Sie sind hier

Veranstaltungen

  • Marieluise Beck: „Man blieb mit seiner Scham allein“

    Titel: 
    Marieluise Beck: „Man blieb mit seiner Scham allein“
    Quelle: 
    FOCUS
    vom: 
    26.08.13
    Zum Inhalt: 

    Die Grüne Marieluise Beck spricht erstmals darüber, dass sie als Jugendliche missbraucht wurde. Deshalb geht ihr die Pädophilen-Debatte besonders nahe

  • Schlichte Welterklärungen und Mutterideal

    Titel: 
    Schlichte Welterklärungen und Mutterideal
    Quelle: 
    TAZ
    vom: 
    08.06.11
    Zum Inhalt: 

    GESCHLECHTERFRONT Ein rechtspopulistischer Männerverein will Öffentlichkeit und pirscht sich an eine Stiftung und ein Institut ran. Dort ist man zum Dialog bereit. Doch das nützt nichts, das Publikum fehlt

  • FDP-Politiker: Evangelische Kirche neigt zu Rot-Grün

    Titel: 
    FDP-Politiker: Evangelische Kirche neigt zu Rot-Grün
    Quelle: 
    idea
    vom: 
    29.08.13
    Zum Inhalt: 

    Wetzlar (idea) – Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) positioniert sich in ihren Leitungsgremien zu einseitig bei „Rot-Grün". Diesen Eindruck hat der religionspolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Stefan Ruppert (Oberursel bei Frankfurt am Main). Wie er bei einem Redaktionsbesuch der Evangelischen Nachrichtenagentur idea in Wetzlar sagte, nimmt er eine „politische Verengung" wahr. Führende Repräsentantinnen engagierten sich gerade im Bundestagswahlkampf stark parteipolitisch.

  • Zehn Fragen an den Rat der EKD zur "Orientierungshilfe Familie"

    8. August 2013

    Zur »EKD-Orientierungshilfe Familie«

    Offener Brief: Zehn Fragen an den Rat der EKD

    (1) – Bitte informieren Sie über das ›Instrumentarium‹: »Orientierungshilfe« (auch im Unterschied zur ›Denkschrift‹), über das ›procedere‹ (bis hin zur Verabschiedung), über den Status von EKD-ad-hoc-Kommissionen, über deren Autorität und Legitimation, über die Verbindlichkeit solcher Verlautbarung in den verschiedenen EKD-Gliedkirchen. Es fällt auf, dass von einzelnen führenden EKD-Vertretern aufgrund der heftigen Kritik die vom Rat herausgegebene und verantwortete »Orientierungshilfe« zu einem ›Diskussionspapier‹ herabgestuft werden soll. Was ist denn nun ›Sache‹? Haben die Regeln der sog. EKD- Denkschriften - Denkschrift »Aufgaben und Grenzen kirchlicher Äußerungen zu gesellschaftlichen Fragen« (1970) ihre Gültigkeit verloren?

    (2) – Wenn eine solche »Orientierungshilfe« im Namen und Auftrag der EKD herausgegeben wird: sollte sich dann nicht zuvor die Synode der EKD eingehend mit dem Entwurf der geplanten »Orientierungshilfe« befassen und diese ggf. dann auch beschließen und verantworten? Zudem, wo diese kirchenamtliche Äußerung die Brauchbarkeit von Bibel und Bekenntnis für heutige Lebensverhältnisse hinterfragt?

    (3) – Ist der Eindruck von der Hand zu weisen, wonach diese »Orientierungshilfe« dem sogenannten ›Mainstreaming‹ folgt, einem gewissen ›Genderismus‹, dem Parteiprogramm von »Bündnis 90/die Grünen« – aber immer mehr den Boden von Bibel und Bekenntnis verlässt? Bibeltreue Mitchristen also bewusst brüskiert und kirchenferne Mitmenschen erheblich befremdet? Auffällig müsste sein, dass sich nicht nur kirchentreue, sondern gerade auch säkulare Journalisten bundesweit kritisch äußern, weil sie von der evangelischen Kirche einfordern, was von der Bibel her zu Ehe und Familie zu sagen ist! Sie beklagen also ein Versagen führender Kirchenvertreter und benennen das Problem beim Namen: Die sog. »Orientierungshilfe« desorientiert und sollte zurückgezogen bzw. eingestampft werden! Umkehr tut not!

