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Veranstaltungen

  • 05.11.13


    05.11.13

    EKBO lädt zum Fachgespräch über das neu zu denkende Familienbild

    Ungeachtet aller Kritik an der "Orientierungshilfe Familie" wird der Prozess einer neuen normativen Orientierung fortgesetzt

    (MEDRUM) Trotz aller Kritik an der "Orientierungshilfe Familie" des Rates der EKD dient das umstrittene EKD-Papier der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) als neues Leitbild bei einer Veranstaltung des Amtes für kirchliche Dienste am 6. November 2013 in BERLIN-CHARLOTTENBURG. Hauptreferentin ist die Vorsitzende der Ad-hoc-Kommission, Bundesministerin a.D. Christine Bergmann (SPD), unter deren Verantwortung die Orientierungshilfe entstanden ist. Weiterlesen »


  • Die verhängnisvolle evangelische "Freiheit"


    06.11.13

    Die verhängnisvolle evangelische "Freiheit"

    Ein evangelische Pfarrerin, die sechs Jahre in der Gefängnisseelsorge in Berliner Gefängnissen tätig war, erfährt Diskriminierung auf evangelische Art statt kirchlicher Freiheit

    (MEDRUM) Immer wieder wird die evangelische Freiheit aus unterschiedlichen Anlässen betont. Doch die Freiheit des Christenmenschen kann ihm - trotz Martin Luther, den seinerzeit die päpstliche Bannbulle traf, - in der Evangelischen Kirche in Deutschland geradezu zum Verhängnis werden, wie der Fall einer evangelischen Pfarrerin zeigt.


    Die Noch-Pfarrerin Astrid Eichler war offenbar nicht ganz auf Linie in der EKBO. Es ist ihr nicht gut bekommen, wie ihr Offener Brief zeigt, mit dem sie über ihre einschlägigen Erfahrungen mit der evangelischen Freiheit berichtet. Wer von der Linie der EKBO abweicht, werde ausgegrenzt, der könne ja kündigen. Im Konfliktfall, bei ihr ging es um "theologische Differenzen", bedeutet evangelische Freiheit also die Freiheit zur Kündigung. Das ist das bittere Fazit, das Astrid Eichler ziehen kann.

    Eichler hatte sich gründlich geirrt. Sie glaubte, theologische Differenzen seien Anlass zum Dialog. Doch ein Gespräch, um das sie wiederholt gebeten hatte, wurde ihr, so versichert sie glaubhaft, verweigert. Sie hatte anfangs gedacht, in einer pluralistischen Kirche könnten theologische Differenzen "im Gespräch bewegt werden" und "hätten auch verschiedene theologische Überzeugungen Platz". Mittlerweile sieht die Geschundene das anders. Es gibt dort keinen Platz für unterschiedliche theologische Überzeugungen. So verwundert es nicht, dass sich die Pfarrerin an das System DDR erinnert fühlte, als sie in einem Brief aus dem Konsistorium lesen musste "sie können kündigen".

    Auch in der DDR gab es keinen Platz für unterschiedliche Überzeugungen. Dort habe es geheißen: „Sie können die Entlassung aus der Staatsbürgerschaft der DDR beantragen.“ Auch in der EKBO verbreite sich eine Stimmung der Hoffnungslosigkeit: „Es hat keinen Zweck… Die sitzen alles aus... Ich warte auch schon seit Jahren auf ein Gespräch… Da bewegt sich nichts.“ In ihrem Brief schreibt Eichler: "Da gibt es sogar Hausverbote und da ist die Rede von einem „Index“ auf dem bestimmte Personen stehen".

