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  • 09.03.10 Aus den Medien


    09.03.10

    Aus den Medien


    St. Galler Tagblatt: Mißbrauchsfälle am Schulheim Wiesen in Herisau

    -> «Geschichten der Demütigung»


    Main-Netz: Sex-Forscher Kolle zu Missbräuchen an Odenwald-Schule

    -> "Die wollten frisches Jungfleisch"


    (MEDRUM)

  • Kreative Parteienfinanzierung


    10.03.10

    Kreative Parteienfinanzierung

    Kommentar von Hans-Joachim Selenz

    (MEDRUM) Peine, den 10. März 2010 - Die Stellung der Politischen Parteien in Deutschland wird durch Artikel 21 des Grundgesetzes definiert. Danach wirken die Parteien bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. Ihre Gründung ist frei. Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsätzen entsprechen. Über die Herkunft und die Verwendung ihrer Mittel müssen sie öffentlich Rechenschaft ablegen. Ebenso über ihr Vermögen.

    Die Höhe der staatlichen Zahlungen an die Parteien richtet sich nach deren Zweitstimmenanteilen bei der Bundestagswahl, bzw. den Landtagswahlen. Für die ersten vier Millionen Stimmen kassieren die Parteien je 85 Cent. Für alle weiteren Stimmen beträgt die Zuwendung 70 Cent. Im Durchschnitt finanzieren sich die Parteien in Deutschland zu etwa 15 Prozent[1] durch Parteispenden. Natürliche ebenso wie juristische Personen dürfen in unbegrenzter Höhe spenden. Die Parteien erhalten zudem für ihre Spendeneinnahmen noch einen staatlichen Zuschuss. Der bringt für jeden Euro, den die Parteien durch Spenden oder auch durch die Beiträge ihrer Mitglieder selbst kassieren, zusätzlich 38 Cent in die Parteikasse. Die Parteien müssen sich weiterhin laut Grundgesetz mindestens zur Hälfte selbst finanzieren. Die staatlichen Zu-Zahlungen an die Parteien dürfen also die Spendeneinnahmen und die Mitgliedsbeiträge nicht überschreiten.

    Die etablierten Parteien haben sich in diesem Finanzrahmen inzwischen bestens eingerichtet. Die SPD nimmt über ihre Medienholding DDVG (Deutschen Druck- und Verlags-Gesellschaft) nicht nur Millionensummen ein. Gleichzeitig kann sie - ganz nebenbei - durch ihre SPD-Medien sogar noch die politische Willensbildung beeinflussen. Viele Leser wissen nämlich gar nicht, dass „ihre“ Zeitung ein SPD-Blatt ist. Ob den Müttern und Vätern des Grundgesetzes allerdings eine derartige Mitwirkung einer Partei an der Willensbildung des Volkes vorschwebte, ist durchaus fraglich. Der SPD-Anteil an einer DDVG-Zeitung sollte zumindest auf der Titelseite offen angezeigt werden. Dann könnte sich das lesende Volk sehr viel leichter seinen eigenen politischen Willen bilden.

    Die CDU hat derart sprudelnde Geldquellen wie die DDVG nicht vorzuweisen. Dafür kassiert sie in aller Regel zusammen mit der CSU deutlich mehr an Spenden als die SPD. Und das sowohl von juristischen wie auch von natürlichen Personen. Manchmal sogar von Toten. Denn Geld benötigen politische Parteien praktisch immer. Drum sind die Kassen zu oft leer. Um sie wieder zu füllen, kommen daher sowohl Partei-Genossen als auch Partei-Freunde bisweilen auf die tollsten Ideen.

