10.03.15
Das linke Maß der journalistischen Arroganz einer Christiane Florin
Redaktionsleiterin von Christ und Welt agitiert gegen einen offenen Meinungsdiskurs und verunglimpft Personen
Ein Zwischenruf von Kurt J. Heinz
(MEDRUM) Nein, diese Anzeige kommt nicht in Christ und Welt. Das hatte die Redaktionsleiterin Christiane Florin der Beilage zur Wochenzeitung DIE ZEIT entschieden, als Kirche in Not mit einer Anzeige zum nächsten Kongress "Treffpunkt Weltkirche" einladen wollte, der vom 12. bis 16. März 2015 in Würzburg veranstaltet wird.
Nur mit dem Strom und politisch korrekt?
Nicht umstritten sollte sein, dass eine Zeitung nicht jede Anzeige annehmen muss. Es ist das selbstverständliche Recht der Zeitung zu entscheiden, welche Anzeige sie schaltet und welche nicht. Doch interessant ist die Begründung, die die redaktionelle Chefin Florin gab. Neben einer Vielzahl von Veranstaltungen mit internationalen Repräsentanten sollte auch ein Podiumsgespräch stattfinden, das sich mit der Thematik "Gegen den Strom von Meinungsdiktatur und Political Correctness" auseinandersetzen soll (Bild links, Samstag, 14.03.15, 15.45 -17.20 Uhr). Das geht gar nicht, entschied Florin. Ein Diskurs zu diesem Thema auf dem Kongress eines katholischen Hilfswerkes? Dafür gibt es in Christ und Welt keinen Anzeigenplatz, machte Florin klar. Ihrem Diktum fiel damit zugleich die Anzeige für den Kongress "Treffpunkt Weltkirche" im Ganzen zum Opfer.
Auch Vorbehalte gegen Diktatur des Relativismus und Gender-Broschüre
So offenbarte die Redaktionsleiterin einer Zeitungsbeilage, was sie von offenem Diskurs hält. Sie verhielt sich mit ihrem Anzeigenverbot wie eine Zulassungsstelle, die nicht nur das Prüfsiegel für Fahrzeuge vergibt oder versagt, sondern auch noch die Straßen freigibt, die befahren werden dürfen. Und da scheint so manche Begründung gerade recht zu sein. Ist nicht der Begriff "Meinungsdiktatur" auch von PEGIDA verwendet worden? Christiane Florin hielt dem Hilfswerk vor, "sorglos mit einer Pegida-Vokabel wie ‚Meinungsdiktatur’ " für sich zu werben. Sie gab dabei auch zu erkennen, dass ihr die Worte von Benedikt XVI., der von der "Diktatur des Relativismus" sprach, ungelegen sind. Die katholische Kirche sei seit Benedikt XVI. geübt darin, Demokratien mit ihren Kompromissen und Mehrheitsentscheidungen mal eben zu einer „Diktatur des Relativismus“ umzudeuten, schrieb Florin. Außerdem stellte die Redaktionsleiterin fest: "Kürzlich habe ich mir zwei kostenlose Broschüren von „Kirche in Not“ bestellt: einen Glaubenskompass zur Familie, einen zur „Gender-Ideologie“. ... Welchem bedrängten Christen helfen solche Heftchen?" Spätestens mit diesen Heften war wohl für Florin ein rote Linie überschritten, Sanktionen gerechtfertigt.
Und so traf es Kirche in Not mitten ins "Rechte". Kirche, PEGIDA-Vokabular und Gender-Kritik? Nein, das darf nicht sein. Also weg mit der Anzeige von Kirche in Not. Das Kirche in Not immerhin ein Hilfswerk päpstlichen Rechtes ist, kümmert nicht wirklich. Nach Florins Formel darf, wer mit der Kirche zu tun hat, Begriffe nicht verwenden, die Florin für unangebracht hält, und der darf auch keine Broschüren herausgeben, die sich mit Themen befassen, die Florin für unerwünscht oder nicht sinnvoll hält. So arbeiten die geistigen Windungen einer Frau wie Christiane Florin, die bei Christ und Welt das journalistische Ruder fest im Griff hält.
