15.08.13
Katrin Göring-Eckardt in neuer Beziehung
Partnerwechsel bei evangelischen Kirchenspitzen im Einklang mit Orientierungshilfe der EKD
(MEDRUM) Es geht bunt zu an der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland, nicht nur in Papieren, sondern auch im richtigen Leben. Die "Noch-Ehefrau" und Präses der EKD, Katrin Göring-Eckardt, hat den Partner gewechselt. Die Ehe der grünen Spitzenpolitikerin Kartrin Göring-Eckardt scheint mit der Wahl eines neuen Partners und Trennung von ihrem Ehemann beendet zu sein. Ihr neuer Partner soll ein ranghoher Kirchenfunktionär sein. BILD berichtet dazu unter der Überschrift "Getuschel um die Ehe der grünen Kirchenfrau".
Keine Sanktionen
Dass Göring-Eckardt seit einiger Zeit eine neue Beziehung unterhält, war für Insider ebenso wenig ein Geheimnis wie die Beziehungen von Prälat Felmberg, der wegen umstrittener Beziehungen zu Mitarbeiterinnen in der Spitze der EKD in diesem Jahr sein Amt als Bevollmächtigter des Rates der EKD aufgeben musste. Doch im Gegensatz zu Felmberg hat Göring-Eckardt, die ihr Ehrenamt als Präses der EKD-Synode bis zur Bundestagswahl ruhen lässt, keine Sanktionen zu befürchten.
Ehe verliert in EKD Leitbildfunktion
Die von vielen Protestanten kritisierte Orientierungshilfe der EKD zum Thema Familie ist beim Spitzenpersonal der Evangelischen Kirche in Deutschland kaum umstritten. Die Präses der EKD-Synode und Spitzenkandidatin der Grünen, Katrin Göring-Eckardt, könnte sich jedenfalls jetzt, wo ihre Trennung vom bisherigen Ehemann und die Wahl eines neuen Partners medienbekannt wird, auf diese Orientierungshilfe berufen, die keine Orientierung gibt, wie viele Kritiker meinen. Beklagt wird vor allem, dass der Stellenwert der Ehe im Papier der Kirchenspitze keine besondere Rolle mehr spielt. Die Ehe gibt es zwar noch, aber eine (normative) Leitbildfunkion ist jedenfalls nicht mehr erkennbar. Dazu passen auch die Vorstellungen der grünen Kirchenfrau Göring-Eckardt, die bei ihrer Bewerbung als Spitzenkandidatin der Grünen sogar die Einführung von polyamoren Lebensmodellen (Zusammenleben mit mehreren Partnerinnen und Partnern) für eine gute Idee hielt (MEDRUM berichtete). Grund für "Aufruhr in der EKD", wie BILD zum "Ehe-Ende" von Katrin Göring-Eckardt jetzt schreibt, könnte es an der Basis der Kirche also aus mehreren Anlässen geben.
Grüne Vorstellungen haben sich durchgesetzt
Die grünen Vorstellungen über Formen des Zusammenlebens und sexuelle Vielfalt sind alles andere als neu. Schon im Grundsatzprogramm der Grünen hieß es 1980: "... sind wir jedoch ebenso wie eine wachsende Anzahl aufgeschlossener Menschen der Auffassung, daß Homosexualität und Heterosexualität gleichwertige Ausdrucksformen menschlicher Sexualität sind." Gleichzeitig forderten die Grünen "eine Sexualerziehung von Kindern und Jugendlichen, um ihre Sexualität frei und ohne Ängste zu entwickeln". Neu oder zumindest jüngeren Datums sind hingegen die Gleichwertigkeitsvorstellungen an der Spitze der EKD, die seit der Verabschiedung des Pfarrdienstgesetzes im November 2010 an die Stelle von "Ehe und Familie" den Begriff "familiäres Zusammenleben" gesetzt hat (MEDRUM berichtete). Seither können auch Pfarrerinnen und Pfarrer in gleichgeschlechtlichen Beziehungen im Pfarramt zusammenleben. Die grünen Vorstellungen haben sich also nicht nur in der Gesetzgebung, sondern auch in den leitenden Gremien der evangelischen Kirche weitgehend durchgesetzt. Und Änderungen, sagte Präses Nikolaus Schneider, wird es nicht geben. Den protestantischen, mit der kirchlichen Trauung vergleichbaren Segen gibt es mittlerweile auch für gleichgeschlechtliche Beziehungen, wie vor erst wenigen Tagen die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau demonstrierte. Göring-Eckardt, die von der TAZ als "Grüne Gegenpäpstin" bezeichnet wurde, hat also an der Spitze der EKD ganze Arbeit geleistet, könnten Anhänger (zum Beispiel 7646 Facebook-Freunde) wie Gegner der grünen Politikerin resümieren.
Gleichberechtigung für polyamore Lebensformen?
Ob die kirchliche Gutheißung und Segnung bunter Lebensmodelle künftig auch für polyamore Lebensformen gilt, scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein. Wer will es Homosexuellen oder Bisexuellen mit Blick auf das selbst beim Bundesverfassungsgericht immer wieder in Position gebrachte Gleichstellungspostulat auf Dauer verweigern, mit mehreren Partner "gleichberechtigt" zusammenzuleben? Muss nicht, wer A sagt, auch B sagen?
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