17.03.15
Gabriele Kuby mit dem Pater-Werenfried-Preis 2015 ausgezeichnet
Laudatorin Antonia Willemsen: Eine echte Prophetin und Mahnerin aus Sorge um den Menschen!
(MEDRUM) Die Stiftung päpstlichen Rechtes, Kirche in Not, zeichnete bei ihrem 5. Internationalen Kongress "Treffpunkt Weltkirche" die katholische Soziologin und Schriftstellerin Gabriele Kuby mit dem Pater-Werenfried-Preis aus. Kuby sei dem Gründer von Kirche in Not, Pater Werenfried van Straaten, in vielerlei Hinsicht ähnlich, stellte Antonia Willemsen, ehemals Vorsitzende von Kirche in Not, bei ihrer Laudatio auf die Preisträgerin fest.
Ein unbequemer und unangepasster Pater mit Blick für die Nöte der Menschen
Der Preis soll an den Gründer von Kirche in Not, Pater Werenfried van Straaten, erinnern, so Antonia Willemsen, zu Beginn ihrer Laudatio. Ausgezeichnet werden sollen Personen, die etwas vom Geist des Gründers, von seinem Charakter widerspiegeln. Willemsen: "Er war unbequem, unangepasst, eine Zeit lang eine persona non grata. Von den Medien wurde er nicht mehr eingeladen. Er ging mit wachem Blick durch die Welt. Die materiellen und geistigen Nöte erkannte er darum oft eher als andere. Er prangerte auch den Glaubens- und Sittenverfall in unseren Breiten an. Er wurde auch Kämpfer für den Frieden genannt."
Geistige Not durch Gender-Theorie
Willemsen leitete dann zu den geistigen Nöten über: Neben den Nöten, unter denen die Menschen in Kriegsgebieten leiden, gebe es eine ganz andere Not, die durch die Verneinung der Natur entstehe. Der Versuch, die Natur des Menschen, die von der Natur vorgegebenen beiden Geschlechter von Mann und Frau zu leugen, werde immer vehementer unternommen.
Papst Johannes Paul II: sexuelle Identität nicht beliebig
Willemsen zitierte dann aus päpstlichen und philosophischen Verlautbarungen, zuerst aus dem 2004 unter Papst Johannes Paul II. herausgegebenen Kompendium der Soziallehre der Katholischen Kirche: "Gegenüber denjenigen Theorien, die die Geschlechteridentität lediglich als ein kulturelles und soziales Produkt betrachten, ohne die personale sexuelle Identität zu berücksichtigen oder die wahre Bedeutung der Sexualität in irgendeiner Weise in Betracht zu ziehen, wird die Kirche es nicht müde, ihre eigene Lehre immer wieder deutlich zu formulieren: Jeder Mensch, ob Mann oder Frau, muss seine Geschlechtlichkeit anerkennen und annehmen. Die leibliche, moralische und geistige Verschiedenheit und gegenseitige Ergänzung sind auf die Güter der Ehe und auf die Entfaltung des Familienlebens hin geordnet." Aus dieser Sichtweise, fuhr Willemsen in Anlehnung an die weiteren Aussagen des Kompendiums fort, "ergibt sich die Verpflichtung, das positive Recht dem Naturgesetz anzugleichen, dem zufolge die sexuelle Identität nicht beliebig ist."
Philosoph Spaemann: Ein Umerziehungsprogramm
Dass diese natürlichen Gegebenheiten bekämpft werden, unterstrich Willemsen mit einer Feststellung des Philosophen Robert Spaemann, der dazu sagte: "Das Wort Gender Mainstreaming ist immer nochvielen Bürgern nicht bekannt. Ebenso ist nicht bekannt, dass seit Jahren von Seiten der Regierungen, der europäischen Autoritäten und einem Teil der Medien ein Umerziehungsprogramm im Gange ist. Die Umerziehung betrifft letzten Endes die Beseitigung der menschlichen Natur" (aus dem Geleitwort von Robert Spaemann zum Werk von Gabriele Kuby: "Die globale sexuelle Revolution").
Papst Benedikt: Tiefe Unwahrheit
Danach brachte Willemsen mit dem Zitat einer längeren Passage die Aussagen von Papst Benedikt XVI. in seiner Ansprache vom 21.12.2012 in Erinnerung, in der er eindrucksvoll von der "tiefen Unwahrheit" der Gender-Theorie sprach, die im Widerspruch zur Dualität des Menschen stehe, mit der Gott den Menschen als Mann und Frau geschaffen habe. Wer das leugne, leugne den Schöpfer und löse die Würde des Menschen auf. Am Ende zog Papst Benedikt daraus den Schluss: "Wer Gott verteidigt, der verteidigt den Menschen." (MEDRUM berichtete: Bischof Huonder kein einsamer Rufer in der Wüste)
Papst Franziskus: Gender zerstört die Schöpfung
Dass auch Papst Franziskus auf der Seite der Kritiker der Gender-Theorien stehe, machte Willemsen ebenso klar. Sie stellte schließlich heraus, dass Papst Franziskus die Gender-Theorie als zerstörerisch beurteilt, denn er sagte in einem Interview 2014, jede Periode habe Menschen wie Herodes, die die Schöpfung zerstören wollen, denke man etwa an genetische Manipulation oder die Gender-Theorie, die die Schöpfungsordnung nicht anerkenne (Bild links oben).