Katholiken mit "schweren Verhaltungsstörungen"
Florins Verweigerung einer Anzeige ist nicht die erste Gelegenheit, bei der sie ihre Geisteshaltung offenbarte. Zuvor meinte sie 2013 in einem Interview mit dem Domradio, Bischof Overbeck habe sich in einer Talk-Show "zu der Behauptung hinreißen lassen, Homosexualität sei Sünde". Er habe sich danach korrigieren müssen (Hinweis der Redaktion: Bischof Overbeck verdeutlichte später den Unterschied zwischen Veranlagung, die nicht sündhaft sei, und ausgelebter Sexualität). "Es gab ja eine große mediale Aufwallung", erläuterte Florin. In diesem Interview kritisierte sie nachdrücklich, dass von Talk-Shows Katholiken eingeladen würden, die nicht repräsentativ seien, sondern polarisierten. Namentlich nannte sie den Katholiken Martin Lohmann. Und das Domradio zitiert, was Christiane Florin in der Beilage Christ und Welt über ihre Sicht der Dinge schrieb: "Fernsehzuschauer müssen Katholiken für Wesen mit schweren Verhaltensstörungen halten." Mit diesem Urteil schlüpft Florin auch noch in die Rolle des Psychiaters, von dessen Profession sie allerdings ein großes Stück entfernt ist. Im The European steht, sie habe Politikwissenschaft, Neuere Geschichte und Musikwissenschaft studiert. Das alles schadet sicher nicht, aber legitimiert dies auch jemanden wie Florin, in aller Öffentlichkeit "schwere Verhaltensstörungen" zu diagnostizieren?
Die Gischt schäumt zunehmend auf
Wer sich geistige Unabhängigkeit leisten kann und sein kritisches Urteil noch nicht verloren hat, könnte die Frage stellen, ob Christiane Florin nicht genau das tut, was nicht wenige Menschen umtreibt, wenn sie um die Einschränkung der Meinungsfreiheit und Bedrängnis von christlich-konservativ denkenden Menschen fürchten. Die Gischt schäumt auf, die Beispiele häufen sich, wie die Sendung des BR2 über "APO von christlich-rechts?" und der Bericht des NDR über einen Führungskräfte-Kongress von angeblich "radikalen Christen" deutlich gemacht haben.
Linkes Maß für christliche Zeitgenossen
Christiane Florin passt haargenau in das Schema jener Journalistenschar, die sich ohne jede Schamröte über andere erheben und Andersdenkende an ihren eigenen Vorstellungen messen. DIE WELT formulierte in einem Kommentar im Dezember mit Blick auf PEGIDA: "Die Kritik an PEGIDA hat jedes Maß verloren." Christiane Florin könnte konzediert werden, dass sie nicht jedes, aber doch das rechte Maß verloren hat. Oder zeigt sich hier etwa das linke Maß, das sie mit journalistischer Arroganz an christliche Zeitgenossen anlegt, die vor dem Zerfall christlicher Werte warnen?
Kirche in Not: www.kirche-in-not.de
01.01.15 | Wir Meinungsdiktatoren | Christ und Welt |
07.02.13 | Wesen mit schweren Verhaltensstörungen? | domradio |
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Leserbriefe
Keine Trennung von Staat und Kirche
In China gibt es seit Jahrzehnten die "Dreiselbstkirche". Eine Staatkirche aus der Maozeit, als Sammelbecken für Christen, um sie besser kontrollieren zu können. In Deutschland ist das etwas anders gelaufen. Die evangelische Kirche ist einfach von der Politik durch Leute wie Göring-Eckardt geentert worden, ja man hat sie mit offenen Armen empfangen, da brauchte es gar keinen Druck auf die Gläubigen. So hat Deutschland nun auch seine Staatskirche, von Trennung zwischen Staat und Kirche keine Spur.
Caritas für Gendererziehung!
Das Verhalten der verantwortlichen Redakteurin von "Christ und Welt" ist typisch für die verbreitete Arroganz dieser oft weiblichen, sogenannten fortschrittlich-christlichen Journalistinnen, für die der sonst immer hochgehaltene Toleranzbegriff ins genaue Gegenteil verkehrt wird, wenn sie auf eine konservative, möglicherweise sogar papstreue Position treffen. Da hört sich dann aller Spaß auf, so wie es hier "Kirche un Not" getroffen hat.
Ganz nebenbei: Ich spende seit letztem Jahr nur noch für "Kirche in Not", nachdem ich im letzten Jahr feststellen mußte, dass Caritas - Deutschland, das ich bis dahin für eine katholische Organisation gehalten habe, für Gendererziehung bereits im Kindergarten Werbung machte. Auf mein diesbezüglisches Protestschreiben an Caritas - Deutschland erhielt ich von einer promovierten Geschäftsführerin die Antwort, Gendermainstreaming würde auch von Papst Franziskus unterstützt werden!
Dreiste Lüge
Die Aussage, Gendermainstreaming würde von Papst Franziskus unterstützt werden, ist eine dreiste Lüge. Schon vor geraumer Zeit bezeichnete der Papst, diese Ideologie als dämonisch.
Christen unerwünscht
In "Christ und Welt" sind also Christen unerwünscht. Und schon bald wird es heißen: Christen raus ... aus unserer freiheitlichen Demokratie!
Christen unerwünscht?
Wenn ein Inserat von einer Zeitung abgelehnt wird, soll das ein Hinausdrängen von Christen aus unserer freiheitlichen Demokratie bedeuten? Das ist eindeutig falsch!
Christen unerwünscht
Die Begründung für die Ablehnung des Inserates zeigt klar und deutlich, daß es sich eben doch um ein Hinausdrängen von Christen handelt.