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Vorlage der EKD: Kinder sind für Familie nicht mehr konstitutiv


08.11.10

Vorlage der EKD: Kinder sind für Familie nicht mehr konstitutiv

Synode der EKD berät über erweiterten Familienbegriff des Pfarrdienstgesetzes für Pfarrerinnen und Pfarrer

(MEDRUM) Künftig soll Familie nicht mehr nur Vater, Mutter und Kinder sein. Auch Pfarrerinnen oder Pfarrer, die in einer geschlechtsgleichen Partnerschaft zusammenleben, sollen als Familie angesehen werden. So sieht es eine Novellierung des Pfarrdienstgesetzes vor, über das die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) berät.

Ein christlich entwurzelter, säkularisierter Familienbegriff

In der Vorlage des Rates der EKD an die Synode heißt es (Auszug):

§ 39 Ehe und Familie
(1) Pfarrerinnen und Pfarrer sind auch in ihrer Lebensführung im familiären Zusammenleben
und in ihrer Ehe an die Verpflichtungen aus der Ordination (§ 3 Absatz 2) gebunden. Hierfür
sind Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und gegenseitige Verantwortung maßgebend.
(2) Pfarrerinnen und Pfarrer sollen sich bewusst sein, dass die Entscheidung für eine Ehepartnerin
oder einen Ehepartner Auswirkungen auf ihren Dienst haben kann. Ehepartnerinnen
und Ehepartner sollen evangelisch sein. Sie müssen einer christlichen Kirche angehören;
im Einzelfall kann eine Ausnahme zugelassen werden, wenn zu erwarten ist, dass die
Wahrnehmung des Dienstes nicht beeinträchtigt wird.
(3) Pfarrerinnen und Pfarrer haben eine beabsichtigte Änderung ihres Personenstandes,
eine kirchliche Trauung und andere wesentliche Änderungen in ihren persönlichen Lebensverhältnissen
alsbald anzuzeigen. Sie haben die Auskünfte zu erteilen und die Unterlagen
vorzulegen, die erforderlich sind, um die Auswirkungen auf den Dienst beurteilen zu können.

Erst beim Blick in die Begründung der Vorlage zum Gesetzestext wird klar, daß der im Gesetzestext auftauchende Begriff «familiäres Zusammenleben» in Wahrheit ein Trojanisches Pferd ist. Denn in der Begründung zur Erläuterung des Gesetzestextes heißt es zum Verständnis dieses Begriffes  (Auszug):

Der Begriff „familiäres Zusammenleben” ist hingegen bewusst weit gewählt. Er umfasst nicht nur das generationsübergreifende Zusammenleben, sondern jede Form des rechtsverbindlich geordneten Zusammenlebens von mindestens zwei Menschen, das sich als auf Dauer geschlossene, solidarische Einstandsgemeinschaft darstellt und damit den in Satz 2 genannten inhaltlichen Anforderungen Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und gegenseitige Verantwortung genügt. Soweit diese Anforderungen erfüllt sind, bleibt es den Gliedkirchen und gliedkirchlichen Zusammenschlüssen überlassen, ihr eigenes Profil für die Anwendung von § 39 Abs. 1 zu entwickeln und die Norm auf diese Weise näher auszugestalten. Das kann im Rahmen des § 117 durch ein Kirchengesetz geschehen. Möglich ist aber auch jede Form von untergesetzlicher Regelung oder eine Ausgestaltung durch die schlichte Rechtspraxis.

Sonst-was-Kirche

ImageFalls die leitenden Gremien der EKD dieser Vorlage zustimmen, ist es Pfarrerinnen und Pfarrern in der EKD künftig beispielsweise möglich, einen gleichgeschlechtlichen Lebenspartner auszuwählen, eine Lebenspartnerschaft registrieren zu lassen und sich als Familie zu bezeichnen. Der Begriff Familie wird mit neuen Inhalten gefüllt. Kinder müssen künftig nicht mehr dazugehören. Nicht nur lesbische und schwule Partnerschaften, auch kinderlose Ehepaare gelten nach dieser Definition künftig als Familie. Die Vorlage der EKD stimmt damit weitgehend mit einem Beschluß überein, in dem der Bundesvorstand Grüne Jugend 2007 seine gesellschaftspolitischen Reformvorstellungen über Lebensformen verankert hat.

