In der Osternacht
Evangelium nach Lukas 24,1-12
Am ersten Tag der Woche gingen die Frauen mit den wohlriechenden
Salben, die sie zubereitet hatten, in aller Frühe zum Grab. Da sahen
sie, dass der Stein vom Grab weggewälzt war; sie gingen hinein, aber
den Leichnam Jesu, des Herrn, fanden sie nicht.
Während sie ratlos dastanden, traten zwei Männer in leuchtenden
Gewändern zu ihnen. Die Frauen erschraken und blickten zu Boden. Die
Männer aber sagten zu ihnen: Was sucht ihr den Lebenden bei den Toten?
Er ist nicht hier, sondern er ist auferstanden. Erinnert euch an das,
was er euch gesagt hat, als er noch in Galiläa war: Der Menschensohn
muss den Sündern ausgeliefert und gekreuzigt werden und am dritten Tag
auferstehen.
Da erinnerten sie sich an seine Worte. Und sie kehrten vom Grab in die
Stadt zurück und berichteten alles den Elf und den anderen Jüngern. Es
waren Maria Magdalene, Johanna und Maria, die Mutter des Jakobus; auch
die übrigen Frauen, die bei ihnen waren, erzählten es den Aposteln.
Doch die Apostel hielten das alles für Geschwätz und glaubten ihnen
nicht. Petrus aber stand auf und lief zum Grab. Er beugte sich vor, sah
aber nur die Leinenbinden (dort liegen). Dann ging er nach Hause, voll
Verwunderung über das, was geschehen war.
Ostersonntag
Evangelium nach Joh 20, 1-18
Am ersten Tag der Woche kam Maria von Magdala frühmorgens, als es
noch dunkel war, zum Grab und sah, dass der Stein vom Grab weggenommen
war. Da lief sie schnell zu Simon Petrus und dem Jünger, den Jesus
liebte, und sagte zu ihnen: Man hat den Herrn aus dem Grab weggenommen,
und wir wissen nicht, wohin man ihn gelegt hat.
Da gingen Petrus und der andere Jünger hinaus und kamen zum Grab; sie
liefen beide zusammen dorthin, aber weil der andere Jünger schneller
war als Petrus, kam er als Erster ans Grab. Er beugte sich vor und sah
die Leinenbinden liegen, ging aber nicht hinein. Da kam auch Simon
Petrus, der ihm gefolgt war, und ging in das Grab hinein. Er sah die
Leinenbinden liegen und das Schweißtuch, das auf dem Kopf Jesu gelegen
hatte; es lag aber nicht bei den Leinenbinden, sondern zusammengebunden
daneben an einer besonderen Stelle. Da ging auch der andere Jünger, der
zuerst an das Grab gekommen war, hinein; er sah und glaubte. Denn sie
wussten noch nicht aus der Schrift, dass er von den Toten auferstehen
musste. Dann kehrten die Jünger wieder nach Hause zurück.
Maria aber stand draußen vor dem Grab und weinte. Während sie
weinte, beugte sie sich in die Grabkammer hinein. Da sah sie zwei Engel
in weißen Gewändern sitzen, den einen dort, wo der Kopf, den anderen
dort, wo die Füße des Leichnams Jesu gelegen hatten. Die Engel sagten
zu ihr: Frau, warum weinst du? Sie antwortete ihnen: Man hat meinen
Herrn weggenommen, und ich weiß nicht, wohin man ihn gelegt hat. Als
sie das gesagt hatte, wandte sie sich um und sah Jesus dastehen, wusste
aber nicht, dass es Jesus war. Jesus sagte zu ihr: Frau, warum weinst
du? Wen suchst du? Sie meinte, es sei der Gärtner, und sagte zu ihm:
Herr, wenn du ihn weggebracht hast, sag mir, wohin du ihn gelegt hast.
Dann will ich ihn holen. Jesus sagte zu ihr: Maria! Da wandte sie sich
ihm zu und sagte auf hebräisch zu ihm: Rabbuni!, das heißt: Meister.
Jesus sagte zu ihr: Halte mich nicht fest; denn ich bin noch nicht zum
Vater hinaufgegangen. Geh aber zu meinen Brüdern, und sag ihnen: Ich
gehe hinauf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott und zu
eurem Gott. Maria von Magdala ging zu den Jüngern und verkündete ihnen:
Ich habe den Herrn gesehen. Und sie richtete aus, was er ihr gesagt
hatte.
