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Wie die 68er die EKD übernommen haben


08.12.10

Wie die 68er die EKD übernommen haben

von Andreas Späth

(MEDRUM) Innerhalb der Evangelischen Kirchen in Deutschland (EKD) ist ein Austausch der geistigen Fundamente im Gange. Vorläufiger Hö­hepunkt waren die jüngsten Ent­wicklungen in der EKD im Allge­meinen 1) und in der bayerischen Landeskirche im Besonderen 2) zur weitgehenden Zulassung homose­xueller Partnerschaften im Pfarrhaus. Während die Reformatoren allen Forderungen nach anderen Offenbarungsquellen trotzig ihr „sola scriptura" (allein die Schrift!) entgegenschleuderten, scheint bei deren emanzipierten Urenkeln geradezu ein Wettlauf ausgebrochen zu sein, wer für die kirchliche Lebenspraxis und Verkündi­gung wohl die abseitigste, schlammigste oder giftigste Quelle anzapft.

Das Programm von 1969: »Wir werden die Kirchenleitungen belügen!«

Seit längerem findet in der evangeli­schen Kirche eine Abkehr vom Glauben statt, die in erschreckender Parallelität zur Emanzipation der 68er steht und deren Prophezeiungen erfüllt. Schon im März 1969 stellte eine Gruppe von 200 linken Theologen auf einer Tagung in Bochum fest:

„Wir bekämpfen nicht die Kirche; die bekämpft sich selbst und sie tut das gut. Wir kämpfen nur darum, mit Hilfe des kirchlichen Machtapparates mitwirken zu können an allen emanzipatorischen Bestrebungen, die letztlich nur in der Zerschlagung des Kapitalismus ihr Ziel finden können ... Wir werden jeder für sich versuchen, in die Kirche einzusickern. Wir werden daher die Kirchenleitungen belü­gen ... In Zukunft wird man nie wissen, ob nicht im schwarzen Rock ein Roter steckt, ein Wolf im Schafspelz ... Wir sind linke Theologen, die sich zusammenschließen, um in der Kirche Raum zu schaffen für ih­re revolutionäre politische Tätigkeit!"

ImageFreilich, der Rauch des Klassenkampfes hat sich weitgehend verzogen und die ein­stigen Kämpfer vertilgen ergraut ihre Beute, vulgo Pensionen. Wohl auch der Letzte hat eingesehen, dass lieber nur die Phrasen kapitalismuskritisch sein sollten, wenn die üppige Alimentierung weitergehen soll. Geblieben ist ein giftiger Smog, der sich aus dem schwelenden Rauch linken Leichenbrandes und den Nebeln der manipulativen Verdrehung der Bibel gebildet hat. Er versperrt den Blick auf die Fahrt der Institution Kirche gegen den Felsen der Häresie, an dem sie zerschellen könnte. Die seit Jahrzehnten drastisch sinkenden Mitgliederzahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Eine Kirche, die auf die Fragen nach Zeit und Ewigkeit entscheidende Antworten schuldig bleibt, darf sich über diesen Zerfall nicht wundern.

Wenn aus einer Heilsanstalt eine Bedürfnisanstalt wird, in der versucht wird, das Verlangen nach Anerkennung, Wichtigkeit und Ehre zu befriedigen, statt um des Evangeliums willen auch manches zu leiden, so ist Bedeutungslo­sigkeit noch das harmloseste Schicksal, das der Kirche widerfahren kann. Was aber wird aus denen, zu denen die Kirche gesandt war, und die nun statt des Wortes Gottes in Gesetz und Evangelium vielfach Worte hören, die in Hinblick auf Heil und Errettung eben bestenfalls bedeutungslos sind, tatsächlich aber in die Irre führen?

Denn die Erben der 68er sind ja nicht plötzlich zu Evangelisten geworden, son­dern sie leben in und von einer sich zunehmend selbst säkularisierenden Institu­tion. Warum nur musste die neueste EKD-Synode nach allen katastrophalen Erfah­rungen mit der Politisierung der Kirche - von der NS-Zeit über das Experiment der „Kirche im Sozialismus" bis hin zu bundesdeutschen Verirrungen im Kampf gegen Nachrüstung und Volkszählung - nun gegen Castor-Transporte und Kern­kraft Stellung nehmen? Warum nur die Sünde der ausgeübten Homosexualität quasi der Familie gleichstellen, warum Homosexuellen, noch dazu in Verpartnerung, die Pfarrhäuser öffnen?