Die vorgeschlagenen Veränderungen des Familienbegriffs in der EKD könnten als Teil der "Sonst-was-Reformen" gesehen werden, die die Synoden-Präses, Katrin Göring-Eckardt, Bundestagsabgeordnete von Bündnis 90/ Die Grünen gemeint hat, als sie am Sonntag die Synode aufrief, es den anderen vorzumachen: "Machen wir es doch den anderen vor, den Renten-, Wehrpflicht-, Gesundheits- und Sonst-was-Reformern. Machen wir vor, wie das geht." Familie würde künftig also auch für Pfarrerinnen und Pfarrer in der EKD nicht mehr die vom Ethos der Bibel geleitete, elementare, generationenverbindende Lebensstruktur aus Eltern und Kindern, sondern letztlich jede frei verhandelbare "Sonst-was-Lebensform" sein. Die Evangelische Kirche, die einst dem reformatorischen Erbe verpflichtet war wird so eine „Sonst-was-Kirche"-

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Tagesordnungspunkt VII der Synode: "Kirchengesetz zur Regelung der Dienstverhältnisse der Pfarrerinnen und Pfarrer in der Evangelischen Kirche in Deutschland (Pfarrdienstgesetz der EKD - PfDG.EKD)"

In ihrer Stellungnahme erklärte die Kirchenkonferenz: "Die Kirchenkonferenz stimmt dem vom Rat am 4. September 2009 beschlossenen und aufgrund der eingegangenen Stellungnahmen überarbeiteten Entwurf im Grundsatz zu."

Geschäftstelle der Synode: synode@ekd.de

Fax: 0511 / 27 96 - 707


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Folgeartikel
11.11.10 MEDRUM 126 Synodale beschließen einstimmig "epochales" Pfarrdienstgesetz
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Pfarrdienstgesetz

Leserbriefe

Solche geist(l)ichen Ergüsse sollten nicht überraschen, wenn der derzeitige Vorstandsvorsitzende des Vereins für religiöses Brauchtum (EKD) u.a. der Meinung ist, dass Jesus der Adoptivsohn Gottes ist und die übrigen Mitglieder des Vorstandes der grünen Chaotenriege angehören. Die einzige Frage die sich stellt ist, wie lange man diesem Verein noch guten Gewissens angehören kann.
Jörgen Bauer

"der derzeitige Vorstandsvorsitzende des Vereins für religiöses Brauchtum (EKD) u.a. der Meinung ist, dass Jesus der Adoptivsohn Gottes ist und die übrigen Mitglieder des Vorstandes der grünen Chaotenriege angehören" -> wenn dies den Tatsachen entspricht, werde auch ich nach 48 Lebensjahren aus der evangelischen Kirche austreten. Wenn die ev.Kirche inzwischen von grünen Atheisten und anderen Leuten mit ähnlicher Gesinnung dominiert wird, sehe ich dort auch keinen Platz mehr für mich.

Sollte das tatsaechlich durchkommen, ist hier nicht mehr von Kirche zu reden. Kirche ist nach CA VII die Gemeinschaft der Heiligen, in welcher das Evangelium rein (und nicht durch Nebelkerzen verdunkelt) verkuendigt und die Sakramente ihrer Einsetzung gemaess verwaltet werden. Der HERR laesst nicht mit sich spotten.

bei soviel geballtem Unglauben in der EKD. Verein für religiöses Brauchtum - wie passend! Sowohl Frau Käßmann als auch her Schneider stellen Teile des Augsburger Bekenntnisses (Jungfrauengeburt) in Frage, von Maria Jepsen habe ich gelesen dass sie eine Buddha-Statue auf dem Schreibtisch hat. Mit ev-luth. hat das alles überhaupt nichts mehr zu tun. Und dann noch als Krönung die Aussage von Frau Käßmann, die Pille sei ein Geschenk Gottes. Offensichtlich hat sie nicht bemerkt, dass niemals etwas Gottes Geschenk sein kann, was der Schöpfungsordnung Gottes (künstliche Empfängnisregelung) widerspricht. Mit der frühabtreibenden Wirkung der Pille handelt es sich zudem um einen klaren Verstoß gegen das Gebot "Du sollst nicht töten". Wie soll eine Kirche bestehen, wenn nicht mal mehr deren oberste Repräsentanten die Glaubensinhalte vertreten wollen? Da bin ich froh dass ich katholisch bin und Papst Benedikt sich nicht von den Wirrungen des Zeitgeistes leiten lässt, sondern von Gott.

gar nicht mehr, die Grenze ist schon überschritten!