Ostermontag
Evangelium nach Lukas, 24, 13-35
Am
gleichen Tag waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus,
das sechzig Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen
miteinander über all das, was sich ereignet hatte.
Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten, kam Jesus hinzu und ging mit ihnen.
Doch sie waren wie mit Blindheit geschlagen, so dass sie ihn nicht
erkannten. Er fragte sie: Was sind das für Dinge, über die ihr auf
eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig stehen, und der
eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so fremd in
Jerusalem, dass du als Einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort geschehen
ist? Er fragte sie: Was denn? Sie antworteten ihm: Das mit Jesus aus
Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen
Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod
verurteilen und ans Kreuz schlagen lassen. Wir aber hatten gehofft, dass er der
sei, der Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem
das alles geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus
unserem Kreis haben uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe
beim Grab, fanden aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen,
erzählten sie, es seien ihnen Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige
von uns gingen dann zum Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten;
ihn selbst aber sahen sie nicht.
Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es euch, alles zu
glauben, was die Propheten gesagt haben.
Musste nicht der Messias
all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er
legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten
Schrift über ihn geschrieben steht.
So erreichten sie das Dorf, zu
dem sie unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber
sie drängten ihn und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der
Tag hat sich schon geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.
Und als er mit ihnen bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das
Brot und gab es ihnen. Da gingen ihnen die Augen auf, und sie
erkannten ihn; dann sahen sie ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander:
Brannte uns nicht das Herz in der Brust, als er unterwegs mit uns redete und
uns den Sinn der Schrift erschloss? Noch in derselben Stunde brachen
sie auf und kehrten nach Jerusalem zurück, und sie fanden die Elf und die
anderen Jünger versammelt. Diese sagten: Der Herr ist wirklich
auferstanden und ist dem Simon erschienen. Da erzählten auch sie,
was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als er das Brot brach.
2. Sonntag der Osterzeit (Weißer Sonntag)
EVANGELIUM nach Joh 20, 19-31
Acht Tage darauf kam Jesus und trat in ihre Mitte.
Am Abend des ersten Tages der Woche, als die Jünger aus Furcht vor den
Juden die Türen verschlossen hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte und
sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
Nach diesen Worten zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da
freuten sich die Jünger, dass sie den Herrn sahen. Jesus sagte noch
einmal zu ihnen: Friede sei mit euch! Wie mich der Vater gesandt hat,
so sende ich euch.
Nachdem er das gesagt hatte, hauchte er sie an und sprach zu ihnen:
Empfangt den Heiligen Geist! Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie
vergeben; wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert.
Thomas, genannt Didymus - Zwilling -, einer der Zwölf, war nicht bei
ihnen, als Jesus kam. Die anderen Jünger sagten zu ihm: Wir haben den
Herrn gesehen. Er entgegnete ihnen: Wenn ich nicht die Male der Nägel
an seinen Händen sehe und wenn ich meinen Finger nicht in die Male der
Nägel und meine Hand nicht in seine Seite lege, glaube ich nicht.
Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder versammelt, und Thomas war
dabei. Die Türen waren verschlossen. Da kam Jesus, trat in ihre Mitte
und sagte: Friede sei mit euch! Dann sagte er zu Thomas: Streck deinen
Finger aus - hier sind meine Hände! Streck deine Hand aus und leg sie
in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig! Thomas
antwortete ihm: Mein Herr und mein Gott!
Jesus sagte zu ihm: Weil du mich gesehen hast, glaubst du. Selig sind,
die nicht sehen und doch glauben. Noch viele andere Zeichen, die in
diesem Buch nicht aufgeschrieben sind, hat Jesus vor den Augen seiner
Jünger getan. Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass
Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben
das Leben habt in seinem Namen.
Evangelium nach
Lukas 24,13-35.
Am gleichen Tag
waren zwei von den Jüngern auf dem Weg in ein Dorf namens Emmaus, das sechzig
Stadien von Jerusalem entfernt ist. Sie sprachen miteinander über all das,
was sich ereignet hatte. Während sie redeten und ihre Gedanken austauschten,
kam Jesus hinzu und ging mit ihnen. Doch sie waren wie mit Blindheit
geschlagen, so daß sie ihn nicht erkannten.
