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Bayerische Landessynode soll sich vom Verführer Helmut Kentler distanzieren


21.11.10

Bayerische Landessynode soll sich vom Verführer Helmut Kentler distanzieren

Initiative der Kirchlichen Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern (KSBB) zur Aufklärung im Kampf gegen sexuelle Gewalt und Kindesmissbrauch in der evangelischen Jugendarbeit

Vom 21. bis 25. November findet in Neu-Ulm die Herbsttagung der Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern statt (→ Tagesordnung ) . Für die jetzige Tagung hat sich die "Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern (KSBB)" mit einer Eingabe an die Synode gewandt, die über die falsche Einschätzung des pädagogischen Wirkens von Helmut Kentler, einem Apologeten des sexuellen Mißbrauchs, auf die evangelische Jugendarbeit aufklärt und eine konsequente Distanzierung von Kentler durch die Landessynode und evangelische Jugendarbeit fordert.

Verblendeter Nachruf

Der in der Vergangenheit immer wieder in vielen Kreisen hochgepriesene Sozialpädagoge Helmut Kentler stand Pate für die evangelische Jugendarbeit, obwohl er Mitglied in der "Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität" war, die zu den Befürwortern der Pädosexualität gerechnet werden kann. Das hält die KSBB für völlig untragbar, insbesondere, daß das Studienzentrum für evangelische Jugendarbeit in Josefstal Kentlers Wirken, der sich lange Zeit nicht zu seiner Homosexualität bekannt hatte, anläßlich seines Todes 2008 als verdienstvoll herausstellte und seinen bedeutenden Einfluß auf die Jugendarbeit der EKD hervorhob. Das Studienzentrum hob in seinem Nachruf auf Kentler als Verdienst besonders heraus, er habe das Thema Homosexualität diskutierbar gemacht. Das Studienzentrum hierzu:

"Grundlegend und lange Jahre leitend für die Jugendarbeit in Deutschland waren seine Publikationen und Plädoyers für eine emanzipatorische Jugendarbeit, die er 1964 unter dem Titel „Was ist Jugendarbeit?" zusammen mit C. W. Müller, K. Mollenhauer und H. Giesecke veröffentlichte. Er formuliert darin die über viele Jahre akzeptierte Sicht von außerschulischer Jugendarbeit als einer eigenständigen, „dritten Erziehungsinstitution", die sich der Aufklärung verpflichtet weiß - als „Bildung in Freiheit zur Freiheit". (...) Zu seinen Verdiensten gehört, das in den sechziger Jahren schamhaft verschwiegene Thema 'Homosexualität' auch in der Kirche öffentlich diskutierbar gemacht zu haben."

Eingabe an die Landessynode

Vor diesem Hintergrund stellt die KSBB in einer Eingabe an die Landessynode, der MEDRUM vorliegt, fest:

Die Missbrauchsskandale dieses Jahres haben das Ansehen insbesondere der römisch-katholischen Kirche schwer beschädigt. Umso unverständlicher ist es, dass Institutionen die innerhalb der evangelischen Kirche arbeiten und finanziert werden bis heute auf ihren Internetseiten einen Nachruf auf einen der schlimmsten Apologeten sexueller Handlungen Erwachsener an Kindern veröffentlichen. Allein die jahrelange Mitarbeit Kentlers in kirchlichen Institutionen ist für sich schon ein Skandal, da Kentler aus seiner Gesinnung und Mitgliedschaft in einer „Pädosex"-befürwortenden Organisation - der Arbeitsgemeinschaft Humane Sexualität (AHS) - nie einen Hehl gemacht hatte. Ihm trotzdem, ausweislich besagten Nachrufes ausgerechnet zu Zeiten höchster Betroffenheit durch die Missbrauchsskandale „sein Andenken dankbar bewahren" zu wollen, ist nur noch unverständlich, zumal kein Wort der Reue von Kentler bekannt ist. Die Kirche muss diesem Beschwernis abhelfen, um nicht in den Sog der Unglaubwürdigkeit hineingezogen zu werden."