Auch wenn es nicht mehr die „Deut­schen Christen" oder der „Klassenkampf" sind, scheint es bei der zeitgeistgeölten Schlüpfrigkeit zu bleiben, die sich im Grunde schon seit der Aufklärung immer wieder neue Offenbarungsquellen sucht, und gegen die es in der Barmer Theologi­schen Erklärung 1934 so treffend hieß: „Wir verwerfen die falsche Lehre, als kön­ne und müsse die Kirche als Quelle ihrer Verkündigung außer und neben diesem ei­nen Worte Gottes auch noch andere Ereig­nisse und Mächte, Gestalten und Wahrhei­ten als Gottes Offenbarung anerkennen."

Ein »Vater« der evangelischen Jugendarbeit förderte frühen Sex und Pädophilie

Warum aber passen sich die Köpfe einer Institution einer völlig den Zielen ihrer In­stitution zuwiderlaufenden Strömung an, lassen sich mitreißen, treiben? Eine alte Redensart sagt: Nur tote Fische schwim­men mit dem Strom. Werden unsere Kir­chenleitungen vom geistlichen Tod be­herrscht? Wo sind die Widerstandskräfte des Kirchenvolkes geblieben? Sie wurden systematisch geschwächt und aberzogen.

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Ein Beispiel aus Bayern. Dort trieb seit Ende der 60er Jahre der berühmt-berüchtigte Helmut Kentler sein „revolutionäres" Unwesen. Dieser Sozialpäda-gogikprofessor war einer der Haupttrommler für den Wechsel von der bibelorientierten zur sogenannten emanzipatorischen Jugend­arbeit. Er postulierte die frühe Selbstän­digkeit junger Menschen, ja er lehrte, die Kirche müsse diesen gesellschaftsverän­dernden neuen Menschentypus mitschaffen. Ebenso „klärte er auf", dass der junge Mensch angeblich eher selbständig wür­de, wenn er möglichst früh seine Sexua­lität entdecke. Je mehr die Jugendlichen aber in den Gottesdienst gingen, desto we­niger revolutionäres Potenzial würden sie bilden, „warnte" Kentler. Je kirchenkriti­scher und revolutionärer, desto besser, schien das neue, verhüllte Erziehungsziel zu sein. Zahlreiche haupt- und ehrenamt­liche Mitarbeiter gingen im Laufe der Jah­re durch Kentlers Fortbildungen und wur­den dort weggelockt von den Maßstäben der Bibel, hin zu anderen Ufern.

Das Ufer war ganz anders und der Fall war tief. Der bekennende Homosexuelle Kentler brüstete sich damit, wie er erziehungsauffällige Jugendliche in Ber­lin mit behördlicher Zustimmung bei „Pflegevätern" unterbrachte - bei vorbestraften Päderasten. Er gab offen zu, dass er wusste, dass diese Kriminellen mit den Jugendlichen sexuellen Verkehr hatten, sah dies aber positiv.3)

Diesem, einem 2008 verstorbenen, Vater der neuen Evangelischen Jugendarbeit widmen verschiedene Werke in EKD und bayerischer Kirche noch immer einen ehrenden Nachruf auf ihren Internetseiten.4) Bei dieser Grundtönung der Jugendfunktionäre über Jahrzehnte hinweg darf sich niemand wundern, wenn im Erwachsenenalter her­auskommt, was herausgekommen ist.

Müssen wir bereits um die Kirche trau­ern? Nein! Die Kirche Jesu Christi hat die Verheißung, dass die Pforten der Hölle sie nicht überwinden werden. Aber man muss um all diejenigen trauern, denen eine weltangepasste Kirche den schuldi­gen Trost aus dem Evangelium vorenthält. Wir trauern um diejenigen, die wegen ei­ner solchen Kirche keine Weisung mehr bekommen, was Recht ist vor Gott und was seinen Geschöpfen frommt. Wir trau­ern um die geistlichen Opfer des neuen Glaubens, der das klassische Christentum verlässt und damit in der Gefahr steht, auch Christus zu verlassen. Dass wahre und falsche Kirche ineinander verschlun­gen sind, war schon den Reformatoren klar. Schließlich lehrt selbst die Heilige Schrift, dass es Spaltungen geben muss, damit die Rechtschaffenen sichtbar wer­den und „An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!".

