19.03.15
Demo für sexuelle Vielfalt gegen die "Demo für alle" in Stuttgart
Stuttgart wird am Samstag, 21. März 2015, Schauplatz von zwei Kundgebungen im Streit um die grün-roten Bildungspläne der baden-württembergischen Landesregierung und ihre Gesellschaftspolitik sein
(MEDRUM) Unter dem Motto "Stuttgart ist und bleibt bunt" wird es am Samstag in Stuttgart eine Gegendemonstration zur "Demo für alle" geben, die die Pläne der grün-roten Landesregierung unterstützt, die Bildungs- und Gesellschaftspolitik in Baden-Württemberg am Prinzip der sexuellen Vielfalt auszurichten. Schon im Vorfeld treffen scharfe Gegenpostionen aufeinander .
Zeitgleiche Demos
Die Veranstalter der Demo "Stuttgart ist und bleibt bunt" haben sich als Opposition zu Pegida und ihre Veranstaltung als Teil der Internationalen Wochen gegen den Rassismus 2015 erklärt. Ihre Kundgebung wurde von Sven Fichtner und Christoph Ozasek angemeldet und wird zeitgleich zur "Demo für alle" um 15.00 Uhr auf dem Schloßplatz stattfinden.
Unter den Rednern der Gegendemo ist neben Alfonso Pantisano, ENOUGH IS ENOUGH - OPEN YOUR MOUTH, auch ein Vertreter der Gewerkschaft Verdi und eines antifaschistischen Aktionsbündnisses angekündigt. Zu den Mitveranstaltern gehört insbesondere der Verein "Die Anstifter e.V".
Bereits im letzten Jahr erlebten die Stuttgarter Demos für alle mit Gegen-Demos. Dabei versprachen die Veranstalter der Demo für alle, dass sie wieder kommen würden. Mit der jetzt am Samstag angesetzten Kundgebung lösen sie dieses Versprechen ein. Ob dieses Mal von Stuttgart ein Signal ausgehen wird, wie letztes Jahr versprochen wurde, darauf dürfen Teilnehmer wie Beobachter gespannt sein.
Scharfe Gegenpositionen
Die „Demo für Alle“, zu der Hedwig Freifrau von Beverfoerde (Sprecherin Familienschutz, einer Initiative der Zivile Koalition e.V., Berlin, deren Vorsitzende die AfD-Politikerin Beatrix von Storch ist) am Samstag in Stuttgart aufgerufen hat, um gegen eine Sexualisierung der schulischen Bildung und eine Genderisierung der Gesellschaft zu demonstrieren, haben "Die Anstifter" scharf kritisiert. Sie erklärten: "Unter dem Deckmantel des Kinderschutzes wird Bildungs- und Antidiskriminierungsarbeit diffamiert. Bürgerliche laufen gemeinsam mit Rechtspopulisten, christlichen Fundamentalisten und Rechtsextremen. Statt wie propagiert „für Alle“ zu demonstrieren, wird gezielt ausgegrenzt und homophoben und rechtspopulistischen Parolen eine Plattform geboten."
Solche Vorwürfe dürften von der Mitorganisatorin der "Demo für Alle", Hedwig von Beverfoerde, und der Hauptrednerin der Kundgebung am Samstag auf dem Schillerplatz, der Vorsitzenden des Vereins Frau2000plus, Birgit Kelle, ebenso scharf zurückgewiesen werden. Kelle, deren Buch "GenderGaga" gerade erschienen ist, zeigt vielmehr die Absurditäten des Genderismus auf (wie etwa in der Sendung "Hart, aber fair" über Ampelmännchen und Genderwahn, MEDRUM berichtete) und stellt in ihrem Buch zur "Gender-Ideologie" fest: "Selten hatte eine Ideologie mit Weltverbesserungsanspruch einen derart großen Unterhaltungsfaktor.“ Für Unterhaltung wird auch am Samstag in Stuttgart gesorgt sein. Beide Veranstaltungen lassen nicht nur Redner, sondern auch Musikgruppen auftreten. Zu den Unterstützern der "Demo für alle" gehört neben anderen insbesondere das katholische Hilfswerk "Kirche in Not".
Die Unterstützer der Gegen-Demo
Zu den Unterstützern der Gegen-Demo gehören nach Angaben von "Die Anstifter e.V.":
"Verbündete" der Anstifter
Geschäftsführer des Vereins "Die Anstifter" ist Fritz Mielert, der maßgeblich am Aufbau der Parkschützer als Protestgruppierung gegen Stuttgart 21 beteiligt war. Der Politiker der Grünen, Winfried Kretschmann, und Mielert sind sich demzufolge alles andere als fremd. Bei früheren Veranstaltungen der Anstifter (Stuttgarter Friedenspreis 2013) ist Kretschmann als Redner aufgetreten. Auch zur Presse bestehen besondere Verbindungen. Die Laudatio bei der Verleihung des Friedenspreises 2014 hielt die Chefredakteurin der TAZ, Ines Pohl.
Anstifter auch beim Evangelischen Kirchentag willkommen
Im Gegensatz zu verschiedenen christlichen Gruppen, die von der Kirchentagsleitung von einer Teilnahme am Evangelischen Kirchentag 2015 in Stuttgart ausgegrenzt wurden (MEDRUM berichtete), dürfen "Die Anstifter" am Kirchentag mitwirken. Vom 3.-7. Juni 2015 sind Die AnStifter auf dem Markt der Möglichkeiten präsent. Am 5. Juni gehören sie zusammen mit dem Kirchentag (BAG Kirche und Rechtsextremismus) sogar zu den Veranstaltern einer Diskussion, die unter das Thema gestellt ist: "Schützt der Verfassungsschutz die Demokratie? Abschied von einer Illusion."
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