Er fragte sie: Was sind das für
Dinge, über die ihr auf eurem Weg miteinander redet? Da blieben sie traurig
stehen,
und der eine von ihnen - er hieß Kleopas - antwortete ihm: Bist du so
fremd in Jerusalem, daß du als einziger nicht weißt, was in diesen Tagen dort
geschehen ist? Er fragte sie: Was denn?
Sie antworteten ihm: Das mit Jesus
aus Nazaret. Er war ein Prophet, mächtig in Wort und Tat vor Gott und dem ganzen
Volk. Doch unsere Hohenpriester und Führer haben ihn zum Tod verurteilen und
ans Kreuz schlagen lassen.
Wir aber hatten gehofft, daß er der sei, der
Israel erlösen werde. Und dazu ist heute schon der dritte Tag, seitdem das alles
geschehen ist. Aber nicht nur das: Auch einige Frauen aus unserem Kreis haben
uns in große Aufregung versetzt. Sie waren in der Frühe beim Grab, fanden
aber seinen Leichnam nicht. Als sie zurückkamen, erzählten sie, es seien ihnen
Engel erschienen und hätten gesagt, er lebe. Einige von uns gingen dann zum
Grab und fanden alles so, wie die Frauen gesagt hatten; ihn selbst aber sahen
sie nicht.
Da sagte er zu ihnen: Begreift ihr denn nicht? Wie schwer fällt es
euch, alles zu glauben, was die Propheten gesagt haben. Mußte nicht der
Messias all das erleiden, um so in seine Herrlichkeit zu gelangen? Und er
legte ihnen dar, ausgehend von Mose und allen Propheten, was in der gesamten
Schrift über ihn geschrieben steht. So erreichten sie das Dorf, zu dem sie
unterwegs waren. Jesus tat, als wolle er weitergehen, aber sie drängten ihn
und sagten: Bleib doch bei uns; denn es wird bald Abend, der Tag hat sich schon
geneigt. Da ging er mit hinein, um bei ihnen zu bleiben.
Und als er mit ihnen
bei Tisch war, nahm er das Brot, sprach den Lobpreis, brach das Brot und gab es
ihnen.
Da gingen ihnen die Augen auf, und sie erkannten ihn; dann sahen sie
ihn nicht mehr. Und sie sagten zueinander: Brannte uns nicht das Herz in der
Brust, als er unterwegs mit uns redete und uns den Sinn der Schrift
erschloß?
Noch in derselben Stunde brachen sie auf und kehrten nach Jerusalem
zurück, und sie fanden die Elf und die anderen Jünger versammelt. Diese
sagten: Der Herr ist wirklich auferstanden und ist dem Simon erschienen.
Da
erzählten auch sie, was sie unterwegs erlebt und wie sie ihn erkannt hatten, als
er das Brot brach.
Evangelium nach
Johannes 10,1-10.
Amen, amen, das
sage ich euch: Wer in den Schafstall nicht durch die Tür hineingeht, sondern
anderswo einsteigt, der ist ein Dieb und ein Räuber. Wer aber durch die Tür
hineingeht, ist der Hirt der Schafe. Ihm öffnet der Türhüter, und die Schafe
hören auf seine Stimme; er ruft die Schafe, die ihm gehören, einzeln beim Namen
und führt sie hinaus. Wenn er alle seine Schafe hinausgetrieben hat, geht er
ihnen voraus, und die Schafe folgen ihm; denn sie kennen seine Stimme. Einem
Fremden aber werden sie nicht folgen, sondern sie werden vor ihm fliehen, weil
sie die Stimme des Fremden nicht kennen.
Dieses Gleichnis erzählte ihnen
Jesus; aber sie verstanden nicht den Sinn dessen, was er ihnen gesagt
hatte. Weiter sagte Jesus zu ihnen: Amen, amen, ich sage euch: Ich bin die
Tür zu den Schafen. Alle, die vor mir kamen, sind Diebe und Räuber; aber die
Schafe haben nicht auf sie gehört. Ich bin die Tür; wer durch mich
hineingeht, wird gerettet werden; er wird ein- und ausgehen und Weide
finden. Der Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und zu vernichten;
ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle
haben.