Kuby eine echte Prophetin und Mahnerin
Die Laudatorin stellte danach heraus, dass die jetzt ausgewählte Preisträgerin mit wachem Blick diese Not, die Folgen des Gender Mainstreaming, erkannt habe. Schon früh habe sie sich bemüht, unser Land wach zu rütteln und ein kritisches Bewußtsein für diese schleichende Gefahr zu schaffen. Als echte Prophetin und Mahnerin sei sie sicher nicht leicht für alle zu ertragen, und ihr Stil sei manchem, dessen Denken dem ihren ähnlich sei, fremd. Doch könne man ihr gewiß nicht nachsagen, dass sie es nicht immer und immer wieder wagen würde, unbequem zu sein. "Denn gegen den Strom zu schwimmen und zu seinen Überzeugungen zu stehen, ist oftmals unbequem", so Willemsen. Sie hat billige Anpassung vermieden und wenn es sein musste, Konflikte nicht gescheut, aus Sorge um den Menschen und das christliche Menschenbild, aus Verantwortung vor Gott, ihrem und unserem Schöpfer.
Prophetin in vielen Ländern
Doch Propheten, rückte Willemsen ins Bewusstsein, haben es im eigenen Land oft schwer. Für die Medien sei sie seit 2012 eine persona non grata. Es ergehe ihr ganz ähnlich, wie es Pater Werenfried ergangen sei. Aber gerade diesem Umstand wird es wohl zu verdanken sein, dass sie im Jahr 2014 neunzehn Auslandsreisen unternommen hat, um ihre Weckrufe anderswo zu verkünden und Aufklärungsarbeit zu leisten, meinte Willemsen. "Bei uns, Gabriele Kuby, sind Sie keine persona non grata."
Stehender Applaus
Die Teilnehmer des Kongresses spendeten stehend Applaus. Antonia Willemsen: "Wir danken Ihnen, Frau Kuby, mit diesem Preis für Ihren Mut, für Ihren schon lange währenden Einsatz gegen den Angriff, der sich gegen die Natur des Menschen richtet und unsere Freiheit bedroht, für Ihr Engagement, zu dem Sie von Papst Benedikt immer wieder ermutigt worden sind. Wir danken Ihnen, dass Sie Angriffe, Feindseligkeiten, mitunter sogar Hetze standhaft ertragen und hingenommen haben. Wir danken Ihnen für Ihre Aufklärungsarbeit aus Sorge um das Wohlergehen unserer Gesellschaft und in Verantwortung vor Gott unserem Schöpfer. Wir danken Ihnen, dass Sie sich nicht haben beirren lassen. Auch darin sind Sie Pater Werenfried sehr ähnlich. Somit überreiche ich den Pater-Werenfried-Preis beim 5. Internationalen Kongress Treffpunkt Weltkirche an Frau Gabriele Kuby."
Berufung im Schiff Kirche
Die Preisträgerin zeigte sich in ihren Dankesworten berührt. Sie fühle in der Tat ähnlich wie Pater Werenfried, der sich bedingungslos in den Auftrag Gottes gestellt habe. Sie habe lange in ihrem Leben nach dem gesucht, was sie später als Berufung erfahren habe, als sie im Lebensalter von über 50 Jahren in die Katholische Kirche eingetreten sei. Jetzt tue sie einfach das, was sie denke, tun zu sollen. Es sei ein Kummer zu sehen, dass in das Schiff Kirche, das im stürmischen Meer zum ewigen Leben fahren soll, Löcher geschlagen würden. Aber es sei auch eine große Freude für sie, dass es Organisationen gebe wie Kirche in Not, die Stand halten und die Arbeit im Geiste Gottes machen.
Bücher von Gabriele Kuby zum Thema Gender
Information über Gabriele Kuby: www.gabriele-kuby.de
KIRCHE IN NOT
Das Hilfswerk KIRCHE IN NOT gliedert sich nach eigenen Angaben in die internationale Zentrale in Königstein im Taunus (Deutschland) und derzeit 21 nationale Sektionen, darunter das deutsche Büro in München. Im Herbst 2011 ist KIRCHE IN NOT zu einer Stiftung päpstlichen Rechts erhoben worden. In der internationalen Zentrale prüfen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus vielen Ländern jährlich etwa zehntausend Hilfsanträge aus aller Welt. Gestützt auf über fünfzig Jahre Erfahrung vergeben sie die Spendenmittel, halten Kontakt mit den Projektpartnern in mehr als 140 Ländern und wachen über die Verwendung der Spenden.
Die Laudatorin Antonia Willemsen konnte ihre Laudatio auf ihre ganz persönliche Nähe zu Pater Werenfried stützen. Sie ist eine Nichte des Paters und war für ihn eine langjährige enge Mitarbeiterin. Sie war 50 Jahre lang in verschiedenen Funktionen für Kirche in Not tätig. 2005 verlieh ihr Papst Johannes Paul II. das päpstliche Ehrenkreuz “Pro Ecclesia et Pontifice” (Für Kirche und Papst).
Information über Kirche in Not: www.kirche-in-not.de
Video zur Preisverleihung: Verleihung des Pater-Werenfried-Preises 2015 an Gabriele Kuby
Der katholische Fernsehsender EWTN übertrug live.
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