    Der jüngst bekannt gewordene Coup der CDU, Ihre Spitzenleute in den Ländern nach dem Motto „Rent a Ministerpräsident“ zu vermieten, kam nicht gut an. Da geht man in Niedersachsen intelligenter vor. Vom Harz bis an das Meer kassiert man still und leise. Seit die neue First Lady Bettina Wulff in der Staatskanzlei regiert, ist das Spendenwesen bei der CDU neu organisiert. Sie ist seit Juni 2009 Pressereferentin der Rossmann GmbH. Ganz offiziell. In der März-Ausgabe der CDU-Postille für Niedersachsen füllt die Drogerie-Kette zwei komplette Reklameseiten. Das Motto von Firmenchef Dirk Rossmann lautet: „Unsere Besten“. Sein CDU-Sponsoring lässt sich Unternehmer Rossmann etwas kosten. Das ist seine Privat-Sache. Es ist sein Geld. Damit ist es OK. Auch die Doppelseite von Vattenfall - Motto: „Strom für saubere Luft“ - ist nicht zu beanstanden.

    Unter einem ganz anderen Motto wirbt die Salzgitter AG. Ebenfalls mit zwei Reklameseiten. Das Atomium in Brüssel glänzt dort mit einem filigranen Anbau. Der Slogan signalisiert technische Kompetenz: „Was auch immer sie vorhaben“. Politisch ist das Vorhaben indes durchaus problematisch. Im Gegensatz zu Rossmann und Vattenfall hält das Land Niedersachsen aktuell nämlich 26,48 Prozent der Aktien der Salzgitter AG. Niedersachsen hat damit eine Sperrminorität an dem Dax-Unternehmen. Gerhard Schröder kaufte die Salzgitter AG am 9. Januar 1998 vom Chef der West LB, Friedel Neuber. Das Landesunternehmen finanziert mithin das Parteiblatt der Regierungspartei CDU. Im Aufsichtsrat sitzt aktuell Dr. Lothar Hagebölling, Chef der Staatskanzlei in Hannover. Hat Herr Hagebölling da ein wenig nachgeholfen? Waren Manager und Aufsichtsräte zu servil? „Was auch immer Sie vorhaben“ - das Motto der Salzgitter AG erscheint jedenfalls in ganz neuem Licht. Und die Parteienfinanzierung zwischen Harz und Meer wird immer kreativer.

    Copyright Hans Joachim Selenz, 10.03.10

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    Der Autor dieses Artikels, Prof. Dr. Ing. Hans-Joachim Selenz, ist Wirtschaftsethiker und Mitautor des Buches "Schwarzbuch VW" (erschienen Oktober 2005). Als ehemaliger Spitzenmanager in der Stahlindustrie (ehem. Vorstandsmitglied der Preussag Stahl AG und Vorstandsvorsitzender der Salzgitter AG), der als Vorstandsmitglied der Preussag AG abberufen wurde, weil er sich weigerte, einen unzutreffenden Jahresabschluss zu unterzeichnen, ist Selenz ein engagierter Kämpfer gegen Korruption und Mißstände im Rechtssystem. Sein Anliegen ist es, durch Aufklärung von Mißständen einen Beitrag für einen funktionierenden Rechsstaat als Grundlage für unsere Demokratie zu leisten. Hans-Joachim Selenz ist 1. Vorsitzender der CLEANSTATE e.V., einer Initiative für Rechtstreue in Politik, Staat und Wirtschaft

    Prof. Dr. Selenz im Internet: www.hans-joachim-selenz.de

  • 11.03.10 Aus den Medien


    11.03.10

    Aus den Medien


    Südkurier: Amoklauf an der Albertville-Realschule

    -> Ein Jahr nach Winnenden


    BILD: Vier Betroffene über ihr Leben nach dem Amoklauf

    -> Die Gesichter von Winnenden


    (MEDRUM)

  • Mißbrauchsfälle weiter in der Diskussion


    11.03.10

    Mißbrauchsfälle weiter in der Diskussion

    Europapolitiker der Grünen, Daniel Cohn-Bendit, räumt Fehler der 68er im "Überschwang" ein

    (MEDRUM) Der FOCUS berichtet über neu bekanntgewordene Hinweise auf Fälle von Mißbrauch und Mißhandlungen an Schulen und Heimeinrichtungen in vergangenen Jahrzehnten. Zu den Ereignissen der damaligen Zeit haben auch der 68er Daniel Cohn-Bendit und der Sexualaufklärer Oswald Kolle Stellung genommen. Für die Bundesfamilienministerin Schröder sind die Vorfälle Grund, einen Aktionsplan in das Bundeskabinett einzubringen, mit dem der Schutz vor sexuellem Mißbrauch künftig verbessert werden soll.

