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  • Erzbischof Zollitsch lehnt deutschen Sonderweg ab


    20.08.13

    Erzbischof Zollitsch lehnt deutschen Sonderweg ab

    Zusammenwachsen der Völker Europas ist dem Freiburger Bischof ein Herzensanliegen

    (MEDRUM) Erzbischof Robert Zollitsch lehnt einen Sonderweg in der Europapolitik, wie ihn die neu gegründete Partei "Alternative für Deutschland" propagiert, ab. Dies geht aus einem Interview hervor, das Zollitsch vor einigen Tagen dem Badischen Tagblatt gegeben hat. Dafür erntete der Bischof zum Teil harsche Kritik.


    Die Zukunft Deutschlands sieht Erzbischof Zollitsch nicht in einer Rückkehr zu nationalstaatlichem Denken und Handeln, sondern im Zusammenwachsen Europas. Für den katholischen Geistlichen ist der Euro ein Instrument, das die Völker Europas näher zusammenbringt. Es sei eine große Aufgabe, Europa weiterzubauen, so Zollitsch, der deswegen keine Alternative zum Euro sieht. Eine Abkehr vom Euro und eine Wiedereinführung der D-Mark, hält Zollitsch für Nostalgie. Deswegen stimmt er mit den Vorstellungen, wie sie von der in diesem Jahr neu gegründeten Partei "Alternative für Deutschland (AfD)" in Fragen des Euro vertreten werden, nicht überein. Auf die Frage des Badischen Tagblatts, ob denn die AfD, die sich für eine Rückkehr zur D-Mark ausspreche, seinen Segen habe, antwortete er dementsprechend: "Nein, unsere Zukunft liegt in Europa und nicht in der Rückkehr zu den Nationalstaaten".

    Der Erzbischof wurde für seine Meinungsäußerung scharf kritisiert. Eine empörte Reaktion kam insbesondere aus der Führungsriege der AfD. Beatrix von Storch, die mit ihrem Mann zusammen das Internetportal Freie Welt betreibt und in Berlin über Listenplatz 2 der AfD nach der Bundestagswahl 2013 in den Bundestag einziehen will, will dem Bischof einen Maulkorb verpassen. Sie hat ihm wegen seiner Antworten auf die Fragen des Badischen Tagblatts "Amtsmissbrauch" vorgeworfen. Zollitsch solle unmißverständlich klarstellen, so Beatrix von Storch, dass er kein Mandat habe, öffentlich gegen die AfD Stellung zu beziehen. Dies geht aus einem Offenen Brief hervor, den Beatrix von Storch in dem von ihr mitgelenkten Internetportal "Die Freie Welt" veröffentlicht hat. "Die Freie Welt", die auf der Basisbewegung des Vereins "Zivile Koalition e.V." fußt, unterhält dafür eine Rubrik "Im Fokus", die die Aktivitäten und Vorstellungen der AfD ins Rampenlicht stellt (zum Offenen Brief von Beatrix von Storch: → Beatrix von Storch erwidert Zollitschs Ausfall gegen die AfD). Auch das Internetportal Politically Incorrect (PI) hat auf das Interview mit dem Erzbischofs empört reagiert und ihm Unverschämtheit vorgeworfen. Es sei eine "Unverschämtheit dieses Herrn, der offenbar von AfD und Euro keine Ahnung hat, Wahlempfehlungen abzugeben".

    Wie MEDRUM von einem Sprecher des Erzbischofs auf Anfrage erklärt wurde, hatte der Bischof nicht die Absicht, sich über die Wahl politischer Parteien durch andere zu äußern und sich in den Wahlkampf einzumischen, wie es ihm jetzt vorgeworfen wird. Das Interview mit dem Badischen Tagblatt wurde auch nicht mit ihm als Vorsitzendem der Deutschen Bischofskonferenz geführt, wie es ihm jetzt unterstellt wird, sondern war eines von mehreren Interviews, die aus Anlass seines 75. Geburtstages mit ihm geführt wurden. Zollitsch sah keine zwingenden Gründe, dabei nicht auch auf Fragen zur Entwicklung Europas zu antworten, wie sie vom Badischen Tagblatt an seine Person gestellt wurden und viele Menschen, auch ihn beschäftigen. Der Bischof sieht seine Entgegnung im Interview als persönliche Meinungsäußerung, die durch das Recht auf freie Meinungsäußerung abgedeckt ist.


  • Pädophiliedebatte in den 1980ern: Es geht immer um die Macht

    Titel: 
    Pädophiliedebatte in den 1980ern: Es geht immer um die Macht
    Quelle: 
    TAZ
    vom: 
    13.08.13
    Autor: 
    Alice Schwarzer
    Zum Inhalt: 

    BERLIN taz | Die taz fragt mich, wie anno 1980 mein gemeinsames Vorgehen gegen die Legalisierung der Pädophilie mit Günter Amendt zustande kam. Ganz einfach: Wir kannten und wir schätzten uns. Wir hatten beide heiß diskutierte Bücher über Sexualität veröffentlicht – er „Sexfront", ich den „Kleinen Unterschied und seine großen Folgen" – und beide gleichzeitig die Frage nach Macht und Verantwortung gestellt. Mir war klar: Amendt konnte nicht für die Streichung des § 176 sein, der Sexualität von Erwachsenen mit Kindern unter 14 Jahren unter Strafe stellte.