Mit dieser Beschlussvorlage, sollte sie von der EKD Synode angenommen werden, verabschiedet sich die EKD vom biblischen Menschenbild und von der gesamten Tradition der christlichen Kirche, zugleich aus der Gemeinschaft der Kirchen in der Welt. Das geschieht offenbar ohne Mitwirkung der Betroffenen, der Gemeinden, der Pfarrerschaft - nach dem bewährten Schema top down. Nun gibt es nur eines für die Christen und die christlichen Gemeinden: Widerspruch-Widerstand. Wir sind wieder da angekommen, wo wir schon 1933 waren: der Frage, wessen Kirche wir sind: die Kirche Jesu Christi, gegründet auf das Zeugnis der Apostel und Profeten oder die Kirche, die sich dem gegenwärtigen Zeitgeist ausliefert, der nicht nur zum geistlichen Tod sondern auch dem Untergang eines Volkes führen muss. Noch bevor Deutschland sich abschafft, besorgt das die EKD-Synode für die Evangelische Kirche in Deutschland.

"Noch bevor Deutschland sich abschafft, besorgt das die EKD-Synode für die Evangelische Kirche in Deutschland." - Deutschland schafft sich ab, in der Tat: Keine Wahnprognose, sondern prophetische Zeitansage angesichts der sich offenbar dem Endstadium nähernden kulturellen Demenz insbesondere in den Zentralorganen größerer Teilsysteme unserer Gesellschaft. Der Fisch stinkt vom Kopfe her, sagt man im Norden unseres Landes.

Schon "Einstandsgemeinschaft" ist eine linguistische Spottgeburt. Doch selbst bei wohlwollender Akzeptanz drängt sich die Frage auf, ob es denn neben den solidarischen auch unsolidarische Gemeinschaften gibt. - Fazit: Solche Formulierugen sind Nebelkerzen oder Blendgranaten, die einen wahren Sachverhalt verschleiern.

Zu diesem Familienbegriff - wonach zwei Pfarrerinnen oder zwei Pfarrer eine "Familie" bilden, evangelische wohlgemerkt, denn bei Katholiken gibt es einen solchen Blödsinn nicht -, kann man nur sagen: Total übergeschnappt. Und man fragt sich: Wie ist das möglich? Gibt es in der evangelischen Kirche nicht mehr genügend natürlich empfindende Leute, die ihren Oberen die Hölle heiß machen ob solch obskurer Dummheiten? Wäre ich evangelisch, dann würde ich sofort austreten. Bzw. ich hätte es schon längst getan. Irgendwann wird für kurze Zeit der normale Menschenverstand wieder durchbrechen und dann wird man den ganzen Krampf von gesetzlich verbundenen gleichgeschlechtlichen Partnerschaften wieder abschaffen. Je früher, desto besser.

Genau wegen dieses Hinterher-Rennens hinter dem Mainstream bin ich aus der EKD ausgetreten und in die Kath. Kirche eingetreten. Es wird wirklich immer schlimmer mit der EKD. Erst werden Abtreibungsscheine ausgestellt, die Embryonenforschung unterstützt und jetzt noch das.  ..ui!

Wer als entschiedener Christ in einem solchen Verein bleibt, hat einen Auftrag: Mache Namenschristen zu Jünger.