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Copyright Andreas Späth, 8. Dezember 2010

1) 126 Synodale beschließen einstimmig "epochales" Pfarrdienstgesetz
2) → "Landeskirchenrat setzt biblische Norm für das Leben in Pfarrhäusern außer Kraft"
3) → Die missbrauchte Republik - Aufklärung über die Aufklärer
4) → Bayerische Landessynode soll sich vom Verführer Helmut Kentler distanzieren

Erstveröffentlichung des Artikels in "Preußische Allgemeine Zeitung" (PAZ), Nr. 48, vom 4. Dezember 2010, S. 8., Printausgabe. Die PAZ im Internet: → www.preussische-allgemeine.de.


Prof. Dr. Slenczka  → Zum Beschluss über gleichgeschlechtliche Partnerschaften in bayerischen Pfarrhäusern der ev.  Kirche

MEDRUM → Evangelische Christen empört über Pfarrdienstgesetz und EKD


 

Pfarrdienstgesetz

Leserbriefe

Diese linksgrüne Brut hat alles übernommen, weil sie sich vor gut 40 Jahren gut vernetzt hat, einer hievt den anderen hoch, Hauptsache, er ist ausländer- und islamfreundlich und inländer- und christenfeindlich. Aber die Masse guckt Gottschalk und Bohlen, die Verdummungsmaschinerien, kauft im 1 Euroladen und isst Döner.

Dieser Kommentar klingt allerdings auch nicht sehr christlich. Man kann ja bekanntlich auf zwei Seiten vom Pferd fallen! Schade, denn die Stimme von Jesus kann ich hier nicht erkennen!

Um die 20- Mal lesen wir im Neuen Testament vom Weheruf Jesu in der Bibel. Dieser Weheruf galt den damals etablierten Theologen. Jesus fasste sie nicht mit Samthandschuhen an, um nicht etwa bei ihnen anzuecken. So kann ich die Stimme Jesu sehr wohl erkennen. Ich empfehle: Einfach mal die Bibel genau lesen -  und auch mutig und konsequent anwenden! Leider fehlt heute vielen dieser Mut und faseln lediglich von Seiner bedingungslosen Liebe zu allen Menschen.

Verwässern wir doch nicht die Botschaft Jesu, wobei es nicht nur um Gnade und Liebe geht, sondern wo auch vom Zorn Gottes über unbußfertige Menschen die Rede ist! Mt 23,13 Aber wehe euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, daß ihr das Himmelreich vor den Menschen zuschließet! Ihr selbst geht nicht hinein, und die hinein wollen, die laßt ihr nicht hinein. Jak 4,4 Ihr Ehebrecher und Ehebrecherinnen, wisset ihr nicht, daß der Welt Freundschaft Gottes Feindschaft ist ? Wer der Welt Freund sein will, der wird Gottes Feind sein. Weiteres kann auch aus dem 2. Timotheusbrief Kapitel 3 entnommen werden!

Das Fundament war 1968 schon brüchig, andernfalls hätten die linken Wortverdreher nicht widerstandslos sämtliche Schaltstellen einnehmen können. Allein des Menschen Wort zählt. Das ist die Parole. Wir wissen aber, dass die Dinge geschehen müssen, damit diejenigen offenbar werden, die sich zum Wort halten. Es wird keine leichte Zeit. Den Wortverdrehern sagt dies aber ohnehin nichts: Sie wollen Macht, ohne Gott.

Die Amtskirche hat sich schon immer und zu allen Zeiten der Welt angepasst. Es geht hier um eine "Tradition", die bis in die Zeit des Alten Testaments zurückreicht. Es sollte deshalb überhaupt nicht überraschen, wenn weiterhin große Teile der Amtskirche einen abschüssigen Weg beschreiten. Tröstlich ist, dass es nach wie vor eine große Zahl bekennender Christen gibt. Genauso wie im alten Israel, wo nicht alle ihre Knie vor den Baalen gebeugt haben, lässt Gott auch diesmal eine Gruppe von Getreuen übrig. Und es sind vermutlich mehr, als wir annehmen.

