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Erneut bundesweit organisierte Demo gegen grün-roten Bildungsplan in Stuttgart


21.06.15

Erneut bundesweit organisierte Demo gegen grün-roten Bildungsplan in Stuttgart

Grüne Jugend unterstützt Aufruf der Gegendemo, "rechte Hetzer zu blockieren"

(MEDRUM) Die Stuttgarter Innenstadt wird heute erneut Zeuge des Protestes gegen grün-rote Pläne, die sexuelle Vielfalt in den Bildungsplänen von Baden-Württemberg zu verankern. Wie bei vorherigen Demonstrationen wollen sich auch dieses Mal die Aktivisten für sexuelle Vielfalt aus der linken Szene zum Gegenprotest versammeln. Aus dem Kreis der Gegendemo wurde angekündigt, den Protest gegen die grün-roten Bildungspläne blockieren zu wollen. Die Polizei will mit mehreren hundert Beamten verhindern, dass es zu Ausschreitungen kommt


"Tausende Bürger und Eltern mit ihren Kindern" stellvertretend für ganz Deutschland

Die in Berlin ansässige Zivile Koalition e.V., zu der die Initiative Familienschutz gehört, hatte für den heutigen Sonntag zu einer weiteren "Demo für alle" in Stuttgart aufgerufen. Erneut soll sich Protest gegen die grün-roten Bildungspläne erheben. In einem Aufruf heißt es: "In Stuttgart werden wieder Tausende Bürger und Eltern mit ihren Kindern für Ehe und Familie und gegen Sexualisierung und Gender-Ideologie auf die Straße gehen." Die Organisatoren stellten in einer früheren Ankündigung zur heutigen Demo fest: "Die grün-rote Regierung fürchtet, dass wir mit weiter wachsenden Protesten auf der Straße die totale ideologische Beeinflussung unserer Kinder und unserer Gesellschaft stoppen werden. Zu Recht, denn genau das wollen wir! Dazu bündeln wir unsere Kräfte in Baden-Württemberg stellvertretend für ganz Deutschland."

ImageDer Protest wird von einer ganzen Reihe von Vereinen unterstützt, die aus dem gesamten Bundesgebiet kommen. Zu dieser Gruppe gehört nach Angaben der Organisatoren auch der Verein "Zukunft - Verantwortung - Lernen e.V.", der sich aus der Initiative "Kein Bildungsplan 2015 unter der Ideologie des Regenbogens" gebildet hat (Bild links). Nicht mehr genannt wird die katholische Organisation "Kirche in Not", die sich an einer früheren Demo beteiligt hatte. Weitere Unterstützung kommt von der AfD Baden-Württembergs. Den bisherigen Ankündigungen zufolge wird die AfD-Politikerin Beatrix von Storch, die den Vorsitz der Zivilen Koalition innehat, und von deren Berliner Büroräumen aus die "Demo für alle" bisher organisiert wurde (Koordinatorin ist Freifrau Hedwig von Beverfoerede), in Stuttgart allerdings nicht präsent sein. Ebenfalls nicht an der Demonstration teilnehmen wird die Landtagsfraktion der CDU, die ihren Platz des Protestes gegen grün-rote Bildungspolitik als Opposition im Landesparlament sieht.

Gegendemo: "rechte Hetzer blockieren"

Die Teilnehmer der Protestaktion müssen sich erneut auf eine Gegendemonstration aus der linken Szene gefasst machen. Die Gegendemo wird insbesondere von der Grünen Jugend unterstützt. Auf ihrer Facebook-Seite ist zu lesen (Bild links):

"Wir sind die Homo*-Lobby! Deshalb werden wir am Sonntag wieder zahlreich gegen die mittlerweile siebte „Demo für alle“ auf die Straße geben. Seid ihr dabei? "Demo für Alle"? - Nicht mit uns! Am 21. Juni die rechten Hetzer blockieren!."

Der Kreis der Initiatoren der Gegendemo wird in Facebook zu den Bildungsplangegnern erklärt: "Sie propagieren ein rückschrittliches Weltbild und hetzen gegen Minderheiten. Somit sind sie Teil des Rechtsrucks, der sich seit einiger Zeit in der BRD bemerkbar macht. Dem gilt es Einhalt zu gebieten! Wir kämpfen für ein solidarisches Miteinander - deshalb ist es unsere Pflicht, uns den Rechten am Sonntag in den Weg zu stellen, lautstarken und kreativen Protest zu äußern und ihnen den Tag zu vermiesen!"

Noch weiter gehen die Verfasser der Facebookseite "vielbunt gegen die Demo für alle". Dort wird behauptet: "Wir erkennen die sogenannten "Demos für Alle" genauso wie sämtliche anderen Aktionen der sogenannten "Besorgten Eltern" als Vorwand, gegen uns vorzugehen. Sie sprechen Homosexuellen, Bisexuellen und Trans* ihr Existenzrecht ab und diskreditieren uns als pädophil, pervers und krank. Familienschutz ist nur ein Vorwand, um Homophobie, Transphobie und Sexismus freien Lauf zu lassen. Diese von Menschenverachtung und konstruierten Ängsten geprägte Bewegung gilt es aufzuhalten. Den Brandstifter_innen muss widersprochen werden!"