Der Gedanke, ob dieser seit Jahren immer fragwürdiger werdenden Praktiken aus der EKD auszutreten, kommt mir öfters in den Sinn. Aber es gibt viele mündige Christen und hoffentlich bald noch mehr, die gegen diese Praktiken bei jeder Gelegenheit zumindest innerhalb der Kirche/Gemeinde vorgehen und sich selbst bemühen, vorbildlich im Sinne der Bibel zu leben. Es genügt nicht, nur passiv zu sein und alles hinzunehmen. Aber gegen den Mainstream anzugehen, erfordert Kraft, Nerven und Fürbitte von anderen. Der Widerstand aus den eigenen Reihen ist der Bibel nicht fremd. Gott ist nicht auf die EKD angewiesen, aber er hat sein Bodenpersonal, das seinen Willen tun soll.

Ich stimme den vorherigen Kommentatoren zu. Der Versuch, Begriffe wie "Ehe" und "Familie", deren Bedeutung sich aus der Bibel sowie aus Jahrtausendealtem kulturellen Kontext ergibt, einfach umzudeuten zu Gunsten eines extrem fragwürdigen Mainstreams, muss scheitern. Wir leben in einer Zeit, in der die meisten evangelischen Christen christlicher sind im Sinne des Evangeliums, als der EKD-Ratsvorstand, oder um es klarer zu formulieren: Der Fisch stinkt vom Kopf her. Der Mittelpunkt im Evangelium ist die Botschaft Gottes an die Menschen und nicht eine sexualpolitische Nabelschau bestimmter Interessengruppen.

Natürlich sollte niemand den ersten Stein werfen; alle Menschen sind sündhaft, wenn auch die Meisten sicherlich in anderen Gebieten als dem der Homosexualität. So möchte ich auch nicht über die individuelle Persönlichkeit dieser Menschen urteilen - das verbietet sich aus Anstandsgründen und auch befinden wir uns nicht umsonst in einer toleranten Gesellschaft. Für die Aufgaben eines Pfarrers eignen sich Homosexuelle aber genauso wenig, wie ein Kleptomane zum Kaufhausdetektiv. Für diese Aufgabe braucht es Menschen, die in der Lage sind, das Evangelium möglichst auch durch eigenes Vorbild zu Leben.

Eine Kirche, die der notwendigen Auseinandersetzung mit Strömungen des Zeitgeistes feige aus dem Weg geht, in dem sie versucht, an Definitionen herumzudeuteln, braucht aber niemand. So wird die zunehmende Homosexualisierung der evangelischen Kirche zu einer Abnahme der Zahl der Gläubigen führen und - über kurz oder lang - in eine nichtssagende Popkultur mit pseudoreligiösem Hintergrund muenden. Kirchenspaltungen aufgrund dieser Frage stehen z.B. den Anglikanern unmittelbar bevor und sind im Allgemeinen zum Schaden der Gläubigen. Und: Ja, auch ich denke darüber nach, ob ich nicht bei der katholischen Kirche besser aufgehoben wäre.

Vielleicht könnte auf evangelischer Seite die SELK (www.selk.de) noch eine Alternative für Sie sein? Dort gibt es nicht eine solche Beliebigkeit und das Evangelium wird klar verkündigt.

Das ist ein gut gemeinter Ratschlag. Aber welche SELK soll man denn wählen? Den unbiblischen hoch-kirchlichen Flügel, der zwar "konservativ" ist, aber sich damit auch selbst genügt? Der Pastor ist hier ein quasi-Mittler und Handhaber der heiligen Dinge, die Gemeinde ist entmündigt. Biblisch gesehen geht das gar nicht. Oder den "linken" Flügel, der die Landeskirche bald schon überholt - was das Tempo der Aufweichung betrifft: Die "Lebenswirklichkeit" der modernen Menschen wolle man hier ernst nehmen und manch ein SELK-Pfarrer spricht bereits über Homosexuellen-Segnungen! Oder die Mitte der SELK, den bürgerlich-gut-gestellten Korpus, der auch recht mit sich selbst zufrieden ist? Ein gutes gesellschaftliches "standing", Beitrag zahlen, zum Abendmahl anmelden - fertig ist der lutherisch-orthodoxe Christ, das ist zugespitzt und gewiss nicht in allen Gemeinden der Fall, aber eben auch anzutreffen. Und vom freien Bekenntnis auf den Straßen und Gassen wollen wir mal nicht reden ... Ausnahmen bestätigen die Regel. Die soliden Pastoren der SELK sollten einfach austreten in halbwegs gute Landeskirchen, andere lutherische Bekenntniskirchen oder freie evangelisch-lutherische Gemeinden gründen. Die SELK ist keine Alternative zur Landeskirche. Der SELK-Zug dampft in die gleiche Richtung wie die EKD, nur um 15 Jahre verzögert.