5. Sonntag der Osterzeit
Evangelium nach Johannes 14,1-12.
Euer Herz lasse sich nicht verwirren. Glaubt an Gott, und glaubt an mich!
Im Haus meines Vaters gibt es viele Wohnungen. Wenn es nicht so wäre, hätte ich euch dann gesagt: Ich gehe, um einen Platz für euch vorzubereiten?
enn ich gegangen bin und einen Platz für euch vorbereitet habe, komme ich wieder und werde euch zu mir holen, damit auch ihr dort seid, wo ich bin. Und wohin ich gehe - den Weg dorthin kennt ihr.
Thomas sagte zu ihm: Herr, wir wissen nicht, wohin die gehst. Wie sollen wir dann den Weg kennen?
Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich.
Wenn ihr mich erkannt habt, werdet ihr auch meinen Vater erkennen. Schon jetzt kennt ihr ihn und habt ihn gesehen.
Philippus sagte zu ihm: Herr, zeig uns den Vater; das genügt uns.
Jesus antwortete ihm: Schon so lange bin ich bei euch, und du hast mich nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen. Wie kannst du sagen: Zeig uns den Vater? Glaubst du nicht, daß ich im Vater bin und daß der Vater in mir ist? Die Worte, die ich zu euch sage, habe ich nicht aus mir selbst. Der Vater, der in mir bleibt, vollbringt seine Werke. Glaubt mir doch, daß ich im Vater bin und daß der Vater in mir ist; wenn nicht, glaubt wenigstens aufgrund der Werke!
Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen, und er wird noch größere vollbringen, denn ich gehe zum Vater.
6. Sonntag der Osterzeit
Evangelium nach Johannes 14,15-21.
Wenn ihr mich liebt, werdet ihr meine Gebote halten.
Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll.
Es ist der Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, weil sie ihn nicht sieht und nicht kennt. Ihr aber kennt ihn, weil er bei euch bleibt und in euch sein wird.
Ich werde euch nicht als Waisen zurücklassen, sondern ich komme wieder zu euch.
Nur noch kurze Zeit, und die Welt sieht mich nicht mehr; ihr aber seht mich, weil ich lebe und weil auch ihr leben werdet.
An jenem Tag werdet ihr erkennen: Ich bin in meinem Vater, ihr seid in mir und ich bin in euch.
Wer meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der mich liebt; wer mich aber liebt, wird von meinem Vater geliebt werden und auch ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.
Christi Himmelfahrt
Evangelium nach Matthäus 28,16-20.
Die elf Jünger gingen nach Galiläa auf den Berg, den Jesus ihnen genannt hatte.
Und als sie Jesus sahen, fielen sie vor ihm nieder. Einige aber hatten Zweifel.
Da trat Jesus auf sie zu und sagte zu ihnen: Mir ist alle Macht gegeben im Himmel und auf der Erde.
Darum
geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern; tauft
sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Seid
gewiß: Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.
7. Sonntag der Osterzeit
Evangelium nach Johannes 17,1-11.
Dies sagte Jesus. Und er erhob seine Augen zum Himmel und sprach: Vater, die Stunde ist da. Verherrliche deinen Sohn, damit der Sohn dich verherrlicht. Denn du hast ihm Macht über alle Menschen gegeben, damit er allen, die du ihm gegeben hast, ewiges Leben schenkt.
Das ist das ewige Leben: dich, den einzigen wahren Gott, zu erkennen und Jesus Christus, den du gesandt hast.
Ich habe dich auf der Erde verherrlicht und das Werk zu Ende geführt, das du mir aufgetragen hast.
Vater, verherrliche du mich jetzt bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, bevor die Welt war.
Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Sie gehörten dir, und du hast sie mir gegeben, und sie haben an deinem Wort festgehalten.
Sie haben jetzt erkannt, daß alles, was du mir gegeben hast, von dir ist. Denn die Worte, die du mir gegeben hast, gab ich ihnen, und sie haben sie angenommen. Sie haben wirklich erkannt, daß ich von dir ausgegangen bin, und sie sind zu dem Glauben gekommen, daß du mich gesandt hast.
Für sie bitte ich; nicht für die Welt bitte ich, sondern für alle, die du mir gegeben hast; denn sie gehören dir.