Aktionsplan für Schwule und Lesben schürt Ängste

Kein allzu großes Verständis für das Vorgehen der grün-roten Landesregierung zeigt der Kommentator der Stuttgarter Nachrichten, Rainer Wehaus. Er schreibt: "Die grün-rote Landesregierung ist selbst schuld daran, dass ihr Aktionsplan für Schwule und Lesben Ängste schürt. Toleranz erwartet sie immer nur von den anderen." Noch immer sei nicht ganz klar, wie sich Baden-Württembergs grün-rote Regierung eine stärkere Unterstützung sexueller Minderheiten im Land genau vorstellt. Der Kommentator weiter: "Rund drei Jahre ist es her, dass das Landeskabinett den Aktionsplan in Auftrag gegeben hat. Und noch immer ist unklar, was im heikelsten Bereich, der Schule, denn nun geschehen soll. Irgendwie soll das Thema sexuelle Vielfalt in den Unterricht. Irgendwie soll es auch in die Schulbücher. Aber wie genau und ab welcher Klasse – das steht in den Absichtserklärungen nicht drin. So schürt man genau die Ängste und Vorbehalte, die man doch eigentlich zerstreuen will."

Die "Demo für alle" soll mit einer Kundgebung um 14.00 Uhr auf dem Schillerplatz beginnen. Die Gegendemonstranten wollen sich bereits ab 12.30 Uhr auf dem Schlossplatz treffen.


20.06.15 Kommentar zum Bildungsplan Schwule und Schule Stuttgarter Nachrichten
20.06.15 Bildungsplan-Demos in Stuttgart: Erneuter Protest gegen Aktionsplan für Schwule Stuttgarter Nachrichten
18.06.15 Südwest-AfD unterstützt "Demo für alle" Südwestpresse
17.06.15 CDU-Fraktion geht nicht zur "Demo für alle" WELT
17.06.15 "Demo für alle": CDU-Fraktionsspitze gegen Teilnahme Stuttgarter Zeitung

 

Leserbriefe

Die siebente „Demo für alle“ hat alle Erwartungen mit Abstand übertroffen: Es kamen nach Zählung der Veranstalter 4.603 Menschen auf den Schillerplatz in Stuttgart, um sich für Ehe und Familie einzusetzen. Das sind 2.200 Menschen mehr als bei der letzten Demonstration vor genau drei Monaten.

Der Demozug durch die Stuttgarter Innenstadt bis zum Staatstheater war entsprechend imposant. Bemerkenswert ist auch das steigende Interesse bei wichtigen gesellschaftlichen Parteien und Kirchen an der „Demo für alle“. So sprach sowohl ein Vertreter des „konservativen Aufbruchs der CSU“ als auch ein Vertreter der CDU Rheinland auf der Demo. Außerdem hatte Weihbischof Renz (Diözese Rottenburg-Stuttgart) ein langes Grußwort verfasst, das den Demonstranten verlesen wurde. Grüße kamen sogar von zwei CDU-Bundestagsabgeordneten.

Inhaltlich wandte sich die „Demo für alle“ diesmal gleichermaßen gegen den Bildungsplan zum Thema „sexuelle Vielfalt“ als auch die Öffnung der Ehe für homosexuelle und polygame Verbindungen. Dabei betonte die Initiatorin, Hedwig von Beverfoerde, eindrücklich, man wolle alle Menschen mit anderer sexueller Orientierung wertschätzen und respektieren. Man wende sich jedoch gegen ein untragbares politisches Programm. Ein Programm, das laut Tenor der Veranstaltung versucht, Menschen vorzuschreiben, wie sie zu denken haben und zudem im Bereich Ehe anstrebt Ungleiches gleichzustellen: Wir kommen wieder!

Interessiert sich heute überhaupt noch jemand dafür, was unsere Kinder wirklich brauchen und was ihnen zu schaffen macht? Wenn meine Tochter jetzt in der Schule den staatlich verordneten Sexualkundeunterricht mit macht, dann versucht man dort mit der größten Frechheit ihr das Schamgefühl abzutrainieren.

Man stelle sich vor, 12 jährige, teils pubertierende Jungs in der Klasse werden von einer Lehrerin über ihren Penis aufgeklärt und was man damit so machen kann. Das ist ungeheuerlich, zumal die “Aufklärung“ dahin geht das Geschlecht zu hinterfragen. Womit man sie leicht in eine Identitätskrise stürzt, statt sie auf dem Weg zu einer reifen und verantwortungsbewussten Männlichkeit zu begleiten.

Sexualität wird in diesem „Unterricht“ wie ein beliebiges Körpervergnügen verkauft. Eine Verarmung sonder gleichen, denn Sexualität ist ein Grundelement der Beziehung und darf niemals zum Selbstzweick werden aus der heraus nur Untreue und Leid entstehen können. So entstehen Beziehungskonflikte auf dessen Weg weiter gescheiterte Familien und elternlose Kinder folgen. Wenn meine Frau vor kurzem auf einer Geburtstagsfeier schon allein deswegen als „Exot“ angesehen wurde, weil sie noch mit einem Ehepartner zusammen lebt, dann weist dies auf die Verantwortlichen in Politik und Medien. Sie haben sich von Familie schon längst verabschiedet, vermutlich weil selbst nie richtig erfahren.

Mit diesen aggressiven Gegendemos demonstrieren die Linksextremen immer wieder und das direkt anschaulich, was sie eigentlich unter "demokratischer Vielfalt" verstehen.