Wichtig ist, die Grenze, die zwischen Abfall und Treue verläuft zu erkennen und zu akzeptieren und sich innerlich von der sogenannten Kirche, die unaufhaltsam zur Hure Babylon wird, vollständig zu lösen und hier keinerlei Kompromisse einzugehen. Wer weiter Mitglied im "Verein zur Pflege religiösen Brauchtums" (Amtskirche) bleibt, soll das tun, um dadurch die Treuen zu stärken, die Glieder der Kirche Jesu Christi geblieben sind, die mit der EKD dominierten Amtskirche nicht identisch ist. Für die Verirrten und Abtrünnigen können wir nichts tun. Nur beten, dass sie auf den rechten Weg zurückfinden.

Im übrigen gilt: Lass fahren dahin! Wichtig scheint mir, dass sich die Glieder der Kirche Jesu Christi untereinander vernetzen um sich gegenseitig zu stärken und um ein, wenn möglich, spürbares Gegengewicht zu bilden. Diese Kirche Jesu Christi ist es, welche die Pforten der Hölle nicht überwinden wird. In dieser zu bleiben, heißt auf der sicheren Seite stehen.

wenn nicht noch schlimmer. Dieser (Amts-)Kirche weiter anzugehören, ist leichter gesagt als getan. Die Gottesdienste, die unter der Ägide der EKD sonntäglich stattfinden, bieten langsam nur noch spirituellen Naturtalenten Halt, Hoffnung, Orientierung, biblisches Wissen und vor allem christliche Gemeinschaft. Ich kann die feindliche Übernahme, die irgendwann schleichend, heute jedoch völlig hemmungslos stattfindet, aus meinem Kirchgang nicht mehr ausblenden.

Gleichzeitig habe ich ein schlechtes Gewissen, da ich nicht weiß wie ich mich wehren soll. Und vor allem: Wo sind denn die Netzwerke, wo gibt es Gottesdienste für evang. Christen innerhalb der EKD, die mit dem gegenwärtigen linken Politkurs der EKD-Führung nicht übereinstimmen? Ich habe langsam das Gefühl als Kirchenmitglied eine (kirchliche?) Organisation zu unterstützen, die schon lange die Verkündung der Evengelien eingestellt hat und statt dessen ihren "Schafen" feministische Theologie, gendergerechte Familienbilder, Kampf gegen Atomkraft, Klimarettung und Gleichtwertigkeit anderer Religionen (Islam) und Verzicht auf Missionierung eintrichtert.

Gibt es wirklich einen Ausweg, ohne Kirchenaustritt?

das Bekennen der Wahrheit ist der Ausweg, denn die Wahrheit macht uns frei. All die weltlichen Themen der (Amts-)Kirche sind doch Angstthemen von Menschen und Jesus macht frei von Angst, gibt uns Freiheit. Bekennen wir Jesus, geben wir Antwort auf die Fragen, die in den Predigten gestellt werden, stimmen wir Choräle an, bringen wir Leben in den Gottesdienst, das neue Leben unseres Herrn Jesus Christus. Reden wir von der Freiheit, die nur ER uns schenken kann. Wer kann uns verbieten im Gottesdienst von IHM zu reden? "Es gilt ein frei Geständnis in dieser unsrer Zeit, ein offenes Bekenntnis bei allem Widerstreit, trotz aller Feinde Toben, trotz allem Heidentum zu preisen und zu loben das Evangelium." Bleiben wir in dieser Kirche und zeigen ihr Jesus, ER hat uns neu gemacht, warum soll ER die Amtskirche nicht neu machen können. ER kann und ER will und ER wird. Amen!

Es ist wirklich sehr traurig und deprimierend was Frau Göring-Eckardt und die anderen grünen Kirchenunterwanderer aus der EKD gemacht haben. Für mich lautet das Fazit: so schnell wie möglich raus aus der Evangelischen Kirche (oder soll man sagen Grünen Kirche?) und in die kath. Kirche eintreten, wo der unselige Zeitgeist, Gott sei Dank, noch draußen bleiben muss.

