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Anti-christliche Hetze beim SWR?


03.02.11

Anti-christliche Hetze beim SWR?

Empörung über Sendetitel des SWR für Diskussion über den Zölibat - SWR2, 17.15 Uhr

(MEDRUM) Der Titel der SWR-Sendung "Eunuchen für das Himmelreich?" hat bei Katholiken Empörung ausgelöst. "Dies ist eine Beleidigung der Katholiken", schreibt eine MEDRUM-Leserin an den SWR.

Heute strahlt der SWR2 um 17.05 Uhr eine Sendung aus, in der über den Zölibat in der Katholischen Kirche diskutiert wird. Der Beitrag ist mit dem Titel überschrieben "Keine Eunuchen mehr für das Himmelreich?". Die Verwendung des Begriffes "Eunuchen" stößt bei MEDRUM-Lesern auf große Ablehnung. Sie forderten den SWR auf, diesen Begriff als "Hetzbegriff" und Beleidigung von Katholiken und Priestern sofort zu entfernen. Wie schon bei früheren Sendungen des Öffentlich-Rechtlichen Fernsehens sehen Christen darin Anzeichen für einen anti-christlichen Kulturkampf im Fernsehen. Andere sehen darin eine Verbeugung vor dem Ziel möglichst hoher Einschaltquoten. Sie haben beim SWR gegen den Titel der Sendung protesiert.

Mit seinem Sendetitel hat der SWR seine Sendung unter den Titel des 1988 erschienenen Buches der deutschen Theologin Uta Ranke-Heinemann "Eunuchen für das Himmelreich" gestellt. Ranke-Heinemann ist eine zum Teil fanatisch auftretende Kritikerin von Papst Benedikt und der Römisch-Katholischen Kirche. Die Theologin lehnt die Tugend der Keuschheit und den Zölibat rigoros ab. Ranke-Heinemann kam es bei der Wahl ihres Buchtitels offenkundig vor allem auf die Verkaufszahlen an. Dafür schien ihr auch ein würdeloser Titel gerade recht zu sein.

Zur Internetseite der Sendung:→ Keine Eunuchen mehr für das Himmelreich?

Sendezeit: Donnerstag, 03.02.2011, 17.15 bis 18.00 Uhr

Die Diskussion um den Pflichtzölibat für katholische Priester

Es diskutieren:

  • Micha Hilgers, Psychoanalytiker, Aachen
  • Martin Lohmann, Publizist, Köln
  • Prof. Dr. Dr. Thomas Sternberg, Theologe, Mitglied des Zentralkomitees der Katholiken, Mitglied des Landtags in Nordrhein-Westfalen, Münster
Gesprächsleitung: Hans Michael Ehl
Kontakt - Email: info@swr.de

 


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Leserbriefe

Priester sind keine Eunuchen, der Titel ist so offensichtlich falsch und trifft nicht, dass man vielleicht erst mal sehen sollte, ob er geglaubt wird, oder ob die Verantwortlichen der Sendung damit selbst blamieren. Davon abgesehen halte ich den Zwang zum Zölibat eine unbiblische Last, die den Menschen auferlegt wird und nur zu Heuchelei führt. Das Zölibat hat nicht wenig dazu beigetragen, den Ruf des Christentums insgesamt zu beschädigen.

Begriffsverwirrung betreiben hier die Skandal-Medien-Macher. Nein, Priester sind keine Eunuchen! Und selbstverständlich können Eunuchen in den Himmel kommen, wie Apostelgeschichte 8,26ff beweist. Man lese dazu den griechischen Grundtext im Vers 27, der in der Vulgata korrekt wiedergegeghen ist mit "et ecce vir aethiops eunuchus potens Candacis reginae Aethiopum".