Hier hat offensichtlich ein verbitterter, enttäuschter Mensch geschrieben. Auch die SELK ist keine Kirche ohne Probleme. Aber diese Verzeichnungen sind hanebüchen. Daß "hochkirchlich" für den Schreiber oder die Schreiberin (leider anonym, so kann man nicht mal seelsorglich tätig werden, das meine ich übrigens ernst!) identisch ist mit unbiblisch und selbstgenügsam, fällt auf ihn oder sie selber ebenso zurück wie die Gleichsetzung von Bürgerlichkeit mit Selbstzufriedenheit. Das gilt, wiewohl ich als Pfarrer selber immer wieder gerade auch gegen Selbstzufriedenheit und anderes anpredige. Aber in welcher Kirche wäre das nicht nötig? Armin Wenz

Alle Beiträge hier habe ich noch nicht gelesen. Und vielleicht habe ich einen Teil der Diskussion verpasst. Wie man jemanden als "verbittert" etikettieren kann und ihm dann noch seelsorgerliche Hilfe überstülpen möchte, kann ich nicht nachvollziehen. Schade, dass der Begriff Seelsorge hier so Verwendung findet. Der "Gast"-Beitrag ist gewiss einseitig. Das berechtigt aber nicht dazu, auf "politisch korrekte" Weise das Gegenüber gleich in die Ecke: "Der oder Die hat ein Problem und benötigt Hilfe" zu stecken! Ist das die "fromme" Variante dessen, wie man mit Leuten umgeht, die unangenehme Zustände ansprechen? Das widerfährt mir nämlich auch, wenn ich mich politisch äußere oder auf der Straße stehe und vor gewissen religiösen Entwicklungen warne: Dann habe ich auch gleich eine "Phobie", gelte auch als verbitterter Typ und habe irgendein Problem.

Vor einigen Jahren stand ich vor der Wahl, wohin, wenn ich die Landeskirche verlasse. Ich habe damals die selk besucht und mich gegen diese Kirche entschieden. Heute bin ich in einer lebendigen FEG und froh über Gottes Führung. Aber ich habe Freunde in der selk und die berichten von guter Arbeit dort. Aber eben auch von den zutiefst fragwürdigen Entwicklungen. Und das was sie berichten, klingt doch sehr nach den Ereignissen in meiner Zeit in der Landeskirche. Gast, er oder sie, hat da nicht gelogen: Die selk ist zutiefst gespalten. Und noch ein Wort: In meiner Gemeinde feiern wir Abendmahl, taufen und kennen sogar die Beichte. Oft höre ich vonseiten der selk, dass dies alles nur bei ihnen auf "rechte Weise" zu haben sei. Das muss hier auch gesagt sein, das ist "hanebüchen". Jesus hat gesagt, er ist da, wo Menschen ihn suchen. Dahin können sich alle, die sich abwenden von der "großen" Kirche hinwenden. Ihn dürfen wir bitten, dass er uns einen Platz in einer lebendigen Gemeinde zeigt. Er lässt uns nicht allein. Er führt uns.

Naja, so ganz resistent gegen den liberalen Zeitgeist ist die FeG auch nicht. Sie hat vor kurzem mit überwältigender Mehrheit die Frauenordination zugelassen. Der Zeitgeist hat leider mittlerweise auch die meisten Freikirchen durchsetzt. Auch die katholische Kirche ist vor Ort lange nicht immer so konservativ wie Rom in ethischen Fragen.

@"so ganz resistent gegen den liberalen Zeitgeist ist die FeG auch nicht." Das habe ich auch gar nicht behauptet. Doch welche Kirche hat den keine Frauen in der geistlichen Leitung? Und darum geht es ja bei der Ordination: Nicht dass Frauen das Predigen erlaubt wird. Es geht darum, dass Frauen das Amt der Leitung einer ganzen Gemeinde aus Frauen und Männern inne haben sollen. Und das ist bereits überall Praxis, bspw. auch in der hier genannten Selk. Das sind doch Schattenkämpfe, die geführt werden. Es geht doch gar nicht um Predigt und "Verwaltung" (furchtbares Wort!) der Sakramente. Fest steht: Meine Gemeinde wird auf absehbare Zeit keine Frau hingestellt bekommen. So einfach ist das. Da kann die Kirchenleitung beschließen, was sie will.