    Und dennoch sieht sich Pfarrerin Eichler selbst nicht als Geschundene, sondern als Angehörige einer Landeskirche, die sich die Freiheit zu einer bewussten Entscheidung genommen hat. Eichler wollte nicht länger ausgegrenzt werden oder gar auf dem Index stehen. Sie zog die Konsequenzen und tat das, was ihr unverhohlen empfohlen wurde: Sie kündigte. Ab 1. Januar 2014 wird sie nicht mehr in den Diensten der EKBO stehen. Die Reaktion der EKBO war ebenso nüchtern wie gnadenlos konsequent. Eichler erhielt nach dem Antrag auf Entlassung ein förmliches Schreiben und die Entlassungsurkunde. Es wurde ihr mitgeteilt: „Nach der Entlassung besteht kein Anspruch auf Besoldung, Versorgung und sonstige Leistungen… Mit der Entlassung aus dem Dienst verlieren Sie gemäß § 100 i.V.m. § 5 Abs.1 Nr.6 PfDG.EKD Auftrag und Recht zur öffentlichen Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung… Die Ordinationsurkunde ist zurückzugeben…“.

    Am Ende ihres Briefes fragt Eichler: "Wie ernst ist das Bekenntnis zum Pluralismus in unserer Kirche wirklich? Offensichtlich ist das ein sehr begrenzter, theoretischer Pluralismus. Ich und viele andere erleben eine Engführung, die Sorge macht." So fühlt sie sich einer neuen Gruppe von Dissidenten zugehörig, den Dissidenten in den Landeskirchen. Vielleicht stehen auch diese eines Tages auf und rufen: "Wir sind das Volk!"

    MEDRUM dokumentiert den Offenen Brief der Pfarrerin im vollständigen Wortlaut: www.medrum.de/content/offener-brief-von-pfarrerin-astrid-eichler

    Eichler will ihrer Berufung auch künftig treu bleiben. Sie sieht ihren Platz in dem Dienst von "Es muss was Anderes geben" (EmwAg); Information über EmwAg im Internet: www.emwag.de.

    Kontakt zur Pfarrerin unter Email: offener-brief@freenet.de


  • Offener Brief von Pfarrerin Astrid Eichler

    4. November 2013

    Offener Brief von Pfarrerin Astrid Eichler

    an die Mitglieder der Kirchenleitung
    der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg schlesische Oberlausitz (EKBO)

    Funktioniert die EKBO wirklich wie das DDR-System?

    Sehr geehrte Damen und Herren in der Kirchenleitung,

    das hätte ich nicht für möglich gehalten, aber es ist offensichtlich wirklich so. Zu sehr ähneln sich die
    Erfahrungen, die ich und viele andere in der DDR machten, mit dem, was ich in den vergangenen
    zwei Jahren in meiner Landeskirche erlebt habe.

    Immer noch hatte ich die Hoffnung, dass Gespräch möglich wird. Jetzt bleibt nur diese Möglichkeit
    der Kommunikation.

    „Ich mache mir Sorgen um unsere Kirche“. Dieser Satz wurde mir zum Verhängnis. „Sie sagen, wir
    sind blöd“ wurde mir von einer Oberkonsistorialrätin entgegen geschleudert. Solches hatte ich bis zu
    diesem Moment nicht gedacht.

    „Ich mache mir Sorgen um die DDR“ – das war einer der Sätze, durch den man zum Staatsfeind
    werden konnte. Denn die Sorge um die DDR oblag einzig den Genossen. Kann es wirklich sein, dass es
    mir nicht erlaubt ist, mir Sorgen um meine Kirche zu machen? Ich mache mir große Sorgen, fast zwei
    Jahre nach diesem Gespräch noch viel mehr.

    Im Februar 2012 erhielt ich einen Brief aus dem Konsistorium, in dem mir mitgeteilt wurde: „... es
    besteht zwischen den hauptamtlichen und beauftragten Seelsorgern und Ihnen …eine ….
    grundlegende theologische Differenz...“

    Die Rückfrage bei meinen ehemaligen Kollegen, worin diese Differenz bestehe und wie wir damit
    umgehen könnten, blieb ohne Antwort.