Alles, was mein ist, ist dein, und was dein ist, ist mein; in ihnen bin ich verherrlicht.
Ich bin nicht mehr in der Welt, aber sie sind in der Welt, und ich gehe zu dir. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir.
Der Begriff Evangelium kommt aus dem Griechischen (εὐανγέλιον evangelion), was soviel heißt wie „Lohn für das Überbringen einer guten Nachricht“ oder auch nur „gute Nachricht“.
Mit den Evangelien sind meistens die vier Evangelien nach Matthäus, Markus, Lukas, und Johannes im Neuen Testament der christlichen Bibel gemeint. Die Verfasser werden auch als die Evangelisten bezeichnet.
Im Neuen Testament meint ευαγγελιον die Frohbotschaft vom Heilsgeschehen in Jesus Christus. Diese Frohbotschaft ist mündliche Verkündigung, nicht etwas schriftlich fixiertes.
Einige Kirchenväter bezeichnen das gesamte Neue Testament als Evangelium. Die Bezeichnung Evangelium im Zusammenhang mit den kanonischen Evangelienschriften findet sich bei Irenäus: das Evangelium als die eine Botschaft von Jesus Christus in vier Formen - nach (nicht von!) Matthäus, Markus, Lukas und Johannes. Justinus verwendet den Ausdruck in beiden Bedeutungen.
Als Evangelien gelten die ersten vier Schriften des Neuen Testaments (NT); Sie enthalten Berichte über das Leben und Wirken Jesu. Nach christlicher Tradition gibt es vier verschiedene Verfasser, die aber nicht historischer Natur sind. Die vier Evangelien entstanden Ende des 1. bzw. Anfang des 2. nachchristlichen Jahrhunderts.
Erstes Evangelium
Zweites Evangelium
Drittes Evangelium
Viertes Evangelium
Bei der Kanonisierung des Neuen Testamentes wurde an vier getrennten Evangelien festgehalten wurde. Es gibt durchaus Beispiele für Evangelienharmonien, das heißt eine aus den vier Evangelien zusammengestellte durchgehende Erzählung, so zum Beispiel von Tatian. Indem letztlich aber in den Gemeinden der Versuchung widerstanden wurde, die vorliegenden vier Evangelien zu harmonisieren, und so aus ihnen ein widerspruchsfreies Buch zu erstellen, entschied sich die junge Kirche für ein pluralistisches Verständnis der Bibel. Die Erfahrung der Gemeinden lehrte offensichtlich, dass es mehr als nur ein Zeugnis der christlichen Botschaft gibt. Die Botschaft von Jesus schlug sich vielgestaltig nieder, so wie schon die frühen Gemeinden vielgestaltig in Sprache und Kultur waren. Manche Vertreter der gnostischen Heilslehre wollten dagegen ein möglichst widerspruchsloses Dokument erstellen, d. h. die überlieferten Texte wurden verändert oder in ihrem Sinne erweitert – siehe Marcion.
Neben den oben genannten kanonischen Evangelien gibt es auch noch die so genannten apokryphen Evangelien, zu denen unter anderem das Thomasevangelium, das Petrusevangelium, das Judasevangelium, das Evangelium der Wahrheit, das Philippusevangelium und das Evangelium nach Hermes gehören. Diese wurden nicht in den Kanon des Neuen Testaments aufgenommen. Sie sind teilweise nur in Fragmenten oder einzelnen Zitaten von Kirchenvätern erhalten.
24.03.08
Die
Osterbotschaft des Papstes
Resurrexi, et
adhuc tecum sum. Alleluia! - Ich bin erstanden und bin immer bei dir. Halleluja!
Liebe Brüder und Schwestern, der gekreuzigte und auferstandene Jesus ruft uns
heute von neuem diese Nachricht der Freude zu: es ist die Osterbotschaft.
Nehmen wir sie mit innerem Staunen und mit Dankbarkeit an.
Resurrexi et adhuc tecum sum. - „Ich bin
erstanden und bin noch und immer bei dir." Diese Worte, die einer alten Version
des Psalms 139 [138] (Vers 18b) entnommen sind, erklingen am Beginn der
heutigen heiligen Messe. In diesen Worten erkennt die Kirche beim Aufgang der
Ostersonne die Stimme Jesu selbst, der bei der Auferstehung vom Tod sich voller
glückseliger Liebe an den Vater wendet und ausruft: Mein Vater, hier bin ich!