Warum gleich in die röm.-kath. Kirche konvertieren? Es gibt doch noch die SELK, die SERK, den Rat bekennender evangelischer Gemeinden.... um einige konservative Kirchen/Gemeinden zu nennen.

Zunächst herzlichen Dank, lieber Andreas Späth, für die mutigen Darlegungen, die sicherlich aus einem festen Glauben kommen. Gott hat sie begabt und sie dienen Ihm nach Ihrer Begabung.

Nun noch ein paar Worte zu einigen Leserbriefen, Thema Kirchenaustritt:

Das Verlassen der ev. Kirche scheint aus weltlicher Sicht verständlich. Wählen wir doch auch Parteien ab oder wechseln diese. Die Kirche, wenn sie auf dem rechten Weg ist, ist jedoch ein Ort der Herausforderung und Bewährung. Hier der wesentliche Unterschied zu einer Partei: Die Leitung hat ein Gottesmandat, egal ob sie es ausfüllt oder nicht. Die Mitglieder gehören zum Leib Christi, egal zunächst, ob sie das wahrnehmen oder nicht. Gott will in seiner Kirche wirken. Trauen die Menschen das Ihm zu? Gehen sie ins Gebet? Wiedersprechen sie öffentlich der falschen Lehre? Halten sie fest am alleinigen Zentrum der Kirche, nämlich Jesus Christus oder stellen sie Menschen in den Mittelpunkt?

In den evangelischen Kirchen gibt es durchaus lebendige Gemeinden, die im Glauben stehen und sich auf die Bibel als alleinige Grundlage berufen. Ein Zeichen dafür kann sein, dass die Gottesdienst besucht sind und das viele ehrenamtliche Mitarbeiter die Gemeindearbeit unterstützen. Und wenn es nicht so ist, wenn noch kein Zeichen von Lebendigkeit da zu sein scheint. dann mag das daran liegen, dass die Gemeinde Dich braucht und Gott Dich dort hin stellen will.

Lieber Schreiber. Danke für Ihren Beitrag. Er freut mich einerseits, weil wir darüber einen Blick in die Heiligen Schriften werfen dürfen. Zu ihren Ausführungen müssen jedoch ganz viele Fragezeichen folgen, zu dem, was Sie mit Blick auf ein Verbleiben in der EKD geschrieben haben (aber ebenso auch von anderen verfassten Kirchen gelten mag).

"Die Leitung hat ein Gottesmandat, egal ob sie es ausfüllt oder nicht." Verzeihung, aber das ist theologischer - mir fehlen die Worte - Fehlgriff. Ein Blick in Bonhoeffer Mandatenlehre dürfte Sie eines Besseren belehren. Zu Ihrer Meinung müßte man ein starres Ordinationsverständnis haben: "Einmal ordiniert, immer ordiniert", d.h. bleibend im Amt der Ausrichtung des Wortes". Doch: Ebenso wie auf die Taufe "Glaube drauf" gehört (Luther), gehört zur Ordination das Bleiben bei dem "Wort der Wahrheit" - dies machen die entsprechenden Aussagen bzw. Mahnungen an Timotheus in den Pastoralbriefen deutlich. Ohne dieses Bleiben bei dem "Wort der Wahrheit", der "rechten Lehre" verkehrt sich die Ordination und damit das Amt in sein mitunter diabolisches Gegenteil. Gleicherweise gilt dies vom Abendmahl - deutlich im Korintherbrief - und von der Taufe: Ohne Glaube nützt die Taufe nichts. Und wer nur aus Gewohnheit zur Beichte geht, empfängt eben nichts. In dieser Sache behält der Thomismus bleibend Recht: Ohne contritio keine absolutio! Dazu kenne ich zuviele "Christen", die sich das mit der sog. "Allgemeinen Beichte" wirklich allzu leicht machen. Aber das ist ein eigenes Thema.