    Noch dachte ich, in einer pluralistischen Kirche könnten theologische Differenzen im Gespräch
    bewegt werden und hätten auch verschiedene theologische Überzeugungen Platz.
    Die Bitte um ein Gespräch, die ich dann an die Absenderin des Briefes richtete, wurde abgelehnt.
    Leider scheiterte auch ein Versuch, mit dem Bischof darüber zu sprechen. Mehrmals und an
    verschiedenen Stellen signalisierte ich, dass ich dringend darauf warte, dass jemand mit mir über
    diese „tiefgreifende theologische Differenz“ spricht.

    Sollte es wirklich so sein, dass alles, was in unserer Kirche geschieht „auf der Linie der EKBO“ sein
    muss, wie ich es auch in einem Gespräch im Konsistorium bei anderem Anlass hörte?
    Eine „Linie der EKBO“ – und wer davon abweicht, wird ausgegrenzt, zum Feindbild gemacht und kann
    ja „die Entlassung beantragen“.

    Als ich diese Formulierung in einem Brief aus dem Konsistorium las, wurde mir kalt, wusste ich doch,
    dass so etwas auch in der Behörde der DDR gesagt wurde: „Sie können die Entlassung aus der
    Staatsbürgerschaft der DDR beantragen.“

    In meinem momentanen Dienst, zu dem ich freigestellt bin, ohne Bezüge (also wirklich nicht auf
    Kosten der EKBO!), komme ich viel herum. Und wenn das Gespräch auf Landeskirche kommt, weit
    über die EKBO hinaus, macht sich eine hoffnungslose Stimmung breit: „Es hat keinen Zweck… Die
    sitzen alles aus... Ich warte auch schon seit Jahren auf ein Gespräch… Da bewegt sich nichts.“ Da gibt
    es sogar Hausverbote und da ist die Rede von einem „Index“ auf dem bestimmte Personen stehen.
    Erinnerungen an den Sommer 1989 in der DDR. Da hatte ich es auch gesagt: „Es hat keinen
    Zweck…Da bewegt sich nichts. Da können wir nichts machen.“
    Wirklich nicht?

    Ich kann und ich will es noch nicht glauben, dass wirklich nichts geht, dass unsere und andere
    Landeskirchen Systeme sind, die wie die DDR funktionieren, dass Menschen, die anders denken als es
    der „Linie“ entspricht, keinen Platz haben, ausgegrenzt werden und dann ihre Entlassung beantragen
    können.

    Ich habe das inzwischen getan. Aber ich will nicht lautlos verschwinden, weil es der einfachere Weg
    wäre.

    Vier Wochen nach dem Antrag auf Entlassung erhielt ich ein förmliches Schreiben und die
    Entlassungsurkunde. Es wird mir mitgeteilt: „Nach der Entlassung besteht kein Anspruch auf
    Besoldung, Versorgung und sonstige Leistungen… Mit der Entlassung aus dem Dienst verlieren Sie
    gemäß § 100 i.V.m. § 5 Abs.1 Nr.6 PfDG.EKD Auftrag und Recht zur öffentlichen Wortverkündigung
    und Sakramentsverwaltung… Die Ordinationsurkunde ist zurückzugeben…“.

    So soll ich mich auch nicht mehr ehrenamtlich als Ordinierte engagieren.
    Als solcher wurde mir seinerzeit das ehrenamtliche Engagement im Gefängnis untersagt.
    Das ist ein anderes Thema – gehört aber hinein in den kommunikationsfreien Raum, als den ich
    meine Landeskirche erlebe.

    Allerdings, den Auftrag und das Recht, das Wort Gottes öffentlich zu verkündigen und die
    Sakramente zu verwalten – dieser Auftrag steht nicht in der Macht meiner Landeskirche und diesen
    Auftrag werde ich auch weiterhin ausführen.

    Ich mache mir Sorgen um unsere Kirche!

    Es gibt so viele unbesetzte Stellen. Es fehlt an Geld, an Mitarbeitenden und an Menschen, die sich mit
    Überzeugung engagieren.

    Es werden Überzeugungen absolut gesetzt und Kommunikation verweigert. Es werden ideologische
    Ziele verkündet und nachträglich theologische Begründungen dafür gesucht.