Ich bin erstanden, ich bin noch bei dir und werde es für immer sein; dein Geist
hat mich niemals verlassen. So können wir auch andere Aussagen des Psalms in
neuer Weise verstehen: „Steige ich hinauf in den Himmel, so bist du dort; bette
ich mich in der Unterwelt, bist du zugegen. ... Auch die Finsternis wäre für dich
nicht finster, die Nacht würde leuchten wie der Tag, die Finsternis wäre wie
Licht" (Ps 139 [138], 8.12). Es ist wahr: In der feierlichen Osternacht wird
die Finsternis Licht, die Nacht weicht dem Tag, der keinen Untergang kennt. Der
Tod und die Auferstehung des menschgewordenen Wortes Gottes sind ein Ereignis
unübertrefflicher Liebe, der Sieg der Liebe, die uns von der Knechtschaft der
Sünde und des Todes befreit hat. Es hat den Lauf der Geschichte verändert,
indem es dem Leben des Menschen einen unauslöschlichen und erneuerten Sinn und
Wert eingegossen hat.
„Ich bin erstanden und bin noch und immer
bei dir." Diese Worte laden uns ein, den auferstandenen Christus zu betrachten,
indem wir seine Stimme in unserem Herz widerhallen lassen. Mit seinem
Erlösungsopfer hat Jesus von Nazareth uns zu Kindern Gottes gemacht, so daß nun
auch wir uns in den geheimnisvollen Dialog zwischen Ihm und dem Vater
einbringen können. Es kommt uns wieder in den Sinn, was er eines Tages seinen
Zuhörern sagte: „Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt
den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem
es der Sohn offenbaren will" (Mt 11, 27). In dieser Sicht merken wir, daß die
Aussage, die der auferstandene Jesus heute an den Vater richtet - „Ich bin noch
und immer bei dir" -, unwillkürlich auch uns betrifft, die wir „Kinder Gottes
sind und Miterben Christi, wenn wir mit ihm leiden, um mit ihm auch
verherrlicht zu werden" (vgl. Röm 8, 17). Dank des Todes und der Auferstehung
Christi erstehen auch wir heute zu neuem Leben; wir vereinen unsere Stimme mit
der seinen und verkünden, immer bei Gott bleiben zu wollen, unserem Vater, der
unendlich gut und barmherzig ist.
Treten wir so in das Innerste des
Ostergeheimnisses ein. Das erstaunliche Ereignis der Auferstehung Jesu ist im
wesentlichen ein Ereignis der Liebe: Liebe des Vaters, der den Sohn zum Heil
der Welt hingibt; Liebe des Sohnes, der sich dem Willen des Vaters für uns alle
überläßt; Liebe des Geistes, der Jesus in seinem verklärten Leib von den Toten
erweckt. Und weiter: Liebe des Vaters, der den Sohn „wieder umarmt", indem er
ihn in seine Herrlichkeit hüllt; Liebe des Sohnes, der in der Kraft des Geistes
mit unserer verklärten Menschengestalt zum Vater zurückkehrt. Vom heutigen
Festtag, der uns die unbedingte und einzigartige Erfahrung der Auferstehung
Jesu neu erleben läßt, ergeht also an uns ein Aufruf, daß wir uns zu der Liebe
bekehren; eine Einladung, den Haß und den Egoismus von uns zu weisen und
gelehrig der Spur des Lammes, das zu unserem Heil geopfert wurde, zu folgen, den
„gütigen und von Herzen demütigen" Erlöser nachzuahmen, der „Ruhe für unsere
Seelen" ist (vgl. Mt 11, 29).
Christliche Brüder und Schwestern in allen
Teilen der Welt, Männer und Frauen, die wirklich offen sind für die Wahrheit!
Niemand möge das Herz vor der Allmacht dieser Liebe verschließen, die erlöst!
Jesus Christus ist für alle gestorben und auferstanden: Er ist unsere Hoffnung!
