07.08.08
Mutmaßliche Hintermänner der Christenmorde in der Türkei vor Gericht genannt
Verteidiger versuchen, den Mordprozess von Malatya zur Hexenjagd auf Missionare umzufunktionieren
(MEDRUM, MBS), Bonn. Auch beim letzten Verhandlungstag Anfang Juli in Malatya wurde von den Verteidigern der Angeklagten suggeriert, die Christen trügen am Ende doch eine Mitverantwortung für das Massaker an ihnen. Barbara G. Baker (Compass Direct News) schrieb dazu einen Bericht, der hier in leicht gekürzter Fassung wiedergeben wird.
Trotz neuer Zeugenaussagen vor Gericht, in denen ein Netz lokaler Funktionäre als Hintermänner des Mordes an drei Christen in Malatya im Vorjahr genannt werden, versuchten die Verteidiger der mutmaßlichen Mörder, den Gerichtstermin in der ersten Juliwoche in eine Untersuchung missionarischer Aktivitäten umzufunktionieren.
Die Verteidigung stützte sich bei ihrer Befragung auch auf eine weit hergeholte Verschwörungstheorie, die auf den Behauptungen der Mörder beruht, das Büro des Zirve-Verlags in Malatya hätte geheime Verbindungen zu der als terroristische Vereinigung geltenden verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) unterhalten.
Doch die Aussage eines Zeugen der Anklage, der angab, die Anstifter der Morde persönlich zu kennen, beherrschte die Verhandlung vom 4. Juli, wonach die Anwälte der Opfer bzw. Hinterbliebenen folgerten, dass sie dies einen Schritt weiter zur Aufklärung des Falles brächte.
Unter Ausnützung der antichristlichen Stimmung in der zu 99 % von Muslimen bewohnten Türkei bombardierten die Verteidiger der mutmaßlichen Mörder vier der sechs Zeugen an diesem Prozesstag mit bohrenden Fragen über ihre persönlichen religiösen Überzeugungen und ihre Beteiligung an christlichen Aktivitäten.
„Kümmert euch nicht um die Morde, erzählt uns über die Missionsarbeit“ lautete eine sarkastische Überschrift auf der Titelseite der Zeitung Taraf am Morgen nach diesem Verhandlungstag.
Dies war der achte Verhandlungstag im Prozess gegen fünf am Tatort verhaftete Mordverdächtige und zwei Komplizen wegen des Mordes an den türkischen Christen Necati Aydin und Ugur Yüksel und dem Deutschen Tilman Geske in einem Verlagsbüro am 18. April 2007.
Obwohl der vorsitzende Rechter den meisten Einsprüchen der Anklage gegen irrelevante Fragen der Verteidigung stattgab, kam es während der ganztägigen Verhandlung immer wieder zu Schreiduellen zwischen den beiden Gruppen von Anwälten im Gerichtssaal.
Irrelevante Nachforschungen
„Hatten Sie selbst irgendeine Ihnen übertragene Vollmacht zur Verbreitung des Christentums?“, fragte einer der Verteidiger Ozan Cobanoglu, den ersten Zeugen des Tages. Cobanoglu, ein Student aus dem Westen der Türkei, hatte ohne böse Absicht per E-Mail eine Verbindung zwischen dem türkischen Pastor Aydin und Emre Günaydin, dem mutmaßlichen Anführer der Mörder, hergestellt.
Entrüstete Anwälte der Hinterbliebenen erhoben sofort Einspruch gegen die Frage der Verteidiger. „Diese Frage muss abgelehnt werden, da sie das verfassungsmäßige Verbot verletzt, jemand zur öffentlichen Erklärung seiner Glaubensüberzeugungen zu zwingen“, erklärte Rechtsanwalt Ali Koc.
Doch Augenblicke später fragte die Verteidigung Cobanoglu: „Weshalb wurde Necati Aydin mit der Leitung der Gemeinde in Malatya betraut? Wer hat ihn ausgewählt? Welche Bedeutung hatten all die E-Mails an ihn, in denen ihm zu seiner neuen Position bei Zirve gratuliert wurde?“ Anwalt Erdal Dogan gab zu bedenken, dass diese Frage für den Mordfall irrelevant sei und wandte sich an die Verteidiger: „Bitte zeigen Sie ein wenig Respekt. Bei diesem Prozess geht es um drei grausame Morde, nicht um Ermittlungen über den christlichen Glauben und seine Praktiken! Machen Sie sich nicht lächerlich!“
Die Verteidiger stellten weiterhin Fragen, die nichts mit dem Fall zu tun hatten, z.B. über eine von Mordopfer Geske geführte Firma und über die missionarischen Aktivitäten von Gokhan Talas und seiner Frau, der Zeugen, die am Tatort gewesen waren, diesen jedoch nicht betreten konnten, weil die Mörder von innen abgeschlossen hatten.