@Jesus hat gesagt, er ist da, wo Menschen ihn suchen. Danke für die Schützenhilfe, wenn ich das so auffassen darf.

Ja, ich hab überzeichnet. Doch mit meiner Sicht stehe ich nicht alleine da - obwohl das natürlich nicht ausreicht. Es gibt genug Christen, die die SELK wieder verlassen haben. Und manchmal sind Stöße in die Rippen eben angebracht, bei der SELK denke ich tun die ganz gut und haben ja auch gleich getroffen. Aber es gibt noch schärfere Kritiker der SELK, die das bereits auf's Papier gebracht haben. Die Frage bleibt nur, was sie bewirken. Etwa "Alter Kurs, volle Fahrt."? Doch wer mal die Perikopenordnung verlässt und in den Evangelien liest, wie Jesus zu den Jüngern vom Ernst der Nachfolge spricht oder in Offb 2 mit der Gemeinde ins Gericht geht, hat eigentlich genug Ermahnung. Von dem Weg in die FeG zu hören freut mich. Und das Schlusswort ist treffender als meine Zeilen, und allemal ermutigender. Gruß

Grüß Gott. Als Schützenhilfe, wie Sie es nennen, war es nicht gemeint. Es einfach nicht OK, mit welchen Schubladen operiert wird, sobald Kritik laut wird im "frommen Sektor". Und da ich auch so meine Schubladen-Erfahrung hinter mir habe, kann ich das nicht unkommentiert stehen lassen. Jetzt hoffe ich mal, diese ausführliche Antwort (keine Angst, ich will Sie nicht "beseelsorgern") wird mir gestattet:

1) Meine kurze Zeit in der Selk war aufschlussreich. Doch dass sie eine wirkliche, auf Gottes Wort gegründete, und vor allem "lutherische" Alternative zur viel gescholtenen Landeskirche sein soll, kann ich so pauschal nicht bestätigen. Dies ist hier zwar einige Male gesagt worden, ist mir jedoch zu simpel. Und die harsche Kritik von Ihnen, auch wenn ich die Umstände (noch) nicht kenne, kann ich ein wenig nachvollziehen: Bei mir ging es um nichts weniger als die berufliche Existenz und Zukunft, was ich hier nicht ausführen kann. Ich könnte das Verhalten, das mir gegenüber in einem Selk-Gremium an den Tag gelegt wurde jetzt mit dem frommen Totschlag-Adjektiv "ungeistlich" bezeichnen, das hat aber wenig Sinn. Das möchte ich auch im Blick auf Ihren Beitrag verstanden wissen: Der Weg in den Frust und die Menschenverachtung ist schnell beschritten, wenn man als Christ mit einem ernsten geistlichen Anliegen auf eine Institution prallt, die Christsein oder eine Frömmigkeit überwiegend verwaltet, wie gebannt auf die schwindenden Mitgliederzahl starrt und sich in der Folge entsprechend "öffnet". Das in aller Kürze (mein Angebot an Sie: s.u.). Ich denke, derartige Erfahrungen, und Sie mögen andere vermutlich auch in der Selk (?) gemacht haben, sollten wir mit einer gewissen Portion Humor tragen. Gott hat nämlich auch Humor, sonst wäre hier auf Erden schon lange das Licht ausgeknipst worden! (theologisch-korrekt muss ich wohl von "Gnade" sprechen)