Als evangelische Christin finde ich auch, dass der Zölibat nicht gerade biblisch zu begründen ist. Eine Sendung daraus zu machen finde ich ebenso unmöglich. Das muss endlich in der katholischen Kirche ernsthaft bedacht werden. Ich lerne immer wieder kath. Pastoralreferenten kennen, die eigentlich Priester werden wollte. Aber dann kam sie..... Oder bei altkath. Priestern das gleiche. Und wenn SWR nicht weiß, was Eunuchen sind, dann sollten die Macher erst mal nachlesen, ehe sie solchen Unsinn bringen. Leider sind auch Öffentlich-rechtlichen Sender sehr oft antichristlich. Die Sendezeit ist allerdings jetzt vorbei. Ob dort auch Befürworter und Gegner gleich zu Wort kamen? Ich weiß nicht, ob nichtchristliche Sender oder Menschen da wirklich hilfreich sein können. Aber die katholische Kirche sollte überlegen, ob es nicht etwas ist, dass vielleicht irgendwann mal Gründe hatte (ich weiß allerdings keine), aber jetzt endlich mal im Licht der Bibel neu bedacht werden sollte. Um ernsthaften katholischen Christen keine unnötigen Gewissensbisse zu verursachen oder gar zu unehrlichem Handeln zu verleiten.

Die katholische Kirche ist leider die letzte Bastion, die dem Götzen Sexualität, ob hetero oder homo, nicht huldigt, und steht damit außerhalb der Political Correctness. Das ist natürlich den Mächtigen der Welt und ihren medialen Handlangern ein Dorn im Auge und darum wird die Römische Kirche bis aufs Blut bekämpft.

Zum Zölibat: Ich habe hohe Achtung vor jedem Priester, der in Christusnachfolge auf eine eigene Familie verzichtet, um für seine Pfarrkinder ein Vater zu sein. Es gibt keinen Zwang, katholischer Priester zu werden, und darum auch keinen Zwang zum Zölibat.

An meine Vorredner: Um den Sinn des Zölibats etwas besser zu verstehen, empfehle ich Ihnen zu lesen, was Bischof Hofmann gestern dazu gesagt hat in diesem Artikel:  "Sie verzichteten auf das hohe Gut von Ehe und Familie, um in ihrer Existenz die Einwurzelung in Gott sichtbar zu machen. Sie verwiesen durch ihre ehelose Lebensführung auf den Ursprung und das Ziel jeglichen menschlichen Lebens. „Nicht die Abschaffung dieses Zeichens der Ganzhingabe bringe eine vertiefte Pastoral und Neuevangelisierung, sondern das Gegenteil! Glaubwürdig gelebte Hingabe ist der beste Weg, die Glaubensnot der Mitmenschen zu überwinden“, sagte der Bischof." (kath.net: Immer mehr bayerische Bischöfe verteidigen den Zölibat)

Im Übrigen muß leider festgestellt werden, daß die hohe Scheidungsrate und sonstige Partnerschafts-Zustände bei evangelischen Pfarrer/innen zeigt, daß außerhalb seines geistlichen Sinnes der Zölibat allein seiner praktischen Vorbildfunktion wegen letztlich unerlässlich ist.

Die Aufregung um den Sendetitel ist eigentlich überflüssig: er geht auf einen Bibelvers zurück, nämlich Matthäus 19,11-12: „Er aber sprach zu ihnen: ‚Nicht alle fassen dieses Wort, sondern denen es gegeben ist; denn es gibt Eunuchen, die von Mutterleib so geboren sind; und es gibt Eunuchen, die von den Menschen zu Eunuchen gemacht wurden worden sind; und es gibt Eunuchen, die sich selbst zu Eunuchen gemacht haben um des Reiches der Himmel willen. Wer es fassen kann, der fasse es.‘“

Letzteres ist immer wieder als Umschreibung für den (freiwilligen) Zölibat ausgelegt worden, gerade auch in der katholischen Kirche. Im Griechischen steht tatsächlich dreimal der Begriff „Eunuchen“, sowie da Tätigkeitswort „zu Eunuchen machen“; traditionell wurde hier mit „Verschnittenen“ übersetzt; inzwischen wird der Vers aber ganz frei wiedergegeben, wie in der Luther- und der Einheitsübersetzung („eheunfähig“ o. ä.). Schon Jesus hat also hier provoziert - aber er hat es positiv gemeint, was man der Sendung eher nicht unterstellen dürfte ...