    Im Zuge der deutschlandweiten Berichterstattung über Fälle von sexuellem Mißbrauch gibt es beständig neue Hinweise auf Mißbrauchsvorfälle an schulischen Einrichtungen und Heimen. Darüber berichtet der FOCUS am 10. März 2010. Danach gibt es jetzt auch Hinweise auf Mißbrauch und Mißhandlungen

    • im Heim Vincenzhaus in Hofheim in den 50er und 60er Jahren;
    • am katholischen Internat in Bensheim bis Ende der 70er Jahre ;
    • im Ernst-Schneller-Heim im sächsischen Eilenburg zwischen 1970 und 1980;

    In diesen Jahrzehnten lagen auch die Vorfälle an der Odenwaldschule in Heppenheim. Die Schulleitung hat Hinweise auf 24 Fälle aus den 1970er und 80er Jahren.

    Ein Streitpunkt in der öffentlichen Diskussion ist die Frage, ob die sogenannte "sexuelle Revolution" der 68er Generation zu den Einflußursachen des sexuellen Mißbrauch gerechnet werden kann. In der Sendung "Menschen bei Maischberger" vom Dienstagabend vertrat die Soziologin und Publizistin Gabriele Kuby die Auffassung, daß die Ideen der 68er Generation über eine freizügige Sexualität zu den mitverantwortlichen Ursachen für sexuelle Verfehlungen gehören.

    Kuby stieß mit dieser Auffassung auf energischen Widerstand des ehemaligen CDU-Politikers Heiner Geißler. Geißler warf Kuby vor, sie verteufele die Sexualität. Die Katholische Kirche forderte er auf, das Zölibat aufzuheben und von Priestern keine sexuelle Enthaltsamkeit mehr zu verlangen. Er sieht einen Zusammenhang zwischen Zwang zur Enthaltsamkeit und sexuellem Mißbrauch. Für den ehemaligen Jesuitenschüler Geißler war das Keuschheitsgebot Grund, den Jesuitenorden wieder zu verlassen.

    Im am Donnerstag erscheinenden Interview mit der Wochenzeitung DIE ZEIT verteidigt auch der Grünen-Politiker und Europaabgeordnete Daniel Cohn-Bendit die freizügige Sexual-Moral der 68er Generation. Laut ZEIT tritt er auch weiterhin für eine libertäre Sexualmoral ein. Die »repressive Vor-68er-Sexualmoral« hat nach Meinung Cohn-Bendits großen Schaden angerichtet. Er räumte jedoch ein, daß "im Überschwang auch Fehler gemacht worden seien, die korrigiert werden müssten. So seien keine klaren Grenzen gesetzt worden, sagte der Europapolitiker dem "Main-Netz" (10.03.10)  zufolge. Cohn-Bendit war selbst von 1958 bis 1965 Schüler der privaten Odenwaldschule, deren Vorstand wegen der Mißbrauchsfälle jetzt geschlossen zurücktreten will.

    Der ehemalige, heute 81 Jahre alte, Sexualaufklärer Oswald Kolle nimmt eine kritische Haltung zum Einfluß der Ideen der 68er Generation auf Mißbrauchsfälle ein. Die damaligen Veränderungen des Denkens haben nach Auffassung von Kolle die Vorfälle an der Odenwaldschule begünstigt. Das damalige geistig-soziale Klima sei zu eigenen Zwecken von den Tätern ausgenutzt worden. Der "Frankfurter Neuen Presse" (08.03.10) sagte Kolle: "Das liegt an den Ideen der sogenannten 68er, die gesagt haben, sexuelle Freiheit ist richtig links, ist sozialistisch, alles andere ist spießig. Und damit haben sie den Schülern den Kopf verdreht. Das ist natürlich das Gegenteil von Freiheit, das Gegenteil von Freiheit ist Unfreiheit. Das Gegenteil von Freiheit ist Sklaverei. Was diese angeblichen Pädagogen gemacht haben, war Sklavenhaltung."