    (4) – Falls der Rat der EKD diese »Orientierungshilfe« nicht zurückzieht, riskiert er damit nicht den Zerfall der EKD (als Dachorganisation der verschiedenen Landeskirchen), die Spaltung innerhalb der protestantischen Christenheit in unserer Bundesrepublik, damit unermesslichen Flurschaden? Verliert die EKD nicht an Glaubwürdigkeit, an Stimme und Gewicht in der (ökumenischen) Christenheit und in der Öffentlichkeit, indem sie sich von Bibel und Bekenntnis absetzt? Welche Grundlagen hat sie denn sonst, wenn nicht diese? Und wie steht es um Pfarrer(innen) in ihrer Ordinationsverpflichtung, wie um kirchliche Mitarbeitende, Kirchenälteste / Presbyter / Kirchenvorstände in ihren Dienstverpflichtungen, die nunmehr in einen Gewissenskonflikt gebracht werden? Ist die bisher erwartete Bindung an die Bekenntnisgrundlagen nunmehr also de facto freigegeben? Was gilt noch in der Kirche?

    (5) – Stimmt es denn nicht, dass die »Orientierungshilfe Familie« den Familienbegriff auflöst und bis ins Beliebige hinein aufweicht? Nivelliert als eine der möglichen verschiedenen Lebensformen neben anderen? Dabei ist der Begriff ›Familie‹ doch wohl immer noch klar definiert, geprägt, geschützt und trennend zu unterscheiden von ›Partnerschaften Homosexueller‹ und ›polyamoren Beziehungen‹, für die ein ›aliud‹ gilt …Die Begriffe von Ehe und Familie, die im Grunde klar definiert sind, werden ausgeweitet, bewusst dem Missverständnis ausgesetzt, missbraucht, wenn begrifflich-diffus von der sog. ›Homo-Ehe‹ die Rede ist, aber auch von ›familiären‹ und von ›familialen‹ Beziehungen. Was damit jeweils konkret gemeint ist, bleibt ungeklärt: um unter dem Deckmantel des Begriffs›Familie‹ die Zustimmung für verschiedenste familiale Beziehungen zu erreichen? Diese Vorgehensweise ist nicht nur irritierend zu nennen, sie ist schlichtweg unredlich und kommt einem Täuschungsmanöver gleich. Mitchristen werden bewusst getäuscht – wer denn kann etwas gegen ›Familie‹ haben? Unter der Hand jedoch eröffnet der missbräuchlich eingeführte Familienbegriff ganz andere Optionen! Transparenz sieht anders aus …

    (6) – Ehe und Familie im klassischen und bewährten Sinne heute zu leben, fällt vielen Menschen in unserer Gesellschaft zunehmend schwer(er). Gerade deshalb wäre es dringend erforderlich, Ehe und Familie im herkömmlichen Sinne zu stärken und zu fördern, an den Generationenvertrag zu erinnern, an die Weitergabe des Lebens an nachfolgende Generationen. Ist es denn nicht zum einen die Aufgabe der EKD-Führung, wenn sie eine »Orientierungshilfe Familie« herausgibt, für die bewusste Stärkung von Ehe und Familie im herkömmlichen Sinne einzutreten – und zum anderen, die politischen Entscheidungsträger unter Bezug auf Art. 6 GG auf ihre besondere Verantwortung zu fixieren und zur Einführung des Familiensplittings, zur finanziellen Förderung von Ehe und Familie zu ermutigen?

    (7) – Ist es nicht so, dass der EKD-Rat einem Missverständnis von ›Toleranz‹ aufsitzt und meint, um der ›Liebe Jesu‹ willen alles (ab-)segnen zu müssen (auch die Ehescheidung?) oder aus ängstlicher Anpassung und Anbiederung an den Zeitgeist alles gutheißen zu müssen, was gesellschaftlich ›in‹ zu sein scheint? Ist es denn nicht Aufgabe von Kirche, im Sinne des Evangeliums in die Gesellschaft hinein ›Contrapunkte‹ zu setzen und auch angesichts zunehmender Säkularisierung und Individualisierung zum christlichen Glauben einzuladen?