  • Europe’s Cassandra

    Titel: 
    Europe’s Cassandra
    Quelle: 
    Catholic World Report
    vom: 
    14.08.13
    Autor: 
    Gabriele Kuby
    Informationstyp: 
    Interview
    Zum Inhalt: 

    German sociologist Gabriele Kuby has been warning the public about threats to society and dangers to the Catholic Faith for years. She has warned of the excesses of the cultural revolution of 1968, offered a critique of the ideology of feminism, and warned of the destructive effects of the sexual revolution. But what makes her especially qualified to speak about such matters is that she herself was a revolutionary soixante-huitard before converting to the Catholic Faith in 1997.

  • "Falsches Verständnis von Fortschritt und Freiheit"

    Titel: 
    "Falsches Verständnis von Fortschritt und Freiheit"
    Quelle: 
    Deutschlandradio
    vom: 
    14.08.13
    Autor: 
    Alice Schwarzer im Gespräch mit Christine Heuer
    Zum Inhalt: 

    Journalistin und Frauenrechtlerin kritisiert Pädophilie in den Parteien

    Damals habe es ein Milieu des Fortschritts und des Aufbruchs gegeben, erklärt die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer. Allerdings seien begründete Tabus über Bord geworfen worden. Es wäre gut, wenn politische Verantwortliche endlich mal erschrecken würden, sagt die "Emma"-Herausgeberin.

  • Entwurf - Das geht Euch nichts an!


    26.08.13

    Das geht Euch nichts an!

    Präses der EKD-Synode gibt keine Auskunft in zentraler Frage der Lebensführung

    (MEDRUM) Katrin Göring-Eckardt, grüne Spitzenkandidatin und Präses der Synode der EKD, sieht anscheinend keinen Grund, über eine vermeintlich bevorstehende Beendigung ihrer Ehe, über die BILD unter der Überschrift "Getuschel um die Ehe der grünen Kirchenfrau berichtete, Auskunft zu geben. Das geht aus einer Pressemeldung der evangelischen Nachrichtenagentur idea hervor.

    Katrin Göring-Eckardt ist aufgrund ihrer Lebensführung in die Schlagzeien geraten. Wie die Tageszeitung BILD berichtete, soll sie sich von ihrem Ehemann getrennt und einen "ranghohen Kirchenfunktionär" als neuen Partner gewählt haben. Doch, obwohl die Ehe ein vor den Augen der Öffentlichkeit geschlossener Bund ist, und Göring-Eckardt als Präses der Synode der EKD mit der Übernahme eines kirchlichen Spitzenamtes eine Person des Öffentlichen Lebens mit herausragender Stellung ist, verweigert Sie offenkundig eine Stellungnahme zu ihrer Lebensführung. idea wurde auf Anfrage mitgeteilt, Göring-Eckardt äußere sich nicht zu ihrem Privatleben und nehme zu Gerüchten und Spekulationen keine Stellung.

    Eine Streitfrage ist es, ob eine Politikerin der Grünen und Spitzenrepräsentantin der EKD für sich in Anspruch nehmen kann, in einer zentralen Frage ihrer Lebensführung nicht Gegenstand der Berichterstattung in den Medien zu werden. Wie MEDRUM erfuhr, soll die "grüne Kirchenfrau" (BILD) versucht haben, gegen die Berichterstattung über eine Beendigung ihrer Ehe mit juristischen Mitteln vorzugehen. Wie dieser Streit ausgehen wird, bleibt abzuwarten. Noch hat BILD den Bericht im Online-Portal veröffentlicht.

    Zweifellos gelten für Göring-Eckardt als einer Person des öffentlichen Lebens, immerhin auch Spitzenkandidatin einer bedeutenden Partei, die zusammen mit der SPD die nächste Bundesregierung stellen will, andere Maßstäbe als für den Normalbürger, wenn es um Belange geht, die für die Öffentlichkeit von Interesse sind. Die Politikerin der Grünen muss zwar längst nicht alles, aber doch mehr als der gewöhnliche Bürger hinnehmen. Ein generelles Verbot, über eine zentrale Frage zu berichten, wird sie kaum durchsetzen können. Bemerkenswert wäre eine Verweigerungshaltung auch vor dem Hintergrund, dass die Grünen eine Partei sind, die sonst keine Scheu zeigt, in die Lebensführung der Bürger zum Teil massiv mit Verboten und Geboten regulierend einzugreifen.

    Ebenso bemerkenswert ist, dass die Forderung nach Transparenz bei den Grünen nachhaltig vertreten wird, vor allem, so scheint es, wenn es um Transparenz bei anderen geht. Nicht zuletzt hat die Debatte um Pädophilie diesen Eindruck vermittelt. Die Grünen, so ist es in vielen Medien zu lesen, tun sich schwer, wenn es um Transparenz und ihre eigenen Fehler der Vergangenheit geht. In ähnlicher Weise scheint sich Katrin Göring-Eckardt mit Tranparenz schwer zu tun, wenn es um die Frage geht, ob sie sich nun von ihrem Ehemann getrennt hat und in einer neuen Beziehung lebt, oder dies lediglich Gerüchte sind, an denen nichts dran ist. Bisher, so einem Medienbericht zufolge, weigert sich die Spitzenpolitikerin, Licht in das Dunkel zu bringen. Somit billigt sie es der Öffentlichkeit nicht zu zu erfahren, wie sie es denn mit ihrer Ehe, dem Treueversprechen und mit einer neuen Beziehung hält? Göring-Eckardt, die in einer rot-grünen Bundesregierung mit einem Ministeramt nach der Bundestagswahl liebäugelt, zeigt sich in Sachen ihrer Person verschlossen. Mit anderen Worten sagt sie zu den Wahlbürgern ebenso wie den Angehörigen der Evangelischen Kirche: Das geht Euch nichts an.


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