„Terroristische Verschwörungen“
Später fragten die Verteidiger, ob die Aktivitäten der Opfer zur Verbreitung des Christentums in einem Zusammenhang mit den Terroristen der PKK stünden, die einen separatistischen Kurdenstaat im Südosten der Türkei errichten wollen. „Kein Christ hat Verbindungen mit der PKK“ konterte Gokhan Talas, „das Blut der Christen ist bis zum letzten Tropfen mit unserem Volk verbunden.“ Günaydin und seine Mittäter behaupteten bei der Befragung durch die Polizei und auch vor Gericht, dass man ihnen gesagt hätte, die Christen vom Zirve-Verlag wären insgeheim mit der PKK verbündet.
An einer Stelle hielt der Verteidiger Mehmet Katar eine den Computerdateien von Zirve entnommene Stellenbeschreibung in die Höhe und deutete an, dass die Anforderungen an die Mitarbeiter ihren Umgang mit jungen Christen betreffend in Wirklichkeit Schulungsrichtlinien für Aktivitäten der PKK seien.
Die Anwälte der Hinterbliebenen verwehrten sich nicht nur gegen diese unbegründete Behauptung. Sie wiesen sogar den vorsitzenden Richter darauf hin, dass eine von ihm gestellte Frage über Missionstätigkeit gegen eine Erkenntnis des Obersten Gerichtshofs der Türkei verstieß, der rechtskräftig festgestellt hatte, dass religiöse Missionstätigkeit nach türkischem Recht vollkommen legal ist. Das Gericht weigerte sich, 16 Akten mit internen Informationen über den Zirve-Verlag aus den Prozessakten auszuscheiden. Dadurch wurden die Verteidiger nur darin bestärkt, weiterhin für den Mordprozess irrelevante Fragen zu stellen.
Inhaftierter Informant wird Rädelsführer gegenübergestellt
Der ehemalige Unteroffizier der Armee Metin Dogan, 24, wurde in Handschellen aus dem Elbistan-Gefängnis in Malatya vorgeführt, wo er eine Freiheitsstrafe von 16 Jahren wegen Mordes verbüßt.
Der Zeuge wiederholte im Detail seine Anschuldigungen, die er im Januar in einem Brief an den Staatsanwalt in Malatya dargelegt hatte. Dogan nannte vier Männer, und sagte aus, diese hätten ihn im August 2005 heimlich beauftragt, das Büro des Zirve-Verlags am hellen Tag zu überfallen und die dort befindlichen Personen zu töten. Die vier von dem Zeugen genannten Männer sind ein Lokalpolitiker der Partei der nationalen Bewegung (MHP), ein Leiter der ultranationalistischen Jugendorganisation Ulku Ocaklari, ein ehemaliger Parlamentarier und ein pensionierter Generalmajor. Einer der Auftraggeber soll laut Aussage des Zeugen gemeint haben, dieser Auftrag müsse mit einem Messer erledigt werden. Würde es mit einer Schusswaffe gemacht, dann könne man es nicht „mit der Polizei arrangieren.“ Allerdings wurde Dogan zwei Monate später in Mersin verhaftet, weil er den Mörder seines älteren Bruders getötet hatte. Weiterhin wurde behauptet, einer der damaligen Anstifter habe verlauten lassen, der „Auftrag“ wäre an Günaydin weitergegeben worden. Nachdem Dogan diese Behauptungen an die Staatsanwaltschaft weitergegeben hatte, wurde nach seiner Aussage das Haus seines Vaters beschossen und seine Familie gewarnt, er solle nichts sagen. Diese Aussage wird durch einen Bericht der Zeitung Zaman vom 15. Mai bestätigt, in dem unter anderem ein Interview mit Dogans Vater und Fotos des beschädigten Bauernhauses und von Patronenhülsen veröffentlicht wurden.
Da die Aussagen Dogans in krassem Widerspruch zu den Aussagen des Hauptangeklagten Günaydin und des Zeugen Polat, eines Bezirksratsabgeordneten der MHP, stehen, wurde vom Gericht deren Überprüfung angeordnet.