    Daran ist die DDR zugrunde gegangen, dass sie nur auf ihre Linie bedacht war und anderen keinen
    Platz gab, dass sie da, wo anders gedacht und gesprochen wurde, sofort Feinde sah. Sie hat sich
    selbst nie hinterfragt.

    Können sich die Landeskirchen das wirklich leisten, engagierte Gemeindeglieder, Ehrenamtliche und
    Hauptamtliche zu verdrängen und auszugrenzen?

    Wie ernst ist das Bekenntnis zum Pluralismus in unserer Kirche wirklich? Offensichtlich ist das ein
    sehr begrenzter, theoretischer Pluralismus. Ich und viele andere erleben eine Engführung, die Sorge
    macht.

    Ich bin ab 1. Jan. 2014 nicht mehr Pfarrerin der EKBO. Ich werde weiterhin im Dienst des Reiches
    Gottes stehen. Ich habe nicht vor, meine Landeskirche zu verlassen. Denn auch in der DDR gab es
    Dissidenten, die das Angebot der Entlassung aus der Staatsbürgerschaft nicht angenommen haben.
    Und irgendwann gibt es genug Dissidenten, die das Volk erreichen und das Volk steht auf.
    Irgendwann wird es den Ruf in unseren Landeskirchen geben: „Wir sind das Volk.“ Und das Volk
    Gottes ist bunter und vielfältiger, kreativer und lebendiger, stärker und vollmächtiger als das „System
    Kirche“, wie es sich momentan vielfach darstellt.

    So grüße ich Sie in froher Erwartung dessen, was unser GOTT tun wird – in Seiner Kirche.

  • 06.11.13


    06.11.13

    Die verhängnisvolle evangelische "Freiheit"

    Ein evangelische Pfarrerin, die fünf Jahre in der Gefängnisseelsorge in Berliner Gefängnissen tätig war, erfährt Diskriminierung auf evangelische Art statt kirchlicher Freiheit

    (MEDRUM) Immer wieder wird die evangelische Freiheit aus unterschiedlichen Anlässen betont. Doch die Freiheit des Christenmenschen kann ihm trotz Martin Luther, den seinerzeit die päpstliche Bannbulle traf, in der Evangelischen Kirche in Deutschland geradezu zum Verhängnis werden, wie der Fall einer evangelischen Pfarrerin zeigt. Weiterlesen »


     

  • 06.11.13


    06.11.13

    Die verhängnisvolle evangelische "Freiheit"

    Ein evangelische Pfarrerin, die fünf Jahre in der Gefängnisseelsorge in Berliner Gefängnissen tätig war, erfährt Diskriminierung auf evangelische Art statt kirchlicher Freiheit

    (MEDRUM) Immer wieder wird die evangelische Freiheit aus unterschiedlichen Anlässen betont. Doch die Freiheit des Christenmenschen kann ihm trotz Martin Luther, den seinerzeit die päpstliche Bannbulle traf, in der Evangelischen Kirche in Deutschland geradezu zum Verhängnis werden, wie der Fall einer evangelischen Pfarrerin zeigt. Weiterlesen »


    05.11.13

    EKBO lädt zum Fachgespräch über das neu zu denkende Familienbild

    Ungeachtet aller Kritik an der "Orientierungshilfe Familie" wird der Prozess einer neuen normativen Orientierung fortgesetzt

    (MEDRUM) Trotz aller Kritik an der "Orientierungshilfe Familie" des Rates der EKD dient das umstrittene EKD-Papier der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) als neues Leitbild bei einer Veranstaltung des Amtes für kirchliche Dienste am 6. November 2013 in BERLIN-CHARLOTTENBURG. Als Hauptreferentin war die Vorsitzende der Ad-hoc-Kommission, Bundesministerin a.D. Christine Bergmann (SPD), angekündigt, unter deren Verantwortung die Orientierungshilfe entstanden ist. Weiterlesen »


     

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