    (8) – Was die ›theologische Orientierung‹ innerhalb der sog. »Orientierungshilfe« angeht, so drückt sich die Kritik weithin folgendermaßen aus: dürftig / selektiv / verzeichnend / unzureichend / mangelhaft. Das biblische Gebot: »nicht ehebrechen« findet auffälligerweise keinerlei Erwähnung und Berücksichtigung – das biblische Menschenbild wird in den grundlegenden Passagen ignoriert – Martin Luthers Wort: »Die Ehe ist ein weltlich Ding« wird aus dem Zusammenhang herausgerissen und dadurch entstellt (Luther versteht die Ehe als »göttliche Stiftung«) – Dietrich Bonhoeffers Verständnis von Ehe im Sinne eines göttlichen Mandats wird erst gar nicht aufgeführt. Ist es nicht allzu beschämend, wenn sich die »Kirche des Wortes« (Quelle und Richtschnur christlichen Lebens und kirchlichen Handelns ist allein die Heilige Schrift / »sola scriptura«) von der Römischen Kirche an die Grundlagen von Bibel und Bekenntnis mahnend erinnern lassen muss?

    (9) – Wie kann dem widersprochen werden, dass sich der Rat der EKD zunehmend aus dem Ethik-Konsensus mit der Römisch-katholischen Kirche verabschiedet und isoliert (als Stichworte seien genannt: ›PID‹ / Sterbehilfe / Familienbegriff)? Dass es zunehmend schwerer wird, seitens der Großkirchen ›mit einer Stimme‹ in die Gesellschaft hinein zu sprechen?

    (10) – Und nicht zuletzt: Was ist Gemeindegliedern überzeugend zu antworten, die im Sinne von Prof. Dr. Udo Schnelle (»FAZ«, 25.06.2013, S. 30) urteilen: »Warum sollen Menschen einer Kirche angehören, wenn sich deren Stellungnahmen nicht mehr an der Bibel orientieren …?«

    Quelle: http://ekiachern.de/zur-diskussion/offener-brief-zehn-fragen-an-den-rat-der-ekd/

     

  • Peter Beyerhaus an Präses Nikolaus Schneider

    Offener Brief

    an Präses Dr. Nikolaus Schneider

     

    12. Juli 2013

    72810 Gomaringen bei Tübingen

    Schulstr. 1

    Sehr geehrter Herr Präses Schneider!

     

    Seit Wochen beschäftigt sich die kirchliche und weltliche Öffentlichkeit mit der im Auftrag der Evangelischen Kirche in Deutschland veröffentlichten Orientierungshilfe zum Thema Ehe und Familie „Zwischen Autonomie und Angewiesenheit – Familie als verlässliche Gemeinschaft stärken“.

    Eine heftige Debatte entzündet sich vor allem daran, dass in der „OH“ erklärt wird, die Kirche sei aufgefordert, Familie neu zu denken, von dem Ausgangspunkt her: Beziehung bedeute auch für Christen vor allem eines: ein verlässliches Miteinander.

    „Liest man die Bibel von dieser Grundüberzeugung her“, heißt es wörtlich, „dann sind gleichgeschlechtliche Partnerschaften, in denen sich Menschen zu einem verbindlichen und verantwortlichen Miteinander verpflichten, auch in theologischer Sicht als gleichwertig anzuerkennen”.

    Das fragliche Dokument, gipfelt in den Aufforderungen:

    „Wo sich Menschen in den ihre Beziehungen entscheidenden Lebenssituationen unter den Segen Gottes stellen wollen, sollte die Kirche sich deshalb auch aus theologischen Gründen nicht verweigern.” Die Form, in der Familie und Partnerschaft gelebt werde, dürfe nicht ausschlaggebend sein: „Alle familiären Beziehungen, in denen sich Menschen in Freiheit und verlässlich aneinander binden, füreinander Verantwortung übernehmen und fürsorglich und respektvoll miteinander umgehen, müssen auf die Unterstützung der evangelischen Kirche bauen können.”

    Die im Namen der EKD ergangene Erklärung stellt – so ist aus theologischer Sicht zu konstatieren – mit diesem neu eingeführten Konzept eine Revolution in der gesamten bisherigen Tradition evangelischer Ehe- und Familienethik dar. Sie steht auch im Gegensatz zu fast allen Stellungnahmen, welche die EKD und ihre Gremien bisher zu diesem lebenswichtigen Thema abgegeben haben Bisher wusste man, dass die Kirche nicht das segnen darf, was Gott nicht segnet.