Verfolgung der Täter
Auf den Stufen des Gerichtsgebäudes kam es nach der Verhandlung zu einer Begegnung der Anwälte der Opfer und Hinterbliebenen mit der türkischen Presse. Die Anwälte gaben der Hoffnung Ausdruck, dass nicht nur die Mörder überführt, sondern auch deren Hintermänner enttarnt werden könnten. Ein türkischer evangelischer Christ in leitender Stellung, der bei dem Gerichtstermin anwesend war, erklärte: „Die offensichtliche Beteiligung anderer wird sichtbar, doch es ist nicht klar, ob die Gerichtsbeamten in Malatya das wirklich berücksichtigen werden. Ihr Widerstand dagegen, all diese Spuren zu verfolgen, gibt Anlass zu noch größerer Besorgnis.“
So weit der Bericht von Barbara Baker. Damit wird auch verständlich, warum die allgemeine Sicherheitslage der Christen in der Türkei nach wie vor sehr angespannt ist und sich nach wie vor regelmäßig Gemeinden an das Martin Bucer Seminar (MBS) wenden mit der Bitte, sie bei der Beschaffung und Installation von Sicherheitstechnik für ihre kirchlichen Räume zu unterstützen. Erst dieser Tage haben Mitarbeiter des MBS zwei detaillierte Kostenvoranschläge für Sicherheitstechnik durchgesehen und mit den Christen in der Türkei Details für die Umsetzung besprochen.
Über das Spendenkonto des Martin Bucer Seminars (www.bucer.de/spenden.html, Verwendungszweck: Märtyrer Malatya) sind nach einem Aufruf im Frühjahr so viel Gelder zusammengekommen, dass kürzlich insgesamt über 15.000 Euro als Hilfe für die Prozesskosten in die Türkei überwiesen werden konnten.
Das Martin Bucer Seminar ist durch die Morde von Malatya besonders betroffen und engagiert, weil einer der Opfer, Necati Aydin, Student des türkischen Zweiges des MBS war und auch andere Mitarbeiter des Seminars in der Türkei mehr oder weniger stark betroffen waren und sind.
Spendenkonto des Martin Bucer Seminars -> Bucer Spenden, Verwendungszweck: Märtyrer Malatya
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07.08.08
20. Jahrhundert versunken im Sumpf von Atheismus und Selbstzerstörung
Solschenizyns Kritik am Weltkirchenrat und der westlichen Welt
(MEDRUM) Solschenizyn wurde 1983 in London für seinen Einsatz für Glauben und
Religionsfreiheit mit dem Templeton-Preis ausgezeichnet. Bei diesem Anlaß äußerte er massive Kritik am Weltkirchenrat. Dies brachte "idea" aus Anlaß des Todes von Solschenizyn in Erinnerung.
Der Ökumenische Rat der Kirchen (ÖRK) unterstütze zwar die
Verbreitung des Kommunismus in Ländern der Dritten Welt, verliere jedoch kein
Wort über die religiöse Verfolgung in der Sowjetunion, kritisierte Solschenizyn. Auch den US-Evangelisten
Billy Graham verschonte Solschenizyn nicht: Dieser habe während einer
Evangelisation in Moskau Anfang der achtziger Jahre „kommunistische Lügen“
übernommen und erklärt, dass er keine religiöse Verfolgung in der UdSSR erlebt
habe. Aber auch die westliche Welt sah Solschenizyn kritisch: „Das Böse
durchdringt wie ein Wirbelwind alle fünf Kontinente der Erde. Das gesamte 20.
Jahrhundert ist versunken in einem Sumpf von Atheismus und Selbstzerstörung“,
sagte er 1983 in London.
Seine Kritik ist die Kritik eines Schriftstellers und Regimekritikers, der sich zum orthodoxen Christentum bekannte. Im Oktober 1993 hatte ihm Johannes Paul II. eine lange Audienz gewährt. Solschenizyn wurde gestern in Moskau beigesetzt.
Von einem Sumpf sprach bereits der Nihilist Friedrich Nietzsche ein Jahrhundert zuvor. Die Gewässer der Religion fluten ab und lassen Sümpfe ... zurück; die Nationen trennen sich wieder auf das feindseligste und begehren sich zu zerfleischen. Die Wissenschaften, ohne jedes Maß und im blindesten laisser faire betrieben, zersplittern und lösen alles Festgeglaubte auf; die gebildeten Stände und Staaten werden von einer großartig verächtlichen Geldwirtschaft fortgerissen. Niemals war die Welt mehr Welt, nie ärmer an Liebe und Güte", schrieb Nietzsche in 1873.