    Unterdessen hat die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder im Interview mit dem Donaukurier einen "Aktionsplan zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexueller Gewalt und Ausbeutung" angekündigt. Er soll im Herbst ins Bundeskabinett eingebracht werden. Neben dem Schutz von Kindern und Jugendlichen soll eine bessere Unterstützung der Opfer und eine optimierte Arbeit mit den Tätern Ziel des Aktionsplanes sein.


     

    odenwaldschule
  • 11.03.10


    11.03.10

    Mißbrauchsfälle weiter in der Diskussion

    Europapolitiker der Grünen, Daniel Cohn-Bendit, räumt Fehler der 68er im "Überschwang" ein

    (MEDRUM) Der FOCUS berichtet über neu bekanntgewordene Hinweise auf Fälle von Mißbrauch und Mißhandlungen an Schulen und Heimeinrichtungen in vergangenen Jahrzehnten. Zu den Ereignissen der damaligen Zei haben auch der 68er Daniel Cohn-Bendit und der Sexualaufklärer Oswald Kolle Stellung genommen. Für die Bundesfamilienministerin Schröder sind die Vorfälle Grund, einen Aktionsplan in das Bundeskabinett einzubringen, mit dem der Schutz vor sexuellem Mißbrauch künftig verbessert werden soll. ... lesen Sie mehr...


    10.03.10

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    • Südkurier: Ein Jahr nach Winnenden
    • BILD: Vier Betroffene über ihr Leben nach dem Amoklauf


    10.03.10

    Kreative Parteienfinanzierung

    Kommentar von Hans-Joachim Selenz

    (MEDRUM) Peine, den 10. März 2010 - Die Stellung der Politischen Parteien in Deutschland wird durch Artikel 21 des Grundgesetzes definiert. Danach wirken die Parteien bei der politischen Willensbildung des Volkes mit. Ihre Gründung ist frei. Ihre innere Ordnung muss demokratischen Grundsätzen entsprechen. Über die Herkunft und die Verwendung ihrer Mittel müssen sie öffentlich Rechenschaft ablegen. Ebenso über ihr Vermögen. ... lesen Sie mehr...


    10.03.10

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    • DER WESTEN: „Maischberger"-Gäste prangern Sexualmoral der Kirche an
    • Reuters: Schärfere Auflagen bei der Anstellung von Erziehern
    • FOCUS: Zwischen Verjährung und Vergeltung
    • Main-Netz: Ex-Odenwaldschüler Cohn-Bendit: Sexualmoral wurde für Missbrauch benutzt
    • Donaukurier: Kristina Schröder im Interview mit dem DONAUKURIER


    09.03.10

    Ist die Gesellschaft wahrheitsunfähig?

    Kommentar zur Sendung Hart aber Fair , „Die Priester und der Sex"

    von Gabriele Kuby

    (MEDRUM) Wer Herrn Norbert Denef in der Sendung hart aber fair über „Die Priester und den Sex" gesehen hat, der zweifelt nicht mehr, dass der vom Papst für die Opfer gebrauchte Begriff „Überlebender" zutreffend ist. Norbert Denef ist ein Gezeichneter. Dass er nicht nur angeklagt, sondern sogar die Fortzeugung fremder Schuld durch eigene Schuld bekennt, nötigt größten Respekt ab. Es ist durch sein Zeugnis und die Stellungnahme des Psychotherapeuten Wolfgang Bergmann verständlich geworden, warum die Opfer so lange schweigen. Deswegen sollte die Forderung der Opfer, die Verjährungsfrist aufzuheben, von der Kirche unterstützt und von der Regierung dringend umgesetzt werden. ... lesen Sie mehr...

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