    Weshalb „Revolution“? De facto verabschiedet sich die evangelische Amtskirche damit von dem uns in der Bibel gewiesenen Leitbild der Ehe zwischen einem Mann und einer Frau als Stiftung Gottes des Schöpfers. Er hat auf diese seinen Ursegen gelegt, damit sie seine Aufforderung verwirklichen können, fruchtbar zu sein und die Erde zu füllen, um so in Seinem Auftrag die Herrschaft über alle irdischen Wesen auszuüben (1. Mose 1, 26 – 29).

    Auch Jesus hat sich eindeutig zu diesem Schöpfungsplan für die unauflösliche Ehe zwischen Mann und Frau bekannt (Matthäus 19, 4 – 6 u. ö.) und sie für bleibend verbindlich erklärt.

    Zwar gesteht auch die OH dem traditionellen Familienmodell Gültigkeit zu, jedoch nicht mehr als einziger Form des familiären Zusammenlebens. Stattdessen werden auch moderne Formen des Zusammenlebens als gleichberechtigte Alternativen  in Schutz genommen.       Homosexuelle und lesbische Partnerschaften wie auch „Patchwork-Familien“ werden nicht mehr als Ausdruck bzw. Folgen sündhaften Vergehens gegen das sechste Gebot verstanden, sondern in der christlichen Gemeinde als legitim willkommen geheißen. Dadurch aber beugt sich  Sie betrachtet sie als eine der heutigen Zeit entsprechende Entwicklung, die hinzunehmen, ja anzuerkennen sei.

    Dagegen haben verantwortliche evangelische Christen, einschließlich bekannter Bischöfe wie Frank Otfried July und Hartmut Löwe, wie auch die Vorsitzenden der Deutschen Evangelischen Allianz Dr. Michael Diener und der Konferenz Bekennender Gemeinschaften, Pastor Ulrich Rüß, schärfsten Protest eingelegt. Dazu ertönen aus der Römisch-Katholischen Kirche Stimmen, die in diesem Alleingang eine ernste Gefahr für die ökumenische Gemeinschaft zwischen den Konfessionen erblicken.

    Was diesem skandalösen Vorgang nun die Krone aufsetzt, ist die Tatsache, dass kein Geringerer als Sie, Herr Dr. Schneider, sich als Ratsvorsitzender der EKD und Präses der Ev. Kirche im Rheinland mehrmals in der Öffentlichkeit positiv zu dem unsäglichen Familienpapier geäußert und es gegen die Kritik von kirchlicher und weltlicher Seite verteidigt haben.

    Sie taten es beim Jahresempfang der EKD am 27. Juni in Berlin, bei dem Sie die scharfe Kritik an der OH mit den Worten zurückwiesen, die traditionelle lebenslange Familie bleibe „das Leitbild unserer Kirche, aber nicht mehr die einzige Form, die auf den Segen Gottes hoffen kann….. „Wir können und dürfen als evangelische Kirche unsere Augen nicht vor der gesellschaftlichen Realität verschließen“. Im gleichen Sinn äußerten Sie sich jüngst hier in Tübingen bei Ihrem Besuch am 5. Juli. So berichtete das Schwäbische Tagblatt, dem Sie ein Interview gaben, unter der Überschrift: „Auf dem Weg zur modernen Partnerschaft. – Nikolaus Schneider setzt sich als EKD-Ratsvorsitzender für ein neues Verständnis von Familie und für mehr Ökumene ein.“

    Welchen moralischen Flurschaden die OH der EKD und deren Ratsvorsitzender anrichten, kann ich hier vor Ort miterleben.

    Die „Orientierungshilfe“, die in Wirklichkeit eine „Desorientierungshilfe“ darstellt, bildet nicht nur eine aktuelle sittliche Gefahr; sie ist auch fahrlässig oberflächlich erarbeitet. Das lässt sich leicht an dem Gebrauch missverstandener bzw. bewusst missdeuteter Bibelstellen aufzeigen.

    Der Informationsdienst der Evangelischen Allianz ideaSpektrum zitiert in seiner Ausgabe vom 27. Juni  einige Schlagzeilen, unter denen Presseorgane über die OH kommentierend berichten: „Schwafelkirche in Selbstauflösung“ (Cicero Magazin) – „Murks“ (FAZ) – „Es ist zum Katholischwerden!“ (Wiesbadener Kurier). Der letztgenannte Ausruf entstammt dem     Urteil des ehemaligen Verfassungsrichters Hans-Joachim Jentsch. Es  ist besonders ernst zu nehmen; bringt es doch die Reaktion zahlreicher anderer evangelischer Christen zum Ausdruck, auch die meine.