Ein deutsche Behörde in Hessen ignoriert Rechte der Eltern und Kinder
Organisation für Kinderrechte wartet seit einem Jahr vergeblich auf Antwort
(MEDRUM) Vor mehr als einem Jahr wurde eine deutsches Regierungspräsidium von einer Organisation für Kinderrechte wegen eines Falles angeschrieben, in dem den Eltern mehrere Kinder weggenommen wurden. Nach Information von MEDRUM wartet der Absender seitdem vergeblich auf eine Antwort.
"Kinder sind nicht Eigentum des Staates, sondern brauchen ihre Eltern. Eine Rückführung in die Herkunftsfamilie
ist mit wenigen Ausnahmen immer im Interesse des Kindes. Bis dahin dürfen sie keinesfalls von ihren Eltern entfremdet werden, sondern sollen mit einem grosszügigen Besuchsrecht Kontakt zu ihren Eltern und Geschwistern haben dürfen.", lautet die Feststellung in einem Schreiben, das kürzlich an ein deutsches Regierungspräsidium in Hessen gerichtet wurde.
Dagegen werde unter Verletzung geltender Gesetze, damit eingeschlossen die UNO Kinderrechtskonvention, verstoßen. Dem zuständigen Jugendamt wird vorgehalten, dass Eltern und Geschwister nur noch in geringstem Umfang gesehen werden dürften. Auch Besuche nach Hause und zu seinen Freunden blieben verwehrt. Das Jugendamt führe einen ideologisch geprägten Kampf gegen die Familie, die das Gedankengut von Jugendamtsmitarbeitern nicht teile, heißt es weiter in dem Schreiben.
Hier scheint ein weiterer Fall vorzuliegen, der kritikwürdig ist und offenbar unter die Fälle eingereiht werden muss, die Ende letzten Jahres Grund für eine Petition (Bamberger Erklärung) waren, die an das Europaparlament gerichtet wurde.
07.08.08
Auf dem Weg zur gläsernen Familie?
Wie Schulkinder in der Schweiz befragt werden
(MEDRUM) "Schulkinder sollen ihre Eltern bespitzeln", lautet die Überschrift eines Berichtes von "kinderohnerechte" über Praktiken, die sich in unserem europäischen Nachbarland Schweiz entwickeln.
Im Kanton Zürich müssen Oberstufenschülerinnen und Oberstufenschüler ausserhalb der regulären Schulpflicht einen «Fragebogen für Jugendliche» zu ihrem Wohlbefinden, zur Ernährung, zu Problemen in der Familie, verübten Straftaten, illegalem Drogenkonsum und zu ihrem Sexualleben ausfüllen. Dabei sollen sie auch ihr soziales Umfeld mit einbeziehen und preisgeben. Darüber berichtete kinderohnerechte.ch im vergangenen Monat. "Solche Befragungen werden bewusst hinter dem Rücken der Eltern durchgeführt", heißt es weiter.
Das sei nur eine Auswahl jener Fragen, die als Ergänzung zur obligatorischen
Schuluntersuchung den 13- bis 16-jährigen Schülerinnen und Schülern im Kanton
Zürich vorgelegt werden. Dahinter stecke taktisches Kalkül der
Bildungsdirektion, die immer mehr Einfluss auf die Erziehung der Kinder nehmen
will.
Kinderrechte.ch kritisiert: "Durch das Bespitzeln und systematische Sammeln von Daten über das elterliche Zuhause erhält die Schule detaillierte Kenntnisse über die familiären Zustände, die sie bei Bedarf gegen die Eltern verwenden kann." Es werde zwar behauptet, das Ausfüllen der Fragebögen sei freiwillig und Anonymität sei gewahrt, letztlich fehle es aber an der Einhaltung von Standards, Transparenz und am Datenschutz. Allein schon aus den Angaben, die die Ausfüllenden bis hin zur Angabe ihres Geburtstages machen solle, seien Rückschlüsse auf die Identität der Person und ihre Familie möglich.
Die Kritik von Kinderohnerechte.ch gipfelt in der folgenden Feststellung:
"Die Tatsache, dass die Schule dies im Geheimen tut, zeugt von einem
tiefgreifenden Misstrauen gegenüber den Erziehungsberechtigten, deren Ziele
möglicherweise von jenen der Schulbehörde abweichen. Diese Praxis untergräbt
zudem das Vertrauen der Eltern in die Volksschule. Insgeheim wird das
Schulobligatorium dazu benutzt, Kinder gegen ihre eigene Familie aussagen zu
lassen. Die Bildungsdirektion verletzt auch massiv den verfassungsmässigen
Schutz der Privatsphäre. Indem sie Schulkinder als Informanten missbraucht,
gerät die staatliche Institution ausser Kontrolle. Die Familie kommt unter
Generalverdacht. Dies erinnert fatal an Zeiten, als beispielsweise Kinder in der
DDR oft im Auftrag des Geheimdienstes ihre eigenen Eltern bespitzeln und
verraten mussten."