Wahre Hoffnung für jeden Menschen. Heute sendet der auferstandene Jesus, wie er
es vor seiner Rückkehr zum Vater mit seinen Jünger in Galiläa tat, auch uns als
Zeugen seiner Hoffnung überall hin und versichert uns: Ich bin immer bei euch,
alle Tage, bis zum Ende der Welt (vgl. Mt 28, 20). Wenn wir im Geiste auf die
verherrlichten Wundmale seines verklärten Leibes schauen, können wir den Sinn
und den Wert des Leidens verstehen und die vielen Wunden verbinden, die auch in
unseren Tagen die Menschheit weiter mit Blut überziehen. In seinen
verherrlichten Wundmalen erkennen wir die unauslöschlichen Zeichen der
unendlichen Barmherzigkeit Gottes, von der der Prophet spricht: Er ist es, der
alle heilt, deren Herzen zerbrochen sind, der die Schwachen verteidigt und den
Gefangenen die Freiheit verkündet, der alle Trauernden tröstet und ihnen
Freudenöl statt Trauergewand, Jubel statt der Verzweiflung bringt (vgl. Jes 61,
1.2.3). Wenn wir uns Ihm mit demütigem Vertrauen nähern, begegnen wir in seinem
Blick der Antwort auf das Verlangen tief in unserem Herzen: Gott zu erkennen
und mit Ihm eine lebendige Beziehung in einer echten Gemeinschaft der Liebe zu
schließen, die unser Dasein wie auch unsere zwischenmenschlichen und sozialen
Beziehungen mit seiner Liebe selbst erfüllt. Darum braucht die Menschheit
Christus: in Ihm, unserer Hoffnung, „sind wir gerettet" (vgl. Röm 8, 24).
Wie oft aber sind die Beziehungen zwischen
Mensch und Mensch, zwischen Gruppe und Gruppe, zwischen Volk und Volk nicht von
Liebe, sondern von Egoismus gekennzeichnet, von Ungerechtigkeit, von Haß, von
Gewalt! Es sind die Wunden der Menschheit, offen und schmerzend in jedem Winkel
des Planeten, wenn auch oft unbeachtet oder zuweilen absichtlich verborgen;
Wunden, die die Seelen und Leiber unzähliger unserer Brüder und Schwestern
zerreißen. Sie warten darauf, durch die verherrlichten Wundmalen des
auferstandenen Herrn verbunden und geheilt zu werden (vgl. 1 Petr 2, 24-25) und
durch die Solidarität derer, die auf seinen Spuren und in seinem Namen Werke
der Liebe vollbringen, sich tatkräftig für die Gerechtigkeit einsetzen und um
sich herum leuchtende Zeichen der Hoffnung verbreiten an den von blutigen
Konflikten heimgesuchten Orten und überall dort, wo die Würde der menschlichen
Person weiterhin mißachtet und verletzt wird. Mein Wunsch ist, daß genau dort
sich die Zeugnisse von Milde und Vergebung vervielfachen!
Liebe Brüder und Schwestern, lassen wir uns
vom strahlenden Licht dieses Festtages erleuchten; öffnen wir uns in
aufrichtigem Vertrauen dem auferstandenen Christus, damit die erneuernde Kraft
des Ostergeheimnisses sich auch in einem jeden von uns, in unseren Familien, in
unseren Städten und in unseren Nationen zeigt. In allen Teilen der Welt möge
sie sichtbar werden. Wie sollte man in diesem Augenblick nicht insbesondere an
einige Regionen Afrikas wie Darfur und Somalia, an den gepeinigten Nahen Osten
- vor allem an das Heilige Land, an den Irak und den Libanon - und schließlich
an Tibet denken; für diese Regionen unterstütze ich die Suche nach Lösungen,
die das Wohl und den Frieden schützen! Erflehen wir auf die Fürsprache Mariens,
die nach der Teilnahme an den Leiden der Passion und der Kreuzigung ihres
unschuldigen Sohnes auch die unaussprechliche Freude seiner Auferstehung
erfahren hat, die Fülle der österlichen Gaben. Maria, die in die Herrlichkeit
Christi aufgenommen worden ist, möge uns beschützen und auf dem Weg der
brüderlichen Solidarität und des Friedens geleiten. Dies sind meine
Osterwünsche an euch, die ihr hier zugegen seid, und an die Männer und Frauen
jeder Nation und auf jedem Kontinent, die durch Radio und Fernsehen mit uns
verbunden sind. Gesegnete, frohe Ostern!
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