2) Ich habe übrigens nichts einzuwenden dagegen, die von Ihnen gescholtene "Lebenswirklichkeit" der Menschen ernst zu nehmen. Ja um Himmels willen, wo sollen wir die Menschen denn sonst abholen? Muss der Drogensüchtige erst einmal lernen im Sonntagsanzug herumzulaufen, damit er in unsere Gemeinde unter's Wort kommen darf? Soll der Alkoholabhängige erst einmal den Entzug hinter sich bringen bevor er Platz nehmen darf in unserer Gemeinde? So betrachtet verstehe ich Sie hoffentlich richtig, wenn Sie die Selk als "bürgerlich" bezeichnen, auch wenn es Missionsgemeinden gibt, in denen es anders zugeht: wie in der Apostelgeschichte, teilen und den Glauben als Familie leben (Berlin-Marzahn ist ein gutes Beispiel). Ohne Ansehen der Person wird auch bei den Lutherischen nicht geurteilt. Als Familien-Ministerin, Zeitungsverleger oder Vertriebenenpräsidentin sind Sie ein gern gesehener Gast, keiner wird hier zurecht weisen oder gar Gemeindezucht üben. wie aber sieht es aus mit denen, die nach Alkohol stinken, Drogen nehmen, aber dennoch von Gott (!) in einen Gottesdienst gezogen werden, damit sie sein Wort zu hören bekommen, wie gehen solche Gemeinden damit um? Nutzen wir die Chance? Oder sagen wir: Kein Platz mehr in der Kirchenbank. Lernen Sie erst mal die Liturgie oder kommen sie doch zu unserem benediktinischen Stundengebet. Und hören Sie erst einmal auf in Sünde zu leben, bevor sie bei uns Platz nehmen. Das sind doch die Fragen, die für Gott von Interesse sind, für die sein Herz schlägt. Für die Frommen braucht er sich doch nicht auf den Weg in eine Futterrinne zu machen. Der Pastor, der mich konfirmiert hat, sagte mir mal: "Wir tun uns genauso schwer damit, die Gnade genug sein zu lassen, wie die Juden damals zur Zeit Jesu." Dieser Satz hat sich mir eingebrannt und mich selbst getroffen. Wir sind dazu berufen, die Gnade Gottes groß zu machen, auszubreiten vor den Menschen. Das macht Kirche aus: Sie ist der Ort, an dem zur Versöhnung mit Gott gerufen und Versöhnung zwischen Menschen möglich wird. Wenn das nicht mehr stimmt, dann stimmt was nicht. Gott liebt und segnet Klarheit, so steht's zumindest in meiner Bibel. Und die fängt bei uns an. Deshalb ist es gut, wenn in einem Forum gerungen wird wo Christen eine Zuflucht finden können, wo sie unter das Wort kommen. Es hat wenig Sinn, dieses Forum mit Erfahrungen zu füllen, obwohl es von Interesse sein dürfte für diejenigen, die eine Alternative zur Landeskirche suchen. Mich interessiert, wie Sie zu der kleinen "Attacke" kommen, die Sie hier geritten haben. Für den weiteren Austausch schlage ich vor: Hier ist eine Wegwerfadresse, über die wir weiter in Kontakt bleiben können: wegwerfkontakt@t-online.de

Mit Dekadenz ist das neue Pfarrdienstgesetz zu bezeichnen. Familie wird demontiert. Hier wird nicht nach christlichen Grundsätzen gehandelt, sondern dem Mainstream stattgegeben. Und zwar völlig ohne Not.

http://www.agensev.de

Ich denke, dass ich es mal mit der Katholischen Kirche versuchen werde. Dass die 68er jetzt schon humanistische Experimente mit der Kirche machen, ist eine Frechheit. Da weiß man als Mitglied ja schon gar nicht mehr wofür man da überhaupt sein soll. Der EKD scheint mir ein verlogener Schmarotzerladen geworden zu sein, so wie die Grünen. Eine Meinung regiert und keine Ahnung von nichts haben, und das dann allen Leuten auch noch per Diktat aufzwingen wollen. Von marodierenden Castordemonstranten bis hin zur Politik scheint mir das alles ein durch die Medien verdorbener Verein zu sein.

Ich habe mit einem kath. Geistlichen gesprochen. Er wird mit mir einen Gesprächstermin vereinbaren um die notwendigen Schritte eines Kirchenübertritts zu besprechen. Mir reicht es nun!