    Das Alarmierende ist: Immer mehr glaubenstreue evangelische Christen empfinden, bei ihrer reformatorischen Mutterkirche ihre geistliche Heimat verloren zu haben. Diese jüngste Verlautbarung ist nach der Verabschiedung des Pfarrdienstgesetzes, welches das Zusammenleben homosexueller Paare in evangelischen Pfarrhäusern sanktioniert, ein weiterer bedrohlicher Schritt in dieser Richtung. Jene Christen ringen darum ernstlich mit der Frage, ob sie in die Katholische Kirche übertreten sollen. Zwar gibt es auch hier, wie die aufgedeckten Missbrauchskandale zeigten, sexuelle Verwilderung; doch das päpstliche und bischöfliche Lehramt der Römisch-Katholischen Kirche ist bisher intakt geblieben. Es bietet den Gliedern eine eindeutige geistlich-ethische Orientierung auf dem Boden von Bibel und Tradition.

    In der Evangelischen Kirche, der „Kirche des Worts“, hingegen ist das schon lange nicht mehr der Fall. Man denke nur an einige ihrer Stellungnahmen zu Themen wie Abtreibung, Euthanasie, Embryonen-Experimente und Segnung gleichgeschlechtlicher Paare. In diesen allen schaden die protestantischen Kirchen nicht nur sich selbst; sie zerstören in mehreren europäischen Ländern damit auch die ökumenische Gemeinschaft, die sie bis dahin in ethischen Fragen mit der  Katholischen und der Orthodoxen Kirche verband. Auch hohe katholische Amtsträger sehen das so. Dass daraus eine Gefahr für die Fortsetzung des interkonfessionellen Dialogs erwachsen ist, ist nur ein Aspekt der fatalen Auswirkungen der geschehen Weichenstellungen. 

    Nun frage ich Sie, Herr Dr. Schneider, in Konsequenz des Gesagten:

    Wollen Sie es in Kauf nehmen, dass Sie sich durch Ihre Bejahung und Apologie dieser     Desorientierung weiter schuldig an der ethischen Verwirrung in den evangelischen Gemeinden machen? Mehr noch: Wollen Sie das Ihnen anvertraute exponierte Amt, das vor Ihnen u.a. so herausragende Persönlichkeiten wie Theophil Wurm, Otto Dibelius und Hermann Dietzfelbinger vorbildlich ausgeübt haben, vollends durch ein bewusstes Mitwirken an der Zersetzung der von Gott gegebenen Schöpfungsordnung von Ehe und Familie in unserem Volk beflecken?

    Oder sind Sie unter dem Eindruck des durch das EKD-Papier und Sie selber entfesselten Sturms bereit, eigene Fehlorientierung einzugestehen und sich angesichts der Heiligkeit Gottes – möglichst gemeinsam mit dem gesamten Rat der EKD – von ihm zu distanzieren?

    Sollten Sie sich dazu durchringen, so dürfen Sie sich der dankbaren Unterstützung vieler Amtsträger und Gemeindeglieder in den evangelischen Landeskirchen gewiss sein, auch der Bekennenden Gemeinschaften in den evangelischen Kirchen Deutschlands.

    Sollten Sie, Herr Dr. Schneider, jedoch – was Gott verhüte! – in Ihrer bisherigen Haltung verharren, so fordere ich Sie im Namen vieler ähnlich denkender Mitchristen hiermit öffentlich  auf:

    Legen Sie bitte Ihr Hirtenamt als Ratsvorsitzender der EKD, das Sie – und ob aus dem Willen zur Güte heraus – zu einem Kompromiss mit höchst einschneidenden Folgen missbraucht  haben, nieder!

    Tun Sie dies ebenso bereitwillig, wie das einsichtiger Weise Ihre Vorgängerin im Amt, Frau Dr. Margot Käßmann, nach ihrer im Trunk vollzogenen Rotlicht-Überquerung getan hat. Dabei war ihr Vergehen verhältnismäßig harmlos; denn sie hat gegen die von Menschen aufgestellte Verkehrsordnung verstoßen; Sie, Herr Präses Schneider, aber haben sich öffentlich den Ordnungen Gottes widersetzt!

Seiten