Für diese Einschätzung legt die KSBB klare Belege vor. Dabei verweist die KSBB unter anderem beispielsweise auf Kentlers hinterhältigen Kampf für Kindersexualität und seine perfiden Angriffe auf den Kinderschutz, den er als kinderfeindlich diffamierte, wie sie einem verräterischen Vorwort von Kentler zum Buch "Zeig Mal!" entnommen werden können:

„Kinder müssen, soweit das entsprechend ihrem Alter nur immer möglich ist, von den Erwachsenen als gleichberechtigte Partner ernstgenommen werden, und sie brauchen einen Raum zunehmender Unabhängigkeit und Selbständigkeit, in dem sie in gegenseitiger Rücksicht und Achtung ihre sexuellen Bedürfnisse selbst regeln können. Die auch heute noch herrschende Sexualfeindschaft und eine mit Kinderschutzforderungen sich tarnende Kinderfeindlichkeit mögen noch eine Zeitlang als Denkhemmung, erst recht als Widerstand gegen die Realisierung solcher Überlegungen wirken. Es genügt aber, die Reformendes Sexualstrafrechts bei uns und in  anderen europäischen Ländern zu beobachten, und man wird erkennen: Entscheidende Weichenstellungen, die zu einer sexualfreundlichen Kultur und freundlicheren Einstellung gegenüber der ‚Kindersexualität`führen könnten, sind bereits vollzogen.“

Aufklärung: Die missbrauchte Republik

Unter der Tarnkappe der Kinderfreundlichkeit und einer angeblich sexualfreundlichen Kultur versteckte Kentler wie andere Befürworter der Pädosexualität das Bedürfnis, Kinder als Lustobjekt eigener Triebe zu missbrauchen. Eindrucksvoll dokumentiert ist dies im soeben erschienen Buch "Die missbrauchte Republik - Aufklärung über die ImageAufklärer", das von Menno Aden und Andreas Späth herausgegeben wurde.

Dieses Buch leuchtet nicht nur Ursachen und Verbreitung des Phänomens Kindesmissbrauch aus, sondern dokumentiert auch mit unabweisbaren Belegen, wie in Deutschland rund dreißig Jahre lang eine kleine, aber verblüffend einflussreiche Lobby - zu der auch Kentler gehörte - sexuelle Aktivitäten von Erwachsenen mit Kindern weitgehend straflos stellen wollte, ja sie geradezu angepriesen hat.

 

(Weitere Information zum Buch in MEDRUM → Die missbrauchte Republik, Buchvorstellung)

Dieses Buch unterstreicht die Schlüssigkeit und Dringlichkeit der Forderung der KSBB in ihrer Eingabe an die Landessynode, sich "wirksam von Helmut Kentler und dessen Verirrungen" zu distanzieren. Ebenso konsequent fordert die KSBB von der Synode dafür zu sorgen, daß die Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend in Deutschland und das Studienzentrum für evangelische Jugendarbeit in Josefstal, ihre Nachrufe auf Kentler vom Netz nehmen und alle unkritischen Hinweise auf Kentler tilgen.

Wie MEDRUM berichtete ("Nur noch skandalös", 23.03.10), hatte die KSBB bereits im März 2010 von der EKD klare Worte zur personellen Verstrickung von Einrichtungen der evangelischen Jugendarbeit in Bayern in pädophiliebewürwortende Kreise gefordert.

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Die KSBB verfolgt drei grundsätzliche Anliegen:

  1. Die Abwehr von Irrlehre, hauptsächlich durch theologische Klärungsarbeit, Veröffentlichungen und Vorträge.
  2. Die geistliche Erneuerung durch Buße und Beichte, durch Gottesdienste, Bibelstunden und Tagungen.
  3. Die Verdeutlichung der Relevanz des christlichen Glaubens für die Gesellschaft.

Weitere Information zur KSBB: www.ksbb-bayern.de

Studientag

Am 15. Januar 2011 führt die KSBB eine "Studientag zur geplanten Ergänzung der Kirchenverfassung" durch. Weitere Information: → Studientag Kirchenverfassung

Kontaktdaten:

KSBB
Postfach 1131
91502 Ansbach
Telefon: 09871-444956
Fax:
09871-444954

Synode der Ev.-Luth. Kirche in Bayern
Büro der Landessynode
Katharina-von-Bora-Straße 11
80333 München
Fax: 089 - 55 95 338


MEDRUM → "Nur noch skandalös"

MEDRUM → Claudia Roth für eine "Grüne" Katholische Kirche

MEDRUM → Vom Entkriminalisierer zum Chefankläger des Mißbrauchs?

MEDRUM → Perversion schulischer Aufklärung und Erziehung


19.11.10 Schwäbische Zeitung Kirchenleute kommen zusammen