Ich bin auch vor ein paar Jahren aus der EKD ausgetreten, weil es mir mit deren Beliebigkeit zu bunt wurde. Ich bin allerdings nicht in katholische Kirche gewechselt, sondern in eine eigenständige lutherische Kirche (www.selk.de). Bitte bedenken Sie bei der Frage nach einer anderen Kirche nicht nur die ethischen Fragen, die zweifellos wichtig sind, sondern auch ob das Evangelium Jesu Christi klar und bibelgemäß verkündet wird! Da finde ich die (Wieder-)Entdeckungen der Reformation sehr ermutigend. Leider hat sich die EKD weitgehend davon verabschiedet.

Nochmal: Ich bin dafür, dass in ethischen Fragen klar Stellung bezogen wird. Trotzdem ist die Hauptaufgabe der Kirche, das Evangelium zu verkünden. Es geht um das Ziel in Ewigkeit. Leider denken nicht wenige Nicht-Christen, dass das Hauptcharakteristikum des Christentums sei die Befolgung ethischer Regeln. Natürlich geht aber eine Gesellschaft zugrunde, wenn sie immer weniger von den Zehn Geboten wissen will.

Eine Anmerkung dazu: Es ist falsch zu behaupten, dass die kath. Kirche das Evangelium nicht bibelgetreu verkündet. Der Unterschied zur evangelischen Lehre ist, daß sich die kath. Kirche sowohl auf Bibel als auch auf die Tradition stützt. Und selbst die Tradition ist bibelgemäß: Vgl. dazu Nr. 83 des Kathechismus der kath. Kirche: „Die Überlieferung [oder tradition], von der wir hier sprechen, kommt von den Aposteln her und gibt das weiter, was diese der Lehre und dem Beispiel Jesu entnahmen und vom Heiligen Geist vernahmen. Die erste Christengeneration hatte ja noch kein schriftliches Neues Testament, und das Neue Testament selbst bezeugt den Vorgang der lebendigen Überlieferung.“ Auch die Lutherbibel ist Tradition, denn schließlich steht nirgendswo in der Bibel geschrieben, welche Bücher Bestandteil der Bibel sind und welche nicht. Aphokryphen den neuen Testaments wie z.B. das „Thomasevangelium“ wurden von Luther ja auch verworfen, womit er ebenfalls eine Tradition der Kirchenväter übernommen hat. Außerdem stellt sich die Frage, warum sich denn die Lehren der protestantischen Kirche so stark unterscheiden, obwohl es doch nur eine Bibel gibt?

Die römisch-katholische Kirche vermischt leider Gesetz und Evangelium. Dadurch können Leute leicht entweder in falsche Selbstsicherheit (Werksgerechtigkeit) oder in Verzweiflung (wie z.B. Luther vor seiner reformatorischen Einsicht) getrieben werden.

Eine Anmerkung dazu: Es ist falsch zu behaupten, dass die kath. Kirche das Evangelium nicht bibelgetreu verkündet. Der Unterschied zur evangelischen Lehre ist, daß sich die kath. Kirche sowohl auf Bibel als auch auf die Tradition stützt. Und selbst die Tradition ist bibelgemäß: Vgl. dazu Nr. 83 des Kathechismus der kath. Kirche: „Die Überlieferung [oder tradition], von der wir hier sprechen, kommt von den Aposteln her und gibt das weiter, was diese der Lehre und dem Beispiel Jesu entnahmen und vom Heiligen Geist vernahmen. Die erste Christengeneration hatte ja noch kein schriftliches Neues Testament, und das Neue Testament selbst bezeugt den Vorgang der lebendigen Überlieferung.“

SELK kenne ich nicht werde ich mal überprüfen, bei uns macht sich so ne Sekte breit (Pfingstgemeinden), ich werde es mal mit der Stadtmission probieren, da bei uns die Kath. Kirche zu klein ist. Die Stadtmission hat wenigstens noch ein erkennbares Profil und klarere Wertevorstellungen.

Diese „so genannte Evangelische Kirche“ ist bis ins Mark völlig faul und verrottet! Dieser Abfall ist nicht mehr zu überbieten! Dazu schreibt Apostel Paulus: „Darum gehet aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der HERR, und rührt kein Unreines an, so will ich euch annehmen“. 2Kor 6,17 Dieses Wort gilt auch heute für uns. Leute – stimmt mit den Beinen ab!

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