate nach der Entscheidung über die Tötung der ungeborenen Zwillinge wird die junge Frau mit aufgeschnittenen Pulsadern in ihrer Badewanne aufgefunden. Sie ist verblutet. Die junge Frau hatte ihre Entscheidung, das ungeborene Leben töten zu lassen, höchstwahrscheinlich nicht verkraftet.
Das Eintreten solch seelischer und/oder körperlicher Belastungen nach einer Abtreibung (Abortion), die meist mit starken Schuldgefühlen und Depressionen verbunden sind, werden als "Post-Abortion-Syndrom" bezeichnet. Frauen, die an diesem Syndrom erkranken, werden in mehr als der Hälfte aller Fälle von Selbstmordgedanken befallen.
Die nachstehende Grafik zeigt, wie häufig verschiedene Symptome bei PAS-Erkrankungen auftreten:
Artikel zu Herunterladen und Ausdrucken im Anhang.
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