Dann sagen Sie: "Die Mitglieder gehören zum Leib Christi, egal zunächst, ob sie das wahrnehmen oder nicht." Wie gelangen Sie zu dieser Sicht? Die ist eigentlich schon erledigt: Die Taufe ist ohne den Glauben nichts wert, nach Jesu eigenen Worten im sog. "Taufbefehl". Dass "Gott in seiner Kirche wirken" will, hat er verheißen. Doch eben in seiner Kirche. Und die ist nicht überall dort, wo draußen ein Schild "Gemeinde" dran geschraubt wird. Wo Studenten durch ein fragwürdiges Studium gejagt werden, damit sie Pfarrer werden dürfen, oder Kirchen und Bischöfe einen "Stallgeruch" der jeweiligen Kirche für den Weg ins Pfarramt voraus setzen, wo getauft, konfirmiert, absolviert, gespeist wird, was vor die Flinte kommt, ja ist das die Kirche Jesu? Und dass es lebendige Gemeinden gibt (was immer auch inzwischen unter "lebendig" zu verstehen sein mag), ist doch - Verzeihung! - in keinster Weise ein Argument für das "Kirchesein" der Landeskirchen? "... wenn noch kein Zeichen von Lebendigkeit da zu sein scheint. Dann mag das daran liegen, dass die Gemeinde Dich braucht und Gott Dich dort hin stellen will." Das klingt schön und sogar fromm.

Doch nun schauen wir in das Wort des lebendigen Gottes: Wo steht, dass Gott mich in eine Amtskirche stellt? Wo steht, dass die Kirche Jesu am Finanztropf des Staates hängen soll (ausgleich bei Kirchensteuerausfällen, sog. Beihilfeleistungen etc.)? Wo steht geschrieben oder wo sagt die Tradition der Alten Kirche, dass ich mich in einer Institution aufhalten soll, in der - einige Beispiele reichen hoffentlich - die Gottessohnschaft Jesu geleugnet wird, oder in die erste Sure des Koran neben Psalm 1 rezitiert / gebetet worden ist, einer Kirche in der selbst-ernannte Führer und Funktionäre ein notdürftig geflicktes, dennoch sinkendes Schiff - wahrlich in weiten Teilen ein Narrenschiff - mit fragwürdigen Machenschaften schwimmend erhalten wollen - vermutlich bis sie dann in den übrigens von allen Steuerzahlern (!) finanzierten Ruhestand gehen können. Hier soll der Platz sein? Hier soll Gott auch nur einen Menschen, der auf ihn sein Vertrauen setzt, "hinstellen"? Das sei ferne!

Diese Amtskirche hat mit der Gemeinde als Leib Christi nichts - aber auch - gar nichts mehr zu tun! Das Verlassen der EKD ist weltlich nicht verständlich! Es ist nur geistlich verständlich! Was sagt Gott dem Johannes in Offb. 3,14ff:...Ich kenne Deine Werke und weiß dass du weder kalt noch warm bist. Ach, dass du kalt oder warm wärest. Weil du aber lau bist und weder warm noch kalt werde ich dich ausspeien (wörtlich übersetzt. auskotzen) aus meinem Munde..!" Sich übergeben, heißt: es nicht bei sich behalten können!" Gott kann diese scheinfromme Einrichtung nicht bei sich behalten, weil ihm von ihr im wahrsten Sinne des Wortes "kotzübel" wird! Hier gilt nur eines: Staub von den Schuhen wischen und weiterziehen. Alles Mitlaufen führt ins Verderben!

Die EKD hat sich seit 1968 konsequent dem Zeitgeist geöffnet. Dadurch stehen die bekenntnistreuen Gemeinden innerhalb der EKD vor einer vergleichbaren Situation wie 1933. Die EKD schlägt den evangelischen Opfern des Nationalsozialismus ins Gesicht. Sie verhöhnt Otto Dibelius, Martin Niemöller, Kurt Scharf, Karl Barth und Dietrich Bonhoeffer. Nicht vergessen möchte ich Paul Schneider, der für seinen Glauben unter unsäglichen Qualen im KZ Buchenwald starb.

Im Andenken an all diese Opfer und damit das "sola scriptura" Martin Luthers wieder Gewicht in der Evangelischen Kirche bekommt, das es verdient, rufe ich alle bekenntnistreuen Gemeinden und Christen innerhalb der evangelischen Kirche sich dem Rat und der Synode der EKD zu verweigern und eine neue bekennende Kirche zu gründen. Es ist Zeit, das die "bekenntnistreuen" die Stimme erheben. Vielleicht ist es auch Zeit für ein "neues" Barmen.