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Öffnung der Ehe für homosexuelle Partner gleicht einem "Loser-Lotto"


07.06.15

Öffnung der Ehe für homosexuelle Partner gleicht einem "Loser-Lotto"

KSBB vom Plädoyer des Ratsvorsitzenden der EKD, Bischof Bedford-Strohm, für die Öffnung der Ehe nicht überzeugt und kommt zu ganz anderen Erkenntnissen

(MEDRUM) Der Ratsvorsitzende der EKD, Bischof Bedford-Strohm, unterstützt eine Öffnung der Ehe für homosexuelle Partner und begründete dies mit dem Liebesgebot der Bibel. Die Bibelstellen, die homosexuelle Sexualität ausdrücklich kritisierien, hält er nicht für wichtig. In einer umfassenden Presseerklärung nimmt die Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern (KSBB) Stellung zu Bedford-Strohms Ansichten und hat eine differenzierte Argumentation veröffentlicht, die nachdrücklich gegen eine Öffnung der Ehe spricht.

ImageDie KSBB tritt der Meinung des Ratsvorsitzenden, die Homosexuellen-Ehe entspreche dem Liebesgebot der Bibel (Goldende Regel), mit drei Kernaussagen entgegen:

1. Die Nutzung der Goldenen Regel als Aufruf zum Bruch der Gebote ist ein Missbrauch.
2. Die Behauptung, die Ehe verlöre nichts durch eine Öffnung für gleichgeschlechtliche Partnerschaften, irrt in mehrfacher Hinsicht.
3. Wer sich auf die opponente Argumentation einlässt, kann, gleich einem Lotto-Spiel, in dem es nur Nieten gibt, nur verlieren.

Aus diesen Gründen rät die KSBB ab, an einer solchen Lotterie, die keine Gewinne, aber einen Totalverlust bietet, teilzunehmen. Was der Ratsvorsitzende vertritt, nennt die KSBB ein "Loser-Lotto".

MEDRUM dokumentiert die Presserklärung der KSBB im vollständigen Wortlaut:

__________ Beginn der Dokumentation ___________

PRESSEERKLÄRUNG DER KSBB

„Loser-Lotto", oder wie alle verlieren...

Vier Thesen der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern zur Behauptung des EKD-Ratsvorsitzenden, das zentrale biblische Gebot der Goldenen Regel gebiete eine Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Partnerschaften.

1.) Die Nutzung der Goldenen Regel als Aufruf zum Bruch der Gebote ist ein Missbrauch.

1.1) Jesus fasst das Gesetz und die Propheten nicht in der Goldenen Regel, sondern im Doppelgebot der Liebe zusammen (Mt 22,37-39).
1.2) Dieses, abgeleitet aus dem Glaubensbekenntnis Israels, stellt über alles die Liebe zu Gott (5Mo 6,4-7).
1.3) Danach folgt die Liebe zum Nächsten, die der Selbstliebe gleichgestellt ist.
1.4.) Die Liebe zu Gott drückt sich in der Nachfolge Christi aus und diese im Halten der Gebote (Mt 10,38; Joh 14,21).
1.5.) Die Theologie kennt diese Folgerung als usus tertius, den dritten Gebrauch des Gesetzes. Er ist Teil des lutherischen Bekenntnisses, auf das alle Pfarrer und damit Bischöfe, die gemäß der Kirchenverfassung Pfarrer sind, ordiniert sind.
1.6) Wer der opponenten Argumentation folgt, verliert die Nachfolge aus dem Blick.

2.) Die Behauptung, die Ehe verlöre nichts durch eine Öffnung für gleichgeschlechtliche Partnerschaften, irrt in mehrfacher Hinsicht:

2.1) Die Exklusivität der Ehe als Institut zwischen Mann und Frau wird erweitert. Dadurch verliert sie ganz klar an Exklusivität.
2.2) Zudem kommt es zu einem Verlust der Präzision in der Sprache. Wer Begriffe erweitert, macht sie unbrauchbar. Konsequent angewendet, führt diese rückwärtsgewandte, entdifferenzierende Art des Sprachgebrauchs zum Sprach- und damit zum Kulturverlust.
2.3) Wenn der Begriff „Ehe" sowohl die Verbindung zwischen Mann und Frau, Frau und Frau, Mann und Mann umfasst, wären neue Begriffe nötig, um diese Verbindungen zu diskriminieren (unterscheiden!), denn jede dieser Verbindungen ist offensichtlich ungleich zu den anderen.
2.4) Wer das Argument, die Ehe verlöre nichts, als zentral betrachtet, vergisst, dass es für Christen in erster Linie um die Nachfolge Christi und nicht um den Ehe-Begriff geht. Die Nachfolge und wahrhaftiges Jünger sein jedoch hängen am Wort Gottes (Joh 8,31).

3.) Wer sich auf die opponente Argumentation einlässt, kann, gleich einem Lotto-Spiel, in dem es nur Nieten gibt, nur verlieren.

3.1) Er verliert das Wort Gottes aus dem Auge und damit den, der es gesprochen hat.
3.2) Er verliert eine präzise Sprache.
3.3) Er verliert das Institut der Ehe.
3.4) Er verliert die rechte Nachfolge, die Christus über alles eigene Begehren stellen soll. (Mt 16,24).
3.5) Er verliert seine Geschwister in Christus, denn er diskriminiert sozial diejenigen, die von Homosexualität betroffen sind, aber enthaltsam Jesus und seinem Wort nachfolgen wollen. Das geschieht auf dem Kirchentag, der diese Christen ausschließt, während Nicht-Christen herzlich willkommen sind.
3.5.1) Er trägt damit zur Spaltung der Gemeinde Christi sichtbar bei. Auch ökumenisch ist die Belastung überdeutlich.
3.5.2) Er redet Sündern ein, ihr Verhalten sei keine Sünde, und gefährdet damit ihre Beziehung zu Jesus und letztlich ihr Heil. Denn Vergebung folgt aus der Sündenerkenntnis, dem Sündenbekenntnis und der Reue des Herzens.

4) Von der Teilnahme an einer solchen Lotterie, die keine Gewinne, aber einen Totalverlust bietet, kann nur abgeraten werden.

__________ Ende der Dokumentation ___________

Information über die KSBB: www.ksbb-bayern.de


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Ein Beitrag zur Debatte um das neue Pfarrdienstgesetz
der Evangelischen Kirche in Deutschland.


 

Leserbriefe

Es ist ein Irrglaube alles mit dem "Liebesgebot" zudecken zu wollen. Jesus spricht da eine ganz andere Sprache und warnt davor, ihn missverstehen zu wollen. Es wird die Liebe Gottes zu den Menschen vollkommen verdreht, wenn Kirchenvertreter Vergebung, Umkehr, Gnade, Erlösung und Rettung letztendlich das Sterben Jesu für unsere Sünden am Kreuz überflüssig machen. Eine billige Gnade bleibt übrig, die nicht erretten kann und viele in die Irre führt.

Bedford-Strohm hält also die Bibelstellen, welche die Homosexualität krtitisieren, nicht für wichtig. Das legt die Vermutung nahe, daß er von der Bibel nur das annimmt, was ihm genehm ist, die unbequemen Stellen dagegen einfach als unwichtig abtut. Und so jemand ist der höchste Repräsentant der Evangelischen Kirche?