Quelle: kinderohnerechte, Newsletter vom Juli 2008
Protestaktion gegen Erotik-Sendungen mit Pornocharakter im ZDF
Dammbruch durch Mißbrauch des Beichtstuhls für Erotikfilmwerbung
(MEDRUM) Der Leiter der Aktion Kinder in Gefahr, Mathias von Gersdorff, hat zu einer Protestaktion gegen Erotik-Sendungen im ZDF aufgerufen. Er wendet sich besonders gegen die Reihe „Sommernachtsphantasien".
Das ZDF sei eigentlich für die öffentlich-rechtliche Grundversorgung an Kommunikation zuständig. Deshalb werde es durch zwangseingetriebene Gebühren finanziert wird, entwickele sich aber zunehmend zu einem Erotik-Anbieter, heißt es im Protestaufruf.
"Besonders kontrovers ist die Reihe Sommernachtsphantasien, in der erotische Filme gezeigt werden, wobei manche schon die Grenze hin zur Pornographie überschritten haben. Wir können uns nicht mit einem solchen Skandal abfinden."
Vor allem „Liebe mich" sei ein Skandal, über den "Die Welt geschrieben habe:
„Die Hauptdarstellerin wechselt ihre Liebhaber häufiger als ihre Staubsaugerbeutel,... Fällt dieser Film noch in die Kategorie "Erotik", oder tritt die Handlung nicht vielmehr hinter den Sex-Szenen zurück? Kritiker tendierten nach der Premiere auf der Berlinale eher zu der zweiten Meinung."
Diese Angelegenheit hält von Gersdorff für skandalös. Er sieht darin einen Angriff auf die moralische Gesundheit unserer Kinder. "Es ist eine unglaubliche Unverschämtheit, daß ein Fernsehsender, der über Pflichtgebühren von jedem Einzelnen von uns finanziert wird, solche Filme ausstrahlt.", so von Gersdorff.
Die Dekadenz des ZDFs werde besonders deutlich anhand des Werbeplakates für die Film-Reihe. "So sündig, dass man beichten muss" laute der Slogan. In Anzeigen habe das ZDF mit der in einer Kirche aufgenommenen Szene, in der sich Menschen aller Altersgruppen vor einem Beichtstuhl in einer Reihe aufstellen, um dann einem Priester ihre Sünde zu bekennen, geworben. Als Skandal und Dammbruch bezeichnet er gerade diese Weise, mit der das ZDF als öffentlich-rechtlicher Sender auf seine Erotik-Sendungen aufmerksam macht.
"Das dürfen wir uns nicht bieten lassen", so von Gersdorff.
"Bitte protestieren Sie gegen diesen Skandal und senden Sie eine Protest-E-Mail an das ZDF, und seinen Intendanten", lautet sein Appell. Dafür hat die Aktion einen Protestbrief vorbereitet unter der URL http://www.aktion-kig.de:80/kampagne/zdf_stopp.html (Link hierzu siehe unten). Auch der Aktionskreis Christen für Deutschland unterstützt diese Aktion.
Die Aktion KINDER IN GEFAHR gibt es seit September 1993. Mit dieser Initiative setzt sich der Verein für den Schutz der Jugendlichen und Kinder gegen den Einfluß auf Kinder und Jugendliche von Gewalt, Sex und Pornographie im Fernsehen ein und gegen die Zersetzung der moralischen Werte in Familie und Gesellschaft. Die Deutsche Vereinigung für eine Christliche Kultur (DVCK) e.V. ist eine private Initiative ohne offizielle Bindung an Kirchen oder politischen Parteien. Die Orientierung ist katholisch, der Tätigkeitsbereich aber überkonfessionell. Die DVCK e.V. wurde bereits 1983 gegründet. Ihr Anliegen ist "der selbstlose Schutz der geistigen, sozialen und kulturellen Werte der christlich-abendländischen Kultur und Zivilisation, die von einer seit mehr als fünf Jahrhunderte anhaltenden zersetzenden Revolution nach und nach zerstört werden soll", so die DVCK.
Protestbrief
-> Stoppt Erotik-Sendungen des ZDF
Aktion Kinder in Gefahr -> Deutsche Vereinigung für eine Christliche Kultur (DVCK) e.V.
Aktionskreis
-> Christen für Deutschland
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