SPD, Grüne und Linkspartei haben Goslars Gleichstellungsbeauftragte abgewählt. Grund: Sie kümmerte sich auch um Männer. Brötchentüten ließen den Streit eskalieren.
GOSLAR. Das Kommunalparlament der niedersächsischen Stadt Goslar entscheidet am Dienstag über die Abwahl der Gleichstellungsbeauftragten Monika Ebeling (SPD). Die vierfache Mutter steht in der Kritik, weil sie sich nicht nur für Frauen-, sondern auch für Männerrechte eingesetzt hat. Sie habe etwas dagegen, wenn Männer generell als Täter, Frauen als Opfer dargestellt werden, erklärt sie gegenüber Focus-Online.
Am Dienstagabend berief der Stadtrat von Goslar in Niedersachsen mit deutlicher Mehrheit die Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling (SPD) ab. Ebeling wurde ihr erweitertes Jobverständnis zum Verhängnis. Sie setzte sich als Gleichstellungsbeauftragte nämlich auch für benachteiligte Männer ein. Viel zu lange sei Gleichstellungsarbeit ausschließlich aus der Perspektive der Frauen betrachtet und umgesetzt worden, sagte Ebeling vor der Ratssitzung. »Männer haben aber auch Gleichstellungsbedürfnisse.« Sie stehe deshalb »für eine moderne Gleichstellungspolitik des Miteinanders von Männern und Frauen.«
Goslar. Das Abwahlverfahren gegen Goslars Oberbürgermeister Henning Binnewies (SPD) ist gerade erst ein paar Wochen her, und schon gibt es in der Harzstadt erneut Wirbel um eine Personalie. In der Schusslinie steht dieses Mal die städtische Gleichstellungsbeauftragte Monika Ebeling (SPD). Morgen entscheidet der Stadtrat, ob sie ihre Arbeit weiter machen darf. Wahrscheinlich ist das nicht.
Weil sie sich mehr um die Belange von Männern als um die von Frauen gekümmert haben soll, muss die kommunale Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Goslar gehen.